Wolf-Dieter Storl - Der Selbstversorger - Mein Gartenjahr

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.497 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Wolf-Dieter Storl - Der Selbstversorger - Mein Gartenjahr

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    Gute Infos, aber nicht ausführlich genug


    In diesem Buch findet man interessante Anregungen, wie man einen Garten naturnah und effizient anlegen und nutzen kann. Von Gemüse und Kräutern bis zu Obst wird alles behandelt. Ganz besonders toll finde ich den Gemüse- und Kräuterfahrplan am Ende des Buches. Hier sieht man per Farbcode, was wann zu tun ist. Nur sind darin nicht alle Pflanzen aufgeführt, die im Buch behandelt werden. Hier lohnt dann ein Blick ins Register, um herauszufinden, wo die gesuchte Information stecken könnte. Oder man googelt …! Da das Buch nicht sonderlich dick ist, ist es auch gar nicht möglich, alle Fragen zu beantworten.



    Hin und wieder sind mir die Informationen zu oberflächlich. Für Geübte vielleicht ausreichend, für Ungeübte jedoch einfach nicht ausreichend genug. Ein Beispiel: Storl erklärt, wie man Saatkartoffeln äugelt, aber ob man einfach „übrig gebliebene“ Kartoffeln, die treiben, nehmen kann oder spezielle Saatkartoffeln kaufen muss, das erfährt man im Buch nicht. Dafür erzählt Storl ein paar nette Anekdoten. Das ist lehrreich und unterhaltsam zugleich.



    Für den einen oder anderen ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist wohl auch, dass Storl dem Mond sehr viel Beachtung schenkt. So wird auf die genaue Mondstellung geachtet. Aber nicht nur, ob es Vollmond oder Halbmond ist oder der Mond zu- oder abnimmt ist ihm wichtig, auch in welchem Sternzeichen er steht, wie weit er von der Erde entfernt ist und an welchem Tag welcher Phase man pflanzt. Dazu kommt der phänologische Jahreskalender, der das Jahr in zehn Abschnitte unterteilt. Diese sind: Vorfrühling, Erstfrühling, Vollfrühling, Frühsommer, Hochsommer, Spätsommer, Frühherbst, Vollherbst, Spätherbst und Winterliche Ruhezeit. Diese Phasen richten sich nicht nach unserem Kalender, sondern können sich jedes Jahr ein wenig verschieben und hängt auch mit der jeweiligen Region, in der man lebt, zusammen.



    Wolf-Dieter Storl macht keinen Hehl daraus, dass er ein Leben weit ab der uns bekannten und gewohnten Norm führt. Seine Art, sich selbst mit dem, was die Natur bietet, zu ernähren und sein Aussehen lassen da keinen Zweifel. Der größte Skeptiker muss aber neidlos anerkennen, dass Storl aus seinem Garten enorm viel herausholt. Allerdings ist dieser auch recht groß. Sein Buch bezieht sich im Grunde auf eine Fläche von 500 m². Natürlich geht das alles auch „ein paar Nummern kleiner“, niemand muss so viel Fläche nutzen. Aber wenn man rund ums Jahr davon satt werden will, ist das nicht mehr so viel Fläche – und man erkennt plötzlich, wie viel Fläche, Arbeit, Wasser, Zeit und Energie nötig ist, um satt zu werden!



    Die beiliegende DVD ist ein bisschen unglücklich befestigt, sodass man das Buch „verletzt“, wenn man sie herausnimmt. Hier hätte ich es sinnvoller gefunden, wenn eine Einstecklasche befestigt worden wäre. Auf der DVD sieht man Storl das tun, was er im Buch beschreibt. Auch mit der App kann man dies verfolgen. So sind alle happy – die Leser und die „Gucker“.



    Ganz ohne weitere Literatur wird man dennoch nicht auskommen. Deshalb gebe ich vier Sterne.



    4ratten

  • Also die phänologischen Jahreszeiten beziehen sich zB auf den Beginn der Forsythienblüte und anderer Zeitpunkte.

    Ich bin skeptisch, was Gärtnern nach dem Mond angeht, aber wahrscheinlich auch nur, weil ich niemanden kenne, der das erfolgreich praktiziert. Ökologisch Gärtnern ist jedenfalls immer eine gute Idee.


    Habe einen Vortrag von Rene Wardas gehört, dem selbsternannten Pflanzendoktor. Die Produkte, die er anbietet, muss man echt nicht kaufen, weil man das meiste auch selber zusammenbrauen kann. Aber seine Bücher scheinen gut zu sein - der Vortrag war es jedenfalls! Er arbeitet im weitesten Sinne mit Hausmitteln und macht so die bösen Chemiekeule überflüssig.

    Übern Berg is weiter als zu Fuß.

  • Er arbeitet im weitesten Sinne mit Hausmitteln und macht so die bösen Chemiekeule überflüssig.

    Damit beschäftigt sich mein Mann auch zur Zeit. Wir haben unseren Balkon in einem Garten verwandelt und haben da ab und zu ungewollte Gäste. Aber mit dem, was mein Mann selbst zusammenbraut, sind wir die bis jetzt immer losgeworden.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Oh, kennst Du dann womöglich ein Zaubermittel gegen böse Schnecken, die zarte Pflänzchen killen?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine: So einfach isses, Garten in den zweiten Stock umziehen :D


    Äh, ich denke da an kleine Aufkantungen rund um die Pflanzen. Weniger was chemisches als was mechanisches bzw. eben etwas, das die Schnecken gar nicht an die Pflanzen rankommen lässt.

    Übern Berg is weiter als zu Fuß.

  • Weniger was chemisches als was mechanisches bzw. eben etwas, das die Schnecken gar nicht an die Pflanzen rankommen lässt.

    Die Drecksviecher schaffen es ins Hochbeet ... ich fürchte, irgendwelche Barrieren machen denen eher wenig aus :(

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen