Heidrun Hurst - Die Pestheilerin von Straßburg

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    Liebe zwischen Pest und Tod


    Adelheid lebt bei ihrer Mutter Gertrudis am Rande von Straßburg. Einst wollte sie Nonne werden, aber jetzt ist sie mit Martin verlobt. Martin ist der Sohn des Henkers. Die beiden fiebern dem Tag entgegen, an dem sie endlich heiraten dürfen. Doch dann bricht die Pest über Straßburg herein und alles scheint vergebens zu sein. Die Fähigkeiten der Heilerin Gertrudis und ihrer Tochter sind gefragt wie nie. Selbst vor dem Kloster macht das Unglück nicht halt, hier ist es nicht unbedingt die Pest, die die Nonnen bedroht, sondern eine Nonne hat sich erhängt. Die Frage warum hat sie dies getan? Stellt sich den Schwestern und auch Adelheid. Gemeinsam mit Martin lässt sie nichts unversucht, um der Pest zu entkommen und auch den Todesfall zu klären.


    Der vorliegende Roman „Die Pestheilerin von Straßburg“ ist der zweite Teil, der aus dem Leben von Adelheid und Martin, dem Henkerssohn, erzählt. Die beiden Bücher lassen sich aber problemlos einzeln lesen, es gibt genügend Hinweise darauf, was in „Der Teufel von Straßburg“ geschehen ist, um die Zusammenhänge zu verstehen. Allerdings entgeht einem schon ein wenig Lesespaß, wenn man den ersten Teil nicht liest einfach, weil er gut und kurzweilig ist.


    Heidrun Hurst erzählt von dem Leben in Straßburg im Jahre 1349. Martin soll erst noch seine Prüfung zum Henker bestehen, bevor er und Adelheid heiraten dürfen. Das Leben als Henker findet am Rande der Gesellschaft statt, und auch Adelheid wird dies zu spüren bekommen. Die junge Frau muss einen Weg finden, damit zu leben. Hurst schildert, wie sie diesen Weg findet, aber ob sie damit am Ende zurechtkommen wird, bleibt abzuwarten.


    Die junge Frau verkürzt sich die Wartezeit auf Martin, indem sie sich von ihrer Mutter Gertrudis in die Kunst des Heilens mit der Hilfe von Kräutern einweihen lässt. Aber dann bricht die Pest aus und alles scheint verloren zu sein. Der Autorin ist es gelungen diese Ereignisse glaubhaft zu schildern. Die Angst der Menschen ist förmlich greifbar. Mit allem Möglichen wird versucht, diese Krankheit zu heilen, ohne Aussicht auf Erfolg. Allerdings gibt es wohl doch etwas, dass man tun kann. Gertrudis experimentiert mit einigen Kräuter und altem Brot und scheint auch gute Ergebnisse zu erzielen. Ich war doch etwas erstaunt darüber, was sie da zustande gebracht hat. Einmal mehr zeigt sich, die Medizin im 14. Jahrhundert und früher konnte doch so einiges bewirken und ist vielleicht doch besser, als ihr Ruf vermuten lässt. Es war in jedem Fall spannend zu lesen.


    Der Erzählstil ist überhaupt leicht und locker zu lesen. Die Charaktere aus Band 1 haben sich weiterentwickelt und sind bereit, ihr Schicksal und ihr Leben anzunehmen. Gut möglich, dass es mit Adelheid und Martin ein Wiedersehen geben wird. Sie sind ja noch jung und könnten bestimmt noch so manche Untat in Straßburg aufklären.


    Allerdings habe ich auch einen kleinen Kritikpunkt, für den die Autorin so nicht verantwortlich ist. Im Klappentext steht, dass Adelheid und Martin einmal mehr Verbrechen aufklären sollen. Liest man diesen Text, geht man von einem Krimi mit historischem Hintergrund aus. Die Ermittlung um die zu Tode gekommene Nonne steht aber gar nicht im Fokus der Handlung. Es geht hier vielmehr um die Pest und ihre Auswirkungen. Um den Krankheitsverlauf und was man dagegen tun kann. Die Aufklärung warum die Nonne sich selbst vom Leben zum Tode beförderte, findet nur am Rande statt und eigentlich erst richtig im letzten Drittel des Buches. Dann aber richtig und nachvollziehbar.


    Fazit:


    „Die Pestheilerin von Straßburg“ ist ein schöner historischer Roman der einmal mehr davon erzählt, wie die Pest im 14. Jahrhundert gewütet hat. Heidrun Hurst hat es gut verstanden, dass Kräuterwissen und einige Heilmethoden dieser Epoche wieder zugeben. Gleichzeitig ist er aber auch ein Liebesroman, der von Liebe und Vertrauen erzählt. Sollte es von Adelheid und Martin noch einen weiteren Band geben, ich würde ihn lesen.


    4ratten