Greta R. Kuhn - Goldene Bremm

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    Bei "Goldene Bremm" von Greta R. Kuhn handelt es sich um den 2. Fall der jungen Ermittlerin und Hauptkommissarin Veronika Hart, die es nach Jahren in Frankfurt ins Saarland, genauer gesagt nach Saarbrücken, verschlagen hat.

    Hier muss sie nicht nur Prostituiertenmorde aufklären, sondern auch selbst um ihr Leben (und das ihres Umfeldes) fürchten: Jemand hat Rache geschworen und lässt keine Gelegenheit aus, Hart zu schaden, sie möglichst zu eliminieren: Doch wer aus ihrer beruflichen Vergangenheit hat es auf ihr Leben abgesehen?


    Der Titel des Kriminalromans hat mich mächtig angezogen, da ich - selbst Saarländerin - an diesem Ort aufgewachsen bin. Die Handlung spielt (sehr authentisch dargestellt) auch in direktem Umfeld zum "alten" deutsch-französischen Grenzübergang; so werden in der Nähe des Drahtzugweihers Prostituierte aufgefunden, die bestialisch ermordet wurden: Wer ist zu solch entsetzlichen Taten fähig? Diesen und anderen Fragen muss sich Hart und ihr Team im Kommissariat widmen: Becker, der erfahrene ältere Kollege ringt mit sich, da er auf die Kommissarstelle ebenfalls erpicht war - und nun eine Frau als Vorgesetzte hat. So beschäftigt sich der Krimi (ausser mit Menschenhandel und Gewalt, Missbrauch) auch mit der Frage, dass es Frauen in Führungspositionen noch immer eher schwer haben, was mir durchaus gefiel.


    Ein großer Pluspunkt ist der Schreibstil der Autorin: Er ist fesselnd, dramatisch und rasant zu beschreiben, so dass es eher schwerfällt, den Krimi beiseitezulegen. Allerdings bin ich eher die Leserin von Kriminalromanen (und Psychothrillern) der ruhigeren, psychologischen Art: Die Darstellung der überschäumenden Wut und Aggression, die sich hier in Morden entlädt, ist nicht so meins - und könnte in evtl. Folgebänden als Motiv des Täters mehr ergründet werden. Auch die Hintergründe der Person, die Racheakte perfidester Art auf Hart und ihr Umfeld begeht, haben sich mir nicht ganz erschließen können, ich hatte jedoch das Gefühl, dass es zweckmäßig gewesen wäre, "Saarperlen" - der Vorgängerband - zuerst zu lesen (was ich normalerweise auch tue).


    "Goldene Bremm" ist ein hochspannend geschriebener, fesselnder Kriminalroman, der so einige Thrillerelemente in sich trägt. In der Landeshauptstadt verortet, deren Handlungsorte authentisch sind (bis auf einen fauxpas, die Örtlichkeit betreffend), in der ich selbst lebe, war dies natürlich ein besonderer Krimi für mich, jedoch hatte ich inhaltlich etwas andere Vorstellungen. Dennoch fand ich ihn aufgrund des wahrlich hochspannenden und teils im Stakkato-Stil geschriebenen Schreibstils der Autorin - und der Handlungsverläufe - dennoch lesenswert. Empfehlen kann ich ihn jedem, der heftige, rasante Thriller mag und vergebe 3,5*


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)