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Großer Bahnhof in Bishop's Lacey: Flavias älteste Schwester heiratet ihren Dieter, und das halbe Dorf ist auf den Beinen. Beim Hochzeitsempfang wird die Freude über die Vermählung jedoch empfindlich gestört, als in der Hochzeitstorte ein höchst unappetitliches Fundstück auftaucht - ein abgetrennter Finger.
Während Feely, der Hysterie nahe, mit ihrem Bräutigam überstürzt die Hochzeitsreise antritt, freut sich Flavia geradezu über den ekligen Fremdkörper. Endlich wieder was zum Untersuchen!
Doch der Finger bleibt nicht lange im Fokus der Aufmerksamkeit, denn die frisch gegründete Detektei Arthur W. Dogger & Associates (wobei sich unter den Associates natürlich keine Geringere verbirgt als unsere kleine Hobbychemikerin und Ermittlerin) erhält ihren ersten Auftrag. Eine gewisse Mrs. Prill gibt an, man habe ihr vertrauliche Briefe gestohlen, und verwickelt sich dabei in Widersprüche. Als Flavia und Dogger ihre Klientin zu Hause aufsuchen wollen, ist diese jedoch nicht mehr in der Lage, Aussagen zu machen. Also ist Flavias Spürsinn gefragt, unterstützt durch Doggers Menschen- und Medizinkenntnisse.
Im Dörfchen Bishop's Lacey ist diesmal einiges los: neben dem Großereignis von Feelys Hochzeit ist im Pfarrhaus eine ganze Horde junger Priesterseminaristen einquartiert, zwei etwas merkwürdige Missionarinnen, frisch aus Afrika zurückgekehrt, beziehen die Gästezimmer auf Buckshaw, und Flavias nervtötende Cousine Undine treibt ebenfalls immer noch ihr Unwesen. Somit ist auch ganz abgesehen von Flavias Fällen für einiges an Abwechslung, Chaos und Schmunzelmomenten gesorgt, was spaßig zu lesen ist und mir viel besser gefallen hat als der übertriebene Geheimniskram um Flavias Eltern in manchen Vorgängerbänden.
Auch wenn die Ermittlungen wie immer vergnüglich und spannend zu lesen sind, fand ich den Kriminalfall selbst isgesamt ein bisschen an den Haaren herbeigezogen. Allerdings bringt er einige schräge und gleichzeitig hochinteressante Fakten mit sich wie die Londoner Friedhofsbahnlinie, die es wirklich gegeben hat, einschließlich Extrawaggons zum Transport von Verstorbenen in ihren Särgen. Etwas makaber, aber durchaus Stoff zum Weiterrecherchieren.
Und, was soll ich sagen, ich mag die Figuren und die Schauplätze mit all ihren Skurrilitäten und nicht zuletzt Bradleys unschlagbaren staubtrockenen Humor so gerne, dass die Serie ganz einfach immer einen kleinen Extrabonus bei mir gut hat. Also gibt's auch diesmal wohlwollende 4 Ratten für nicht immer gänzlich realistische, aber witzige und charmante Unterhaltung.