Stefan Bonner/Anne Weiss - Doof it yourself

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    "Dieses Buch ist der perfekte Erste-Hilfe-Kasten für die Generation Doof. Anne Weiss und Stefan Bonner zeigen, wie du trotz Halbwissen und Lernallergie Erfolg hast." Das verspricht der Klappentext.


    Eins vorweg: das erste Buch der beiden Autoren zum Themenkomplex Bildung, Wissen und Lernen, "Generation Doof", habe ich nicht gelesen. Vielleicht wäre meine Einschätzung dann anders ausgefallen, oder aber ich hätte das hier gar nicht erst gekauft.


    Ich halte Bildung für ein ganz wesentliches Thema und finde es schade, wenn sie von Einzelpersonen, aber auch von staatlicher und gesellschaftlicher Seite vernachlässigt wird. Deshalb hat mich das Buch sehr interessiert, aber ich habe es jetzt nach etwa einem Viertel weggelegt, weil es mich leider gar nicht anspricht.


    Mir ist nicht so ganz klar, was eigentlich die Zielsetzung des Buches sein soll. Zunächst dachte ich, es ginge den Autoren darum, ein Plädoyer für gute Allgemeinbildung, Freude am Lernen und für jedermann zugängliche Bildungsmöglichkeiten zu verfassen, und ich fand es auch ganz interessant, wie sie per Faktencheck versuchen, verschiedene "Bildungslügen" zu entzaubern. Als nächstes kommen dann aber diverse Tips, wie man schlauer oder gebildeter erscheinen kann, als man tatsächlich ist. Ob man wirklich mit Philosophen-Namedropping oder abgelutschten Zitaten großer Köpfe Eindruck machen kann, sei dabei mal dahingestellt, und endgültig verloren hatte mich das Ganze, als es mit altbackenen Dresscodeweisheiten losging, die angeblich die geistige Kompetenz widerspiegeln wie "Frauen sollten im Büro keine Riemchensandalen tragen" oder "Männer erscheinen am besten immer mit Sakko". Gähn.


    Dafür, dass die aktuellen Bezüge zu Politik, Wirtschaft und Kultur inzwischen alles andere als das sind (na gut, Angie ist immer noch Kanzlerin und Caren Miosga noch bei den Tagesthemen ...), kann das Buch natürlich nichts, es ist nun mal 2009 erschienen. Aber die überflapsige Sprache hat mich auch ziemlich genervt. Das lag weniger daran, dass sie schlecht gealtert ist, sondern an der Dosierung. Wenn jeder zweite Satz einen Gag enthält, wird's mühsam.


    Und obwohl ich den Goldfisch mit der umgeschnallten Haifischflosse auf dem Cover mag, ist die Gestaltung im Inneren mit knallorangenen Farbakzenten nicht nur nicht mein Ding, sondern teilweise (weiße Schrift auf orangefarbenem Grund) auch noch schlecht lesbar.


    Sehr schade, weil ich "Wir Kassettenkinder" von den beiden ja grandios fand, aber in meinen Augen leider gar nicht gelungen.


    1ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen