Gemütliche Lesestube - Lesethread zum Plaudern und wohlfühlen

Es gibt 1.233 Antworten in diesem Thema, welches 96.357 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lykantrophin.

  • yanni: die "Baumeister" habe ich auf englisch gelesen, leider war ich nur anfangs begeistert und irgendwann total verwirrt. Für eines bin ich Ackroyd trotzdem dankbar, nämlich dass er mich auf die faszinierenden Hawksmoor-Kirchen gebracht hat.


    Hanni: den Dunklen Turm will ich auch unbedingt noch lesen. Neulich haben wir mal die Verfilmung geschaut. So gerne ich Idris Elba mag, das war ja wohl ein Witz, 5 Bücher in einem absurd kurzen Spielfilm unterbringen zu wollen!


    djoo: Adichie steht auch noch auf meiner Wunschliste. Überhaupt habe ich bei afrikanischen und PoC-Autoren eine ziemliche Leselücke ...


    Wir haben's am Wochenende auch wieder gemütlich angehen lassen. Es sah zwar toll sonnig aus, war aber scheußlich windig, so dass ich nicht großartig raus wollte. Dafür habe ich zwei schöne Bücher ausgelesen ("Das Geheimnis der Themse" in der Leserunde sowie die tolle Kurzgeschichtensammlung "Die Wahrheit über das Lügen" von Benedict Wells) und ein drittes angefangen, das ich auch ziemlich amüsant finde, "Drei auf Reisen" von David Nicholls.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hanni: den Dunklen Turm will ich auch unbedingt noch lesen. Neulich haben wir mal die Verfilmung geschaut. So gerne ich Idris Elba mag, das war ja wohl ein Witz, 5 Bücher in einem absurd kurzen Spielfilm unterbringen zu wollen!

    Ja mach das, es lohnt sich! Schwarz habe ich zweimal gelesen, weil ich es das erste Mal so merkwürdig fand, dass ich dachte, ich lasse es sein mit der Turm Reihe. Meine Freundin hat sie aber alle gelesen und daher hab ich nochmal einen Versuch gestartet. Beim zweiten Mal fand ich es zumindest interessant. Dann hab ich drei gelesen, das gefiel mir schon ein bisschen besser. Und im Januar habe ich mir dann tot. vorgenommen und was soll ich sagen, ich war begeistert. Den Film hab ich auch gesehen, aber der gab mir irgendwie nicht viel. Wieso sie daraus keine Serie gemacht haben, verstehe ich nicht. Aber vielleicht auch gut so, die Arena haben sie ja auch in einer Serie verwurstelt und die wurde immer blöder und hatte am Schluss gar nichts mehr mit dem Buch zu tun.:angst:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Adichie steht auch noch auf meiner Wunschliste. Überhaupt habe ich bei afrikanischen und PoC-Autoren eine ziemliche Leselücke ...

    Ja, dito. Adichie hab ich damals aus Versehen gelesen, weil das Buch ultra gehyped war, aber bewusst wie letzten Monat die PoC Autoren zu durchforsten war schon spannend. Ich will in Zukunft mehr darauf achten. Gerade im fiction Bereich.


    Habt ihr den Stress mitbekommen den die weiße Autorin DiAngelo gerade erlebt? Sie hat 2018 ihr Buch White Fragility herausgebracht - ich sehe gerade es gibt eine deutsche Ausgabe mit dem Titel Weiße Fragilität - Warum es für Weiße so schwer ist über Rassismus zu reden. Ihre Arbeit damals bestand darin in Firmen zu gehen und dort über das Thema Rassismus aufzuklären, viele Firmen konnten damit das Thema komplett umgehen und sich mit diesen Seminaren vor internen Rassismus Klagen schützen. Das Buch behandelt ihren Umgang und ihre Beobachtungen mit weißen Menschen zu diesem Thema. Jedenfalls hat sie nach BLM letztem Jahr und Floyd sehr viele Bücher verkaufen können und durch Panels usw. hat sie anscheinend eine Menge Geld gemacht. In einem Interview mit PoC Autor*Innen wurde sie gefragt was sie aktiv für BLM tut. Sie hat gesagt, dass sie einen Teil ihrer Einnahmen spendet. Wieviel? 15%. Und da kam dann der Anlass zur Diskussion, warum eine weiße Autorin durch das gewaltvolle Ableben eines Schwarzen zu Reichtum kommen kann und dass 15% ein Witz wären. Gerade steht ihr zweites Buch in den Startlöchern, ihr Timing könnte nicht schlechter sein und der Titel liest sich fast ironisch mit der ganzen Vorgeschichte um ihr erstes Buch. Nice Racism - How Progressive White People Perpetuate Racial Harm.

  • So wichtig und richtig ich die aktuelle Auseinandersetzung finde, die längst überfällig ist: ich muss zugeben, dass mir manche dieser Diskussionen mit zu viel Schärfe geführt werden und ich, so sehr ich es richtig machen möchte, immer das Gefühl habe, dass ich es nur falsch machen kann :(


    Den konkreten Fall kenne ich nicht und weiß daher nicht, was von der Autorin und ihren Büchern zu halten ist, aber grundsätzlich würde ich behaupten, 15% zu spenden ist doch besser, als alles in die eigene Tasche zu stecken. Titel und Timing des 2. Buches sind natürlich schon ungünstig gewählt und ich kann nicht einschätzen, ob ihre Bücher und sonstigen Aktivitäten gut oder nur gut gemeint sind.

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    Leonard Cohen





  • Mal eine Frage an die Havers/Lynley-Liebhaber: In der Auflistung der Reihe ist auch der Titel "Vergiss nie, dass ich dich liebe".


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    Das sollen Erzählungen sein. Im Klappentext finde ich aber nicht die Namen der Hauptfiguren. Gehört das Buch wirklich zur Reihe?

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

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    Gesamt seit März 2007: 1012

  • Valentine

    Ich kann deine Unsicherheit nachvollziehen und ich finde es wichtig diese auszusprechen.

    BLM in den USA ist eine Bewegung die mit über 300 Jahren Frust geführt wird, diese Ungerechtigkeiten und die Ängste die damit verbunden sind, sind hier so emotional geladen, so emotional führen wir unsere Diskussionen in Deutschland gar nicht. Das ist schonmal für uns Deutsche der erste setback, finde ich. Der Unterschied ist natürlich auch, dass wir in Deutschland definitiv ein Problem mit Rassismus haben, aber größtenteils subtiler als in den USA. Klar wurde meine schwarze Freundin von einer weißen Frau in der U-Bahn angebrüllt, dass sie zurück in ihr Land gehen soll, aber sie fürchtet nicht um ihr Leben, wenn die Polizei sie auf der Autobahn anhält.

    Also die Schärfe die wir in Deutschland nicht verstehen ist hier in Amerika absolut angebracht, gerade für eine Frau die sich selbst als Antirassismus-Expertin bezeichnet ist es traurig, dass sie nach solchen Anschuldigungen alles von sich weist und einfach ihre Instagramseite löscht und das nächste Buch auf den Markt bringt. Weil das Thema populär ist profitieren ihr Verkaufszahlen davon und wenn man den Suchbegriff "anti racism books" bei Google eingibt ist ihr Buch mindestens in den Top 10 der Vorschläge geführt. Sie nimmt damit Raum in diesem Gespräch ein, der ihr nicht zusteht und den sie mit ihrer Plattform einfach einer BI&PoC geben könnte.

    Was ich erlebt habe ist, es gibt kein richtig oder falsch. Nur einen Lernprozess und wenn man für den empfänglich ist hat man schon einen Schritt gemacht den viele - egal ob in den USA oder in Deutschland - nicht gehen wollen.


    Sorry für diesen unnötigen semi Vortrag. Ich unterhalte mich so gerne über dieses Thema. :redface:

  • Gar nicht unnötig, ich bin ja froh um jeden Einblick, den ich im direkten Austausch kriegen kann :)

    gerade für eine Frau die sich selbst als Antirassismus-Expertin bezeichnet ist es traurig, dass sie nach solchen Anschuldigungen alles von sich weist und einfach ihre Instagramseite löscht und das nächste Buch auf den Markt bringt.

    Das ist natürlich nicht sehr professionell und sieht schon ein bisschen nach "Kriegsgewinnlermentalität" aus.

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  • Mal eine Frage an die Havers/Lynley-Liebhaber: In der Auflistung der Reihe ist auch der Titel "Vergiss nie, dass ich dich liebe".


    (...)


    Das sollen Erzählungen sein. Im Klappentext finde ich aber nicht die Namen der Hauptfiguren. Gehört das Buch wirklich zur Reihe?

    Nein, das hat gar nichts mit der Serie zu tun.

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  • Bei Wikipedia, Valentine . Aber das ist da wohl falsch einsortiert. Auf der Homepage der Autorin steht es nicht mit drin, wie ich gerade gesehen habe. Danke Dir :)

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  • Mal eine Frage an die Havers/Lynley-Liebhaber: In der Auflistung der Reihe ist auch der Titel "Vergiss nie, dass ich dich liebe".


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    Das sollen Erzählungen sein. Im Klappentext finde ich aber nicht die Namen der Hauptfiguren. Gehört das Buch wirklich zur Reihe?

    Ich bin ziemlich sicher, dass diese Erzählungen NICHT in die Lynley/Havers-Reihe gehören. Ich kenne den Titel, gelesen habe ich das Buch selbst aber (noch) nicht.


    Edit (grins) - Valentine hat ja schon das Rätsel gelüftet ;)

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • nanu?! In welcher Klasse ist deine Tochter? Ich hatte mit Mathe immer Probleme (was sicherlich auch ein bisschen daran lag, dass ich abends mit meinem Vater gelernt habe und das überhaupt nicht gut ging), aber seit ich ab und zu der kleineren Leserin über die Schulter schauen darf, habe ich tatsächlich die Lücken schließen können :) Dafür haben wir gestern Englisch lernen dürfen, wo sich der Lehrer überhaupt keine Mühe gibt und die Kinder ziemlich im Stich lässt.


    Gestern habe ich in einem Buch (André Maurois - Ariel und das Leben Shelleys) eine Widmung an "meine geliebte Ilse" aus 1955 gefunden. Außer dass das buch noch komplett mit Schutzumschlag und schönen Illustrationen ist, hat es mich vom Thema her so angesprochen, dass ich es auch nach dem Lesen behalten werde.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten: das ist ja cool, nach so langer Zeit die Lücken zu schließen!


    Schade, dass der Englischlehrer keinen guten Job macht :(

    Gestern habe ich in einem Buch (André Maurois - Ariel und das Leben Shelleys) eine Widmung an "meine geliebte Ilse" aus 1955 gefunden. Außer dass das buch noch komplett mit Schutzumschlag und schönen Illustrationen ist, hat es mich vom Thema her so angesprochen, dass ich es auch nach dem Lesen behalten werde.

    Was für ein toller Fund :herz:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • nanu?! In welcher Klasse ist deine Tochter? Ich hatte mit Mathe immer Probleme...

    Die Kleine ist in der siebten Klasse (erstes Sekundarjahr). Sie hat große Logikprobleme was Zahlen betrifft und im Problemrechnen kapiert sie oft die Frage gar nicht. Bei mir war das ähnlich damals, mittlerweile kann ich das meiste was die Jüngste an Aufgaben hat, aber ich hasse es noch genauso wie früher. Dabei ist die Kleine gar nicht so schlecht in Mathe, sie braucht nur eben viel länger als andere. Leider stehen schon jetzt mit 13 Jahren die Kinder unter Zeitdruck, alles muss immer schnell gehen.

    Wenn ich dagegen den Unterricht von meiner Großen sehe, die ist zwei Klassen weiter, verstehe ich nur noch Bahnhof. Da bin ich froh dass sie so gut mitkommt, helfen kann ich da schon lange nicht mehr. Buchstaben mag ich lieber in meinen Büchern, nicht in den Matheaufgaben.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Ich glaube ja, eine grundsätzliche Affinität zur Mathematik hat man oder nicht (egal ob nun angeboren, anerzogen, keine Ahnung). Ich kann mich noch gut erinnern, wie mein Papa mir in der ersten Klasse Rechenaufgaben gestellt hat - bis 20, dabei haben wir in der Schule erst bis 10 gerechnet - und ich hatte alle richtig und wir waren beide superstolz. Diese Begeisterung hat sich gehalten. Von dem Zeug aus der Oberstufe kann ich trotzdem inzwischen nichts mehr :D

  • Ich war sehr unterschiedlich begeistert vom Matheunterricht, hing bei mir auch stark vom Lehrer ab. In der 8. Klasse hatte ich einen ganz tollen Mathelehrer, dessen Art zu erklären mir offenbar gelegen hat. Notenmäßig war ich zwar auch nicht besser als sonst (schwankte bei mir meistens zwischen 2 und 3), aber bei ihm hat es mir richtig Spaß gemacht.


    Was ich ätzend fand, war Stochastik und der höhere-Mathematik-Kram mit imaginären Zahlen und so, den wir in der Oberstufe hatten. Dazu habe ich überhaupt keinen Zugang gefunden. Lustigerweise habe ich in der Stochastikklausur trotzdem eine gute Note geschrieben - nachdem ich beschlossen hatte, einfach gar nix für die Klausur zu tun und dachte, für 2-3 Punkte wird's schon reichen. Da war dann wohl die angewandte Wahrscheinlichkeitsrechnung im Spiel :breitgrins:


    Meine Begabungen liegen wohl stärker im Bereich Sprachen. Physik habe ich gehasst, Chemie kam stark aufs Thema an, nur Bio fand ich fast immer spannend.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Der Fall des Baumeisters von Peter Ackroyd bringt mich noch zu Fall! :rolleyes: Ein Hin und Hergespringe in den Zeiten, Menschen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben und der altertümliche Stil der Baumeister-Passagen machen mich langsam mürbe. Wenn ich es nicht für die Monatsrunde und den TAMKA angemeldet hätte, würde ich es wahrscheinlich abbrechen.

    Jetzt war erst die Eis-Mumie so ätzend und auch davor hatte ich schon zwei Bücher, die nicht das Gelbe vom Ei waren. Dafür gefallen mir derzeit mein Zweit- und Drittbuch sehr gut.

  • ojee - Mathe.... Heute denk ich ja, dass es echt übel ist, wenn man in der Grundschule länger ausfällt (wegen einer Mandel-OP war ich einige Wochen nicht in der Schule und verpasste in Mathe da sicher einiges).

    Ich höre noch den Tenor der damaligen Lehrerin (an dem Spruch ist wohl was dran)

    "Auf dem einmaleins steht UND fällt die ganze Rechenkunst" 8o


    In der 13. Klasse hatte ich private Nachhilfe (Student, der Chemie studierte). Er konnte ganz gut erklären, aber am Morgen "danach" bei der Klassenarbeit konnte ich es auch nicht viel besser. Besonders dann, wenn es um Algebra oder - noch schlimmer - um Sinus und Cosinus ging.

    Mir sind Cousins und Cousinen schon immer lieber gewesen :D


    Um jetzt keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Wir hatten eine rein platonische Freundschaft. :saint:


    In Wirtschaftsmathe war ich bedeutend besser; mit abstrakten Zahlen oder auch Dingen (Kunst z.B. auch) kann ich nix anfangen, aber mit Kostenrechnungen, Bilanzen etc. hatte ich nicht so große Probleme (besonders nicht, weil der Lehrer witzig war und nuschelte - die große "Chianti" Bestellung in Italien (und daraus entstehende Kosten incl. Tara und Transportkosten werd ich echt nie vergessen :love:


    Ich hab gestern fast den ganzen Tag gelesen; :schuld:, da ich aus der Biblio Marion Gräfin Dönhoff und ihr wirklich gut geschriebenes und sehr informatives Werk "Namen, die keiner mehr nennt" ausgelesen hab, da ich es nicht mehr weglegen konnte ....

    Eine Recherche folgte natürlich mal wieder dem Gelesenen und siehe da, ein Bruder war ein recht hohes Tier bei den Nazis. Ins Haus kamen jedoch keine "braunen Herren", wie sie schrieb.


    Ihre Familiengeschichte ließ sie leider auch ganz draußen (jüngstes von 8 Kindern; ein Kind hatte down Syndrom und starb in Bethel. Auch kein Wort zu ihrer Beziehung zu den Eltern, wobei der Vater starb, als sie erst 11 Jahre alt war.

    Mein Vater (seines Zeichens ja noch Monarchist) hat sehr viel von der Frau gehalten; die ja Mitherausgeberin der "Zeit" war. Ich werde wohl ihr Buch "Kindheit in Ostpreußen", das schon lange subbt, auch bald mal lesen.

    Jedenfalls eine bewegende Geschichte und interessante historische Zusammenhänge über Jahrhunderte...


    So, nun aber husch husch ins Körbchen! Wünsche euch allen einen schönen und sonnigen Sonntag in diesen verrückten Zeiten! :winken::abinsbett:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)