Hexer 0.3: Geschichte 4: Ein kleines Opfer

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.022 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Marada.

  • Hier dürft ihr alles diskutieren, das euch zur vierten Kurzgeschichte Ein kleines Opfer im Band Das Schwert der Vorsehung einfällt.


    Bitte denkt an die Spoilermarkierungen, wenn ihr Dinge ansprecht, die erst in späteren Abschnitten oder Bänden auftauchen.

  • Ich fand das war eine erstaunlich düstere Geschichte von der kleinen Meerjungfrau. Rittersporns Ballade erfüllt sich ja nicht ganz, aber immerhin. Geralt wie immer mit Rittersporn unterwegs, wie gewohnt mit etwas Gezanke und einer schönen Frau. Aber diesmal fand ich es sehr überraschend, dass Geralt dieser Frau nicht den Hof gemacht hat, sondern tatsächlich so etwas wie Zuneigung (wenn er es auch nicht wahrhaben wollte) gezeigt hat.


    Sehr cool fand ich diesmal die Geschichte um die toten Perlenfischer, den "Monstern" aus der Tiefe, eine läutende Glocke unter Wasser und diese Treppe. Da hatte ich schon Gänsehaut. Ich konnte richtig fühlen wie plötzlich das Wasser wieder angestiegen ist und Geralt und Rittersporn um ihr Leben liefen/schwammen.


    Die Moral dieser Geschichte ist natürlich wieder das "kleine Opfer", das man für die Liebe bringen muss, wenn man sie denn haben will. Yen bringt es für Geralt, die Nixe für den Fürsten, aber Geralt kann es leider nicht für die Dichterin aufbringen.


    Und so ein trauriges Ende :( Für mich hätte dieses Kapitel klar auch mit der Ballade von Rittersporn aufhören können, damit der Leser/die Leserin sich selbst denken kann, was dann noch passiert. Aber es war dennoch - trotz der Bitterkeit und Traurigkeit - ein tolles Ende, das Sapkowski gewählt hat. So hat man das weitere Leben der Beteiligten ein bisschen verfolgt, zumindest für die nächsten Jahre.

    "Ich muß dich mit Gewalt ernähren!" sagte Homunkoloss, "Du schläfst nicht mehr. Du wäscht dich nicht. Du stinkst wie ein Schwein." "Ist mir doch egal", sagte ich trotzig, "Hab keine Zeit, muß lesen" (c) Walter Moers, aus "Stadt der träumenden Bücher"

  • Da ich im Moment das eBook lese und das immer stückchenweise, merke ich, dass ich mir nicht so viel merken kann. Mir fehlen meine Notizen auf Papier.


    Diese Geschichte fand ich wieder ganz gut. Es gab wirklich viele witzige Stellen und Kleinigkeiten.

    Ich musste z.B. lachen, bei diesem Gespräch ("Hä?") :D:

    Zitat von eBook-Seite 188


    [Rittersporn]: Womit kann ich aber behilflich sein? Sollte es ums Recht der ersten Nacht gehen? So was lehne ich nie ab."

    "Hä? Nein ... nein."

    oder bei den Vierlingen "Putzi Mitzi, Gritzi und Juan Pablo" :totlach:


    Die Meerjungfrau scheint ja eine taffe Person zu sein - und trotzdem gibt sie am Ende ihr altes Leben für diesen Fürsten auf. Das ist wohl wirklich Liebe. Ich hoffe, er weiß das "kleine Opfer" zu schätzen. Übrigens sind wir hier schon wieder bei Hans-Christian Andersen ("Die kleine Meerjungfrau") - auch wenn Rittersporn behauptet, dass die Geschichte von ihm selbst wäre:

    Zitat von eBook-Seite 239


    "Ha!", schrie Rittersporn auf. "Meine Ballade ... Es ist ganz wie in meiner Ballade ... Sie hat sich für ihn Beine machen lassen, aber die Stimme verloren!"


    Nachdem ich Rittersporn im ersten Band ja wirklich nur nervig und doof fand, mag ich ihn immer immer mehr. Er scheint auch meine Ablehnung Yenny gegeüber zu teilen und findet Gerris Zauberinnenfetisch merkwürdig:

    Zitat von eBook-Seite 206


    "Diese deine Yennefer ist dir ganz schön in die Glieder gefahren, hol mich der Teufel, wenn ich weiß, was du an der findest. [...] Ziehst du wirklich kein norales Mädchen vor, so eine wie Essi? Was haben Zauberinnen, was Essi nicht hat?"


    Dass Essi Geralt ihre Liebe gesteht, kam für mich schon überraschend. Ich glaube aber auch (für mich pesönlich) nicht an Liebe auf den ersten Blick. Und irgendwie glaube ich nicht, dass eine gemeinsame Nacht die Sache besser macht.. :/ Ich mochte Essi sehr gerne und finde ihre Geschichte (auch, dass wir erfahren, wie es mit ihr weitergeht) sehr tragisch.


    Zum Schluss im letzten Satz aber noch ein Lacher:

    Zitat von eBook-Seite 245


    [...]schlich sich ein hungriger und wütender Werwolf an das Lager heran, doch er bemerkte, dass das Rittersporn war, der da sang, also hörte er ein Weilchen zu und ging seiner Wege.

    Immer gut, wenn man so treue Fans hat ^^

  • Ich fand das war eine erstaunlich düstere Geschichte von der kleinen Meerjungfrau.

    Was fandest du daran düster? Die Originalgeschichte ist meiner Meinung nach weitaus tragischer und düsterer.


    Sehr cool fand ich diesmal die Geschichte um die toten Perlenfischer, den "Monstern" aus der Tiefe, eine läutende Glocke unter Wasser und diese Treppe. Da hatte ich schon Gänsehaut. Ich konnte richtig fühlen wie plötzlich das Wasser wieder angestiegen ist und Geralt und Rittersporn um ihr Leben liefen/schwammen.

    Oh ja, das hatte ich ganz vergessen. Das war wirklich unheimlich und gut beschrieben.

  • Auf jeden Fall ist die Originalgeschichte tragischer und düsterer. Das hatte ich gar nicht in Bezug gesetzt zum Original, sondern zu den anderen Geschichten von Geralt, die wir bisher gelesen haben. Und wegen u.a. dem Punkt, den du gleich unterhalb wieder ansprichst mit dieser gruseligen Glocke. Ich könnte in diesem Städtchen am Meer nicht schlafen, wenn man diese Glocke aus der Tiefe des Meeres, ganz dumpf und düster, ab und an hören würde :D Brrrrrr.....

    "Ich muß dich mit Gewalt ernähren!" sagte Homunkoloss, "Du schläfst nicht mehr. Du wäscht dich nicht. Du stinkst wie ein Schwein." "Ist mir doch egal", sagte ich trotzig, "Hab keine Zeit, muß lesen" (c) Walter Moers, aus "Stadt der träumenden Bücher"

  • Es gab wirklich viele witzige Stellen und Kleinigkeiten.

    Auf jeden Fall. Ich mag diese Kleinigkeiten und witzigen Stellen unglaublich gerne in Romanen, auch hier fällt mir das wieder besonders auf.

    Die Meerjungfrau scheint ja eine taffe Person zu sein - und trotzdem gibt sie am Ende ihr altes Leben für diesen Fürsten auf. Das ist wohl wirklich Liebe.

    Das war für mich sehr überraschend. Ich dachte sie würde stur bleiben bzw., dass es von beiden Seiten keine echte Liebe wäre, aber scheinbar habe ich mich ja getäuscht. Aber ich bin immer noch mistrauisch, ob der Fürst dem "kleinen Opfer" gerecht werden wird.

    Nachdem ich Rittersporn im ersten Band ja wirklich nur nervig und doof fand, mag ich ihn immer immer mehr. Er scheint auch meine Ablehnung Yenny gegeüber zu teilen und findet Gerris Zauberinnenfetisch merkwürdig

    :D

    Immer gut, wenn man so treue Fans hat ^^

    Hahahaha, ja, der Werwolf!

    "Ich muß dich mit Gewalt ernähren!" sagte Homunkoloss, "Du schläfst nicht mehr. Du wäscht dich nicht. Du stinkst wie ein Schwein." "Ist mir doch egal", sagte ich trotzig, "Hab keine Zeit, muß lesen" (c) Walter Moers, aus "Stadt der träumenden Bücher"

  • Das hatte ich gar nicht in Bezug gesetzt zum Original, sondern zu den anderen Geschichten von Geralt, die wir bisher gelesen haben.

    Ah, da hatte ich dich falsch verstanden. Mich hat die Stimmung in der "Glocke unter Wasser"-Szene ein bisschen an die Aguara in Band 2 erinnert. Dort fand ich die Atmosphäre noch greifbarer.

  • Als ich meinen Text jetzt nochmal gelesen habe, habe ich auch durchaus deinen Gedankengang verstanden :D

    Hm, die Aguara-Szenen aus Band 2 empfand ich selbst völlig anders :) Da hatte ich eher ein Abenteuerfeeling.

    "Ich muß dich mit Gewalt ernähren!" sagte Homunkoloss, "Du schläfst nicht mehr. Du wäscht dich nicht. Du stinkst wie ein Schwein." "Ist mir doch egal", sagte ich trotzig, "Hab keine Zeit, muß lesen" (c) Walter Moers, aus "Stadt der träumenden Bücher"

  • Was für ein gelungener Einstieg!

    Zitat

    "Ich hab genug!", schrie Sh'eenaz melodisch. "Ich hab Hunger! Also, Weißhaariger, er soll sich entscheiden, er soll sich auf der Stelle entscheiden. Eins sag ihm: Ich werde mich nicht mehr zum Gespött machen und mich mit ihm abgeben, wenn er wie ein vierarmiger Seestern aussieht"


    "Eine kalte Makrele! Soll sie sich doch einen Dorsch suchen!"

    [Sapkowski, Andrzej: Das Schwert der Vorsehung. S. 231]

    :lachen:


    Überhaupt das ganze emotionsgeladene "Gespräch" der zwei und mittendrin Geralt als höflicher Übersetzer - super gemacht!

  • Ja, das war in Summe wieder ein guter Abschnitt! Gut so, weiter so :)

    Sehr cool fand ich diesmal die Geschichte um die toten Perlenfischer, den "Monstern" aus der Tiefe, eine läutende Glocke unter Wasser und diese Treppe. Da hatte ich schon Gänsehaut. Ich konnte richtig fühlen wie plötzlich das Wasser wieder angestiegen ist und Geralt und Rittersporn um ihr Leben liefen/schwammen.

    Das war für mich einer der Pluspunkte dieser Geschichte, ich mochte es sehr, hier wieder ein ganz anderes Setting kennen zu lernen und bei mir kamen die Beschreibungen rund um das Meer gut an. Muss aber auch sagen, dass ich Unterwasserstädte/untergegangene Städte/ Geheimnisse am Meeresboden etc. sowieso interessant und gruselig zugleich finde.

    Was sich wohl alles am Fuße dieser Treppe findet? Uiii...

    Mich hat die Stimmung in der "Glocke unter Wasser"-Szene ein bisschen an die Aguara in Band 2 erinnert. Dort fand ich die Atmosphäre noch greifbarer.

    :thumbup:Ich fand beides sehr atmosphärisch, nur ein anderes Feeling dabei. Mir bleiben beide Szenen als gut beschrieben in Erinnerung.

    Ich musste z.B. lachen, bei diesem Gespräch ("Hä?") :D :

    :lachen:

    Tolle Wahl Zank!

    Mir gefielen hier die Dialoge wieder sehr gut, da war einiges lustiges dabei, ohne dass es erzwungen wirkte.

    Nachdem ich Rittersporn im ersten Band ja wirklich nur nervig und doof fand, mag ich ihn immer immer mehr.

    Kann ich nachvollziehen! Ich empfand ihn zwar nicht als nervig, aber er war halt nicht viel mehr als der lustige Gegenpart. Hier merkt man nach und nach was noch in ihm steckt und das lese ich richtig gerne. Es gab gleich mehrere Momente, in denen er mir wirklich positiv auffiel, zum Beispiel wie er Geralt ehrlich und ohne Umschweife seine Meinung sagt. Und er liegt mit seiner Einschätzung oftmals richtig.

    Schön fand ich auch hier mal nicht nur eine Liebelei und amüsante Beziehungsstreitgespräche mitzuerleben, sondern eine überraschend platonische Freundschaft. Das stand ihm gut.

    Dass Essi Geralt ihre Liebe gesteht, kam für mich schon überraschend.

    Das war für mich ebenfalls überraschend und zu schnell. Und dann auch noch so eine lange Erklärung dazu, das war für mich ehrlich gesagt nicht recht stimmig.

    Das war für mich sehr überraschend. Ich dachte sie würde stur bleiben bzw., dass es von beiden Seiten keine echte Liebe wäre, aber scheinbar habe ich mich ja getäuscht. Aber ich bin immer noch mistrauisch, ob der Fürst dem "kleinen Opfer" gerecht werden wird.

    Da beide so vehement ihre Meinung vertraten, war ich auch total überrascht über die Sirene. Hatte ich nicht von ihr erwartet. Ich bin, wie du, sehr skeptisch was den Fürsten anbelangt und kann auch nicht einschätzen inwiefern ihr das menschliche Leben gefällt oder wie sehr sie das Meer und ihr Leben dort vermissen wird. Nun ja, die Liebe :)

    Und so ein trauriges Ende :( Für mich hätte dieses Kapitel klar auch mit der Ballade von Rittersporn aufhören können, damit der Leser/die Leserin sich selbst denken kann, was dann noch passiert. Aber es war dennoch - trotz der Bitterkeit und Traurigkeit - ein tolles Ende, das Sapkowski gewählt hat. So hat man das weitere Leben der Beteiligten ein bisschen verfolgt, zumindest für die nächsten Jahre.

    Das hast du gut auf den Punkt gebracht! Mein erster Gedanke war: ach ne, warum hat es nicht einfach nach Rittersporns Ballade aufgehört? Aber dann hat das Ende als "Abschluss" doch gut gepasst und ich fand es schön, diese Seite von Rittersporn mehr kennen zu lernen und zu wissen, dass er am Schluss bei Essi war. Und dass ihm diese Ballade offenbar viel bedeutet, er sie aber nicht "verkauft", sondern für sich behält. Jaja, der lustige Rittersporn wird immer tiefgründiger.


    Großteils gefiel es mir also gut, Rittersporn hat sich wirklich gemausert und die - ich nenn es mal - fahrende Wohngemeinschaft Rittersporn-Geralt hat wieder für ein paar Highlights gesorgt. Durch ein paar klare Worte von Rittersporn und auch Essi werden endlich auch ein paar bisher nur angedeutete Dinge (Geralts Empfinden, Yennefer) mal ohne Umschweife deutlicher angesprochen - sehr gut! Den Meeresgrund fand ich mysteriös, aber vermutlich wird das ein einmaliger Ausflug gewesen sein?

    Ein paar Sachen haben mich nicht so überzeugt, das war zum Beispiel das für mich überzogene Liebesgeständnis. Meinetwegen hätten sie es auch bei der Perlen-Talisman-Szene belassen können, ohne Sex. Im ersten Band gab es eine Bett-Szene, die wirklich gut gemacht war, ohne dass es zu direkt oder plump rüber kam. Hier holen mich die kurzen Beschreibungen nicht ab- Beispiel: "Und dann, bei den Göttern, taten sie es, sie und er."(Das Schwert der Vorsehung, S.304). Naja. Außerdem bin ich von Sapkwoski diverse Dekolleté-Erwähnungen gewohnt, das ist auch okay, wenn es sich denn irgendwie integriert. Hier viel mir ein paar mal auf, dass gerade Schlag auf Schlag eine abenteuerliche, spannende Flucht vor den Wellen und Fischwesen abläuft und mitten drinnen: Punkt. "Sie hatte schöne Brüste." :D


    Putzig war wie begeistert Rittersporn anfangs im Meer ist, kurz bevor er seinen Geraaalt ruft. Und Geralt war auch super:

    Zitat

    "Gut." Der Hexer stieg vom Uferbruch auf die schlüpfrigen, algenbedeckten Steine. "Ich gehe voran, um dich im Fall des Falles zu decken. Zum Beweis, dass ich an dich denke und dich gern habe. Aber denk dran, wenn ich schreie, dann nimm die Beine in die Hand und wusel mir nicht vor dem Schwert herum. Wir gehen da nicht hin, um Seepferdchen zu sammeln. [Sapkowski, Andrzej: Das Schwert der Vorsehung. S. 273]

    Echte Freundschaft <3^^

  • Nachdem ich Rittersporn im ersten Band ja wirklich nur nervig und doof fand, mag ich ihn immer immer mehr. Er scheint auch meine Ablehnung Yenny gegeüber zu teilen und findet ...


    Yay! ;P


    Meine atemberaubenden Notizen zu dieser Geschichte waren:


    - igitt (meinte bestimmt das Monster)

    - sie machen sich Sorgen um sich gegenseitig aw (wohl Geralt und Rittersporn)

    - warum kann ich Essi nicht leiden?


    Ich hatte geplant mehr Notizen zu machen und diese schneller hier zu posten aber stattdessen wurden es stete nur sehr wenige die ich dann kaum verstehe :D

  • Puuh, der Nachteil an Kurzgeschichten ist, dass man ein echt gutes Gedächtnis braucht, wenn man erst so viel später wie ich etwas dazu schreiben möchte...


    Ich kann mich zumindest daran erinnern, dass mir die Szenen im Wasser sehr gut gefallen haben und unglaublich spannend zu lesen waren. Die Aktion rund um Essi fand ich OK, aber mehr auch nicht. Ich mochte Essi zwar, aber das Gerede der beiden ging mir an manchen Stellen doch ein wenig zu weit und hat mich ein wenig gelangweilt.

  • Das könnte ich gar nicht, also so lange warten mit schreiben, ich hätte garantiert 99% vergessen :D

    "Ich muß dich mit Gewalt ernähren!" sagte Homunkoloss, "Du schläfst nicht mehr. Du wäscht dich nicht. Du stinkst wie ein Schwein." "Ist mir doch egal", sagte ich trotzig, "Hab keine Zeit, muß lesen" (c) Walter Moers, aus "Stadt der träumenden Bücher"