S. Sagenroth - A. S. Tory und der letzte Sommer am Meer

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    Der mittlerweile 17-jährige Sid reist mit Chiara auf Einladung von A.S. Tory nach England - diesmal ohne besonderen Auftrag. Dort lernen sie allerdings 3 Mädchen und einem afghanischen Flüchtling kennen. 2 Mädchen verschwinden, ebenso Laith, der illegale Flüchtling. Sid und Chiara machen auf der Suche nach Laith erneut einen Road-Trip, denn vor allem Chiara glaubt nicht, dass Laith etwas mit dem Verschwinden der beiden Mädchen zu tun hat.

    Das Cover passt perfekt zum Buch, ebenso wie zur ganzen Reihe und zeigt die Hauptfiguren, die sich auch auf dem Cover leicht verändert haben.

    Der Schreibstil der Autorin ist grandios; Orte und Charaktere werden wunderbar beschrieben, die Protagonisten entwickeln sich von Band zu Band weiter.

    Die Story wirkt wieder gut durchdacht und kommt erneut ohne wirkliche Action-Szenen aus. Dafür überzeugt die Geschichte durch ihre Emotionen und ihren Charme. Sid selbst gefällt mir ebenfalls sehr gut. Trotz seiner Schüchternheit ist er doch sehr charismatisch, wie auch Chiara oder Mr. Tory. Und aus genau diesem Grund ist dieses Buch ein echter Pageturner geworden. Man will einfach immer weiterlesen - und da ist es auch egal, wenn man kein Jugendlicher mehr ist.

    Obwohl in manchen Szenen auch ein wenig Humor zu finden ist, überzeugt das Buch durch seine Emotionen, die losgetreten werden.

    Ich würde es Lesern ab 14 Jahren empfehlen - Alterslimit gibt es dafür sicher keines. Ich könnte mir das Buch auch gut als Lesestoff für die Schule.

    Gefallen hat mir auch das Wiederlesen mit Chan, der sich doch sehr verändert hat und viel erwachsener wirkt. Dies trifft aber natürlich auch in etwas geringerem Maße auf Sid zu.

    Erneut hat sich die Autorin eines ernsten Themas - hier v.a. das Thema Flüchtlinge - angenommen und es sehr gut behandelt.

    Ich hoffe sehr, dass noch mehr Abenteuer von Sid und Chiara erscheinen werden und es nicht bei einer Trilogie bleiben wird.

    Fazit: Jugendbuch, das auch Erwachsene unterhalten und zum Nachdenken anregen kann. 5 von 5 Sternen

  • Hatte mir mehr erwartet

    Sid und Chiara werden anders als im letzten Jahr, diesmal bereits im Sommer eine Einladung von Tory. Diesmal sollen beide nach England kommen. Mr. Tory hat diesmal eine ganz spezielle Aufgabe für die beiden. Sie sollen sich mit dem Thema Freiheit auseinander setzten. Bei ihren Roadtrip, begegnen die beiden Laith und Emily und ihren Freundinnen. Kurz nachdem sie sich trennen, verschwinden nicht nur Laith sondern auch Emily und Sarah. Kurz darauf kommt heraus, dass Laith ein Flüchtling ist, der aus Deutschland floh, weil seiner Familie und ihm die Abschiebung drohte. Emily ist plötzlich gänzlich neben der Spur und erinnert kaum noch an das Mädchen, wie Sid und Chiara sie zusammen mit ihren Freunden kennenlernten. Um herauszufinden was passiert ist und auch um Sarah zu finden machen sie sich auf die Suche nach den beiden. Bei ihrer Suche lernen die beiden die unterschiedlichsten Menschen kennen, darunter auch Flüchtlinge, die es geschafft haben in England Fuß zu fassen. Nach einen wahren Schnipseljagd machen sie die beiden ausfindig. Nehmen sie mit nach London und bringen sie erstmal in einer Wohnung unter die grad nicht bewohnt wird. Doch schon steht der wütende Mopp vor der Tür, da nicht nur das Verschwinden von Sahra große Wellen geschlagen hat, denn es wurde auch eine Leiche angespühlt, die als die vermisste Sahra identifiziert wird. Sid und Chiara müssen nun Laith erstmal aus der Gefahrenlinie bringen.



    Die Autorin nimmt sich in diesem Roman nicht nur das Thema Freiheit sondern auch Ausländerfeindlichkeit an. Auch wenn der Grundgedanke der Geschichte spannend ist, konnte ich mich mit dem Erzählstil nicht recht anfreunden. Das Textformat war sehr leserfreundlich mit weitem Zeilenabstand, jedoch auch mit teils sehr kurzen und sprunghaften Gedanken. Ich hätte mir hier und da wesentlich mehr Tiefe gewünscht.



    Das Kernthema ist dieser Roadtrip und das Thema Freiheit. Darum herum baut sich die Geschichte auf. Mit dem Auftreten der beiden Figuren Laith und Emily kommt das Thema Freundschaft, Flüchtlinge und Fremdenfeindlichkeit hinzu. Die bewusst kurz gehaltene Gedankengänge und deren Wechsel fand ich als Leser nicht so gelungen, da mich dies immer wieder aus dem Lesefluss gebracht hat. Schön fand ich indes die Einschübe von Emily und später von Laith und auch die kurzen Zeitungsmeldungen. Jedoch hätte man schon alleine über Dialoge noch tiefer in die Thematik eintauchen können. Ich denke nicht das Jugendliche eine dermaßen kurze Aufmerksamkeitsspanne haben, dass Gedankengänge nur eine Länge von wenigen Zeilen haben dürfen.



    Bei den beiden Hauptfiguren hat man den Altersunterschied sehr genau gemerkt. Chiara hat sich trotz ihres Temperament scheinbar intensiver mit dem Thema Flüchtlinge und Freiheit auseinander gesetzt. Liegt vermutlich auch daran das diese mit 21 schon etwas reifer ist als Sid. Wo ich grad bei Sid bin, hat der gerade mehr mit seinen Hormonen zu tun. Nicht das er nicht dabei mithilft Emily und Laith zu finden, jedoch lässt er sie auch viel zu schnell laufen. Nur um dann wieder die Verfolgungsjagd aufzunehmen. Auch wenn alles darauf ausgelegt ist die beiden Hauptfiguren als beste Freunde darzustellen, bleibt es dem Leser nicht verborgen, dass da eine altersmäßige Distanz da ist, bei der es zunehmend knirscht.



    Fazit: Eine an sich gute Story, nur bei der Umsetzung hapert es etwas. Durch die teils sehr kurzen Gedankengänge, wird man immer wieder aus dem Lesefluss herausgerissen. Auch wenn durch einen großen Zeilenabstand das Lesen erleichtert wird. Hätte ich mir doch wesentlich mehr Tiefe gewünscht, bzw. das Einflechten wichtiger Infos in Dialoge noch mehr umgesetzt wird. Habe mir etwas mehr von diesem Roman erwartet.

    3ratten