Ann-Sophie Kaiser - Unter den Linden 6

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    In diesem Roman lernen wir drei Frauen kennen, die mit den Konventionen ihrer Zeit zu kämpfen haben. Lise hat in Wien studiert und möchte nun bei Professor Max Planck an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin forschen. Doch in Preußen sind Frauen nicht zum Studium zugelassen. Doch Lise lässt sich nicht beirren und arbeitet schon bald an der Seite von Otto Hahn. Zufällig lernt sie Hedwig und Anni kennen. Hedwig musste die Unterschrift ihres Mannes fälschen, um studieren zu können. Die wissbegierige Anni liest heimlich die Bücher ihres Dienstherrn. Die drei Frauen wollen nur eines – sie möchten das Recht auf die gleiche Bildung wie die Männer. Von diesem Traum lassen sie sich auch durch Widerstände nicht abbringen.


    Die Figur der Lise orientiert sich an der bekannten Physikerin Lise Meitner, die als erste deutsche Physikprofessorin die Kernspaltung entdeckte.


    Wir lernen die Geschichte aus den Perspektiven der drei Frauen kennen und sind daher ganz nahe an ihrem Schicksal.


    Die Charaktere sind lebendig und authentisch gezeichnet. Lise hat schon einiges geschafft, als sie nach Berlin kommt und hier mit den preußischen Regeln konfrontiert wird. Doch konsequent verfolgt sie ihren Weg weiter. Hedwig ist verheiratet und braucht daher die Erlaubnis ihres Mannes, um studieren zu dürfen. Sie trickst, um ihren Weg gehen zu können. Anni hat als Dienstmädchen kaum eine Chance auf Bildung, auch wenn sie nach Wissen strebt. Erst die Freundschaft mit den anderen Frauen eröffnet auch ihre Wege.


    Neben den fiktiven Figuren tauchen eine ganze Reihe von historisch belegten Personen in diesem Roman auf.


    Anfang des letzten Jahrhunderts ist es Frauen kaum möglich, zu studieren oder eine andere qualifizierte Ausbildung zu bekommen. Die Männer konnten darüber bestimmen, was sie den Frauen ermöglichten. Das sie keine weibliche Konkurrenz wollten, sondern lieber vom Heimchen am Herd umsorgt wurden, ergibt sich daraus. In privilegierten Kreisen wurden die Frauen auch als Aushängeschild betrachtet. Doch es gab Frauen, die sich damit nicht abfinden und die gleichen Rechte haben wollten. Auch wenn sie ständig Gegenwind verspürten, ließen sie sich nicht beirren und kämpften für ihre Rechte und die Rechte aller Frauen. Solche Frauen waren Lise, Hedwig und Anni, welche die Emanzipation ermöglicht haben. Es wurde ein langer Weg.


    Es ist ein sehr fesselnder Roman, den ich nur empfehlen kann.


    5ratten

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    Der Beginn der Emanzipation

    Berlin 1907: Lise Meitner, eine junge Wissenschaftlerin kommt zur Friedrich-Wilhelms-Universität Unter den Linden. Sie ist ausgebildete Physikerin, hat in Wien promoviert und möchte nun bei Max Planck forschen. Doch in Preußen sind Frauen offiziell nicht zugelassen, was sie jedoch nicht aufhalten kann. Außerdem führt sie ihr Weg mit zwei anderen Frauen zusammen die sehr unterschiedlich sind: mit Hedwig, die die Unterschrift ihres Mannes fälschen muss um die Uni besuchen zu können und mit Anni, die als Dienstmädchen bei Friedrich Althoff arbeitet und sich heimlich durch dessen Bücherregal liest. Die drei Frauen werden zu engen Verbündeten und Freundinnen. Sie kämpfen um ihr Glück, die Liebe und das Re3cht auf Bildung und Wissen. Die männlichen Widerstände an der Universität sind hoch.


    Lise Meitner ist eine reale Person. Sie war die erste und eine der bekanntesten Physikerinnen des 20. Jahrhunderts und die erste deutsche Physikprofessorin. Sie war die Entdeckerin der Kernspaltung.


    Meine Meinung

    Dieses Buch habe ich überraschend bei einem Gewinnspiel bei Vorablesen bekommen und mich auch sehr auf die Lektüre gefreut. Es ließ sich durch den angenehm unkomplizierten Schreibstil auch leicht und flüssig lesen. (Keine Unklarheiten im Text.) Ich war schon sehr gespannt, was ich so alles aus diesem Buch lernen würde, welche Dinge, die ich vorher nicht unbedingt wusste, ich erfahren würde. Ich wusste z.B. nicht, ab wann Frauen studieren durften, auch wenn mir klar war, dass dies Anfang des 20. Jahrhunderts noch nicht möglich war. Und das mussten ja auch die Freundinnen in diesem Buch erfahren. Es ist kein Buch das geladen mit Spannung daherkommt, aber es ist sehr interessant. Mir hat gut gefallen, wie Hedwig und Lise durchsetzen konnten, dass sie – wenn auch nicht immatrikuliert so doch – an den Vorlesungen teilnehmen konnten. Dass es nicht ohne den einen oder anderen (illegalen) Trick vonstattenging, ist auch klar. Ich war schnell in der Geschichte drinnen, konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzten. Bei Anni war mir eigentlich gleich klar, weshalb sie einen anderen Dienst antreten musste, wobei ich ihre alte Dienstherrin sogar noch bewunderte. Warum, das wird der Leser selbst lesen müssen. Gefreut habe ich mich darüber, war ihre neue Herrin ihr ermöglicht hat. Was Hedwigs Ehemann betrifft, so habe ich es eigentlich geahnt, dass es so kommt. Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Gut es war nicht die Spannung die ich sonst immer liebe, aber es war interessant, hat mich gefesselt und mich auch sehr gut unterhalten. Von mir eine Leseempfehlung sowie vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.


    4ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

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    nur wer aufgibt, hat schon verloren