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Eine Mutter, die ihren Arzt fragt, wie so etwas zustande kommt, als er ihr eröffnet, dass sie schwanger ist. Ein Vater, der von seinem Kind erwartet, dass es nicht mehr Umstände macht wie ein Möbelstück. Und ein Kind, dass nicht der Norm entspricht.
Das sind die Axons, wobei der Vater bereits vor Jahren verstorben ist und die Mutter mit ihrer behinderten Tochter sich selbst, den Geistern und der Verwahrlosung überließ.
Muriel ist bereits eine junge Frau, als das Sozialamt sie, entgegen den Wünschen der Mutter, in einer Tagespflege einmal die Woche betreut.
Bald weiß man nicht mehr, wie viele der Ereignisse im Hause Axon auf das Konto von Muriels Mutterhass gehen und wie viele davon Evelyns verwirrten Geist entspringen. Evelyns Lieblosigkeit und Sadismus lasen einen oft erschaudern, besonders als sie feststellen muss, dass ihre Tochter schwanger ist. Aber auch ihre nächste Umgebung wird nicht davon verschont, wobei sie allerdings selbst keinen Kontakt sucht und sich und ihre Tochter in dem heruntergekommenen Haus geradezu verbarrikadiert.
Die Sozialarbeiterin Isabel Field ist mit Muriel betraut und versucht immer wieder Kontakt mit den beiden Frauen aufzunehmen. In einem Abendkurs lernt sie Colin Sydney kennen, ohne zu wissen, dass er im Hause neben den Axons aufgewachsen ist. Colin ist Geschichtslehrer und fühlt sich in seiner Ehe gefangen. Als er eine Affäre mit Isabel beginnt erhoffen sich beide eine gemeinsame Zukunft.
Colins Schwester Florence, die bis vor kurzem ihre kranke Mutter gepflegt hat, wohnt noch im Elternhaus und sieht einer ungewissen Zukunft entgegen. Sie bleibt das Bindeglied zwischen beiden Familien in diesem Roman.
Hilary Mantel hat mit dieser Geschichte dargelegt, wie sehr Familie als Gefängnis, als Einschränkung und auch als Schlachtfeld empfunden werden kann. Von heiler Welt ist hier nichts zu spüren. Abscheu, Frust, Lieblosigkeit, Resignation und viele andere Emotionen finden sich im Alltag beider Familien.
Sympathisch war mir keine der Figuren und Mitleid hatte ich nur mit dem armen Baby. Trotzdem gefiel mir das Buch sehr gut, auch wenn ich anfangs eine etwas andere Geschichte erwartet hatte. Durch Mantels Schreibstil faszinierte mich der Roman so sehr, dass ich den zweiten Teil, zwar mit etwas Abstand, aber sicher bald lesen werde.
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