Benjamin Lebert - Crazy

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 877 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

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    Inhalt

    Zitat

    »Hallo Leute. Ich heiße Benjamin Lebert, bin sechzehn Jahre alt, und ich bin ein Krüppel. Nur damit ihr es wisst. Ich dachte, es wäre von beiderseitigem Interesse.«

    So hat sich Benjamin schon in einigen Klassen vorgestellt. Nie ist er lange geblieben, aber hier, im Internat Schloss Neuseelen soll alles anders werden. Hier soll er bis zum Abitur bleiben und so seinen Eltern keine Schande mehr machen.


    Meine Meinung

    "Keine Schande machen", so sieht Benjamin seine erneute Abschiebung. Er ist sich sicher, dass auch die neue Schule ihn nicht zum erhofften Abitur bringt. Er glaubt, dass nur das in den Augen seiner Eltern, die beide in ihren Augen angesehene Berufe haben, zählt. So ergibt er sich scheinbar seinem Schicksal, aber in seinem Inneren brodelt es... oder vielleicht auch nicht. Manchmal hatte ich den Eindruck, als ob Benjamin schon aufgegeben hätte.


    Das ist nur verständlich. Ich habe beim Lesen den Eindruck gewonnen, dass es seine Eltern nicht schaffen, normal mit seiner Situation umzugehen. Jeder neue Direktor bekommt einen Brief der Mutter, in dem sie die Behinderung ihres Sohnes eingehend beschreibt. Auch wenn die sicherlich da ist, finde ich doch, dass sie ihren Sohn damit stigmatisiert. Benjamin geht viel lockerer mit seiner Einschränkung um, als seine Eltern das tun.


    Ich weiß nicht, wie es auf den anderen Schulen war, aber in Schloss Neuseelen findet Benjamin Freunde. Alles Jungen, die wie er nicht zur breiten Masse gehören und als Außenseiter gelten. Dass anders zu sein oft immer noch mit außen vor sein gleichgesetzt wird, finde ich schade. Denn Benjamin und seine Freunde empfinden das meiner Meinung nach nicht so. Cliquen gibt es schließlich überall und die Dinge, die ihre Clique erlebt, sind spektakulär. Manchmal denke ich, dass sie gerade deswegen so mutig sind, weil sie eben als anders angesehen werden.


    Ich weiß nicht, wie ich Crazy empfunden hätte, wenn ich bei der Lektüre jünger gewesen wäre. Vielleicht hätte ich mehr mit Benjamin und seinen Freunden gelebt. So hatte ich einen gewissen Abstand, aber trotzdem hat mich das Buch berührt.


    Ich war mir nicht sicher, wo ich Crazy einordnen soll. Es ist ein autobiografischer Roman, aber eben auch ein Roman. Deshalb habe ich ihn erstmal hierhin gesteckt.

    4ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich werde grade ganz nostalgisch. Crazy habe ich gelesen, als es recht frisch auf dem Markt war. Das ist auch eines der ersten Bücher, die ich selbst gekauft habe. 1999 war ich sweetie 14 ^^ meine Freundinnen und ich haben das Buch gesuchtet und dem Autor eine Fanmail geschrieben :D der war ja nur wenig Âlter als wir, tingelte dann durch alle Sendungen, weil das Buch ja such so polarisierte weil er so jung war und dann die Verfilmung die wichtigsten Jungschauspieler*innen der damaligen Zeit versammelte." Echt"sangen den Soundtrack. Oh man, ich hab das Buch total oft gelesen, natürlich steht es noch im Regal.

  • Ich habe "Crazy" vor knapp zwei Jahren gelesen. Den Hype damals habe ich nicht mitbekommen, 1999 war ich 7 Jahre alt und habe eher diverse Märchensammlungen und Leselöwenbücher gelesen. ;)

    Den Debütroman von Benjamin Lebert habe ich als ziemlich schlecht geschrieben und auch konstruiert in Erinnerung. Danach hatte ich keinerlei Bedürfnis mehr, weitere Bücher von Herrn Lebert zu lesen.

  • Er war beim Schreiben ja such erst ein Teenie. Ich finde das muss man da auf jedenfall mit einbeziehen.

    Ich hab aber auch irgendwann aufgehört, seine Romane zu lesen. Weil mich dann seine Themen nicht mehr so interessiert haben, aber auch weil mir nach "Der Vogel ist ein Rabe" kein neueres Buch mehr von ihm gefallen hatte. Heute ist der Autor 38, und ich denke mittlerweile hat er sein Handwerk gelernt ;)

  • Heute ist der Autor 38, und ich denke mittlerweile hat er sein Handwerk gelernt

    Das sollte er auch. Bei Crazy sind mir einige Jugendsünden aufgefallen ;)

    Ja klar, als Teen ist mir das natürlich noch nicht so aufgefallen, weil das schon sehr den Nerv der Teens damals getroffen hat.

    In Der Vogel ist ein Rabe schreibt er auf jedenfall schon reifer. Vielleicht lese ich mal was ganz neues von ihm, so aus Neugierde ^^

  • Ich werde grade ganz nostalgisch. Crazy habe ich gelesen, als es recht frisch auf dem Markt war. Das ist auch eines der ersten Bücher, die ich selbst gekauft habe. 1999 war ich sweetie 14

    Ich habe es mir damals auch gekauft als es ganz frisch im Handel war, da war ich 17. Ich kann mich noch sehr gut an die Geschichte mit dem Keks in dem Buch erinnern, da ich es nicht fassen konnte, dass Jungs tatsächlich so eklige Dinge tun.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.