Ulf Schiewe - Die Kinder von Nebra

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    Der mir bereits durch viele Werke bekannte Autor Ulf Schiewe hat mit „Die Kinder von Nebra“ sein neustes Werk veröffentlicht. Dies ist (bisher?) ein Einzelband und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.



    Klappentext:


    Nebra vor 4000 Jahren: Lange haben sich die Menschen der Willkür des mächtigen Fürsten Orkon gebeugt, der das Volk quält und ausbeutet, sich nimmt, wonach immer es ihn gelüstet. Jetzt endlich regt sich Widerstand. Die junge Priesterin Rana will Orkons dunkle Herrschaft brechen und die Menschen befreien. Das Werk ihres Vaters soll ihr dabei helfen: eine bronzene Scheibe, die den Sternenhimmel zeigt und eine geheime Botschaft der Götter enthält. Sie steht für die Göttin des Lichts, die dem Hass Liebe entgegensetzt. Doch Ranas Weg ist gefährlich, viel steht auf dem Spiel. Auch das Leben derjenigen, die ihr am liebsten sind ...



    Von dem Autor Ulf Schiewe habe ich bereits einige historische Bücher gelesen, bisher konnte er mich immer mit seinen Werken begeistern. Seinem neusten Werk „Die Kinder Nebra“ gegenüber war ich etwas skeptisch. Spielt es doch so gar nicht in der Zeit, welche ich bevorzugt lese. Ein Buch, welches vor 4000 Jahren spielen soll, gehört leider nicht zu meinem typischen Beuteschema. Dennoch habe ich dem Buch eine Chance gegeben, hat mich Schiewe doch bisher immer begeistern können. Und auch dieses Mal ist es dem Autor gelungen, obwohl ich dem Buch gegenüber recht skeptisch war. Meine Erwartungen wurden um ein vielfaches übertroffen.


    Zuerst ist mir die Gestaltung positiv aufgefallen. Hier wurde ein umfangreiches Bonusmaterial zur Verfügung gestellt, die ich als Leser gerne zu Rate gezogen habe. Gleich zu Beginn ist eine farbige Karte beigefügt wurden. Gerne habe ich sie als Hilfestellung genommen, wenn ich mir unsicher war, welches Volk in welcher Region wohnt, wer der direkte Nachbar von wem war. Hilfreich waren auch das Personenregister oder auch die Götterübersicht. Sehr ansprechend fand ich auch das Nachwort. Hier geht der Autor nochmal auf die Trennung von Fakten und Fiktion ein. Er beschreibt, was seiner eigenen Fantasie entspricht und wo er sich an die aktuellen Ansichten der Wissenschaftler gehalten hat. Ich empfand dies als sehr lehrreich und es hat mir nochmal einen besseren Einblick in die damaligen Lebensverhältnisse ermöglicht.


    Wie ich es bereits aus seinen vorherigen Werken gewohnt war, konnte mich auch dieses mal wieder der bildgewaltige und flüssige Schreibstil von Schiewe überzeugen. Er schafft es gekonnt, Bilder in meinem Kopf entstehen zu lassen. Die Schauplätze werden bildhaft beschrieben, ohne dass die Ausschweifungen zu ausufernd sind. Dennoch konnte ich mich gut in diese längst vergangene Zeit hineinversetzen, hatte in Bild vor meinem geistigen Auge. Auch folgt der Autor stetig dem roten Faden – ein klares Ziel ist erkennbar, auf welches gekonnt hingesteuert wird. Dabei werden einige unerwartete Wendungen und spannende Szenen eingebaut, sodass ich gebannt an den Seiten geklebt habe. Was ich auch noch positiv hervorheben möchte: die umfangreiche Recherche des Autors. Man merkt jeder Seite an, dass er sich im großen Maße mit dieser Zeit beschäftigt hat und auch, dass er sich an die derzeitigen Ansichten der Wissenschaftler gehalten hat. Stetig habe ich etwas über diese Zeiten gelernt und es hat mir Spaß gemacht, immer neue Informationen zu erhalten. Oftmals hat mich dieses Wissen in ein Staunen versetzt, hätte ich mir doch rückständigere Lebensumstände vorgestellt. Dies ist eigentlich nicht meine bevorzugte Zeit, meist lese ich historische Romane die deutlich später spielen. Daher habe ich wirklich viel Spannendes lernen können. Besonders haben mir die Darstellungen der Rituale und mögliche Ansichten der Götterkultur gefallen. Auch über die Entstehung der Himmelsscheibe erhält man umfangreiche Informationen, welche ich nur zu gerne mit verfolgt habe. All dies hat Ulf Schiewe gekonnt in die Handlung einfließen lassen, sodass man quasi spielend lernt.


    Überzeugen konnten mich auch die lebendigen und vielseitigen Charaktere. Sie wirkten auf mich alle so dreidimensional, sie hatten alle ihr persönliches Päckchen zu tragen, hatten eine Vergangenheit oder eine Geschichte, welche sie geprägt haben. Es gibt eine klare Grenze zwischen Gut und Böse, Grauzonen sucht man hier eher vergeblich. Dies hat mich jedoch nicht weiter gestört, hat es doch zum Inhalt des Buches gepasst und hat der Spannung keinen Abbruch getan. Rana ist hier der weibliche Protagonist. Sie ist die Tochter einer Priesterin und eines Schmieds, wohnt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf. Sie ist eine willensstarke, sture Person, aber sie ist auch stark und kämpferisch. Dabei setzt sie sich für ihre Prinzipien ein und ist dabei nicht selten impulsiv. Zu Beginn hatte ich ein paar kleinere Schwierigkeiten mit ihrer Person, war sie mir doch zeitweise zu aufbrausend oder auch naiv. Doch im Verlauf des Buches ist sie mit den Aufgaben gewachsen, die sie meistern musste. Rana hat eine interessante Charakterentwicklung durchgemacht, welche ich nur zu gerne mit verfolgt habe.


    Mein einziger kleiner Kritikpunkt: Ich persönlich habe ein paar Seiten gebraucht, um mich in dieser Zeit zurechtzufinden – gleich zu Beginn wird man in die Geschichte hineingeworfen und ich musste mich in dieser erst einmal zurechtfinden. Ich musste die Namen aber auch die Völker sortieren. Aber nach nur wenigen Seiten hat sich auch das wieder gelegt und liegt vielleicht auch daran, dass ich mich in dieser Zeit nicht wirklich auskenne. Liegt also nicht unbedingt an dem Buch selbst.



    Auch dieses Mal konnte mich Ulf Schiewe mit seinem neusten historischen Roman „Die Kinder von Nebra“ wieder überzeugen. Völlig unerwartet, da dies normalerweise nicht meine bevorzugte zeitliche Epoche ist in Bezug auf historische Romane. Dieses Werk besticht durch seine umfangreiche Recherche, eine spannende und fesselnde Handlung, den bildgewaltigen Schreibstil und die plastischen Charaktere. Ich kann es wirklich nur empfehlen und möchte 4,5 Sterne vergeben.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Die Kinder von Nebra


    In seinem neuesten Roman entführt Ulf Schiewe den Leser in die Bronzezeit, genauer gesagt in die Zeit der Aunjetitzer-Kultur (ung 2000 v.Chr).


    Ich muss zugeben, dass ich nur sehr lückenhafte Erinnerungen an den Schulunterricht diesbezüglich habe und ein völlig falsches Bild der Epoche hatte. (Und ich bin sicher, dass es nicht nur mir so geht!)


    So wusste ich nicht, dass es damals in Mitteldeutschland einen organisierten Staat gab, ausgedehnte Handelsbeziehungen, organisierte Armeen mit kunstvoll gefertigten Kupfer- und Bronzewaffen. Ebenso wurden bereits große Kultstätten und monumentale Fürstengräber errichtet. Unglücklicherweise gibt es aber keine schriftlichen Aufzeichnungen aus der Bronzezeit. Die Erkenntnisse über die Menschen und ihre Kultur verdanken wir der detektivischen Arbeit von Archäologen. Der Autor erklärt all dies noch genauer in einem überaus spannenden und informativen Nachwort.


    Im Mittelpunkt dieses Romans steht die Himmelsscheibe von Nebra, die als einer der bedeutendsten Funde aus dieser Zeit gilt. Um ihre mögliche Entstehung und Bedeutung herum, hat Ulf Schiewe einen Roman entwickelt, in dem wissenschaftlich fundierte Daten mit fiktiven Personen und Ereignissen wirklich gekonnt kombiniert werden. Neben den detailreichen Schilderungen des alltäglichen Lebens, der Schmiedekunst oder der Götterkulte erzählt er die spannende Geschichte von Rana und ihrer Familie. Ich möchte hier nicht den Inhalt wiedergeben, nur ganz allgemein: es geht um Gewaltherrschaft und Aufstand, um Unterdrückung, Kampf für Gerechtigkeit, um Neid, Gier und natürlich auch um Liebe und Menschlichkeit. Eine wirklich großartige Mischung!


    All diese Elemente und natürlich der bekannt fesselnde Stil des Autors garantieren spannende und informative Lesestunden! Leseempfehlung!

    4ratten

    Vernunft, Vernunft...

  • Reise in die Bronzezeit


    Rana wächst als Tochter einer Priesterin auf. Sie wird früh darauf vorbereitet, einmal das Amt ihrer Mutter zu übernehmen. Eigentlich keine große Sache, wäre da nicht Orkon, der Fürst ihres Volkes. Orkon regiert sein Reich mit Angst und Schrecken. Während Rana die Göttin des Lichts anbetet die für Liebe und Frieden steht, hat sich Orkon dem Gott der Unterwelt geweiht. Er regiert in seinem Sinne mit Gewalt und Brutalität. Rana kann und will dem nicht länger zusehen. Sie widersetzt sich, und fordert die Menschen zum Widerstand auf. Gleichzeitig hat ihr Vater eine Scheibe aus Bronze erschaffen. Sie enthält eine geheime Botschaft der Götter, die nur die junge Priesterin entschlüsseln kann. Mit diesem Wissen und der Himmelsscheibe macht sich Rana mit einigen Gefährten auf, den Willen der Götter zu erfühlen. Ihr Weg ist gefährlich und keiner weiß, wer am Ende noch da sein wird. Wer wird den Weg zu den Göttern beschreiten und wer hat noch ein langes Leben vor sich?


    Die Bronzezeit liegt etwa 4000 Jahre zurück. Dementsprechend schwierig ist es sicher, etwas verlässliches über diese Zeit zu erfahren. Erst in den 1990er-Jahren wurde auf diesem Gebiet etwas entdeckt, was fast unglaublich schien. Die Himmelsscheibe von Nebra war ein unglaublicher Fund und hat mich von Anfang an fasziniert. So war für mich klar, dass ich das neue Buch von Ulf Schiewe einfach lesen musste. „Die Kinder von Nebra“ erzählt davon, wie diese Scheibe entstanden sein könnte und was sie für die Menschen bedeutet haben könnte. Dem Autor ist es gelungen eine glaubwürdige Darstellung abzuliefern. So wie er die Ereignisse geschildert hat, könnte es durchaus gewesen sein, natürlich wird man nie genau wissen, wie die Scheibe wirklich entstanden ist oder für was sie genau steht, aber in diesem Roman wird eine Variante erzählt, die dem schon sehr nahekommt, finde ich jedenfalls.


    Mit dem Erzählstil hatte ich zunächst allerdings ein paar kleine Probleme. Ich habe einige Seiten gebraucht, um mich ganz auf die Handlung und die Protagonisten einlassen zu können. Mir war der Sprachstil am Anfang zu spröde, aber irgendwann ist der Funke übergesprungen und ich mochte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.


    Die Charaktere hat Ulf Schiewe detailliert beschrieben. Auch wenn sehr schnell klar war, wer auf welcher Seite steht. Rana, als die Priesterin des Lichts auf der Seite der Guten. Sie hatte durchweg positive Eigenschaften, auch wenn sie selbst immer wider an sich gezweifelt hat. Sie hat ihr Handeln immer wieder durchdacht und nach Wegen gesucht, um ihre Lage zu verbessern und anderen zu helfen. Diese Eigenschaften machen sie sympathisch. Eigentlich ist man schnell bei ihr, man kann mit ihr hoffen und bangen.


    Auf der Seite der Unterwelt stand der Fürst Orkon mit seinem Sohn Arrak. Diese beiden wurden nur von ihrer negativen Seite gezeigt. Hier gab es von Anfang ein kein Zweifeln, auf welcher Seite sie stehen. Vielleicht hätte es hier gern ein wenig mehr Farbe geben dürfen. Auch wenn Arrak als fieser Charakter dargestellt wurde, niemand ist doch nur böse, oder? Ich hätte mir bei den Charakteren ein wenig mehr Eigenschaften gewünscht, die sie ein bisschen undurchsichtiger gemacht hätten. Aber dann wäre das Buch vermutlich 1000 Seiten lang geworden und hätte alles gesprengt.


    Gut gefallen hat mir, dass vor jedem Kapitel die Götter beschrieben wurden. Dadurch bekommt man einen schönen Einblick, für was diese Götter stehen und gleichzeitig auch eine Ahnung davon, was einem beim Lesen in jeweiligen Kapitel erwartet. Ein Nachwort klärt zum Schluss Fiktion und Wahrheit, ein Personenregister hilft bei den schwierigen Namen und sogar eine Karte der Lebensräume der Menschen ist vorhanden.


    Fazit:


    „Die Kinder von Nebra“ ist ein gelungener historischer Roman, der aus dem Leben der Menschen in der Bronzezeit erzählt. Ihr Leben und Handeln wird spannend wiedergegeben und lässt eine längst vergangene Epoche lebendig werden. Ich habe die Geschichte von der Priesterin Rana und ihren Gefährten gern gelesen und kann sie nur empfehlen.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus::tipp:

  • Worum geht es bei "Die Kinder von Nebra"?

    Um die Himmelsscheibe von Nebra, die vor einigen Jahren entdeckt wurde und die die Phantasie aber auch die Forschung der Historiker neu beflügelt hat. Wie lebten die Menschen vor 4000 Jahren auf europäischen Boden? Wie entwickelten sich Kultur und Glauben, wie fortschrittlich waren Ackerbau, Städtebau und Gesellschaftswesen? Wer hat die Himmelsscheibe geschmiedet und wozu diente sie? All diese Fragen und noch viel mehr werden in diesem Roman beantwortet. Auch wenn vieles sicherlich nur Vermutungen sind, so erfährt man am Schluss doch in einem wunderbaren Nachwort, dass Ulf Schiewe nicht ins Blaue hinein fabuliert hat, sondern ausgiebig recherchiert und aus seinem Wissen logisches Schlüsse gezogen hat, die er in dieser Geschichte dann umgesetzt hat.


    Was hat mir besonders gefallen?

    Der Roman ist ein Rundrum-Wohlfühl-Programm. Also soll heißen, er hatte alles, was ein guter Histo braucht und hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Nahbare Darsteller die glaubwürdig agieren und deren Gedankenwelt, deren Amibitionen und Wünsche und Träume ein lebhaftes Bild ergaben, so dass sie schnell zu Freunden wurden. Dem gegenüber gab es auch ein paar Herren, die man aus ganzem Herzen verachten konnte und die zwar Angst und Schrecken verbreiteten, die aber doch zum Großteil ihrer gerechten Strafe am Ende nicht entgingen. Die zentrale Rolle der Himmelsscheibe und des damaligen Götterkultes ist sehr interessant umgesetzt. Hier hat sich Ulf Schiewe ganz besondere Mühe gegeben und mich voll und ganz überzeugt. Ja, genauso könnte es gewesen sein. Ich habe auch allerlei Wissenswertes über die damalige Zeit erfahren und war überrascht, wie fortschrittlich die Leute damals bei manchen Dingen schon waren. Auch das Ende ist so, wie man es sich als Leser wünscht. Eine runde Sache.


    Was hat mir nicht so gefallen?

    Mir fällt nichts ein. Sicherlich gibt es ein paar Wendungen, die man so schon früh in der Geschichte erahnt. Aber eigentlich tut das dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Ich bezeichne Ulfs Bücher gerne als süffig und kraftvoll. Und sehr gut lesbar.


    Meine Bewertung also?

    Gerne alle Punkte. Die tolle Aufmachung, die spannende Geschichte und als Zuckerl eine Leserunde mit dem Autor himself mit jeder Menge toller Zusatzinfos. Wie immer eine Freude für mich.


    5ratten

    :lesen:





  • Fantastisch, das Mysterium der Himmelsscheibe


    Vor fast viertausend Jahren gibt es eine junge Frau die am Scheideweg ihres Lebens steht. Sie hat einen geheimen Ort, an dem sie ihren Gedanken nachgehen kann. Es ist ihr vorbestimmt ihrer Mutter als Priesterin zu folgen, doch ist es das was sie aus tiefsten Herzen möchte?

    Alles was sie als Priesterin wissen muss, hat ihr ihre Mutter über viele Jahre beigebracht. Bald ist die Priesterweihe, aber noch vertröstet sie ihre Mutter mit der Entscheidung. Es wird einen Moment geben, wo Rana klar wird, welchen Weg sie gehen wird.

    Dann passiert etwas schreckliches an ihrem so beliebten Platz. Gerade so und mit Hilfe zweier Alben, kann sie fliehen und sicher in ihr Dorf zurück kehren.

    Orkon ist der Fürst aller Ruotinger, ein Herrscher der Schrecken und Angst verbreitet. Aber Arrak, sein Sohn, ist um vieles schlimmer.

    Früher, vor langer Zeit, wurde Wuodan der Gottvater angebetet. Ein weiser Herrscher des Himmels. Nun darf dies keiner mehr, denn Orkon fordert von seinen Klan's, nur noch Hador zu huldigen. Ein Gott der Unterwelt dem Menschenopfer dargebotenen werden.

    Die Menschen sind Orkons überdrüssig geworden, sie wollen nicht mehr in Angst und Schrecken leben. Leider hat niemand den Mut dies auszusprechen oder gar zu handeln.

    Bis Arrak mit seinen Schergen durchs Land ziehen, Felder verbrennen, Frauen schänden, wahllos töten und dann noch Ranas Dorf überfallen. Das ist ein Moment, der Rana alles abverlangt. Rana wäre nicht Rana, mit all ihren Mut und Entschlossenheit die ihre Stärke zeigt, lehnt sie sich auf.

    Als geweihte Priesterin und mit der Himmelsscheibe, die ihr Vater gefertigt hat, entschließt sie sich, sich Orkon und Arrak entgegen zu stellen. Ihr Vater hat ihr genau erklärt welche Funktion die Scheibe hat und wie man sie anwendet, eine geheime Botschaft der Götter. Zur damaligen Zeit, wo sich alles um die Götter dreht, kann es nichts besseres und schöneres geben. Wissen ist Macht, diese Warnung hat ihr ihr Vater ans Herz gelegt. Doch Rana will keine Macht, sie möchte mit Hilfe der Göttin des Lichts die Menschen von Unterdrückung Orkons, in friedliche Zeiten führen. Dabei hat sie viele Freunde, Verbündete und Helfer gefunden, die sie bei dieser Mission begleiten.

    Er ist kein leichtes Unterfangen, sehr gewagt und gefährlich. Es wird viel Leid geben. Können Rana und ihre Gefährten ihr Ziel erreichen?


    Meine Meinung

    Entstehung, Bedeutung und Mysterium Himmelsscheibe, eine wahnsinns Geschichte die unter die Haut geht. Im Laufe des Romans versteht man, warum der Autor Ulf Schiewe den Titel " Die Kinder von Nebra" gewählt hat. Die junge Generation bringt ein Umdenken und möchte eine neue Zeit einleiten.

    Sehr wortgewaltig werden die Protagonisten und Settings beschrieben. Die Charaktere der einzelnen Figuren sind sehr unterschiedlich und doch ergänzen sie sich. Natürlich bis auf die Übeltäter der Geschichte.

    Einen Roman zu schreiben, aus einer Zeit, wo es keine schriftlichen Dokumente gibt, ist für mich eine Meisterleistung des Autors. In der Anmerkung, beschreibt er wie aufwendig die Recherche gewesen ist. Das allein hat schon meine Anerkennung. Doch daraus dieses tolle Werk hervor zu bringen, ist ein wahres Wunder. Ich bin wie immer bei Ulf Schiewe seinen Romanen, komplett in eine andere mir unbekannte Zeit abgetaucht, die mich richtig gefesselt und fasziniert hat. Danke dafür.

    Absolute Leseempfehlung.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Spannende Zeitreise in die frühe Bronzezeit


    Nebra vor 4000 Jahren: es herrscht Frieden zwischen den einzelnen Klans der Ruotinger, der jedoch hauptsächlich durch die tyrannische Herrschaft von Fürst Orkon aufrechterhalten wird. Der Unmut unter den Menschen wird jedoch immer größer, vor allem seit Orkons Sohn Arrak durch seine Unbeherrschtheit und Grausamkeit immer mehr den Frieden gefährdet. Die junge Priesterin Rana begehrt gegen die Tyrannen auf und will mit Hilfe der Himmelsscheibe, die ihr Vater Utrik angefertigt hat, der Herrschaft des Totengottes Hador entgegentreten und sie durch die Liebe und das Licht ihrer eigenen Göttin Destarte ersetzen.


    Die Himmelsscheibe von Nebra: sehr gut kann ich mich noch daran erinnern, als damals kurz nach der Jahrtausendwende der Sensationsfund aufgetaucht ist. Die Entwicklungen bzw. Ergebnisse der neuesten Forschungen zu der Scheibe habe ich allerdings etwas aus den Augen verloren, umso mehr war ich gespannt auf diesen neuen historischen Roman des Autors, wie er die Zeit, über die ich so gut wie nichts weiß, auferstehen lässt.


    Der Autor entführt die Leser in die frühe Bronzezeit, in eine Zeit, in der noch der Glaube an viele Götter lebendig war. Und in der man in der Lage war, so ein Kunstwerk wie die Himmelsscheibe anzufertigen. Was die Scheibe konkret darstellt, darüber gibt es mehrere Theorien, im Roman wird die Theorie aufgegriffen, dass Utrik, der Bronzeschmid und Ranas Vater, darin Wissen verewigt hat, dass er von seinen fernen Reisen aus dem Nahen Osten mitgebracht hat.


    Die junge Rana soll in die Fußstapfen ihrer Mutter Herdis treten und deren Nachfolge als Priesterin der Göttin Destarte antreten. Rana ist jedoch verunsichert, ob dies der richtige Weg für sie ist, da sie sich nicht zutraut, eine adäquate Nachfolgerin ihrer hoch geschätzten Mutter zu sein. Nach einer Begegnung mit Arrak ist ihr Weg jedoch so gut wie festgelegt und zunehmender Unmut über die Willkür und Tyrannei von Orkon und seinem Sohn sowie die Ablehnung der Verehrung von Hador sorgen dafür, dass sich in ihr immer mehr Widerstand regt. Viele Menschen sind bereit, ihr zu folgen, aber es gibt auch einige, die ihr nahe stehen, die vor einem erneuten Krieg zurückschrecken.


    Rana ist sich jedoch der Bedeutung und Symbolik der Himmelsscheibe bewusst und möchte diese für sich und den Widerstand nutzen, jedoch sind ihre Eltern strikt dagegen. Gleichzeitig spitzt sich die Situation durch Arraks Verhalten jedoch immer weiter zu.


    Rana ist jung und mutig – und wie viele junge und mutige Menschen möchte sie etwas verändern. Was mir aber auch sehr gut gefallen hat, war ihre Offenheit und Neugier den Alben gegenüber, den Steinzeitmenschen, die sich in gut versteckten Enklaven zurückgezogen haben.


    Ulf Schiewe lässt die damalige Zeit mit seinem spannenden Roman aufleben und zeichnet damit eine Möglichkeit, wie die Menschen damals gelebt und welche Bedeutung die Himmelsscheibe für sie gehabt haben könnte.


    4ratten

    Liebe Grüße

    Karin

  • Danke für eure Rezensionen. Das Buch ist auf meine Wunschliste gewandert.

    2006 habe ich die Himmelsscheibe bei einer Ausstellung in Wien im Original sehen dürfen. Das war wirklich sehr beeindruckend.

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    Der Kampf um die Freiheit

    Nebra vor 4.0000 Jahren. Der mächtige Fürst Orkon hat lange mit Willkür geherrscht. Seine Untertanen haben sich quälen und ausbeuten lassen, denn er war recht freigiebig mit Todesstrafen. Er machte einfach was er wollte. Doch nun regt sich Widerstand. Rana, gerade zur Priesterin geweiht, will seine Herrschaft brechen, den Menschen die Freiheit geben. Ranas Vater ist Schmied und er hat ein Meisterwerk geschaffen. Eine bronzene Scheibe, auf welcher der Sternenhimmel abgebildet ist und die eine geheime Botschaft der Götter enthält. Sie setzt dem Hass die Liebe entgegen, denn sie steht für die Göttin des Lichts. Doch es ist gefährlich sich mit Orkon und seinem Sohn Arrak anzulegen. Ihrer aller Leben ist steht auf dem Spiel. Auch das derer, die Rana am liebsten sind….


    Meine Meinung

    Ich habe schon ein paar Bücher von Ulf Schiewe gelesen die mir alle sehr gut gefallen haben. So auch dieses, das mich nicht enttäuscht hat. Es beginnt damit, dass Rana Schlimmes widerfährt, gerade können zwei Fremde sie noch retten. Dach Buch ließ sich auch sehr gut und flüssig lesen, keine Unklarheiten im Text. In der Geschichte war ich wieder recht schnell drinnen, konnte mich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Rana, die in einem Konflikt steckte: Sollte sie dem Wunsch ihrer Mutter entsprechen und sich zur Priesterin weihen lassen, oder war sie dafür ungeeignet? Ein Überfall auf das Heiligtum zeigte ihr den richtigen Weg. Und Rana beschloss, das Land von Orkon und Konsorten zu befreien… Durch den Überfall auf Rana am Anfang des Buches war es auch gleich spannend. Und der Autor hat es verstanden, die Spannung bis zur letzten Seite zu halten. Gefreut hat mich auch, dass mal eine Frau die Hauptprotagonistin im Buch war, auch wenn die Männer durchaus nicht zu kurz kamen. Es ist alles wunderbar beschrieben: Die Arbeitsweise der Menschen damals, wie die Himmelsscheibe entstand, die Herrschsucht Orkons und seines noch schlimmeren Sohnes Arrak. Auch den Titel des Buches fand ich sehr gut, er passt zum Inhalt. Ich möchte noch erwähnen, dass es ein sehr schönes Cover hat, was mich normalerweise gar nicht so interessiert, da ich beim Kauf nicht zwangsweise auf das Cover sehe. Aber dieses hat prima gepasst, denn es geht auch um das, was auf dem Cover abgebildet ist. Das Buch hat mich regelrecht gefesselt, in seinen Bann gezogen und sehr gut unterhalten. Ich habe es genossen, es zu lesen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und natürlich die volle Bewertungszahl.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

    Einmal editiert, zuletzt von Lerchie ()