Gilly McMillan - Die Nanny

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.362 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Dani79.

  • Eigentlich ein Psychothriller!


    Gilly McMillan - Die Nanny


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    Als Jocelyn's Mann stirbt, zieht sie mit ihrer 10-jährigen Tochter Ruby von Kalifornien nach England zu ihrer Mutter. Virginia lebt seit dem Tod ihres Mannes alleine in dem Herrschaftshaus Lake Hall. Jo zieht sehr widerstrebend zurück in das Haus ihrer Kindheit. Eine Kindheit, die alles andere als glücklich war. Denn Jo wurde von ihren Eltern sehr stiefmütterlich behandelt und hat ihre damalige Nanny Hannah als Mutter angesehen. Hannah hat sich um Jo gekümmert, sie umsorgt und behütet. Bis 1987, als Hannah von einem Tag auf den anderen spurlos verschwunden ist.

    Als Jo eines Tages einer Dame begegnet, die behauptet Hannah zu sein, freut sie sich über das Wiedersehen nach all den Jahren. Virginia weiss jedoch, dass die Frau nicht Hannah sein kann. Denn sie ist im Bild, was damals mit der Nanny geschehen ist. Wer ist die Frau, die sich als Hannah ausgibt? Was ist damals mit Hannah geschehen?


    Mich hat der Plot zu dieser Geschichte sehr fasziniert. Sehr gut ausgearbeitet, lässt er den Leser lange Zeit spekulieren. Was zu Beginn der Geschichte angenommen wird, erfährt eine 180 Grad Wende gegen Mitte Buch. So war ich lange sicher, zu wissen, dass Jo's Kindheit ganz nach dem Motto " Goldener Käfig " ablief. Ihre Eltern, die möglichst unbehelligt vom eigenen Kind ihr Leben gestalten und geniessen wollten. Virginia, die Mutter von Jo, empfand ich als boshaft und kaltherzig ihrer Tochter gegenüber. So lässt sie ihre Tochter liebend gerne von der Nanny erziehen. Bis eine überraschende Wendung die Eltern - Kind Beziehung ganz anders darstellt.

    Die regelmässigen Perspektivwechsel, in denen einmal Jo, dann wieder ihre Mutter Virginia in Ich Perspektive erzählen, lassen den Leser beide Sichtweisen erfahren. Und da merkt man sehr schnell, dass in der Vergangenheit nicht immer alles so war, wie es damals den Anschein hatte. Und, dass immer wieder wichtige Details vor den Liebsten zurückgehalten wurden. Details, die ein ganz anderes Licht auf Gefühle, Erlebnisse und Gegebenheiten werfen. Frappierend, wie anders Mutter und Tochter Dinge in Erinnerung haben, die in der Kindheit von Jo geschehen sind.

    Und dann ist da noch die dunkle Vergangenheit, in die eine Person involviert war, die ich hier nicht verrate. So verlagert sich meine Sicht auf die Figuren immer mehr. Die Bosheit und der Drang zur Manipulation hat mich komplett überrascht und macht für mich den Psychothriller aus. Obwohl das Buch nicht diese Genreeinteilung erfahren hat.

    Subtile Manipulationen, die immer deutlicher werden, machen genau diesen Psychothriller aus. Hervorragend geschrieben von der Autorin, denn die Andeutungen werden genau im richtigen Rhythmus in die Geschichte eingeflochten. So hat mich die Geschichte immer mehr gefesselt.

    Das Setting, das düstere Herrschaftshaus Lake Hall, ist ausgezeichnet und sehr bildlich beschrieben. Man sieht beim Lesen die dunklen Flure, die Zimmer mit den unheimlichen Schatten, förmlich vor sich.

    Dies war nicht das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. So wusste ich, dass mir ihr Schreibstil gefällt. Ein besonderes Augenmerk legt Gilly MacMillan auf die klare Struktur in den Zeit und Perspektivwechseln. Man weiss immer wo die Geschichte gerade steckt und das habe ich sehr geschätzt.

    " Die Nanny " ist eine Geschichte mit Psychothriller - Anteilen, die mit wenig Brutalität die Vergangenheit einer jungen Frau aufarbeitet. Und die zeigt, dass Erinnerungen manchmal trügerisch sein können. Denn nicht immer ist die Vergangenheit so, wie man sie in Erinnerung hat. Ich empfand diesen Roman als sehr vielschichtig und spannend.


    5ratten

  • Ich würde das Buch dann auch tatsächlich bei den Thrillern einordnen und schiebe es gleich mal rüber.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich würde das Buch dann auch tatsächlich bei den Thrillern einordnen und schiebe es gleich mal rüber.

    Danke Dir. Bei Amazon wurde es unter Gegenwartsliteratur gelistet. Das hat mich verunsichert..

  • Inhaltsangabe


    Als Jocelyns Mann stirbt, bleiben ihr und ihrer zehnjährigen Tochter Ruby nichts anderes übrig, als von Kalifornien nach England in ihr Elternhaus zu ziehen. Jo zieht nur sehr widerwillig in das alte Herrenhaus am Lake Hall, in dem ihre Mutter Virginia seit dem Tod ihres Vaters alleine lebt. Sie hat keine guten Erinnerungen an ihre Zeit mit ihrer Mutter und die beiden Frauen kommen nicht gut klar miteinander. Jo beschäftigt bis heute die Frage, warum ihre heiss geliebte Nanny Hannah damals von einem Tag auf den anderen verschwunden ist. Als plötzlich eine Frau auftaucht, die behauptet Hannah zu sein, spitzt sich die Lage in dem alten Herrenhaus zu.


    Meine Meinung


    Ich mochte den langsamen und unaufgeregten Erzählstil der Autorin. Die Geschichte entwickelt sich gemächlich und Stück für Stück kommt zum Vorschein, was sich wirklich zugetragen hat in Jos Vergangenheit. Doch auch Virginia hat so ihre Geheimnisse vor Jo. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Jo und ihrer Mutter erzählt und dazwischen sind Kapitel geschoben, die die Vergangenheit der Nanny Hannah beleuchten.


    Ich konnte mich bis zu einem gewissen Grad mit den Personen identifizieren, allerdings bekam ich mit der Hauptprotagonistin Jo bei fortlaufender Geschichte Mühe. Auch dass die handelnden Personen untereinander kaum über ihre Probleme geredet haben, hat mich je länger je mehr genervt. Das Ende fand ich dagegen wieder klasse. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich fand das Setting in dem alten Herrenhaus toll. Dafür gibt es von mir drei Ratten 3ratten

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Hanni

    Den von Dir erwähnten langsamen und unaufgeregten Schreibstil der Autorin mochte ich auch sehr, nachdem ich mich darauf eingelassen habe. Eigentlich war mir nämlich mehr nach einem Pageturner, als ich das Buch in die Hand nahm.


    Der Wechsel der Perspektiven war bereichernd, auch wenn ich normalerweise diese schnellen Wechsel nicht ganz so sehr mag und etwas verwirrend finde. Ich bin zwar recht schnell hinter das Geheimnis der Geschichte gekommen, aber es hat trotzdem Spaß gemacht, die Auflösung lesend zu beobachten.


    Insgesamt ein empfehlenswertes Buch, auch wenn ich es jetzt nicht als unbedingtes Lesehighlight betrachten würde.

    Früherer Nutzername "Alexa" :)

  • Minou76 Ich finde, das Buch wirkt vom Klappentext und Cover her auch eher wie ein Pageturner, was tatsächlich etwas irreführend sein kann.

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • • Niemand in diesem Buch ist auch nur im geringsten interessant genug, um diese Geschichte zu rechtfertigen.

    • Ich hatte die Lösung schon nach 124 Seiten.

    • Leider kamen dann noch 320 Seiten.

    • Die nicht sehr spannend waren, nur gefüllt mit brutalen Banalitäten.

    • Ich glaube, Gilly Macmillan hat ein Hühnchen mit Nannys und Internaten zu rupfen, für das die Leser*Innen nix können.

    • Jocelyn. Ich weiß, ich war in ihrem Kopf, aber trotzdem... WAS DENKT SICH DIESE FRAU? Ich konnte es nicht nachvollziehen.

    • Jocelyn. Sie verdient einen Extrapunkt. Glückwunsch.

    • Das Ende kam viel zu abrupt. Genau wie das Ende dieser Rezension. Ups.


    Fazit: Das war wirklich langweilig. Nicht in einer Das ist ein Slow Burner und ich habe einen Pageturner erwartet-Art, sondern in einer Das war wirklich langweilig-Art.


    2ratten(2 Ratten)

    Triggerwarnungen:

    Tod eines Babys durch Erkrankung, Tod eines Elternteils, gewaltsamer Tod eines Haustiers, Autounfall, missbräuchliche Eltern, Zahnverlust, Arthritis, Kindesmisshandlung, Glücksspielsucht, Gaslighting, Drogen, Alkohol, Jagdunfall, Demenz, Fremdgehen

  • Ich bin zwiegespalten, was dieses Buch angeht. Einerseits kam der unterschwellige Psychoterror bei mir sehr gut an, andererseits habe ich mich die ganze Zeit gefragt, wie blöd die Beteiligten denn sein können?

    Jocelyn mochte ich überhaupt nicht, ich fand sie unglaublich anmaßend und anstrengend.

    Die Auflösung war mir größtenteils sehr früh klar, da fehlten mir nur ein paar ganz kleine Details.

    Das Ende kommt dann sehr plötzlich und lässt mich mit einem unguten Gefühl zurück.

    LG, Dani


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