Kirsten A. Seaver: Mit Kurs auf Thule. Die Entdeckungsreisen der Wikinger

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    Dieses Buch behandelt – im Gegensatz zu dem irreführenden Titel – die Zeit der Besiedelung Grönlands durch Nordmänner sowie deren Erkundung der heutigen kanadischen Inseln gegenüber Grönland. Ein großer Teil des Werks beschäftigt sich auch mit der Entmythologisierung dieses Themas, das sehr oft aus politischen Machtansprüchen sowie chauvinistischen, ja rassistischen Gründen verfälscht wurde.

    Wie weithin bekannt und durch die drei Isländersagas, die Grönland betreffens sowie durch archäologische Funde belegt, besiedelten Erik, der Rote, seine Freunde und Gefolgsleute zu Ende des 10. Jahrhunderts von Island aus Teile der südwestlichen Küste Grönlands. Ihre Nachfahren und mögliche spätere Einwanderer aus Island und Norwegen hielten diese Besiedelung ca. 500 Jahre aufrecht, bis sie dann zunächst aus dem Interessenskreis der nordischen Staaten und dann auch wirklich verschwanden, so dass spätere Erkundungen ab dem späten 16. Jahrhundert keine nordischen Einwohner mehr vorfanden.

    Seavers Buch ist ein Fachbuch, d.h. mit einem großen Anmerkungsteil und zum Teil den interessierten Laien ermüdenden Widerlegungen all der Mythologisierungen und auch bewussten Fälschungen der späteren Zeit ausgestattet. Dennoch liest es sich über weite Strecken sehr spannend und führt einen nicht nur in die Geschichte der nordischen Grönländer, sondern auch allgemein in die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Anrainerstaaten um Nordsee und Nordpolarmeer ein, insbesondere in alles, was mit dem Meereshandel des Mittelalters und der frühen Neuzeit zu tun hat.


    Für Menschen, die an der nordischen Literatur interessiert sind, ohne sich an faszinierenden Wikingermärchen weiden zu wollen, ein sehr interessantes Werk.