Lucy Daniels - Meerschweinchen in Not

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.647 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kritty.

  • Autorin: Lucy Daniels

    Titel: Meerschweinchen in Not

    Reihe: Die Arche

    Verlag: Omnibus


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    Lucy Daniels hat eine ganze Reihe Bücher über Haustiere geschrieben. Laut Internet wurden einige auch von Ghostwritern verfasst.

    Von der Aufmachung her würde ich sagen, die Zielgruppe sind junge Jugendliche zwischen 10 und 12 Jahren.


    Da ich seit ich 9 Jahre alt bin fast durchgängig selbst Meerschweinchen als Haustiere hatte und momentan immer noch drei habe, musste ich das Buch "Meerschweinchen in Not" einfach aus dem öffentlichen Bücherschrank mitnehmen! Ich bin gespannt, ob es genauso viele falsche "Tipps" enthält wie leider die meisten Kinderbücher über Meerschweinchen. Meine Erwartungshaltung ist also gering, aber ich hoffe das Beste.

  • Es geht um Meerschweinchen Pauline und ihre Babys (das Partnertier ist gerade verstorben). Besitzer Johnny fährt übers Wochenende mit seinen Eltern in den Urlaub und hat niemanden, der auf sie aufpasst. Mandy, deren Eltern beide Tierärzte sind, verspricht, sich zu kümmern und bringt die Tiere bei einer Freundin unter.


    Ohne mehr zu wissen, kann ich schon sagen, dass das fahrlässige Verhalten von Johnny hier viel zu sehr verharmlost wird. Wer Tiere hat, muss sich auch rechtzeitig um Urlaubsbetreuung kümmern! Und warum gibt es da Babys?


    Bei mir standen auch schon mal Nachbarn (mit denen ich nichts zu tun hatte!) vor der Tür, die für zwei Wochen in den Urlaub wollten, und fragten, ob ich ihre Meerschweinchen solange nehmen kann, da ich doch selbst welche habe. Sie sind am nächsten Tag gefahren :ohnmacht: Wir haben die Kleinen dann aufgenommen, weil die Tiere ja nichts für ihre Halter können...


    Den Schreibstil finde ich bisher irgendwie anstrengend, ohne genau sagen zu können, warum.

  • Also um Meerschweinchen geht es in dem Buch nur am Rande. Fragwürdig ist, dass die Kinder sie ständig in ihrem Käfig auf einen Schlitten stellen und durchs verschneite Dorf ziehen (immerhin mit Decken abgedeckt). Dass der Käfig, der auf einen Kinderschlitten passt, viel viel viel zu klein für 5 Meerschweinchen ist, ist typisch für solche Bücher.


    Ansonsten muss noch das örtliche Tierheim gerettet und ein Haufen Hunde in der Tierpension versorgt werden. Deshalb bekommt man von den Meerschweinchen nicht viel mit. Obwohl es der Titel suggeriert, sind sie aber definitiv nicht "in Not".

  • Ein Hund in der Pension wird bedauert, weil er ganz alleine ist. Gleichzeitig werden alle Meerschweinchenbabys von der Mutter getrennt und einzeln(!!) vermittelt. :rolleyes:


    Es gibt aber auch gute Nachrichten: Das Tierheim ist gerettet, denn es kamen Spendengelder zusammen. Zitat: ">Tausend Pfund!<, rief Mandy begeistert aus. Davon konnte das Tierheim eine ganze Weile existieren." :totlach:

  • Nach einem völlig überzogenen Showdown (hat was mit einer Schrottpresse und einem Meerschweinchen zu tun), bin ich durch mit dem Buch. Ich hatte zwar nicht viel erwartet, aber doch zumindest, dass der Fokus auf Meerschweinchen liegt. Das ist hier nicht der Fall. Deutlich mehr Erzählzeit wird auf verschiedene Hunde verwendet.


    Ich vergebe immerhin 2ratten , weil Kinder das Buch vielleicht unterhaltsam finden könnten.

  • Es geht um Meerschweinchen Pauline und ihre Babys (das Partnertier ist gerade verstorben). Besitzer Johnny fährt übers Wochenende mit seinen Eltern in den Urlaub und hat niemanden, der auf sie aufpasst.

    Je nach Alter von Johnny wären hier eher die Eltern fahrlässig. Als Kind kann man so etwas schwer überblicken und weiß vielleicht auch selbst erst am Freitag, dass es übers WE in den Urlaub geht.

    Hier wäre es also eher an den Eltern, gleich beim Erwerb der Tiere darauf hinzuweisen, dass die Tiere auch bei Urlaub oder Krankenhausaufenthalt Betreuung brauchen und wie man das regelt. Kinder schaffen das meist von sich aus nicht, sie sind zu aufgeregt vor dem Urlaub oder suchen die flaschen Betreuungspersonen aus.

    Im Prinzip sollten die Eltern immer über ALLE mit dem Tier des Kindes in Verbindung stehenden Aufgaben Bescheid wissen, sei es die richtige Fütterung, Tierarztkontrolltermine, mögliche Krankheitssymptome, richtige Beschäftigung, Gefahren, Unterbringung usw. Das Kind kann das langsam lernen, bis dahin muss der Elternteil aber überwachen können, was sachgemäß ist und sicherstellen, dass das Tier gut versorgt wird.

    Der Wellensittich eines Klassenkameraden von mir starb wenige Wochen nach Anschaffung. Er wurde ernsthaft mit Cola und Chips gefüttert, weil der junge Halter meinte, dem Vogel damit etwas Gutes zu tun; die Eltern hatten offenbar kein Auge darauf!


    LG von

    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • Keshia Danke für deine wichtige Ergänzung! Das ist natürlich völlig richtig! Es sind immer die Erwachsenen, die die Verantwortung haben und übernehmen müssen. Das wird im Buch gar nicht thematisiert; die Eltern sind nur dazu da, Tiere zu erlauben oder zu verbieten.


    Meine besagten Nachbarn haben übrigens später nochmal bei uns geklingelt. Sie wollten fragen, ob wir die Schweine dauerhaft nehmen. Ihre Tochter geht jetzt im Winter nur alle paar Tage mal zu den Tieren (Außenhaltung). Das ärgert die Mutter und alles bleibt an ihr hängen. Ja, die Tochter ist aber auch erst 11. Das weiß man doch vorher.

  • Es ist so schade, was mit so vielen Haustieren geschieht :(

    Und dass Haustierhaltung in (Kinder-)Büchern oft falsch oder nicht ausreichend dargestellt wird.



    Ich habe mit etwa 10 Jahren ein Zwergkaninchen von meinen Eltern geschenkt bekommen. Ich habe mich so darum gekümmert wie ich es beigebracht bekommen habe, und meine Eltern meinten es gut und haben ihr Bestes gegeben - aber so im Nachhinein gab es ein paar Sachen, die bestimmt nicht artgerecht waren. Zu kleiner Käfig, Hygienepflege nicht ganz optimal... das Kaninchen ist gestorben als ich so 14 war, nicht an Krankheit oder so, ich denke an Altersschwäche - aber ich denke manchmal an das Kaninchen und bedauere, dass es Besseres verdient gehabt hätte. Es hatte keine Schmerzen und hat nicht offensichtlich gelitten oder Ähnliches - aber optimal war die Haltung eben auch nicht. Meine Eltern bedauern es übrigens auch und wissen, dass sie wahrscheinlich ein paar Dinge hätten besser machen sollen. So ist es manchmal leider, und man lernt daraus. Unsere Tiere jetzt haben es besser :)

    Würde ich an die Regenbogenbrücke o.Ä. glauben, würde ich hoffen, dass Kiara als mein erstes Haustier überhaupt mir nicht böse ist und trotzdem die schönen Stunden im Gartenkäfig genießen konnte :traurig:

  • Kritty Bei unseren ersten Meerschweinchen war das ähnlich. Wir haben uns an das gehalten, was in den Ratgebern stand - u.a. dass Meerschweinchen und Kaninchen Trockenfutter und hartes Brot fressen sollen. Steht leider auch heute noch in vielen Büchern.


    In der Bücherei habe ich letztes Jahr angeregt, dass sie bitte ein Buch aussortieren (Zielgruppe: Kinder im Grundschulalter), in dem es um ein Meerschweinchen ging, dass "ganz glücklich über seinen großen Käfig" ist - es konnte sich auf dem Foto daneben in dem winzigen Ding gerade so auf der Stelle drehen!! Ohne Unterschlupf (hätte auch nicht reingepasst :rolleyes: ) usw. Das Buch wurde dann auch sofort aus dem Bestand genommen :thumbup:

  • Gut, dass du darauf hingewiesen hast! <3