Ich lese jetzt Der ferne Glanz der Welt von Cynthia Ozick, das mir wesentlich besser gefällt als das vorige. Knapp 100 Seiten habe ich gelesen, aber worauf es hinaus will, erkenne ich eigentlich noch nicht. Es geht um eine junge Frau, Rose, die einen Job bei einem geflüchtetem deutsch-jüdischen Professor angenommen hat, dabei nach Wochen immer noch nicht weiß, worin ihr Aufgabenfeld eigentlich besteht. Die Frau des Professors kümmert sich um nichts, liegt im Bett und kommt nur langsam wieder auf die Beine. Eventuell leidet sie an Depressionen, aber über ihr Leiden wird nicht gesprochen. Ihre 5 Kinder machen derweil, was die älteste Tochter (15 oder 16) befiehlt. Wovon die Familie lebt ist unklar, Geld ist jedenfalls kaum vorhanden.
Rose selbst ist Waise. Ihr Vater war Lehrer und hatte eine sehr eigentümliche Sichtweise auf sein Leben. Unter anderem hielt er daran fest, dass seine Frau im Kindbett gestorben ist, während sie in Wirklichkeit drei Jahre nach der Geburt ihrer Tochter an Leukämie verstarb. Rose wurde von einem sehr entfernten Verwandten aufgenommen und zur Schule geschickt, da war sie am Ende ihrer College-Zeit. Ihre Ausbildung zur Lehrerin brach sie ab, um den Job bei dem Professor anzunehmen.
Nun soll sie für ihn Schreibarbeiten erledigen und muss sogar das Farbband für die Schreibmaschine aus eigener Tasche bezahlen! Das kann ja heiter werden, denn das Geld dafür nimmt sie aus dem restlichen Schulgeld, dass ihr Verwandter ihr gab. Wobei sie es erst mal einem Familienmitglied entreißen musste, das es ihr gestohlen hatte.