Campino - Hope Street

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    Vorab muss ich sagen, dass ich schon seit Jahren großer Fan der "Toten Hosen" bin, so dass für mich sofort klar war, dass ich dieses Buch lesen will. Campino beschreibt in seinem Buch "Hope Street" biographisch seine Liebe zum FC Liverpool. Das Hauptaugenmerk ist auf besondere Spiele oder Ereignisse rund um den FC Liverpool gerichtet, doch Anekdoten aus seiner Kindheit und/oder aus dem Leben der Hosen bleiben natürlich auch nicht aus.


    Ich bin kein großer Fußball-Fan und sehe das alles sehr kritisch. Auch wenn Campino dafür brennt, schaffte er es mit selbstironischen Kommentaren mich genau da abzuholen. Er scherzte über seine furchtbare Flugbilanz wegen der ganzen Spiele, schalte sich selbst wegen des Cups in Katar und kann durchaus reflektieren, dass es viele Dinge zu kritisieren gibt - über die er aber irgendwie hinweg sehen kann. Das reichte mir aus für dieses Buch, auch wenn ich sagen muss, dass ich die ein oder anderen Spielverlaufsbeschreibungen eher überflogen habe.


    Dennoch hat mir das Buch gut gefallen. Seine Anekdoten aus der Kindheit kannte ich zum Teil aus Liedansagen von Konzerten, von denen ich mir nie sicher war, ob sie wahr waren. Campino hatte eine spannende Kindheit mit einer englischen Mutter und einem deutschen Vater - kurz nach Kriegsende. Das Leben mit den Hosen interessiert mich eh, auch wenn ich die meistens Geschichten schon kannte. Aber Campino hat einen fesselnden Plauderstil, der mit - wie schon angesprochen - einer großen Portion Selbstironie gespickt ist, mit der er sich selbst auch auf die Schippe nehmen kann.


    Das Buch liefert keine großartigen neuen Erkenntnisse über die Welt, weswegen ich es entweder einem eingefleischten Hosen-Fan oder passioniertem Fußballfan empfehlen würde. Aber das sind ja schon einige Menschen auf der Welt. ;)

  • Denis Scheck, auch ein bekennender Fußball-Nichtfan, war ebenfalls ganz angetan von dem Buch und hat in der Novemberfolge von Druckfrisch über dieses Buch gesagt:

    Zitat

    Ich habe mich selbst überrascht und dieses Buch von Seite eins an wirklich gemocht: der Sänger der Toten Hosen erzählt darin von seiner Liebe zum FC Liverpool. Das finde ich ziemlich langweilig. Elektrisierend spannend aber ist seine Hassliebe zu seinen Eltern, einem deutschen Stalingradveteranen und späterem Richter, und einer englischen Lehrerin. Und zum British Way of Life. Ein gutes, weil überraschend ambitioniertes Buch.

    Campino und Kuddel haben sich in der darauffolgenden Sendung mit einem Kurzauftritt bedankt und das Lied "Fields of Anfield Road" gesungen.

  • Ich habe im Dezember im Radio eine sehr schöne Buchvorstellung dazu gehört. Die hat mir Lust auch Lust auf das Buch gemacht, aber nach deiner Rezi denke ich, dass ich nicht genug Hosenfan bin ;)

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Das Hörbuch soll wohl auch gut sein, weil es mit einigen Songs gespickt ist. Aber das ist dann vielleicht auch nicht deins. ;) Es liest sich leicht und locker weg und der Hosen-Anteil ist nicht allzu groß. Die Familie nimmt mehr Raum ein, aber es ist halt immer die Frage, wie viel man sowas über wen wissen will, für den man sich sonst nicht interessiert.

  • Hörbücher kann ich leider gar nicht. Wenn es mir in einer meiner Büchereien über den Weg läuft, greife ich vielleicht zu ;)

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Bin auch kein absoluter Tote Hosen-Fan, aber zu diesem würde ich sehr viel eher greifen als zu jenem, das ein gewisser Mensch gerade veröffentlicht, der mal zu "Tokio Hotel" gehörte *brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr* :boahnee:

    Ich warte ja noch auf die Biografie der "Einstürzenden Neubauten" :breitgrins:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Ob ich das Buch unbedingt lesen muss, weiß ich nicht, aber ich habe dazu ein oder zwei interessante Interviews mit Campino gelesen (und war ganz überrascht, dass er halber Engländer ist, wusste ich gar nicht ...)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen