4. Kapitel 7–8: „Auf der Rückseite der Dinge“ bis „Ein geplatzter Handel“

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 3.113 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Loons Gerringer.

  • Okaaaay, hier wird's kryptisch, noch surrealer und mystisch. Die Rückseite der Dinge, das Land der Toten, der Äußere Ozean - und vielleicht der Weg nach Hause.


    Der Reihe nach:


    Die Reise durch zerstörte Wälder und den Wasserkapunn, da kann man den Moder richtig riechen. Uäh

    James scheint noch nicht wieder ganz "da" zu sein, zumindest wirkt er in seiner ewigen Schweigerei so. Ich will ihn immer noch schütteln, damit er mal ein wenig Leben zeigt.


    Was ich schon lange mal fragen wollte, Loons Gerringer - warum verwendest du die Namen der Figuren so selten? Es heißt meist "er" und "sie" und wenn viele durcheinander sprechen, kann das verwirrend sein. Ich kann's bei James irgendwie nachvollziehen, er weiß selbst nicht immer, dass er James ist, so mit Aubrey im Kopf. Aber bei den anderen Figuren ist es ähnlich. Ist das Absicht?


    Das "Hinübergleiten" in die Zwischenwelt geschieht so unauffällig, dass man es auch als Leser kaum bemerkt.

    Hier, in Kapitel 8, kommt so richtig durch, wie sehr Pix sich weiter entwickelt hat. Sie hat jetzt diese Einstellung "Scheiß drauf, mach weiter", die dem reinen Überleben dient und Pix wesentlich reifer wirken lässt. Ich hatte sogar das Gefühl, dass sie hier den Ton angibt. Sonst ist Firn immer der Anführer, aber hier nicht.

    Ich hoffe so sehr, dass ihr unter den irren Frauen nichts Schlimmes passiert ist!


    James ist auch in diesem Kapitel wieder weggetreten. Er hat's echt schwer, hoffentlich kann er bald wieder mitspielen.

    "Ein geplatzter Handel" ist ein hochinteressantes Kapitel! Hier werden einem Brocken von etwas hingehalten, das man nicht wirklich fassen kann. Ein Grammophon? Wo kommt das her? Was ist Luce? Woran arbeitet der Feuerwerker? Ist die Lucy Magoo ein echtes Schiff, das ich beim Goooglen finden könnte? (ist es nicht, hab gesucht) (ich habe nur gesucht, weil ich ein später auftauchendes Artefakt noch gut im Kopf habe *hehe*)


    Mit einem Wort: Faszinierend!


    ***

    Aeria

  • Was ich schon lange mal fragen wollte, Loons Gerringer - warum verwendest du die Namen der Figuren so selten? Es heißt meist "er" und "sie" und wenn viele durcheinander sprechen, kann das verwirrend sein. Ich kann's bei James irgendwie nachvollziehen, er weiß selbst nicht immer, dass er James ist, so mit Aubrey im Kopf. Aber bei den anderen Figuren ist es ähnlich. Ist das Absicht?

    Oh ja, das Personalpronomen-Problem …

    Beim Schreiben versuchte ich die Szenen so konsequent wie möglich nur durch die Augen der jeweiligen Perspektiven-Figur zu erleben. Dabei dann den Namen des/der Betreffenden zu verwenden, fühlte sich immer falsch an, als würde ich dabei wieder einen Schritt hinter die Figur zurücktreten und sie von außen betrachten. Denn wer denkt sich selbst mit Namen?

    Allerdings denkt man sich auch nicht mit er/sie … aber es schien mir doch noch passender als der Name.

    Ich habe versucht, trotzdem so klar wie möglich zu machen, wer Perspektive und wer Umgebung ist. Aber bei diesem Lesedurchgang jetzt, bei dem ich auch nicht mehr so drin bin in der Geschichte, war ich auch schon ein paar Mal irritiert und wusste erst mal nicht, wer nun gemeint war.


    Die Sache funktioniert so nicht zufriedenstellend *seufz* Wenn man konsequent sein will, muss man wohl doch die Ich-Perspektive wählen. Und die mag ich, jedenfalls als Schreibende, gar nicht.


    (Was vielleicht auch daran liegt, dass man sich selbst auch nicht als „ich“ denkt, oder? Mir kommt dieses „ich“ immer so viel fetter und störender vor als das unbenannte, viel diffusere Selbstempfinden, das man so im Alltag hat. Wenn ich versuche, aus der Ich-Perspektive zu schreiben, fühlt sich das so an, als würde ich mich dabei die ganze Zeit in einem Spiegel beobachten – was die Szene total verzerrt. Selfie-Perspektive … vielleicht ist die Ich-Perspektive auch deshalb in Jugend- und YA-Romanen so oft vertreten. :evil:)


    Ich habe noch keine Lösung für das Problem gefunden und hoffe nur, ihr kommt dadurch nicht zu oft ins Stolpern.


    Ist die Lucy Magoo ein echtes Schiff, das ich beim Goooglen finden könnte? (ist es nicht, hab gesucht) (ich habe nur gesucht, weil ich ein später auftauchendes Artefakt noch gut im Kopf habe *hehe*)

    :)


    Ich muss jetzt selbst erst mal weiterlesen. Bin gestern in 7 steckengeblieben, bevor es (zumindest hoffe ich das) spannend wird.

  • Liebe Loons,


    Ich glaube ich bin wirklich schwer von Begriff. hier zum ersten mal fiel mir auf, dass Forlorner klingt wie Verlorener.....


    Das war ja nun eine Überraschung. Es gibt also doch noch einen Übergang und die Pelekta wissen wirklich wie man dahin und wieder zurück kommt. Aber dieses Land ist auch verloren oder? Eigentlich hätten sie ja mit einem Angriff rechnen können, denn sie wußten ja, dass Feinde von Firn da rein können.

    Nun eigentlich war dieser Angriff aber ihre Rettung, auch wenn es für Pix ziemlich schlecht aussieht. Ich hatte ja wirklich Angst, wir bekommen hier noch eine Massenvergeewltigung beschrieben. Danke, dass d uns das erspart hast!


    Ja, Frauen unter sich. Ich kenne das und ich weiß, warum ich lieber mit Männern zusammen gearbeitet habe als mit Frauen. Männer reden über Fußball und spielen Knack. Frauen reden über Sex und sind absolut gemein untereinander. Sobald eine den Raum verläßt klatschen die anderen über sie. Hier hat Pix auch noch den Abschaum kennengelernt (der vielleicht erst dazu gemacht wurde, aber für sie ist das egal.


    Ich habe mich gefreut, dass James endlich begriffen hat, was mit Firn los ist und ihm ordentlich Paroli bietet. Das war notwendig. Dass dieser so gar kein Mitleid mit Pix hat, kann ich nun besser verstehen. Ihm hat auch keiner geholfen.

    Ansonsten finde ich die Selbstvorwürfe von James unangebracht. Er war so krank und er hätte auch nichts machen können. Als er etwas machen konnte, hat er es getan.

    Nun frage ich mich, wer das ist, der die drei frei haben wollte und für sich. Irgendwie hat etwas, dass sie nun eigentlich in einer zone sind, die einen Heimweg beinhalten könnte. Aber ich glaube so ganz ohne Inglewing wird das noch nichts. Ich denke die erden erst wieder zusammen kommen müssen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Rhea ()

  • Liebe Loons,


    Ich glaube ich bin wirklich schwer von Begriff. hier zum ersten mal fiel mir auf, dass Forlorner klingt wie Verlohrener.....

    :D Und dabei hab ich doch extra ein wunderschönes englisches Wort dafür zurechtgebogen!



    Ich habe mich gefreut, dass James endlich begriffen hat, was mit Firn los ist und ihm ordentlich Parli bietet. Das war notwendig. Dass dieser so gar kein Mitleid mit Pix hat, kann ich nun besser verstehen. Ihm hat auch keiner geholfen.

    Hm, ist das nicht schon am Anfang von Kap. 9? :/ Aber in der Sache stimme ich dir voll zu.



    Nun frage ich mich, wer das ist, der die drei frei haben wollte und für sich.

    Der Paan will sie freihaben - genau der, zu dem der Harfner sie geschickt hat. Der Paan ist das geistliche Oberhaupt der Langorren, der am Ende von Band 2 das "Taruandi", die jährliche Vorhersage für das kommende Jahr verkündet hat.



    Die Reise durch zerstörte Wälder und den Wasserkapunn, da kann man den Moder richtig riechen. Uäh

    Die Wasserkapunn ist so eine Landschaft, durch die ich gern mal reisen würde. Allerdings ohne Pilz und in schlangensicherer Kleidung.


    Hier, in Kapitel 8, kommt so richtig durch, wie sehr Pix sich weiter entwickelt hat. Sie hat jetzt diese Einstellung "Scheiß drauf, mach weiter", die dem reinen Überleben dient und Pix wesentlich reifer wirken lässt. Ich hatte sogar das Gefühl, dass sie hier den Ton angibt. Sonst ist Firn immer der Anführer, aber hier nicht.

    Ich hoffe so sehr, dass ihr unter den irren Frauen nichts Schlimmes passiert ist!

    Ja, Pix lernt zu überleben. Ich fand jetzt auch, dass sie hier den Ton angibt. Und ich hatte wirklich Schwierigkeiten, ihre Story so weiterzuschreiben.

  • Ein sehr unheimlicher Abschnitt! Und sehr spannend! Du, Loons Gerringer , hast die Umgebung wieder so gut beschrieben, dass ich sie direkt vor Augen hatte.
    Die Sache mit Perssinen hat mich wirklich überrascht. Er sah für mich wie ein vollkommen loyaler Diener aus, und dann das. Ich hätte auch wie Firn gehandelt und ihm am Ende die Gnade verweigert.
    Pix hat sich zu einer selbständigen und selbstbewussten Person gemausert. Sehr gut, Pix! Ich hoffe, die letzten Ereignisse in diesem Käfig haben nicht alles zunichte gemacht.

    Dieses Irridian ist sehr interessant. Kann das tatsächlich eine Zwischendimension sein und damit eine Möglichkeit nach Hause zu kommen? Ich hoffe es sehr!


    Mich haben die Personalpronomen im Gegensatz zu Aeria nicht verwirrt. Ich denke auch, wenn du, Loons Gerringer , öfter Namen verwendet hättest, wäre die Perspektive von der erzählenden Person nicht mehr so ausgeprägt, wie sie zur Zeit ist. Es hätte mehr geklungen, als ob ein Außenstehender Beobachter erzählt und sich dabei auf eine bestimmte Person konzentriert.


    Und dass James Firn Paroli bietet kommt tatsächlich später. Ich habe es noch nicht gelesen. Das ist aber schnell passiert, vor allem wenn man weiter liest, ohne direkt nach den Abschnitten zu posten. Da muss ich auch immer aufpassen. ?

  • Ja, Perssinen... Wer hätte das gedacht. Der Maikron sicher nicht, sonst hätte er Perssinen nicht mit Tristain mitgeschickt. Da hätte er (der Maikron) besser nachdenken müssen. Wenn man jemandem jahrelang eine leckere Wurst vor die Nase hält, sie dann versteckt, kann es schon passieren, dass einem die Hand abgebissen wird. Nach dem Verrat erscheint auch das ganze Tristain-Betüddeln in einem neuen Licht. Perssinen wollte einfach sichergehen, dass sein Schützling in einem Stück an die Langorren übergeben wird.

  • Für Verräter habe ich nicht viel übrig, vor allem nicht, wenn es aus Macht- oder Geldgier geschieht. An Persinnen habe ich keinen einzigen Gedanken mehr verwendet. Ich konnte ihn nie leiden, so. Pix auch nicht, da bin ich mit ihr mal einer Meinung.

  • James gibt sich die Schuld, eine ganze Welt vernichtet zu haben. Das hat ihn in eine tiefe Depression gestürzt. Dazu kommt jetzt noch die dauernde Übelkeit und Halluzinationen durch die Verzerrung der Realität. Da bleibt nicht mehr viel übrig, um sich um andere zu sorgen.

  • Das finde ich auch. Seine Selbstzweifel stehen in keinem Bezug zu dem was er durchmacht und Pix versteht davon nichts oder noch nicht so viel, es wird ja besser.

  • Ein sehr unheimlicher Abschnitt! Und sehr spannend! Du, Loons Gerringer , hast die Umgebung wieder so gut beschrieben, dass ich sie direkt vor Augen hatte.

    Danke <3


    Die Sache mit Perssinen hat mich wirklich überrascht. Er sah für mich wie ein vollkommen loyaler Diener aus, und dann das. Ich hätte auch wie Firn gehandelt und ihm am Ende die Gnade verweigert.


    Für Verräter habe ich nicht viel übrig, vor allem nicht, wenn es aus Macht- oder Geldgier geschieht. An Persinnen habe ich keinen einzigen Gedanken mehr verwendet. Ich konnte ihn nie leiden, so.

    Mit einem langorrischen Giftpfeil im Hals, der ihn zu einem möglicherweise wochenlangen Todeskampf verurteilt? Der Maikron-treuen Nevvencaer ausgeliefert und am Ende der Hinrichtung in Aube? Oder, wenn die ihn nicht von dort wegbekommen, im Irradan, wo angeblich nur die Toten auf die Verwesung ihres Fleisches warten?

    Rein menschlich gesehen, hoffe ich, dass ich nicht wie Firn gehandelt hätte.

    Ja, Perssinen ist ein Verräter. Aber wie Aeria schreibt:

    Ja, Perssinen... Wer hätte das gedacht. Der Maikron sicher nicht, sonst hätte er Perssinen nicht mit Tristain mitgeschickt. Da hätte er (der Maikron) besser nachdenken müssen. Wenn man jemandem jahrelang eine leckere Wurst vor die Nase hält, sie kann versteckt, kann es schon passieren, dass einem die Hand abgebissen wird.

    Wie sind die mit ihm umgegangen, mit einem Mann, der seit Jahrzehnten loyal hinter den Gascoignes gestanden und ihre Söhne ausgebildet hat? Denkt an die Arroganz und kaum kaschierte Verachtung, mit der ihn Firn und selbst Claude behandelt haben!


    Da sieht man die seltsame Ambivalenz in der Haltung der Salkurninger bis hinauf in ihre herrschende Klasse: Einerseits verehren sie die mythischen Langorren als tapfere Krieger, erste Menschen in ihrer Welt, Kulturbringer, andererseits belächeln sie die heutigen Langorren als Halbwilde oben im ewigen Eis, die man selbst als Unruhestifter nicht ganz ernst nehmen kann. Sie beuten die Bodenschätze ihres Landes aus, schicken ihre Katastrophenflüchtlinge dorthin und bauen in den Bergen Skilsinens Notunterkünfte für ihre eigenen Leute – alles, ohne auch nur zu fragen. Einen Funken Verständnis für die langorrischen Rebellen habe ich schon.

    Ich finde auch Perssinens Befürchtungen hinsichtlich der Gascoignes und ihres Machtstrebens bedenkenswert.

  • Loons Gerringer : Du hast ein paar sehr gute Argumente angebracht. Das ist das Risiko, welches ich immer wieder gelegentlich bei Büchern erlebe, gerade bei etwas komplexeren. Man konzentriert sich zu sehr auf den Moment, ohne den gesamten Zusammenhang zu betrachten und die Beweggründe der anderen zu bedenken.

  • Persinnen selbst war ein Radfahrer, er hat sich ja seinen Untergebenen gegenüber auch arrogant verhalten und sicher ist er verantwortlich für die "Unterbringung" der Gefangenen. Er hat kein Erbarmen.

    Firn wollte schließlich diese ganze Arroganz nicht. Er wollte kein Adliger sein, er wollte einfach nur er selbst sein und geliebt werden, auch wenn es ihm schwer fällt mit seinem Zynismus geliebt zu werden.

  • Liebe Rhea, ich grüble jetzt schon eine Weile, was da wohl statt "Radfahrer" wirklich stehen sollte!:D Hat die Autokorrektur reingepfuscht, oder stehe ich nur voll auf dem Schlauch?

  • Radfahrer sind Menschen, die nach oben buckeln und nach unten treten, um auf dem Kariereweg vorwärts zu kommen.:)