Nicci French - Eine bittere Wahrheit

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  • Justizthriller mal anders!


    Nicci French - Eine bittere Wahrheit


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    Tabitha Hardy sitzt im Gefängnis Crow Grange in Untersuchungshaft. Sie wird beschuldigt ihren Nachbarn in ihrem Schuppen ermordet zu haben. Tabitha beteuert ihre Unschuld und feuert nach Meinungsverschiedenheiten ihre Pflichtverteidigerin. Ab sofort arbeitet Tabitha selbst an ihrer Verteidigung … und das vom Gefängnis aus. Sie hat weder Ahnung von Verteidigungsstrategien, noch von den Regeln an Gericht. Sie weiss nur eines, dass sie unschuldig im Gefängnis sitzt. Die Lage spitzt sich zu, als bekannt wird, dass der Ermordete früher Tabithas Lehrer war und sie allen Grund hatte, sich an ihm zu rächen.



    Dieser Justizthriller hat als Grundlage einen absolut neuartigen Plot. Dass sich eine Verurteilte selbst verteidigt, noch dazu vom Gefängnis aus, habe ich so noch nie gelesen. Da die Protagonistin absolut keine Ahnung hat von Rechtsgrundlagen und Verteidigung, ergeben sich immer wieder amüsante Situationen, die das Ganze sehr auflockern. Denn, all die Passagen, die im Gefängnis handeln, sind ab und zu sehr düster und zeigen den Gefängnisalltag von verurteilten Frauen.


    Tabitha ist eine Kämpferin, die sich wehren muss für ihre Rechte und dabei bei der Direktorin von Crow Grange, sowie den Richtern und Anklägern aneckt. Doch auch im Dorf, in dem sie lebte und wo auch der Mord geschehen ist, sind ihr nicht alle Leute wohlgesinnt. Und genau da entsteht sehr viel Spannung, denn man begreift von Beginn weg, dass da jemand Tabitha ordentlich reinzulegen versucht. Und doch keimt auch der Verdacht auf, dass Tabitha tatsächlich den Mord begangen hat. Ich wusste plötzlich nicht mehr, was und wem ich glauben sollte. Damit hat das Autorenduo perfekt gespielt.

    Mich hat Tabithas Schicksal sehr schnell neugierig gemacht und die Geschichte ist zu einem wahren Pageturner geworden. Obwohl praktisch die ganze Geschichte über an denselben Orten, dem Gefängnis oder dem Gerichtssaal, handelt, ist die Story überhaupt nicht eintönig. Im Gegenteil! Durch Gefängnis interne Kämpfe, Besuche von Zeugen und die Beschreibung von Tabithas Arbeit zu ihrer Verteidigung ist jede Menge Vielseitigkeit dabei.


    Das Ehepaar Nicci Gerard und Sean French, das unter dem Namen Nicci French schreibt, liefert nicht nur einen aussergewöhnlichen Plot und eine runde und fesselnde Geschichte. Sie haben auch einen tollen Schreibstil mit überzeugenden Figuren.


    5ratten

  • Meine Meinung

    House of correction ist eine unglaublich spannende Geschichte, an der ich nur wenig auszusetzen hatte. Tabitha versucht verzweifelt, sich zu erinnern, aber sie kann sich nicht darauf verlassen, dass ihre Erinnerungen auch echt sind. Mit jeder neuen Information, die sie bekommt, werden auch neue Zweifel geweckt.


    Was für Tabitha aber schlimmer ist: sie hat das Gefühl dass niemand ihr glaubt, selbst ihre Anwältin nicht. Und auch als sie beginnt ihren Fall zu recherchieren, sagen ihr alle Besucher das Gleiche: sie könnte es gewesen sein. Irgendwann ist sich Tabitha selbst nicht mehr sicher. Ich habe auch Zweifel bekommen, obwohl auch immer wieder andere Bewohner aus Tabithas Dorf ein Motiv haben könnten. Denn der Ermordete war nicht der gute Mensch, der er zu sein schien. Aber genau das macht sie auch wieder zur Hauptverdächtigen.


    Bis dahin hat mir House of correction sehr gut gefallen. Als es dann zum Prozess kam, lief mir die Sache stellenweise ein wenig zu glatt. Auf der anderen Seite kamen auch gerade hier Charakterzüge bei manchen Beteiligten ans Licht, die ich so nie vermutet hätte.

    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.