Ludger Grevelhörster / Rüdiger Trebels - Emil

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    „Mo“ findet auf dem Dachboden die alten Tagebücher seines Urgroßvaters Emil, die dieser als Jugendlicher während der Weimarer Republik geschrieben hat und vertieft sich darin. Die Tagebücher erstrecken sich über die gesamte Zeit, beginnend mit der Novemberrevolution 1918 bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933, allerdings nicht durchgängig, sondern schlaglichtartig die historischsten Episoden beleuchtend.


    Das Cover zeigt schon sehr schön die beiden verschiedenen Zeichenstile, die für die zwei Zeitebenen genutzt werden. So weiß man beim Lesen stets, wann man gerade ist und beide passen optisch gut zur jeweiligen Zeit.


    Mo erschien mir in manchen Belangen etwas unwissend in Bezug auf die NS-Zeit, also bei uns war das auf alle Fälle bereits in der 5. Klasse das erste Mal Thema (per Deutsch-Lektüre) und Mo erscheint mir noch so 2-3 Jahre älter. Allerdings weiß ich natürlich nicht, wie es da um die heutige Jugend bestellt ist. Auf der anderen Seite können seine Eltern z.B. aus dem Stegreif erzählen, wie/von wem die Weimarer Republik tatsächlich ausgerufen wurde, das ist erscheint mir dann auch eher unwahrscheinlich.


    Der Comic ist eher an Jugendliche gerichtet, im Gesamteindruck gefiel es aber auch mir gut, wie die Autoren über eine persönliche Geschichte einen Überblick über einen historischen Zeitabschnitt vermitteln. Ein paar der Einwürfe waren etwas zu belehrend, mehr störte mich aber die „Heute ist alles gut“-Aussage über die Gegenwart. Es gibt arme Menschen, auch wenn das soziale Netz dichter ist als in der Weimarer Republik und es gibt Nazis, die hetzen und ihren Opfern Gewalt antun. Diese Probleme werden leider vollkommen ausgeblendet.


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus: