Dieser Roman, in dem meine Avatar- Geber die Protagonisten sind, ist eines der unbekannteren Werke von Robert Louis Stevenson, dem Autor der "Schatzinsel" und von "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" sowie vielen anderen berühmten Werken. Er schrieb ihn zusammen mit seinem Schwiegersohn Lloyd Osbourne und beide schufen mit diesem Buch einen der witzigsten Romane der Weltliteratur.
Der Roman spielt im viktorianischen London, und die Handlung wird veranlasst durch eine sogenannte Tontine. Das ist eine Art Geldspekulation, in der Eltern für Kinder größere Summen in einen Topf zahlen. Dieses Geld wird gewinnbringend angelegt und dann dem letzten Überlebenden der beteiligten Kinder ausgezahlt. Eine Spekulation, wie sie für die wettsüchtigen Engländer natürlich unwiderstehlich ist …
In der Familie Finsbury leben die beiden letzten möglichen Nutznießer der Tontine. Der eine ist schon altersschwach und bettlägerig, der andere ein begeisterter Zeitungsleser und quietschgesunder Vortragsschwätzer. Seine erbberechtigten Neffen Morris und John hoffen nun, dass der alte Herr den Bettlägerigen überlebt, dessen Sohn Michael Finsbury ein fröhlich-anarchischer Winkeladvokat ist, der auch aus den größten Katastrophen eine begeisterte Freizeitbeschäftigung macht.
Nun stirbt scheinbar der schwatzhafte Onkel Joseph bei einem Eisenbahnunglück und damit beginnt die unglaublich witzige Handlung um die falsche Kiste und die verschwundene Leiche… .
Obwohl der Roman insgesamt eher unbekannt ist, gibt es in England eine treue Fangemeinde, die noch heute ein wichtiges Essen, das zum Ende des Romans eine Rolle spielt, an einem bestimmten Tag genauso verzehrt.
Für alle, die bei sich geistvollen Dialogen und einem Feuerwerk von Einfällen gut amüsieren und daneben viktorianisches Ambiente genießen wollen, ein Supertipp.
Robert Louis Stevenson / Lloyd Osbourne: Die falsche Kiste
Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.284 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sagota.
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Beitrag von Sagota ()
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Danke, Sagota!
Es gibt den Roman leider momentan auf Deutsch nur antiquarischDas hab ich mir schon gedacht - recherchieren tun wir ja alle gerne, wenn's um gute Bücher geht
Übrigens bin ich an seinem Geburtshaus in Edinburgh vorbeigefahren und halte das Foto in Ehren; seine Biografie hat mich auch sehr beeindruckt. Ein grandioser Schriftsteller (dessen Cousine, weniger bekannt, ich oft in Foren als Unterschrift verwende
Wer weiß, wann frau mal wieder nach Schottland reisen kann derzeit *seufz*