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Beschreibung:
1985, Potsdam, große Ferien. Doch der sechzehnjährige René bleibt dieses Jahr zu Hause. Die Mutter ist tot, der Vater in der Schweiz; er lässt René tausend Mark da, die er brüderlich mit seinen Freunden Dirk, Michael und Mario teilt. Dies ist, und das spüren sie alle vier, ein Sommer, wie es ihn nie wieder geben wird für sie. Die Jungs streifen durch die heiße, urlaubsleere Stadt und sitzen in Cafés, aber vor allem geht es darum, das richtige Mädchen zu finden.
René steht ein ereignisreicher Sommer bevor. Sein Vater lässt ihn über die Sommermonate allein, weil der ins Ausland muss. Ausserdem wird René in ein paar Tagen schon 16, und das Mädchen dessen Namen er nicht kennt, hat ihn letztens angelächelt. Überhaupt hat er nicht gewusst, dass er, René, für Mädchen interessant genug sein könnte.
Die Ferien können gar nicht schnell genug beginnen.
Neu ist die Idee zum Buch ganz sicher nicht: Eine Gruppe Jugendlicher die zusammen den Sommer verbringen. Das alles geschieht aber in der DDR, 1985 in Potsdam, was das Thema schon interessanter macht.
Aber außer der Feriendisco im Orion gibt es wirklich nicht viel, womit ein paar Jugendliche die Zeit totschlagen könnten. Deswegen plätschert die Erzählung auch die meiste Zeit vor sich hin.
Erzählt wird von René in der Ich-Form. Er ist ein kluger Junge mit guten Manieren der sich mit seinen ewig schwarzen Klamotten und selbst lackierten Schuhen von der Masse abzuheben versucht. Aber eigentlich ist er nur ein lieber Kerl der sich so seine Gedanken macht. Das merken die Mädchen in seiner Umgebung auch, dass der René ein Guter ist, und fangen an sich mit ihm anzufreunden.
Die Gruppe lebt in den Tag hinein. Der Weinbrandvorrat des Vaters unter der Spüle wird nach und nach vernichtet, es werden pseudointellektuelle Gespräche über irgendwelche Klassiker geführt und es wird sich Mühe gegeben, die richtige Musik gut zu finden. Überhaupt spielt Musik im gesamten Buch eine große Rolle: Ständig wird erwähnt welches Lied gerade läuft, für die besonderen Mädchen werden extra Kasetten mit der Lieblingsmusik überspielt, und auch das legendäre "Live Aid" Konzert wird zusammen im Fernsehen geschaut.
Es werden tausende Kleinigkeiten beschrieben, welche Klamotten getragen wurden oder in welche Cafés man sich sehen lassen konnte. Und oft passiert einfach gar nichts, außer Pubertät, trotzdem hat mir das Buch gut gefallen. Es war ein bisschen so wie ein Ferientagebuch zu lesen.
Dieses ganze Zeug was René beschreibt, hat man selbst in seiner eigenen Jugend so, oder so ähnlich erlebt. Mit den Freunden abhängen, Kasetten überspielen, den Schnaps der Eltern wegtrinken und sich zum ersten mal so richtig verlieben.