Henry Benrath - Die Kaiserin Theophano

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 827 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alice.

  • Diesen Roman aus dem Jahre 1940 hatte ich als "später Teenager" mal ein paar Tage in den Händen (Bibliothek??) und habe seitdem tatsächlich oft an ihn gedacht, obwohl ich damals nicht geschafft habe, es fertigzulesen.

    Vor einigen Jahren gab es schon mal einen "Beschaffungsanlauf", bei dem sich herausstellte, dass es ein Buch fast gleichen Titels von einem anderen Autor über eine andere Theophano/u gibt:

    Oskar Mysing - Kaiserin Theophano

    Dieses steht jetzt iwo im Regal rum, unvollendet. Weder Buch noch Vorbild haben die "Kragenweite" der Paarung oben.


    Die erste Hälfte des Buches über die "echte" Theophano (Gattin Ottos II.) habe ich inzwischen gelesen - fast die Hälfte dieser Hälfte besteht erst mal aus einleitenden Briefen des byzantinischen Herrschers Tsimiskes an die sehr junge, aber hochgebildete Theophano Skleros , die sie über die aktuelle politische Lage und ihre zukünftige Rolle als deutsche Kaiserin aufklären - eine ganze Menge Geschichte also..


    Nebenher frage ich mich seit einer Weile, ob hier ein nächstes Thema von Rebecca Gablé liegen könnte?? Es wäre naheliegend als Fortsetzung der "deutschen" Reihe

    Das Haupt der Welt &

    Die fremde Königin.

    Auf eben diese Personen Otto I. und Adelheid trifft Theophano als ihre Schwiegereltern.. sehr viel aus der Darstellung der Situation kommt mir also aus kürzlicher Lektüre sehr bekannt vor.

    Da Benraths Buch ja inzwischen 80 Jahre auf dem.. Buch-buckel hat, könnte ich mir eine "Neubehandlung" des Themas durch jemanden wie RG (also jemandem mit einem background, der dem von Henry Benrath alias Albert H. Rausch gar nicht so unähnlich ist..) gut vorstellen - man wird sehen..

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()

  • In der Handlung bin ich jetzt so weit, dass Theophano ihre ersten Jahre in Deutschland hinter sich hat und nach dem Tod Ottos I. Mitregentin ihres Gatten Otto II. geworden ist. Schon früh zeichnet sich ihre kluge und kühle Sicht auf die politische Lage ab - die überlieferten Tatsachen bestätigen ihr diese Eigenschaft. Trotz ihres frühen Tods hat Theophano als mehrjährige Regentin für ihren Sohn Otto III. erheblichen Einfluss auf die europäische Geschichte gehabt.

  • Nach mehr als 2/3 des mit 350 Seiten nicht allzu langen, aber von den Geschehnissen her sehr dichten Romans steht Theophano am Anfang ihrer Regentschaft ihres noch kleinen Sohns, des späteren Otto III. Bis zu ihrem (allzu frühen) Tod im Jahre 991, also 7 1/2 Jahre lang, wird sie regieren und unterschreibt Dokumente mit "Theophano Imperator".

    Zu Beginn ihrer Regentschaft ist sie 28 Jahre alt.. und ungewöhnlich weitblickend, nüchtern und mutig in ihren Entscheidungen.

    Die Jahre von Theophanos Regentschaft gelten im Rückblick als machtpolitisch äußerst erfolgreich und wegweisend für das Mittelalter - die Regierungszeiten ihres Mannes und Sohnes werdn nach allem, was ich gelesen habe, bei Weitem nicht so positiv wahrgenommen.

  • Zitat Theophano: Der Deutsche muss weniger "fühlen" und nehr "denken". In dieser Ausgleichung seiner überreichen Natur liegt sein Schicksal beschlossen."


    Benrath arbeitet in seinem Roman durchaus sehr viel mit wörtlicher Rede, woraus sich natürlich eine durchaus große "fiktive Komponente" ergibt. Wie stark sie in überlieferten Tatsachen verankert ist, werde ich hoffentlich im ausführlichen Anhang mit detailliertem Dramatis personae erfahren.


    "Sehr speziell" ist im Roman Theophanos Beziehung zu ihrer Schwiegermutter, der Königsmutter Adelheid, die ja in Rebecca Gablé s "Die fremde Königin" eine Hauptrolle spielt..

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()

  • Man weiß von vorneherein, dass das Buch mit dem frühen Tod Theophanos endet - zeitlich in den Wirren der Übernahme der französischen Krone duech Hugo Capet, mit denen Theophano untergründig sehr viel zu tun hatte..

    Mir ist noch ganz schwindelig von den letzten 100 Seiten - immer wieder 4-6seitige absatzlose taktische Darlegungen vorwiegend von Theophanos aber auch anderer Seite, und das, wo ich von der Geschichte dieser Zeit wirklich wenig weiß - jetzt durchaus etwas mehr. Quasi im Turboverfahren..

    Wie gesagt - ich wäre sehr gespannt auf eine Darstellung durch Rebecca Gablé - on va voir. Ich denke, der Stoff gäbe viel her für ihre Art der Darstellung ;).