Ragnar Jonasson - Insel

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  • Zweiter Teil der Trilogie!


    Ragnar Jonasson - Insel


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    Eine Clique von vier Freunden trifft sich zum ersten Mal nach zehn Jahren wieder. Alexandra, Benni, Klara und Dagur hatten lange keinen Kontakt mehr zueinander ….seit ein weiteres Cliquenmitglied tot in einer einsam gelegenen Sommerhütte in den Westfjorden in der Nähe von Isafjördur aufgefunden wurde.

    Kommissarin Hulda Herrmannsdottir wird zu der Hütte der vier Freunde gerufen, da das Wiedersehen - Wochenende nicht so endet wie gedacht.


    Nach " Dunkel " ist " Insel " der zweite Teil der Trilogie rund um Hulda Herrmannsdottir. Die Trilogie ist aussergewöhnlich aufgebaut, da der erste Teil in der Gegenwart handelt und dann Teil 2 ( Insel ) und Teil 3 ( Nebel ) in der Vergangenheit angesiedelt sind. Doch die Fälle sind in sich abgeschlossen und der Schritt in die Vergangenheit betrifft vor allem das Leben der sympathischen Kommissarin. Speziell empfand ich, dass ich mit dem Wissen des ersten Teiles schon präsent hatte, was zum Beispiel mit Dimma, der Tochter von Hulda, geschehen ist.

    In diesem zweiten Teil muss man sich gedulden, bis Hulda ermittelt. Denn zu Beginn und über eine längere Passage glänzt sie mit Abwesenheit. Hier steht vor allem der Leichenfund zehn Jahre zuvor im Vordergrund, der in dem einsam gelegenen Sommerhaus in den Fjorden Islands entdeckt wird. Ragnar Jonasson beschreibt sehr anschaulich die Landschaft. Das Setting ist gut gelungen und man kann sich die Hütte und die Umgebung, die karge Landschaft Islands, bildlich vorstellen. Ein idyllischer Ort und dann so ein schrecklicher Fund.

    Nach einem Drittel des Buches kommt Hulda Hermrmansdottir ins Spiel. Als sie in der Handlung mitmischt, sucht sie zuerst ihren verschollenen Vater in den USA und nichts deutet darauf hin, dass sie gedenkt, mal zu ermitteln. Das ändert sich in der zweiten Hälfte. Nun zeigt die Kommissarin ihr ganzes Können und Wissen.

    Die Kapitel enden sehr oft mit Cliffhangern, was animiert, rasch weiter zu lesen. Das und natürlich die Spannung, was vor zehn Jahren geschehen ist!

    Verschiedene Erzählperspektiven und Zeitebenen machen die Geschichte zwar anspruchsvoll, jedoch auch sehr vielseitig und spannend. Gerade die verschiedenen Perspektiven, in denen Identitäten nach und nach aufgedeckt werden, empfand ich als spannend und faszinierend.


    Mich hat die Idee, die Teile der Trilogie chronologisch rückwärts zu lesen schon im ersten Teil begeistert. Und nach Beendigung des zweiten Teils auch überzeugt.


    5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Igela ()

  • wow - der Vorgänger ist ganz oben auf meiner Krimiliste - soeben nochmal "gestiegen" (vorbestellt in der Biblio)

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Meine Meinung ist auch bei Band 2 weniger enthusiastisch:


    Also es liest sich schon recht unterhaltsam, aber in diesem Band fehlte mir vor allem Ermittlerarbeit. Tatsächlich las sich für mich mehr als die Hälfte des Romans eher wie ein langer Prolog. Das hat mich persönlich massiv gestört, da ich ehrlich gesagt sehr viel lieber über Huldas Arbeit als Polizistin gelesen hätte, statt ewig über ihre Reise in die USA, die mich persönlich nicht interessiert hat. Ich finde das der Autor die beiden Erzählstränge einfach zu weit weg von einander erzählt hat und es ihm nicht besonders gut gelungen ist, das Ganze dann zusammenlaufen zu lassen.

    Der Mordfall selbst ist am Ende relativ banal, um ehrlich zu sein. Wirklich bahnbrechend sind die Ideen des Autors dazu nicht. Die Figuren geraten mir dabei zum Teil etwas zu stereotyp. Auch ein Kollege von Hulda ist dabei das wandelnde Klischee...

    Durch den relativ großen Anteil an Huldas Privatgeschichte geriet mir der Mord dann einfach auch zu sehr als Nebenschauplatz, das fand ich schade, weil doch das ein oder andere durchaus interessant gewesen wäre. Vor allem die Gruppendynamik der Freunde hätte etwas mehr Fokus verdient.

    Dazu kommt dann auch, das der Autor oftmals sehr krampfhaft versucht, die Verbindung zu Band 1 nicht aus den Augen zu verlieren. Da er die Geschichte ja rückwärts erzählt, hat man als Leserin natürlich ein paar Hintergründe, die man in Band 2 nicht erfährt. Theoretisch könnte man alles auch in der richtigen Reihenfolge lesen. Was mich dabei in Band 2 jedenfalls gestört hat, war das er manchmal zu gewollt Bezüge konstruiert hat. So gibt es eine nahezu prophetische Szene, bei der ich dann schon sehr die Augen verdreht habe.

    Zusätzlich wiederholt sich der Autor oftmals. Zum Teil gibt es Szenen, die exakt wortwörtlich schon einmal vorkamen. Das sind oft eher so nebensächliche Dinge z.B. das jemand schläft und geweckt werden muss, zu dem ist der Roman ja jetzt auch nicht besonders dick. Da hat man die entsprechenden Szenen noch gut im Kopf und es fällt extrem auf.
    Alles in allem bin ich von der Trilogie bisher eher enttäuscht.


    3ratten

  • Ich hab das Buch auch vor Kurzem gelesen und kann das mit dem langen Prolog sehr gut verstehen und so unterschreiben. Ich habe mich auch ständig gefragt, wann es denn jetzt anfängt und das Eigentliche passiert dann erst auf den letzten Seiten... Das Island-Flair fand ich aber toll. Ich habe vor ein paar Jahren dort Urlaub gemacht und hatte direkt wieder die tollen Bilder im Kopf. :)


    Ich habe übrigens weder Band 1 noch 3 gelesen und war deswegen auch eher mäßig an Hulda interessiert.