Hape Kerkeling - Ich bin dann mal weg

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  • Hallöchen,


    mittlerweile bin ich durch und wenn ich ehrlich bin: Ich will immernoch dort rumtappsen :breitgrins:
    Mir hat die lebensnahe Beschreibung der Menschen und Geschehnisse soviel Freude bereitet, dass ich es zu gern selbst erleben würde. Manchmal habe ich laut aufgelacht, so gut konnte ich mir Herrn Kerkeling in den beschriebenen Situationen vorstellen.


    Das ich es gehört und nicht gelesen hab, hat sicherlich dazu beigetragen, dass das Buch mir sehr persönlich vorkam.


    Auf jeden Fall werde ich es nochmals hören - vielleicht kaufe ich es sogar noch in gedruckter Form.


    5ratten

    LG<br />Anne

  • Endlich habe auch ich Hape auf dem Jakobsweg begleitet.


    Und auch ich war überrascht von der tiefsinnigen Seite, die er hier in diesem Buch genauso zeigt wie seinen herrlich schrägen Humor (angefangen bei der Autofahrt mit dem kotzenden Schaf - Hape: "Ist ihm nicht gut?" :lachen: )


    Zu Beginn haben mich noch die etwas überproportional vertretenen Ausrufezeichen gestört, aber daran habe ich mich mit der Zeit gewöhnt.


    Hut ab vor Hape, der bekennenden Couchpotato - diesen Weg, der einem körperlich und auch seelisch viel abverlangt, mit nur wenigen "Buspausen" zu wandern, verdient Respekt und Anerkennung.


    Ein liebenswertes, witziges und auch nachdenkliches Buch, das ich bestimmt nicht zum letzten Mal zur Hand genommen habe.


    Das gibt doch glatt mal 5ratten


    Jetzt möchte ich auch noch irgendwann das Hörbuch hören :klatschen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Anfangs hat es mich ja auch noch sehr gereizt, den Weg auch einmal zu laufen aber nachdem ich mehr und mehr Seiten gelesen habe... Ich werde lieber noch einmal Hapes Buch zur Hand nehmen :zwinker: Wenn man allerdings einen triftigen Grund fürs Pilgern hat, kann der Weg einem sicher sehr helfen.


  • Ich werde lieber noch einmal Hapes Buch zur Hand nehmen :zwinker:


    Ich auch. Ist garantiert besser für die Gehwerkzeuge - ich hatte schon im Allgäu nach einer halbstündigen Bergabwanderung Knieschmerzen...

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Guten Morgen!


    Ich habs jetzt auch vor einigen Tagen ausgelesen und kann mich den lobenden Kommentaren nur anschließen.


    Meine Rezension:


    Hape Kerkeling, bekennende Couch-Potatoe und "untrainierter Moppel" macht sich auf den über 800 Kilometer langen Marsch entlang des Jakobswegs. Die kleine französische Stadt Saint-Jean-Pied-de-Port, auf französischem Boden die letzte Etappe für Pilger, ist für den erfolgreichen deutschen Komiker Startpunkt. Ab hier wandert er über die Pyrenäen nach Santiago de Compostela und schreibt seine Eindrücke in Tagebuchform nieder.


    Immer wieder trifft Kerkeling auf faszinierende Menschen, die in ein Stück seines Weges begleiten und die auf uns sicherlich genaus schillernd wirken, wie sie auf ihn gewirkt haben müssen. Das Ende der Pilgerung zeichnet sich jedoch irgendwann einmal ab - umso besser, dass er Freundschaft zu zwei Frauen schließen konnte, die gemeinsam mit Hape die letzten Kilometer nach Santiago de Compostela gehen.


    Nach der Entfernung der Gallenblase und einem Hörsturz brauchte er im Sommer des Jahres 2001 eine Auszeit und auf dem sechs Wochen währenden Weg ging Hans Peter Wilhelm Kerkeling im menschlichsten, emotionalsten Sinne über Stock und Stein. Der Leser lernt eine andere, zartere Seite des "Horst Schlämmer" kennen und - wie ich - sehr schätzen. Nicht nur die sengende Hitze und vor allem bei Abstiegen auftauchende Knieschmerzen machen ihm zu schaffen. Auch die wiederkehrenden, nagenden Zweifel an sich und dem Sinn des Weges, fehlender Mut und Agressionen sind Bestandteil seiner Reise und bringen ihn an den Rand der Aufgabe.


    Doch Hape Kerkeling hält durch - und schreibt weiter fleißig an seinem Pilgertagebuch. Zum Glück für uns, denn das Buch, das nun einige Jahre später daraus entstand, wurde zu Recht ein Bestseller. Wie es sich für einen Komiker geziemt, startet das Buch auch direkt mit humorvollen Kommentaren, mit denen sich Hape selbst auf die Schippe nimmt. Alle Launen, die er mit sich herumschleppt werden greifbar - egal, ob er nun quengelig oder fröhlich des Weges entlang marschiert. Obwohl der gläubige Mensch manchmal für meinen Geschmack etwas zu spirituelle Gedanken hegt, wird das Buch auch für "Nichtgläubige" niemals "zu" religiös oder esoterisch.


    "Ich bin dann mal weg" hat mich als locker zu lesender Reisebericht überrascht und der Mensch hinter dem Komiker kam mir näher, obwohl ich ihn natürlich nie kennenlernen durfte - etwas, das eine staubtrockene Biografie sicher nicht geschafft hätte.


    5ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ich habe das Buch vor kurzem zu Ende gelesen und hier nun meine Meinung:


    Ich muß gestehen, gekauft habe ich mir das Buch eigentlich nur, weil es von Hape Kerkeling ist und ich mich dem Intensiv-Marketing dieses Buches und den guten Rezensionen nicht entziehen konnte. Dann stand es allerdings fast ein Jahr ungelesen im Regal - bis vor kurzem. Und ich habe, nachdem ich es nun endlich gelesen habe, ein sehr gespaltenes Verhältnis zum Buch.


    Ganz klar, Hape schreibt, wie er spricht. Während des Lesen hatte ich Hapes Stimme im Ohr und konnte mir seine Episoden sehr gut bildlich vorstellen. Somit liest sich das Buch sehr kurzweilig und witzig. Hape schlägt natürlich auch ernsthafte Töne an, philosophiert und macht sich seine Gedanken über sich und seinen Glauben. Schließlich ist er Pilger. Ein paar Denkanstöße hat mir das Buch gegeben, allerdings empfand ich diese kleinen philosophischen Ausflüge als ein wenig aufgesetzt. Auch hatte ich das Gefühl, dass er durch dieses Tagebuch den Lesern ein bestimmtes Bild von sich vermitteln will. Logisch, schließlich lesen wir ja seinen persönlichen Reisebericht. Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass dieses Bild korrekt wiedergegeben wird.


    Insgesamt ist es ein kurzweiliger, netter, erfrischender Reisebericht und ich habe Lust bekommen, irgendwann vielleicht auch mal den Jakobsweg zu gehen. Der Erfolg des Buches ist aber definitiv an den Namen Hape Kerkeling geknüpft, denn wenn dieses Buch ein Nichtpromi geschrieben hätte, wäre es kein Bestseller geworden. Dadurch aber sind sicher sehr viele Menschen auf den Jakobsweg aufmerksam geworden, die vorher noch nie etwas davon gehört haben, und das finde ich dann wieder sehr schön.


    Insgesamt von mir 3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Hallo,


    als ich vor kurzem mein Leserundenbuch von Bryson gekauft habe, lachte mich im Buchladen an der Kasse das Buch von Hape Kerkeling an und forderte mich regelrecht auf: "Kauf mich, kauf mich." Ich konnte dann nicht widerstehen und habe gekauft.


    Als ich dann zufälligerweise vorgestern, am 09. Juni damit begann, mich mit dem Buch näher zu beschäftigen, stellte ich zu meinem Entzücken fest, dass Hape's Reise auf dem Jakobsweg an einem 09. Juni begann und so begann ich, mit ihm jeden Tag die entsprechende Etappe seiner Reise mitzulaufen und es wirklich ein einmaliges Erlebnis. Trotz seiner Schmerzen erzählt er locker und heiter, so wie man es von ihm gewohnt ist und ich kann seine Stimme fast wirklich hören.


    Gruß


    gretchen :winken:

  • So, hier kommt meine Rezi: (besser spät als nie! :zwinker: )


    Meine Meinung:
    Ich finde das Buch einfach genial! Das wäre alles in einem Satz gesagt. :breitgrins:
    Ich finde Hape Kerkeling einfach toll, auch vorher schon, und deswegen musste ich dieses Buch, nachdem meine Mutter es mir empfohlen hatte, einfach lesen. Ich hätte aber ehrlich gesagt nicht erwartet, dass es mir so gut gefällt. Und was ich auch nicht erwartet hätte ist, dass man so einen tiefen Einblick in seine Gedanken und Gefühle bekommt, als würde man sein Tagebuch lesen. Bis darauf, dass ich jetzt weiß, dass er Raucher ist (oder hat er aufgehört?), ist er mir jetzt noch viel sympathischer als vorher. Außerdem fand ich es toll, wie er von einer lustigen Szene auch sofort wieder umschalten konnte auf ein ernstes Thema und teilweise sogar richtig philosophisch gewirkt hat. Das hätte ich ebenfalls nicht erwartet.
    Ich hab mich vor allem köstlich über seine Beschreibungen der anderen Personen amüsiert. "Gibt's hier irgendwo a G'schäfterl?" Toll! :breitgrins:
    Bis ungefähr nach dem zweiten drittel des Buches hätte ich jetzt hier noch erwähnt, dass mir das Buch richtig Lust gemacht hat, den Jakobsweg auch einmal zu gehen, aber die letzten Etappen waren ja wirklich hart und es hat mich richtig erschreckt, dass er mehrmals erwähnt hat, dass da auch schon so einige Pilger gestorben sind. Besonders Angst hat mir die Szene gemacht, in der er auf der Straße läuft und seine Freundin auf dem Weg, an dem dann diese Sprengung (?) war. Ab da hatte ich mich dann eindeutig dagegen entschieden.
    Was ich auch noch toll fand waren die Rückblicke in seine Vergangenheit (zum Beispiel der Auftritt von Madonna oder die Rückführung) und das Fazit nach jedem Tag.
    Alles in allem ist es einfach ein wunderbares Buch, das man, finde ich, gelesen haben muss! :klatschen:


    Meine Bewertung:
    5ratten


    Lg,
    Sookie :winken:

    :kaffee:

  • Ich lebe in einer sehr katholischen Gegend, das prägt auch die hiesigen Medien.
    Na ja, eben das Lokalblatt.


    Da wird das Buch recht abfällig als "Gottesbegegnung light" (oder so, ich kann mich an den genauen Ausdruck nicht erinnern)
    bezeichnet. Ein ganz kleines bisschen kann ich das nachvollziehen.
    Ich mochte das Buch, habe es sehr gern gelesen und ich mag Herrn Kerkeling; ich finde auch, dass jeder seinen eigenen
    Weg gehen muss und so weiter. Und natürlich sollte man nicht über die religiösen Gefühle anderer urteilen.


    Aber ein kleines bisschen kann ich nachvollziehen, dass es jemanden, der sein Leben lang um seinen Glauben ringt,
    sagen wir mal, befremdet ist, wenn ein erster Versuch in dieser Richtung gleich publiziert wird und auf Menschen wirkt.
    Na, platt gesagt stört es die Menschen, die schon ihr Leben lang ihr Inneres und ihren Weg erforschen, dass hier mit Gott und Gottessuchen Geld gemacht wird.


  • ................
    Na, platt gesagt stört es die Menschen, die schon ihr Leben lang ihr Inneres und ihren Weg erforschen, dass hier mit Gott und Gottessuchen Geld gemacht wird.


    Ist das Buch denn tatsächlich so gemeint?
    Ich habe es zumindest anders gelesen. Für mich ist es eher eine Suche nach sich selbst, bei der halt Gott reinspielt, da
    Hape sich schon als gläubigen Menschen sieht. Dieser Kampf mit sich und seinem Körper beherrscht das Buch doch eher,
    als Gedanken über Gott.


    Außerdem bin ich mir nicht sicher, dass es der erste Versuch von Hape Kerkeling war, sich mit seinem Glauben auseinander
    zu setzen. Irgendwie klingt es für mich anders.
    Wie kommst du denn zu der Auffassung?

    LG<br />Anne

  • Hallo erstmal.


    Tja, schwer zu sagen, ich bin selber auch nicht ganz fertig mit der Bewertung. Wie ich schon sagte, ist das die Kritik der
    Kirche bzw. eines Vertreters, die ich in einem Kommentar in der Zeitung gelesen habe, die mich da beschäftigt.


    Und wie gesagt, ich teile sie nicht vollkommen, aber sie gibt mir zu denken. Vielleicht empfinde ich eine Gottesbegegnung
    (und das sagt er ja an einer Stelle ganz klar)als etwas so sehr Persönliches, dann aber doch wohl absolut Einschneidendes (gibt es eine tiefere Erfahrung?), dass ich nicht ganz verstehen kann, weshalb
    man das eher nebenbei in ein Buch schreibt, das sonst als sehr unterhaltsame Beschreibung einer Wanderung daherkommt.


    Aber wie gesagt, das ist nur so ein Gedankensplitter, ein kleines bisschen Unbehagen neben viel Freude an dem schönen
    Buch. Kann ja auch sein, dass Menschen eben unterschiedlich damit umgehen - aber dann kann ich zumindest ein Stück weit nachvollziehen, dass manche Leute Schwierigkeiten damit haben. Nicht mehr und nicht weniger.

  • Hallo Rosmerta,


    ich glaube, ich sollte die Stelle nochmal lesen oder vielleicht auch hören.
    Mir ist es so vorgekommen, als würde er nicht alle Empfindungen, die er dabei hatte, "ausbreiten". Somit hat es für mich in das Buch gepaßt.


    Aber ich nehme das mal als Anlass, mir das nochmal genauer zu Gemüte zu führen.
    Ich gewinne nämlich langsam den Eindruck, dass ich das Buch zu sehr als Wegetagebuch
    genommen habe und nicht ausreichend Augenmerk auf die philosophischen bzw. religiösen
    Dinge gelegt habe.


    Ich sag schon mal Danke für die Anregung :zwinker:

    LG<br />Anne

  • Ich habe zu danken!


    Mich erinnert dieser Austausch an den Gedanken, dass man im Grunde "immer nur sich selber liest",
    habe leider vergessen, von wem das war.


    Möglicherweise liest jeder von uns das Buch unter dem Aspekt, der ihm gerade unbewusst aktuell ist.
    Und daher werde ich jetzt mal in mich gehen und erwägen, warum der religiöse Aspekt für mich so wichtig ist.


    Bis bald und mit freundlichen Grüßen Rosmerta

  • Ich habe zu danken!


    Mich erinnert dieser Austausch an den Gedanken, dass man im Grunde "immer nur sich selber liest",
    habe leider vergessen, von wem das war.


    Findet man bei Proust.


    Gruß, Thomas

  • Nun habe ich das Buch auch gelesen, und zwar in meinen Wanderferien. :breitgrins: Das war sehr motivierend, taten mir die Füsse doch Abends nach den paar Kilometerchen gar nicht mehr gross weh und auch der weiteste Weg war immer noch gemütlich gegen das was Hape da geleistet hat.


    Meine Meinung:


    Ich kaufte das Buch in erster Linie, weil sich hier so viele lobend darüber geäußert haben. Ich konnte davor nicht sehr viel mit Hape Kerkeling anfangen, war halt nur ein Komiker unter vielen für mich. Das hat sich mit dem Buch aber nun geändert.


    Hape ist mir sehr sympathisch geworden, seine Art von Humor hat mir gut gefallen. Er nimmt sich selber nicht so ernst und schreibt amüsant über seine Launen und Probleme auf der Reise. Seine Personenbeschreibungen von seinen Mitpilger(innen) waren wirklich zum schießen, besonders Schnabbel hat mir gut gefallen. Und besagtes G`schäfterl ist regelmäßig wieder aufgetaucht in seinen Sätzen und hat mich jedes mal wieder zum Schmunzeln gebracht.


    Aber auch der ernste Aspekt des Buches hat mich angesprochen. Ich fand die Auseinandersetzung mit Gott, oder was auch immer da draußen sein mag, interessant. Zumal der Jakobsweg dem, der ihn begeht, ja anscheinend wirklich alles abverlangt. Ohne Zuversicht und Glaube ist das wohl kaum zu schaffen. Ich konnte Hape jedenfalls gut verstehen als er mit sich gehadert hat, ob er die Reise fortsetzen oder abbrechen sollte.


    Gut dass er durchgehalten hat, denn sonst wäre uns ein wirklich guter Reisebericht versagt geblieben! Das Buch ist flott zu lesen, und eigentlich war es mir fast ein wenig zu kurz. Ich hätte noch stundenlang Hapes Geschichten lesen mögen.


    Von mir gibt es:
    5ratten

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Hallo, ich kann mich dem allgemeinen Lob für dieses Buch nur anschließen. Sehr unterhaltsam und gar nicht mal flach.
    Der Witz, der sich dann selbst in dem Zusammenhang in der Hitliste (ich glaube im Spiegel) ereignet hat, war :
    1. Platz "Ich bin dann mal weg" von Hape Kerkeling
    2. Platz "Ich nicht" von Joachim Fest


    :smile:Scherze, die das Leben schreibt?....


    Gruß KHW

  • Ich möchte das Buch schon lange lesen und die Meinungen hier haben mich darin noch bestätigt. Auch die Leseprobe war sehr hilfreich. So in dem Stil hatte ich mir das Buch auch vorgestellt. Also wird es demnächst auch bei mir Einzug halten.