Nadine Matheson - Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers

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  • Ein Serienmörder treibt in London sein Unwesen.Zerstückelte Leichen liegen in der ganzen Stadt verteilt. Das ruft Detective Inspector Anjelica Henley, die ihren ersten Tag im aktiven Dienst der Serial Crime Unit antritt, auf den Plan. Sie soll gemeinsam mit einem Polizeianwärter Ramounter die Ermittlungen aufnehmen. Sie ahnen gar nicht wie gefährlich es wird...


    "Jigsaw Man" ist das Debüt von Nadine Matheson und soll der Auftakt in eine neue Reihe um Detective Anjelica Henley sein.


    Nach dem Klappentext und dem Cover war ich Feuer und Flamme auf den Inhalt, doch von den Socken gehauen hat es mich leider nicht.


    Die private Geschichte von Detective Henley fängt einfach mitten drin an, ohne Vorgeschichte etc. pp., man wird also quasi einfach hineingeworfen und hat das Gefühl als wenn es schon Band X der Reihe ist.. Über die komplette Handlung hinweg wird man leider auch nicht wirklich aufgeklärt.


    In der Handlung kommen sehr viele Personen vor, wo man sehr leicht durcheinander kommen kann sie im Verlauf immer wieder richtig einzuordnen.

    Die Handlung fängt stark an mit tollen blutrünstigen Szenen, ganz nach meinem Geschmack, doch in der Mitte flaut die Spannung ganz stark ab, sodass er sehr langatmig wird. Zum Ende hin wird es wieder sehr spannendn mit einem packenden Showdown der leider viel zu kurz ist.


    Über die Mitte hinweg wurde einfach zu viel ausgeschmückt, sodass das Ende einfach nur abgeackt und nach dem Motto "zack zack ich muss fertig werden und die Seitenanzahl einhalten" war.


    Teilweise gab es für mein Empfinden sehr klischeehafte und recht unrealistische, unglaubwürdige Szenen. Außerdem war es für mich sehr vorhersehbar mit recht wenigen Überraschungen und unerwarteten Wendungen. Und nicht alle offenen Fragen wurden nicht geklärt, was ich nicht ganz so schön fand.


    Super an dem Buch fand ich den Schreibstil. Der ist schön flüssig zu lesen. Außerdem ist er sehr detailreich, sodass man sich sehr viel bildlich gut vorstellen kann.


    Die Dialoge zwischen den Personen sind klar und deutlich. Als Leserin hatte ich das Gefühl, dass ich mit den Detectives in einem Raum sitze und es hautnah verfolgen kann, wie sie mit einander reden.


    Die private Geschichte um Henley blieb noch offen, woraus man schließen kann, dass es noch weitere Teile gibt, die hoffentlich besser werden als das Debüt.


    Mein Fazit:

    Schade nicht immer ist ein blutrünstiger Thriller ein super Thriller. Nach dem tollen Cover & Klappentext nur ein solides Debüt mit starken Schwächen. Hat auf jeden Fall noch ganz viel Potenzial nach oben. Man kann es lesen, muss sich aber auf blutige Szenen und ganz viel Vorhersehbares einstellen.


    3ratten

  • Die Autorin Nadine Matheson hat mit dem Thriller „Jigsaw Man – Im Zeichen des Killers“ ihren Debütroman geschrieben. Dieser spielt in London und die Ermittlerin Anjelica Henley ist darin die tragende Hauptrolle.



    Klappentext:


    Der menschliche Körper ist ein wunderbares Puzzle, einzigartig in seiner Präzision und seiner aufeinander abgestimmten Perfektion! Der Jigsaw Man liebt Puzzles über alles. Doch ein perfektes Puzzle ist nur eines, das in seine Einzelteile zerlegt ist. Nur so kann er die wahre Schönheit erkennen - indem er jedes Teil für sich betrachtet. Hände, Füße, Beine, Arme, Köpfe. Welche Freude! Und wahre Freude muss man teilen, nicht wahr? In der ganzen Stadt...



    Nachdem ich die Leseprobe gelesen habe, waren meine Erwartungen an dieses Buch doch relativ hoch. Ich habe mir einen blutigen und zugleich nervenaufreibenden Thriller erhofft, gespickt mit spannenden Details und vielseitigen Einblicken in den Täter. Doch leider wurden diese Hoffnungen nicht vollständig erfüllt, sodass ich doch ein bisschen enttäuscht wurde.


    Der Einstieg hat mir auf der einen Seite recht gut gefallen. Man wird sofort mitten in das Geschehen hineingeworfen. Es werden an unterschiedlichen Orten innerhalb Londons Leichenteile gefunden und die Ermittlerin Anjelica Henley wird aus einer Sondereinheit für Serienmörder auf diesen Fall eingesetzt. Es beginnt eine Suche nach ersten Hinweisen, was es mit diesen Leichenteilen auf sich hat, wer hinter diesem Verbrechen steckt. Eine gewisse Vorfreude auf den weiteren Verlauf der Story stellte sich bei mir ein – ich freute mich auf Ermittlungsarbeiten und eine spannenden Jagd nach dem Mörder. Auf der anderen Seite hatte ich zu Beginn ein paar Schwierigkeiten in das Buch herein zu finden. Dies lag zum einen daran, dass die Personen in der Regel nur mit Nachnamen und vielleicht noch ihrem Rang innerhalb der englischen Polizei erwähnt werden. Daher hatte ich leider Probleme, die Charaktere zuzuordnen oder auch beim Wiedererkennen der Namen. Auf den ersten Seiten musste ich mich sehr konzentrieren, damit ich die jeweiligen Personen zuordnen konnte. Aber dann wurden mir zu Beginn des Thrillers zu viele Andeutungen auf die Vergangenheit gemacht. Oftmals wird angesprochen, was Henley bereits durchmachen musste oder auch, dass der damalige Chef dieser Sondereinheit ein tragisches Schicksal erleiden musste. Dies hat bei mir den Eindruck erweckt, dass ich einen Vorgängerband nicht gelesen habe. Doch „Jigsaw Man“ ist ein Debüt, sodass diese Andeutungen bei mir nur für Verwirrungen gesorgt haben. Dies hätte man meiner Meinung nach besser lesen können.


    Der Schreibstil ist leicht gehalten. Die Sätze sind kurz und prägnant, auch die Kapitel sind eher knapp und bündig und sorgen dabei für ein höheres Tempo. Allgemein ist der Stil eher arm an Ausschmückungen – prägnant werden die Szenen geschildert, sodass man in das Geschehen hineingeworfen wird. Dafür hat für mich persönlich ein bisschen die Atmosphäre gelitten – ich hatte nicht zwingend das Gefühl, dass dieser Thriller in London spielt, er hätte auch an einem anderen Ort stattfinden können.


    Die Charakterdarstellung konnte mich leider auch nicht hundertprozentig überzeugen. Mit der Protagonistin Henley hatte ich meine Probleme, mit ihr bin ich über die komplette Handlung nicht warm geworden, sie ist mir nicht ans Herz gewachsen. Sie hat ihre Ecken und Kanten und lebt diese meiner Meinung nach zu sehr aus. Sie wirkte auf mich einfach zu ruppig und unsympathisch, aber dennoch nicht wirklich realistisch, eher starr. Auch ihr Privatleben konnte mich nicht begeistern oder von ihrer Art überzeugen, dies hat sie nur noch unsympathischer gemacht. Dafür fand ich ihren Partner Ramouter umso gelungener. Er ist der Neuling in dieser Sondereinheit und muss sich erst noch behaupten. Auch er hat so seine privaten Probleme, ist dennoch konzentriert bei der Arbeit. Manchmal hat man den Eindruck, dass er der einzige ist, der logisch kombinieren oder auch Zusammenhänge erkennen kann.


    Der Schwerpunkt in diesem Thriller lag mir zu sehr auf dem Privatleben der Ermittler, besonders das von Henley wird mir zu sehr in den Fokus gerückt. Und dies, obwohl es für den Fall nur selten relevant ist. Hier hätte man Kürzungen vornehmen können. Unnötige Passagen aus dem Privatleben werden detailliert erzählt, dabei gelangen die Ermittlungsarbeiten in den Hintergrund. Ich hätte mir mehr Einblicke in die Psyche oder auch in den Täter allgemein gewünscht. Stattdessen wurden Einsichten in die Problemwelt von Henley zelebriert. Auch hat der Spannungsbogen darunter gelitten. Da der Schwerpunkt für mich falsch gelegt wurde, empfand ich das Buch nicht permanent als spannend – es gab schleppende Passagen, durch die ich mich durchkämpfen musste.


    Allgemein hatte ich andere Erwartungen an diesen Thriller – ich hätte mir mehr Thrill und weniger persönliches Drama gewünscht. Hier wurde meines Erachtens nach Potential verschenkt.


    Der Showdown ist dann nochmal spannend, auch wenn die große Überraschung ausbleibt. Meine Vermutungen in Bezug auf den Täter werden bestätigt. Ein paar Fragen bleiben auch unbeantwortet, sodass man sich offen hält, ob ein weiterer Teil folgen wird.



    Insgesamt konnte mich das Debüt „Jigsaw Man – Im Zeichen des Killers“ von Nadine Matheson nicht vollständig überzeugen. Ich hatte leider mit der Protagonistin Henley meine Probleme. Auch ist mir der Schwerpunkt zu sehr auf ihr Privatleben gelegt wurden, dabei hätte ich mir mehr Einblicke in die Ermittlungsarbeiten oder auch in die Psyche des Täters gewünscht. Es gibt interessante Ansätze, welche nicht konsequent durchgezogen wurden sind. Daher möchte ich 3 Sterne vergeben.


    3ratten