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Inhalt:
Die Fortsetzung von "Call me by your name", eine Geschichte über Die Große Liebe in unterschiedlichen Konstellationen.
Wir beginnen mit Samuel, dem Vater Elios und einer schicksalshaften Zugsfahrt, dann erlebt Elio ein paar Jahre später sowas ähnliches (ist das vererbbar?) und dann treffen wir Oliver wieder.
Meinung:
Ich will nicht ganz so harsch urteilen wie eine Rezension, die damit endet, dass man das Buch besser "Get lost!" hätte betiteln sollen, aber Freunde wurden wir keine, von Großer Liebe ganz zu schweigen. Es war eher ein Fall von viel zu viel. Ja klar, wenn man schon einen Liebesroman liest, sollte einen das nicht überraschen, aber immerhin war es in "Call me by your name" vielleicht auch nicht viel subtiler, aber es hatte mehr Zeit, sich zu entfalten und immerhin war einer der Protagonisten ein hormongesteuerter Teenager, diese Entschuldigung hatte hier keiner. Es war auch relativ mühsam, dass die Leute in den ersten beiden Abschnitten, nachdem sie einander getroffen haben und von den Füßen gerissen wurden, dann auch praktisch kein anderes Gesprächsthema hatten, als ihre Große Liebe und das auf eine Weise, dass ich mir gedacht habe, meine Güte, so redet doch kein Mensch allen Ernstes.
Von Acimans Art, Frauen zu zeigen und zu schreiben bin ich auch hier nicht überzeugt worden und werde ihn damit wohl zu den Akten legen. Denn Miranda, die einzige Frau, die hier wichtig ist, kam mir vor wie eine Kreuzung aus Altmännerfantasie und verrückter Stalkerin. Ernsthaft, hätte sich Samuel ihr gegenüber so benommen zu Beginn, hätte das vermutlich die Augenbrauen gehoben.
Gerettet hat das Buch eigentlich der dritte und vorletzte Teil.
Das war hübsch gemacht, als zuerst Elio durch Michel, der aber auch unglaublich verständnisvoll war, erkennt, wer tatsächlich der ist, von dem er die Augen geschlossen bekommen will und dann Oliver durch seine Gelüste auf die Partygäste zu ihm zurück geführt wird.
Der letzte Abschnitt war dann aber eher überhastet. Oder war das so zu verstehen, dass hier eben schon alles gesagt war? Den Rest hat mir gegeben, dass Mirandas und Samuels Sohn offenbar ein "Geschenk" des Vaters an Elio und Oliver war. Huh?! Dafür haben wir uns durch den höchst anstrengenden ersten Teil gelesen, dass Samuel offenbar bald danach gestorben ist und Miranda aus der Geschichte verschwindet?
Arme Drehbuchautoren, daraus eine sinnvolle Fortsetzung des so erfolgreichen Films zu machen, das wird eine Herausforderung. Immerhin, Hut ab vor Aciman - zumindest in der Hinsicht - nicht in "Fanservice" verfallen zu sein, sondern eine etwas andere als die erwartete Geschichte zu erzählen.
Es bleiben leicht frustrierte