Nives Meroi - Ich werde dich nicht warten lassen: Der Kangchenzönga, Romano und ich. Oder unser 15. Achttausender

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 555 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhalt

    Die Italienerin Nives Meroi ist 2009 eine der Frauen, der man zutraut, alle vierzehn Achttausender zuerst zu besteigen. Sie ist mit ihrem Mann am zwölften Berg, dem Kangchenzönga unterwegs, als Romano kurz vor dem Gipfel abbricht, weil er sich nicht wohlfühlt. Ohne ihn will sie den Gipfel nicht besteigen, und so kehrt sie gemeinsam mit ihm um. Beide können nicht ahnen, dass es sechs Jahre dauern wird, bis sie endlich auf dem Gipfel stehen.


    Meine Meinung

    "Ich werde dich nicht warten lassen" sagt Nives zu ihrem Mann, als er ihr anbietet, den Gipfel des Kangchenzönga ohne sie zu besteigen. Aber schon beim Absteigen wird ihr klar, dass Romanos Schwierigkeiten nicht von der Höhe kommen. Zurück in Italien stellt sich heraus, dass Romano an einer lebensbedrohlichen Krankheit leidet, gegen die die beiden über mehrere Monate kämpfen müssen. Auch als Romano geheilt ist, sind die beiden doch nicht gesund. Jetzt ist es Nives, die im Kopf und Herz mehr leidet, als es ihr Mann jemals getan hat.


    Deshalb gibt es vor der erfolgreichen Besteigung des Kangchenzönga noch eine, bei der alles schief geht, was schief gehen kann. Zwei Mitglieder ihrer ihrer Expedition werden bei einem Lawinenabgang verletzt und Nives und Romano besteigen nicht den Haupt- sondern einen Nebengipfel. Mich beeindruckt dabei, wie schnell die Beiden offensichtlich diesen Fehler abhaken und erkennen können, dass es eben nicht die richtige Zeit für den Gipfel war.


    Das Rennen der Frauen um die Erstbesteigung der vierzehn Achttausender ist etwas, was für Nives keine große Rolle gespielt hat. Das gleiche habe ich auch von Gerlinde Kaltenbrunner gehört. Auch sie wollte diese Gipfel besteigen, aber nicht um jeden Preis als Erste. Das Rennen ist etwas, was meiner Meinung nach den Frauen aufgedrückt wurde. Letztendlich war die Leistung der ersten Frau, die es schließlich geschafft hatte, mehr als umstritten, weil man ihr zumindest einen der Gipfel nicht zuschreiben wollte.


    Nives schafft schließlich "ihren" Gipfel und auch den letzten. Aber wichtiger als das war der Berg, den sie gemeinsam mit ihrem Mann Romano besiegt hat.

    5ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Durch meine Twitter-Frauen-Bubble bin ich gar nicht mehr so sehr nur auf Schriftstellerinnen fixiert. Vor ein paar Tagen wurde dieser Artikel in meine Timeline gespült. Ich glaube es fast nicht, aber vielleicht findest Du ja doch noch etwas Neues oder wenigstens Interessantes heraus: https://www.geo.de/natur/22611…sen-wurden-und-die-gipfel

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 91


    Gesamt seit März 2007: 1012

  • Ah, danke für den Link. Beim Zitat von Lynn Hill musste ich schmunzeln, das habe ich erst neulich in einem Vortrag von Alexander Huber gehört. Ihn hat dieser Spruch sehr motiviert, sich auch im Yosemite National Park zu versuchen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Vor Deiner Rezi hatte ich noch nie vom Kangchenzönga gehört. Und prompt ist er mir heute morgen schon in einem Zeitschriftenartikel begegnet - ohne Dein Posting hätte ich den Namen wahrscheinlich einfach überlesen. Literaturschock bildet! ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine gern geschehen ;) Ich wusste zum Beispiel nicht, dass es ein heiliger Berg ist und dass die meisten Bergsteiger deshalb nicht bis zum Gipfel gehen, sondern aus Respekt ein paar Meter vorher anhalten.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.