Dostojewski

Es gibt 39 Antworten in diesem Thema, welches 13.954 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.


  • Bei Zweitausendeins.de sowie direkt auf der Verlagsseite kostet die Gesamt-Ausgabe nur 24.99 € :zwinker: .


    Aeria
    Vor einigen Jahren war ich noch großer Dürrenmatt-Leser (der Verdacht, Der Richter und sein Henker, sowie alle seine Dramen) und vor gut
    einem Jahr bekamen ich "das Versprechen" als Pflichtlektüre gestellt. Seither bin ich allergisch auf diesen Schriftsteller :heul:

  • Meine Mutter hat als 16jährige Schuld und Sühne geschenkt bekommen und damals auch gelesen. Sie fand es ganz gut. Mein Vater hat sich später mal dran getraut, hat es aber irgendwann weggelegt, weil er meinte, man könne sich die ganzen verschiedenen Personen mit ihren russischen Namen nicht merken und müsse immer zurückblättern um zu gucken, wer das nochmal war :rollen:


    Ich denke, ich versuche mich auch bald mal daran. Ihr habt mir wieder Mut gemacht, wenn es denn das Einfachste sein soll.. :klatschen:


    LG, Elica

    Glaub ja nicht, Leser, dass dieses Buch dich aus den Augen verliert.

  • Endlich ist mein Buch da! :smile: Bin ja schon so gespannt ob mir die Aufzeichnungen aus dem Kellerloch denn auch gefallen. Hatte bisher leider nur Zeit einmal kurz reinzulesen und fand es schon mal ganz gut.


    Liebe Grüße


    Azalee

    Träume nicht dein Leben, sondern lese deinen Traum.


  • Meine Mutter hat als 16jährige Schuld und Sühne geschenkt bekommen und damals auch gelesen. Sie fand es ganz gut.


    Deine Mutter fand mit 16 Jahren Schuld und Sühne gut, während Günter Grass sagt, er habe es im Alter von 14 Jahren überhaupt nicht verstanden?


    :zwinker:


  • Deine Mutter fand mit 16 Jahren Schuld und Sühne gut, während Günter Grass sagt, er habe es im Alter von 14 Jahren überhaupt nicht verstanden?


    :zwinker:


    Und schon ist mir Grass sehr viel sympathischer :breitgrins:

  • Grass ist auch nur ein Mensch, wenngleich auch einer, dem durchschnittlichen Intellektuellen weit überlegen....


  • Deine Mutter fand mit 16 Jahren Schuld und Sühne gut, während Günter Grass sagt, er habe es im Alter von 14 Jahren überhaupt nicht verstanden?


    :zwinker:


    Naja, wenn sie es ganz gut fand heißt es ja nicht, dass sie alles verstanden hat :zwinker:

    Glaub ja nicht, Leser, dass dieses Buch dich aus den Augen verliert.

  • Ja und ich hatte das große Glück, mit Dostojevski in der Schule überhaupt nicht belästigt zu werden und deshalb war er auch mein absoluter Lieblingsschriftsteller.


    Er hat so besondere Fähigkeiten: Er kann gedankliche Dinge wunderbar dramatisieren. Und dann hat er so eine besondere Fähigkeiten, Szenen so zu gestalten, daß Personen in ihnen auf die merkwürdigste Weise reagieren und Du weißt gar nicht warum eigentlich, aber das ist alles höchst spannend.


    Der Umfang der Werke hat mir überhaupt nichts ausgemacht, ich habe diese 800 bis 1000 seiten Klopfer verschlungen, oft in die Nächte hinein.


    Eine Ausnahme ist für mich der Jüngling, der unpopulärste der 5 großen Romane. Der beginnt fulminant, aber dann wird er langweilig. Ich habe mich einmal durch dieses Buch durchgequält, weil ich dachte, einmal mußt Du es doch gelesen haben, aber mir hats nicht gefallen.


    Berühmt ist aus den Brüdern Karamasov die Legende vom Großinquisitor. Das wirft dann auch ein Licht auf die Haltung, die Dostojevski dem Christentum gegenüber hatte.


    Die kürzeren Erzählungen sind oft sehr gut: Das Kellerloch, der lächerliche Mensch, Bobok, das Krokodil.


    Manche Haltungen von Dostojewski wie etwa sein Slawophilentum mögen auch sehr fragwürdig sein. Trotzdem war Dostojewski ganz sicher kein dummer Mann. Ich will von Unschuld und Sühne nicht zu viel verraten, aber ich zumindetens kann da nicht alles für bare Münze nehmen. Ist das, was als Abkehr vom Zynismus und Nihilismus erscheint, nicht vielleicht doch eher die Fortsetzung desselben auf höherer Ebene?


    Man muß bei Dostojewski dreierlei unterscheiden: Den vordergründigen Parteigänger, den gebildeteren Menschen, dem Parolen eigentlich zuwider sind, und den Intellektuellen, der immer im Hintergrund spukt und der vielleicht in Wahrheit an gar nichts glaubt, auch wenn er sich das vielleicht nicht eingestehen mag.


    Jedenfalls kann Dostojewski das, was er angreift: Den Nihilismus, den Immoralismus und die "moderenen Ideen" großartig gestalten und das ist es dann, was einen auch skeptisch macht, wenn er die "Gegenmächte" aufbaut, mit denen in Einklang zu stehen er vorgibt. Ich finde das alles sehr vielschichtig und das genau macht die Faszination von Dostojewsi für mich aus.


    Gruß Martin

  • Hallöchen,


    ich lese gerade Schuld und Sühne, es gefällt mir bisher eigentlich sehr gut, und habe knapp die Hälfte. Es gibt meines Erachtens keinen Grund, warum eine 16jährige dieses Buch nicht verstehen sollte. Aber egal.


    Ich hab eine Frage und vielleicht kann mir ja jemand von euch weiterhelfen. Ziemlich am Anfang hat der Protagonist ein Gespräch mit einem verabschiedeten Beamten in einer Schenke; der erzählt von seiner Tochter und dass sie offenbar ihr Geld mit Freiern verdiene und deshalb einen 'gelben Schein' habe.
    Kennt jemand den Hintergund zu diesem gelben Schein?


    lg,


    mondpilz

  • Noch 200 Seiten, dann bin ich mit Schuld und Sühne durch.


    Das nächste Buch von Dostojewski wird dann wohl Die Brüder Karamasoff sein denke ich....


  • Dostojewskij wurde jedem von uns in der Schule verleidet. Wenn man mit 15 gezwungen wird "Verbrechen und Strafe" zu lesen, hält man sich sein ganzen restliches Leben von diesem Autor fern.


    Hallo!


    Ich kann mich dieser Meinung nur anschließen.
    In der Schule mussten wir Schuld und Sühne ('Verbrechen und Strafe', wie es im Original heißt) lesen und detailierte Aufsätze schreiben und zwar mit 14-15. Da vergeht einem die Lust am Dostojewskij. Ich war schon seit meinen Kindergartenjahren eine Leserate, habe meine Freizeit hauptsächlich mit Lesen verbracht, habe immer gerne auch russische Klassiker gelesen, aber bei Dostojewskij "versage" ich irgendwie. Nur den Roman "Erniedrigte und Beleidigte" habe ich mit mehr oder weniger Interesse gelesen.


    Mit 25-28 habe ich Schuld und Sühne nochmal gelesen, mein Eindruck ist aber unverändert geblieben. Mein Verstand sagt mir, daß es ein geniales Literatur-Meisterwerk und eine fesselnde psychologische Darstellung ist, aber mein Herz sagt: "Das ist nicht meines". Beim Dostojewskij lesen denke ich nur daran, wieviele Seiten sind noch bis zum Ende. Das Gleiche mit "Idiot". Im meinem Unterbewusstsein sind Dostojewskijs Bücher fest mit Depressionen, tiefer Hoffnungslosigkeit und trauriger Verzweiflung verbunden (sie haben für mich "schwarze Farbe", ich kann das besser nicht erklären). Wie schon oben erwähnt wurde, das ist eine sehr weit verbreitete Meinung bei meinen Landsleuten meiner Generation. Aber natürlich gibt es viele Dostojewskijs Fans in der ehemaligen UdSSR.

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne"

    Einmal editiert, zuletzt von Natascha S. ()


  • Meine Erinnerungen an dieses Buch sind recht verschwommen. Wahrscheinlich ist das auch ganz gut so :zwinker: .


    soweit ich mich erinnern kann geht es um einen Briefwechsel zwischen einer jungen Frau und einem jungen Mann, beide aus der untersten Sozialschicht, die über ihr armes Dasein berichten. Sehr depressiv und traurig.

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne"

  • Da hier ein vermutlich junger Mensch darüber klagte, daß er sich den Dostojewski ja nicht leisten könne:


    War heute beim Zweitausendeins ( http://www.zweitausendeins.de) und ich sah da wirklich eine Dostojewskigesamtausgabe, herausgegeben von Piper, gewaltige 9600 Seiten einschließlich solcher Sachen wie dem Tagebuch eines Schriftstellers, viele Bände, für nun schon unglaubliche Euro 24,90!!


  • Das stimmt)) Erst Jahre spaeter habe ich freiwillig angefangen ihn zu lesen. Und es hat sich gelohnt. Nur Leute mit Lebenserfahrung koennen da was mitbekommen, meiner Meinung nach.
    Fuer den Anfang wuerde ich "Der Spieler" empfehlen, mir, als Schuelerin hats gefallen. Mit " Der Idiot" und "Verbrechen und Strafe" empfehle ich ein bisschen abwarten.

    Einmal editiert, zuletzt von Rush ()

  • Hallo,


    bevor man sich in die Weihen der hohen Literatur des Dostojewskij gibt, oder sich den Autoren durch die Schule verleidet, greife man doch zu


    André Gide: Dostojewski, welches keine Biografie, sondern eine Annäherung an Dostojewskij selbst ist. Eine Beschäftigung mit seinen Briefen, über die "Brüder Karamasow", einige Essays, darunter eine Ansprache zum hundersten Geburtstag Dostojewskijs. Ich selber kenne keine schönere Annäherung an den Russen. Ein sehr wertvolles Büchlein.


    Liebe Grüße
    mombour

    Einmal editiert, zuletzt von mombour ()

  • Ich habe jetzt Aufzeichnungen aus einem Totenhaus gelesen, womit der Autor seine zweite Chance bei mir bekam. Es hat mir deutlich besser gefallen als das grässliche Weiße Nächte, hatte aber durchaus etliche Längen.


    Dostojewski und ich werden wohl keine dritte Runde zusammen drehen. :rollen:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Ich liebe Dostojevskij sehr, habe schon mit 12 - allerdings ohne schulischen oder anderen Druck - das damals unter "Schuld und Sühne" laufende "Verbrechen und Strafe" und danach noch alle anderen großen Romane gelesen. Als junger Mensch habe ich davon noch stärker profitiert als in späteren Jahren und bin - wie bei Kafka - der Meinung, dass junge Menschen von den ethischen Überlegungen, dem düsteren und sehr symbolhaften Setting mehr angesprochen werden.
    Insofern finde ich es sehr schade, dass einigen von euch hier Dostojevskij so von der Schule verdorben wurde. Das hat er nicht verdient!


    Ich sehe aber gerade, dass sich meine Antwort auf Beiträge bezieht, die schon über zehn Jahre alt sind. Ganz umsonst echauffiert :breitgrins:.


    Aber, Kiba, vielleicht gibst du ja später mal Dostojevskij eine neue Chance. Never say never ...

    Einmal editiert, zuletzt von finsbury ()