Timothy B. Tyson - Blood done, sign my name

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    Inhalt

    Henry Marrow, ein farbiger Vietnamveteran, betrat im Mai 1970 einen kleinen Laden in den Südstaaten der USA. Weil er eine weiße Frau respektlos ansprach, jagte ihn der Ladenbesitzer aus dem Geschäft, verprügelte ihn gemeinsam mit seinen Söhnen und erschoss ihn. Timothy B. Tyson war ein Klassenkamerad und Schulfreund des jüngsten Sohns des Täters. Zehn Jahren nach der Tat kam er zurück in seine Heimatort, um nach den Motiven zu fragen.


    Meine Meinung

    Als sein Freund Timothy von dem Mord erzählte, war der Junge schockiert. Nicht nur, weil sein Freund fast schon stolz darauf war, dass sein Vater den Mann erschossen hatte, sondern auch wegen der respektlosen Bezeichnung. In Timothys Familie wäre das Wort nie in den Mund genommen worden.


    Seine Familie war anders. Nicht nur, weil der Vater der Pastor der Methodistengemeinde war. Sondern auch, weil er sich offen gegen den Rassismus ausgesprochen hat (auch wenn Timothy seinem Vater später vorwarf, nicht genug getan zu haben). Zu dieser Zeit war das im Süden der USA nicht gerne gesehen. Der Vater wurde oft versetzt, die Familie offen bedroht.


    Blood done, sign my name ist nicht nur die Geschichte eines Mordes. Der Mord an Henry Marrow ist nur eine weitere tragische Episode. Der Autor erzählt viele solcher Episoden, von viel mehr ängstlichen Schweigen als Zivilcourage und davon, dass sich auch Jahre später in dem kleinen Ort noch nicht viel geändert hat, wie wahrscheinlich in vielen anderen Orten auch. Kein leichtes Buch, aber dafür umso lesenswerter.

    4ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.