Tom David Uhlig / Eva Berendsen / Katharina Rhein - Extrem unbrauchbar. Über Gleichsetzungen von links und rechts

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    Titel: Extrem unbrauchbar.Über Gleichsetzungen von Links und Rechts

    Herausgegeben von: Tom David Uhlig / Eva Berendsen / Katharina Rhein


    Allgemein:

    240 S., Verbrecher Verlag, 2019


    Kurze Leseprobe(aber dafür mit Inhaltsverzeichnis: https://www.verbrecherverlag.d…_Extrem%20unbrauchbar.pdf


    Bisher habe ich das Buch erst bestellt. Aber ich meine Lektüre fürs Wochenende steht schon fest.

    Es erscheint mir gerade jetzt sehr wichtig, sich das Thema genau klar zu machen, um der Diskussion zu Rechtsextremismus

    etwas entgegen zu setzen. Gerade auch nach dem Anschlag in Hanau, tauchte die Diskussion, das man je den Linksextremismus auf keinen Fall vergessen dürfe wieder auf.

    Ich selbst hatte erst gestern auf der Arbeit mit meinem Kollegen auch eine Diskussion darüber, wie leicht dadurch dann eine Relativierung stattfindet und Themen miteinander vermischt werden, ein Vergleich allgemein einfach hinkt. Für mich persönlich verschiebt sich dadurch die Debatte dann auch vom eigentlichen Problem weg - in dem Fall von Hanau z.B. vom rechtsradikalen Hintergrund und einem tatsächlichen Problem mit rechtem Gedankengut in unserer Gesellschaft. Mein Kollege, der zufällig Poilitikwissenschaftler ist, konnte das dann für mich auch nochmal wissenschaftlich einordnen und meinte auch,das die Hufeisentheorie (wie die Extremismustheorie auch genannt wird) von auch in der Politikwissenschaft längst umstritten ist. Diese Theorie besagt, das die Gesellschaft von ihren "Rändern" her gleichermaßen bedroht wird. Also von Links und Rechtsextremismus. Dadurch entsteht aber oft auch eine Gleichsetzung und damit verschwimmt eine Differenzierung.


    Eine zusammenfassende Einschätzung der Theorie kann man sich hier anschauen: https://www.bpb.de/politik/ext…ebatte-extremismustheorie

    Darin findet ihr auch Kritikpunkte an der Extremismustheorie.


    Das Problem ist also gar nicht, das "die Wissenschaft" diese benutzt, denn dort ist es längt normal, sie zu kritisieren. Trotzdem ist die Rezeption meiner Meinung nach nicht zu unterschätzen. Zu Mal z.B der Verfassungschutz sich in seiner Einordnung von Links und Rechtsextremen sich darauf stützt.

  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Tom David Uhlig / Eva Berendsen / Katharina Rhein - Extrem unbrauchbar.Über Gleichsetzungen von links und rechts“ zu „Tom David Uhlig / Eva Berendsen / Katharina Rhein - Extrem unbrauchbar. Über Gleichsetzungen von links und rechts“ geändert.
  • Ich habe das Buch jetzt auch wieder zur Hand genommen, weil ich jetzt wieder etwas mehr Ruhe dafür hatte.

    Für mich persönlich ein wirklich wichtiges Buch um auch den Umgang mit politischem Extremismus in unserem Land einschätzen zu können und auch die Begrifflichkeiten zu hinterfragen. (Das ich etwa trotzdem von Links und Rechtsextremismus spreche, hat auch den Grund, das ich nicht so richtig weiß, welche Begriffe ich sonst verwenden soll. Auch damit andere mich in einem Gespräch verstehen, ohne das ich erstmal ein Referat halten muss, warum ich Begriffe nicht verwende. Das kann manchmal entscheidend dafür sein, ob zugehört wird oder nicht. )


    Die meisten der Artikel sind wirklich sehr verständlich geschrieben und es wird auch noch mal erklärt, was die Extremismustheorie, die eigentlich aus der Politikwissenschaft stammt besagt, was die Kritikpunkte eigentlich sind und warum sie dennoch weiterhin eine Rolle spielt :)


    Für mich ein wirklich wichtiges Buch, das einfach noch mal so ein bisschen beleuchtet, weshalb der Staat eigentlich lange auf dem rechten Auge so blind war. Das hat natürlich viele Gründe, aber trotzdem ist auch die Rezeption der Extremismustheorie eine der Bausteine, die das erst möglich gemacht haben.


    Einzig das letzte Kapitel Nachtritt finde ich nicht so gelungen. In diesem Kapitel wurden noch mal verschieden Beiträge veröffentlicht, die genau das machen, was vorher kritisiert wurde. Soweit so gut. Aber ohne weitere Kommentare dazu fand ich das etwas rangeklatscht. Mir ist schon klar, das es sicher auch damit zu tun haben soll, mit dem bisherigen Wissen diese Aussagen zu beleuchten. Aber irgendwie finde ich das nicht so gut gelöst. Vielleicht wäre eine Einordnung des Kapitels nochmal ganz sinnvoll gewesen.


    Trotzdem merkt man natürlich auch, das die Anne Frank Stätte sich auch als Betroffene Einrichtung an diese Veröffentlichung gemacht hat. Viele Artikel sind daher durchaus unterschwellig wütend, weil durch die Herangehensweise, das Haus indirekt mit Linksextremismus in Zusammenhang zu setzen, die Staatliche Unterstützung natürlich auch die Finanzierung der Stätte betrifft.


    Doch auch hier bleibt man Transparent und meiner Meinung nach ist es auch das Gute Recht der Beteiligten ihre Sicht der Dinge darzustellen. Außerdem bietet das Buch ein breites Spektrum verschiedener Fachrichtungen ab und natürlich sind nicht alle Autor*innen Mitarbeitende der Einrichtung.

  • Für mich bietet das Buch jedenfalls jede Menge Ansatzpunkte weiter zu denken und zu überlegen, was allgemein auch mit der Thema verknüpft ist. Gerade auch die Frage ob wir eigentlich eine Mitte der Gesellschaft haben oder das nicht viel mehr ein Trugschluss ist. Was das wiederum bedeutet in der Bewertung von bestimmten Aussagen und auch z.B der AfD.


    :tipp: