Kir Bulytschow - Überlebende

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    "Überlebende" von Kir Bulytschow

    Originaltitel: "Посёлок" (russ. für "Die Siedlung")


    Handlung:


    Vor fast 20 Jahren verschwand das Raumschiff "Pol" spurlos. Niemand weiß, dass es auf einem unwirtlichen Planeten notlanden musste. Die Passagiere konnten wegen der hohen Stahlung nicht an Bord bleiben und mussten das Schiff verlassen. Das Schiff war im Hochgebirge niedergegangen, wo die Kälte die Menschen bald getötet hätte. Also machten sie sich auf den beschwerlichen Weg in die wärmeren Ebenen. Dort wartete auf sie eine feindselige und oft giftige Flora und Fauna. Viele Menschen starben unterwegs. Doch der Rest erreichte ein Tal und errichtete dort eine Siedlung.

    Alle paar Jahre versuchen die Überlebenden nun, das Schiff zu erreichen, um Medikamente, Lebensmittel und Werkzeuge zu besorgen, und um ein Notsignal abzusetzen.

    Jetzt gibt es im Dorf einige Dutzend Bewohner; die meisten sind Kinder, denen die Welt außerhalb ihrer neuen Heimatwelt nichts bedeutet. Die überlebenden Passagiere haben zwar versucht, der nächsten Generation Wissen über die Erde, die Kultur und die Naturwissenschaften zu vermitteln, doch langsam zeigt sich, dass nichts davon die übernächste Generation erreichen wird. Wie wird die Zukunft der Siedlung aussehen? Werden die dort lebenden Menschen in weiteren 20 Jahren noch Menschen sein?


    Meine Meinung:


    Das ist ein Roman, wie ich ihn mag. Ich liebe Geschichten, die sich mit ersten Kolonisten oder Überlebenden auf fremden Planeten beschäfigen. Ich will beobachten, wie sie sich gegen die neue Welt behaupten, die möglicherweise versucht sie zu töten, möglicherweise Rätsel aufgibt und einfach ganz anders ist als alles, was man bisher gekannt hat.


    Man braucht beim Einstieg ein paar Seiten, um sich zurechtzufinden. Ich las das russische Original, und, wie so oft bei russischen Büchern, hatte auch dieses keinen klaren Klappentext, außer einer Vorstellung des Autors Kir (Kirill) Bulytschow. Ich hatte also keine Ahnung, was mich erwartete. Die verlinkte deutsche Ausgabe ist 1995 bei Heyne erschienen und verrät schon fast zuviel.

    Am Anfang der Geschichte begegnet man einer Gruppe junger Menschen, die sich auf den Weg ins Gebirge machen, um das Schiff zu finden. Die beschwerliche Queste ist ungeheuer spannend beschrieben und diese Spannung bleibt bis zum Schluss.

    Ungefähr in der Mitte des Buches kommen neue Figuren dazu. Eine Forschungsexpedition hat auf dem Planeten ihre Arbeit aufgenommen, und von da an wartet man mit angehaltenem Atem, wie das Zusammentreffen der beiden Welten aussehen wird.


    Mir haben besonder die philosophischen Fragen des Romans gefallen. Sind Menschen, die jegliche Verbindung zu ihrer irdischen Vergangenheit verloren haben, oder sie vielleicht nie hatten, wirklich noch Menschen? Wie lange dauert es, bis aus den Nachfahren der Raumfahrer primitive Jäger und Sammler werden?


    Fazit: Ein Klassiker der russischen Science-Fiction.


    5ratten


    ***

    Aeria



    /edit:

    Das bunte Bildchen von Amazon lädt nicht, weil es dort nur ein Kundenbild gibt. Deshalb habe ich ein Foto in die Galerie gestellt.