Antonia Blum - Kinderklinik Weißensee: Zeit der Wunder

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    Inhalt:

    Marlene und Emma wachsen nach dem Tod ihrer Mutter im Waisenhaus auf. 1911 dürfen sie die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester in der Kinderklinik Weißensee beginnen. Damit beginnt für sie ein neuer Abschnitt im Leben, der leider nicht immer nur aufregend und schön ist. Als Waisenkinder müssen sie sich tagtäglich beweisen, um den Ausbildungsplatz zu behalten. Marlene aber erkennt schnell, dass da noch mehr möglich ist: Sie möchte Kinderkrankenschwester werden. Aber dann kommt da auch noch die Liebe in die Quere...


    Meine Meinung:

    Bei dem Buch handelt es sich um den ersten Teil der neuen Serie "Die Kinderärztin". Derzeit sieht es so aus als würde die Saga nur aus 2 Bänden bestehen. Der zweite Band soll im September 2021 erscheinen - ich werde ihn bestimmt lesen!


    Der Inhalt klingt im ersten Momant nicht sonderlich spannend. Ich war dennoch sofort interessiert, denn ich liebe es in die Vergangenheit einzutauchen, in eine Welt, die real aber dennoch für mich unbekannt ist. Hier wurde ich nicht enttäuscht. Politik aus der damaligen Zeit spielt in dem Buch keine große Rolle, immer wieder wird die Befürchtung eines bevorstehenden Krieges erwähnt, dabei wird es dann aber auch belassen. Ein Thema, das immer wieder angesprochen wird, ist aber die Rolle der Frau bzw. die Einschränkungen, mit denen Frauen damals zu kämpfen hatten.


    Im Wesentlichen handelt das Buch vom Leben der Schwestern und deren Ambition, Kinderkrankenschwester zu werden. Als Leser bekommt man einen guten Einblick in die Ausbildung, in die damit verbundenen Schwierigkeiten (besonders für Mädchen aus ärmeren Verhältnissen), aber auch die schönen Momente, wie zum Bespiel ein Kind durch Singen zu beruhigen oder das Glücksgefühl, wenn es einem kleinen Patienten endlich besser geht. Ein bisschen klischeehaft ist die Geschichte schon: Waisenmädchen, die eine einmalige Chance bekommen, die ihnen von den anderen reichen Mitschülern kaum vergönnt wird. Trotzdem zeigen sie Stärke und Durchhaltevermögen. Ein paar andere Klischees werden dann auch noch erfüllt, da möchte ich aber nicht zu viel verraten. Meiner Meinung nach stört das aber überhaupt nicht. Es mögen Klischees sein, aber das sind nunmal die Geschichten, die sich lohnen erzählt zu werden.


    Die beiden Schwestern stehen sich sehr nahe, sind aber vom Charakter her aber doch etwas unterschiedlich. Wenn ich zurück denke, könnte ich mich nicht daran erinnern, dass die Mädchen genau beschrieben wurden. Dennoch habe ich ein ganz klares Bild von ihnen im Kopf. Marlene ist die aufmümpfige, wissbegierige Schwester, die ungalublich ehrgeizig ist. Emma, die jüngere von beiden, ist etwas ruhiger und romantischer. Natürlich lernt man auch die anderen Schwesternschülerinnen kennen, sowie auch die Ausbildnerinnen und Ärzte. Manche werden näher beleuchtet, manche sind eher Randfiguren. Aber jeden konnte ich mir bildlich vorstellen, so wie generell die gesamte Klinik und ihre Umgebung - und das ohne lange Beschreibungen.


    Der Erzählstil ist eher ruhig. Davon darf man sich aber nicht täuschen lassen, denn es passiert sehr viel und es wird nie langweilig. Das Buch hat sich an keiner Stelle in die Länge gezogen. Es hat mir wirklich sehr gut gefallen und ich freue mich sehr auf den 2. Teil. Leider dauert das noch ziemlich lange.

    Das Ende des Buches macht auf den 2. Teil neugierig, aber ich würde es nicht als klassischen Cliffhanger bezeichnen. Man kann, denke ich, auch nur den ersten Teil lesen, wenn man kein Fan von mehrteiligen Romanen ist.


    5ratten

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    Ein super Buch

    Berlin 1911. Marlene und Emma Lindow sind Schwestern. Sie können es kaum glauben, dass sie als Lernschwestern in der Kinderklinik Weißensee anfangen dürfen. Marlene lernt schnell, Emma ist ein bisschen schüchtern und fühlt sich bald von ihrer Schwester zurückgesetzt. Marlene hat sich gleich verliebt und das auch noch in den adligen Assistenzarzt Dr. Maximilian von Weilert und auch in das Fachgebiet Kinderheilkunde. Sie will unbedingt Kinderärztin werden. Doch der Weg dahin ist steinig und vor allem auch teuer. Und Maximilians Familie passt sie nicht. Emma geht in ihrer Rolle als Kinderkrankenschwester auf und die beiden Schwestern entfernen sich immer mehr voneinander. Doch hängt plötzlich das Leben eines kleinen Patienten am seidenen Faden und die beiden erkennen, dass sie zusammenarbeiten müssen um ihre Aufgabe, den Kindern zu helfen, zu erfüllen.


    Meine Meinung

    Das Buch fängt mit dem sechsten Geburtstag Marlenes an, denn genau an diesem Tag stirbt ihre Mutter und die beiden hauen Hals über Kopf aus Angst vor einem Waisenhaus ab. Doch genau dieses bleibt ihnen nicht erspart. Und doch geht es ihnen in dem Berliner Waisenhaus recht gut, sofern es einem in einem Waisenhaus damals überhaupt gutgehen konnte. Sie dürfen überraschenderweise beide ihr Abitur machen und können, wie im Klappentext erwähnt, in der neuen Kinderklinik Weißensee als Lernschwestern anfangen. Wie es ihnen dort erging – die überwiegende Mehrheit der Lernschwestern kam aus der ‚besseren‘ Gesellschaftsschicht – soll der geneigte Leser selbst lesen. Die Autorin versteht es, ihre Leserinnen sofort in den Bann des Buches zu ziehen. Auf jeden Fall hat sie das bei mir geschafft. Ich war schnell der der Geschichte drinnen und konnte – dank des angenehm unkomplizierten Schreibstils, der keine Unklarheiten im Text barg – dieses Buch leicht und flüssig lesen. Es hat mich so gefesselt, dass ich den zweiten Band kaum erwarten kann. Mir gefiel dieses Buch ausnehmend gut, ich habe mich super unterhalten gefühlt. Daher empfehle ich es sehr gerne weiter und vergebe die volle Bewertungszahl.:tipp:


    Der zweite Teil „Kinderklinik Weißensee: Jahre der Hoffnung soll am 27.09.2021 erscheinen.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Auftakt der Reihe!


    Die Waisen Marlene und Emma Lindow sind 19 und 17 Jahre alt, als sie direkt vom Waisenhaus in die Kinderklinik Weissensee eintreten. Als Lernschwestern in der Pädiatrie erhoffen sie sich eine gute Ausbildung, um endlich auf eigenen Füssen zu stehen. Während sich Emma ziemlich schnell verliebt, hat Marlene andere Pläne im Kopf. Sehr schnell ist sie fasziniert von der Kinderheilkunde und möchte Kinderärztin werden. Doch dann begegnet ihr der Assistenzarzt Maximilian von Weilert und Marlene verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Maximilians Familie schmettert die Verbindung jedoch als nicht standesgemäss ab. Die Schwestern leben sich auseinander und beide versuchen alleine mit den Problemen fertig zu werden. Erst ein schwer krankes Kind, um das sie sich kümmern, schweisst die Schwestern wieder zusammen.



    Die Geschichte handelt um 1911 und so wurde das Frauenbild, die Hierarchie im Krankenhaus, sowie die Gepflogenheiten in der Medizin der damaligen Zeit angepasst. Authentisch angepasst, soweit ich das beurteilen kann. Viele Details, wie die Rotkreuzschwesternschaft Berlin oder aber die Erkenntnisse und Entwicklungen in der Kinderheilkunde machen die Geschichte lebendig.

    Obwohl sehr viele Figuren mitmischen, verliert man nie den Faden. Denn die Autorin hat die wichtigsten Protagonisten gründlich charakterisiert und die Nebenfiguren eher blass ins Geschehen integriert. Allerdings waren mir die Krankheiten der Kinder zu oberflächlich dargestellt. Hier hätte man noch mehr ins Detail gehen dürfen. Medizinische Erkenntnisse wie die, dass Kinder nicht einfach als kleine Erwachsene behandelt und therapiert werden können, haben jedoch gut Platz gefunden.


    Dieses Buch, das den Untertitel „Zeit der Wunder“ trägt, ist als Auftakt einer Serie gedacht. Als Einzelbuch empfand ich es informativ und einigermassen interessant. Ich denke jedoch, dass ich nicht mehrere Bücher, das heisst also Fortsetzungen über und mit diesem Thema lesen würde. Das wäre mir wohl zu einseitig und öde.

    Ich hätte es geschätzt, wären mehr geschichtliche Details in die Story eingeflossen. Es wird zum Beispiel kurz der nahende Krieg erwähnt, jedoch nicht weiter thematisiert oder verfolgt.

    Das Buch liest sich gut, es geschehen in der Kinderklinik immer wieder unvorhergesehene Dinge. Mit den kleinen Patienten, zwischen den Schwesternschülerinnen im zwischenmenschlichen Bereich, aber auch in Liebesdingen. Ein paar Mal waren die Probleme oder Streitereien etwas schnell abgehandelt. Als Marlene zum Beispiel ein beruflicher Fehler, bei dem ein Kind hätte sterben können, passiert, wird das Problem etwas schnell gelöst und aufgedeckt.


    4ratten

    2 Mal editiert, zuletzt von Igela ()

  • Eine wunderschöne Geschichte


    Emma und Marlene Lindow sind 2 Schwestern, die früh ihre Mutter verloren haben und dann wie in diesen Zeiten üblich ( 1911 ), in ein Waisenhaus gesteckt wurden. Da aber ein Unbekannter die schützende Hand über die Geschwister gelegt hatte, wurde es ihnen erlaubt, einen hohen Bildungsabschluss zu erlangen und als sie volljährig wurden, bekamen sie überdies noch die Möglichkeit, als Lernschwestern an der neu eröffneten Kinderklinik Weißensee anzufangen.




    Beide engagieren sich mit Fleiß und für Marlene steht bald fest, dass sie nicht nur Schwester sein möchte, sondern Kinderärztin werden will. Zudem verlieben sich beide Schwestern in der Zeit ihrer Ausbildung in unterschiedliche Männer und gehen daher auch bald privat eher getrennte Wege. Emma kapselt sich von Marlene ab, da sie nicht mehr bevormundet werden möchte von ihrer großen Schwester. Das Marlene aber nur das Beste für Emma möchte, bemerkt die Schwester zu spät…..




    Das Buch „ Kinderklinik Weißensee“ wurde von Antonia Blum geschrieben und im November 2020 im Ullstein Verlag veröffentlicht. Die Autorin war mir bis dato unbekannt und da ich sonst auch eher in anderen Genre lese, war ich gespannt, was mich mit diesem Roman erwartete. Und so tauchte ich in die Geschichte von Marlene und Emma ein und was soll ich sagen?


    Das Buch hat mich einfach gefesselt und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Die Geschichte von Marlene und Emma ist so wunderschön geschrieben, die Charaktere so liebevoll dargestellt und das Setting gut recherchiert.

    Mit viel Liebe und Sympathie hat die Autorin die beiden Hauptprotagonisten ausgearbeitet, jede ihrer Handlungen war authentisch und nachvollziehbar und so hoffte man mit den Geschwistern in jeder Lebenslage, die sie im Buch erlebten, mit.



    Die Kapitel wechseln sich immer ab, aus welcher Perspektive der beiden Hauptprotagonisten sie geschrieben sind. Zwischendurch liest man auch noch in einem Tagebuch einer unbekannten Person. Hier war ich über die Auflösung, wer hinter den Zeilen steckt, doch überrascht, denn ich hatte eine ganz andere Person dahinter vermutet.

    Der Schreibstil von Antonia Blum ist sehr angenehm zu lesen und man fliegt über die etwas mehr als 400 Seiten nur so dahin.




    Ebenso zeigt die Autorin anschaulich die politischen Ereignisse im frühen 20. Jahrhundert sowie, welche medizinischen Entdeckungen es gab und wie sich gerade die Kinderheilkunde entwickelt, denn diese Spezialisierung gab es damals noch gar nicht und Kinder wurden wie kleine Erwachsene behandelt.

    Die gute Recherchearbeit der Autorin belegen auch die Literaturhinweise am Ende des Buches.

    Mit diesem historischen Roman hat es die Autorin geschafft, mich an eine wunderbar geschriebene Geschichte zu fesseln und mich schon jetzt auf den Folgeband zu freuen.
    Leider muss ich mich für Band 2 noch eine gefühlte Ewigkeit gedulden, dieser erscheint erst Ende September 2021.





    Liebe Grüße Yvonne<br /><br /><br />Lesen heißt&nbsp; durch fremde Hand träumen ( Fernando Pessoa )<br /><br />Mein Buchblog <br />Ein Anfang und kein Ende

  • Nachdem ihre Mutter gestorben ist, wachsen die Schwestern Marlene und Emma Lindow im Waisenhaus auf. Als sie dann auf eigenen Füßen stehen müssen, empfinden sie es als größtes Glück, dass sie einen der begehrten Ausbildungsplätze als Kinderkrankenschwester an der Kinderklinik Weißensee bekommen. Es wird kein leichter Weg. Marlene wird schon bald klar, dass sie gerne Medizin studieren möchte, um Ärztin zu werden. Emma ist nicht so forsch wie ihre Schwester und so entfernen sich die beiden immer mehr voneinander.


    Der Schreibstil der Autorin lässt sich sehr gut lesen. Die Kapitelüberschriften zeigen an, wo und wann das jeweilige Kapitel spielt. Zwischendurch wird die Geschichte durch Tagebucheinträge und Briefe vertieft.


    Die Schwestern müssen Höhen und Tiefen erleben. Als Waisen müssen sie sich besonders anstrengen und trotzdem lässt man sie das spüren. Sie haben so lange zusammengehalten, daher hat es mir leidgetan, dass sie sich immer mehr entfremden. Beide aber kümmern sich aufopferungsvoll um ihre kleinen Patienten. In der Liebe müssen auch beide mit Enttäuschungen fertig werden. Aber auch die vielen anderen Personen sind gut und authentisch dargestellt.


    Der Roman spielt in einer Zeit, als die Standesunterschiede noch große Bedeutung haben. Die Frauen in der Zeit haben es nicht leicht, wenn sie ein selbstbestimmtes Leben führen wollen. Man erwartet, dass sie heiraten und sich um Familie und Heim kümmern. Ich fand es auch sehr interessant, etwas über die Kinderheilkunde in jener Zeit zu erfahren.


    Mir hat dieser Roman gut gefallen und ich bin gespannt, wie es weitergeht.


    4ratten