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Inhalt:
Marlene und Emma wachsen nach dem Tod ihrer Mutter im Waisenhaus auf. 1911 dürfen sie die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester in der Kinderklinik Weißensee beginnen. Damit beginnt für sie ein neuer Abschnitt im Leben, der leider nicht immer nur aufregend und schön ist. Als Waisenkinder müssen sie sich tagtäglich beweisen, um den Ausbildungsplatz zu behalten. Marlene aber erkennt schnell, dass da noch mehr möglich ist: Sie möchte Kinderkrankenschwester werden. Aber dann kommt da auch noch die Liebe in die Quere...
Meine Meinung:
Bei dem Buch handelt es sich um den ersten Teil der neuen Serie "Die Kinderärztin". Derzeit sieht es so aus als würde die Saga nur aus 2 Bänden bestehen. Der zweite Band soll im September 2021 erscheinen - ich werde ihn bestimmt lesen!
Der Inhalt klingt im ersten Momant nicht sonderlich spannend. Ich war dennoch sofort interessiert, denn ich liebe es in die Vergangenheit einzutauchen, in eine Welt, die real aber dennoch für mich unbekannt ist. Hier wurde ich nicht enttäuscht. Politik aus der damaligen Zeit spielt in dem Buch keine große Rolle, immer wieder wird die Befürchtung eines bevorstehenden Krieges erwähnt, dabei wird es dann aber auch belassen. Ein Thema, das immer wieder angesprochen wird, ist aber die Rolle der Frau bzw. die Einschränkungen, mit denen Frauen damals zu kämpfen hatten.
Im Wesentlichen handelt das Buch vom Leben der Schwestern und deren Ambition, Kinderkrankenschwester zu werden. Als Leser bekommt man einen guten Einblick in die Ausbildung, in die damit verbundenen Schwierigkeiten (besonders für Mädchen aus ärmeren Verhältnissen), aber auch die schönen Momente, wie zum Bespiel ein Kind durch Singen zu beruhigen oder das Glücksgefühl, wenn es einem kleinen Patienten endlich besser geht. Ein bisschen klischeehaft ist die Geschichte schon: Waisenmädchen, die eine einmalige Chance bekommen, die ihnen von den anderen reichen Mitschülern kaum vergönnt wird. Trotzdem zeigen sie Stärke und Durchhaltevermögen. Ein paar andere Klischees werden dann auch noch erfüllt, da möchte ich aber nicht zu viel verraten. Meiner Meinung nach stört das aber überhaupt nicht. Es mögen Klischees sein, aber das sind nunmal die Geschichten, die sich lohnen erzählt zu werden.
Die beiden Schwestern stehen sich sehr nahe, sind aber vom Charakter her aber doch etwas unterschiedlich. Wenn ich zurück denke, könnte ich mich nicht daran erinnern, dass die Mädchen genau beschrieben wurden. Dennoch habe ich ein ganz klares Bild von ihnen im Kopf. Marlene ist die aufmümpfige, wissbegierige Schwester, die ungalublich ehrgeizig ist. Emma, die jüngere von beiden, ist etwas ruhiger und romantischer. Natürlich lernt man auch die anderen Schwesternschülerinnen kennen, sowie auch die Ausbildnerinnen und Ärzte. Manche werden näher beleuchtet, manche sind eher Randfiguren. Aber jeden konnte ich mir bildlich vorstellen, so wie generell die gesamte Klinik und ihre Umgebung - und das ohne lange Beschreibungen.
Der Erzählstil ist eher ruhig. Davon darf man sich aber nicht täuschen lassen, denn es passiert sehr viel und es wird nie langweilig. Das Buch hat sich an keiner Stelle in die Länge gezogen. Es hat mir wirklich sehr gut gefallen und ich freue mich sehr auf den 2. Teil. Leider dauert das noch ziemlich lange.
Das Ende des Buches macht auf den 2. Teil neugierig, aber ich würde es nicht als klassischen Cliffhanger bezeichnen. Man kann, denke ich, auch nur den ersten Teil lesen, wenn man kein Fan von mehrteiligen Romanen ist.