01 - Anfang: 9 - 186 (Diane Setterfield - Die dreizehnte Geschichte)

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 4.095 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von odenwaldcollies.

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    Termin: 26. Februar 2021


    Der Brief


    So, ihr Lieben, hier könnt ihr morgen loslegen.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 91


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    Einmal editiert, zuletzt von Anne ()

  • Moin ihr Lieben, seid ihr bereit für morgen? Oder habt ihr heute schon begonnen. Wer ist denn morgen dabei?

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


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  • Ich bin auf jeden Fall dabei! :)


    ..und würde mir bis Seite 49 schon mal vornehmen bis morgen - danach scheint die Geschichte dann nämlich erst "so richtig" loszugehen.

    Also auch ein guter Punkt zum Warten, bis alle da versammelt sind.

  • aber meinetwegen können wir ja einfach an der Adresse Deines Links dann loslegen? Optimierungen dann später??

    Liebend gerne, liebe Alice .


    Hat schon jemand begonnen?

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


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  • Schön. Ich bin auf Seite 27, hätte aber weiter sein können. Aber ich habe jetzt die Gelegenheit genutzt und mir schöne Passagen rausgeschrieben in ein Notizbuch.


    Hier mal die Einteilung, die eigentlich recht einfach ist in diesem Buch:


    Anfang: 9 - 186

    Mitte: 189 - 439

    Ende: 443 - 490

    Anfang: 493 - 519

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


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  • Ich hab die nächsten Tage relativ viel Dienste und folglich nur begrenzte Lesenszeit (und -energie), aber ich werde morgen beginnen und ich momentan freu ich mich einfach nur auf diese Leserunde!


    Also: alles schön langsam und mit Genuss!;)

    Vernunft, Vernunft...

  • Beitrag von Anne ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor aus folgendem Grund gelöscht: Hat sich erledigt ().
  • Anne

    Hat den Titel des Themas von „Diane Setterfield - Die dreizehnte Geschichte“ zu „01 - Anfang: 9 - 186 (Diane Setterfield - Die dreizehnte Geschichte)“ geändert.
  • Bis Seite 49 habe ich gelesen. Für die E-Book-Leser*innen: In der Printausgabe hat S. 50 die Überschrift: Ankunft


    Ich habe den Buchanfang total genossen. Besonders "Margarets Geschichte" (ab S. 20). Ihre Kindheit und das Antiquariat sind eine Einheit, nicht auseinanderzudenken. Toll, wenn man so ein Bücherleben führen kann, wo sie doch keine finanziellen Probleme haben und der Laden nicht dazu dienen muss, um den Lebensunterhalt zu bestreiten.

    Die Passage, wo sie über ihre Faible für das Biografische erzählt, ist meine Liebste im ganzen Buch (S. 25/26).

    Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich mich zurückziehen und nur noch lesen und Biografien schreiben.

    Allerdings benötige ich auch ein wenig Austausch mit anderen Leseratten. Und wie das so ist: Ist frau erst mal im Netz, dann schaut sie nicht nur mal kurz bei Literaturschock rein :)

    Wobei ich früher, als es noch kein Internet gab, fast so ein Leben hatte: Zwar habe ich keine eigenen Biografien geschrieben, aber in der freien Zeit habe ich nur gelesen und Biografisches aus allen möglichen Zeitungen und Zeitschriften gesammelt.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


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  • So, ihr Lieben, ich bin gut in das Buch gestartet und es gefällt mir bisher sehr gut. Ich habe bis einschließlich dem Kapitel "Gärten" gelesen und werde dazu schon mal meine Eindrücke schreiben.


    Ich beneide Margaret Lea um ihren angenehmen und stressfreien Job. Gut davon leben zu können und nachmittags noch Zeit zu haben, zu lesen, das würde mir auch gefallen ^^

    Anfangs habe ich mich gefragt, ob die Mutter noch lebt, da immer nur Margaret und ihr Vater erwähnt wurden, aber sie lebt wohl noch, steht aber außerhalb der Welt von Tochter und Vater. Mit dem Buchladen scheint die Mutter auch nichts am Hut zu haben, sie war ja froh, als ihre Tochter das Staubwischen übernommen hat und sie nicht mehr in den Laden musste.


    Aber es war wohl nicht immer so, wenn man Hochzeitsfoto der Eltern sieht. Die Welt der Mutter scheint tatsächlich mit dem Tod von Margarets Zwillingsschwester zusammengebrochen zu sein.


    Hattet ihr eigentlich auch das Gefühl, dass es irgendeine Verbindung zwischen Vida Winter und Margarets Vater gibt? Entweder hat ihre Lektüre den gleichen Effekt wie auf Margaret, dass es sie alles um sich herum vergessen lässt oder es gibt tatsächlich eine greifbare Verbindung zwischen den beiden. Wobei, dann hätte er doch seiner Tochter davon erzählen können, nachdem er von dem Auftrag erfahren hat.


    Bei dem Brief der berühmten Autorin hätte ich mich nach den ersten Zeilen wahrscheinlich gefragt, ob der Brief wirklich für mich bestimmt sein soll, auch wenn mein Name auf dem Umschlag steht; man wusste ja echt nicht, worauf der Brief eigentlich raus will. Aber spannend, dass der Wunsch des jungen Journalisten, die Wahrheit erfahren zu wollen, solch eine Auswirkung auf Vida Winter hat. Nach dem, was wir bisher von ihrer Familie erfahren haben, wundert es mich übrigens nicht mehr, dass sie so ein Geheimnis um ihre Vergangenheit gemacht hat.

    Und natürlich habe ich mich auch gefragt, warum Vida Winter ausgerechnet auf Margaret gekommen ist, aber es liegt an der Biografie über die Landiers, bei der Adeline das Gefühlt hat, dass die Biografin ihre eigene Geschichte verstehen könnte; der Dreh- und Angelpunkt scheint auch bei ihr das Verhältnis zu ihrer Zwillingsschwester zu sein.


    Nun aber zur Familie Angelfield: bei denen stimmt ja einiges nicht und man fragt sich wirklich, ob alles anders gekommen wäre, wäre der Arzt zu Isabelles Geburt früher gekommen, wenn kein so schlechtes Wetter gewesen wäre. Wobei Charlie eh schon ein schwieriges Kind war. Diese Brutalität und Gefühlskälte scheint in der Familie fest verankert zu sein. Für George war Isabelle der Mittelpunkt seiner Welt und als sie ihm eröffnet, dass sie gehen wird, schlägt er einfach zu. Und das mit nichts zu entschuldigen, selbst wenn man argumentieren würde, dass Isabelle für ihn wahrscheinlich eine Art Ersatz für Mathilde war und er verhindern wollte, sie ein zweites Mal zu verlieren.


    Wobei ich sagen muss, dass die Missus die kleine Isabelle ihrem Vater einfach in die Arme gelegt hatte, um ihn aus seiner Lethargie zu holen, war schon ziemlich raffiniert; umso schockierter war ich dann über den weiteren Verlauf.

    Kann man wirklich von einer zu tief eingeschnittenen Haarsträhne um den Finger eine Blutvergiftung bekommen? Das ist ja schon tragisch und ziemlich "schräg".


    Zwischen Bruder und Schwester hat sich ja eine ganz ungesunde Beziehung entwickelt und ich bin mir nicht wirklich sicher, ob nicht Charlie der Vater der Zwillinge ist.

    In jedem Fall sind auch die Zwillinge nicht unbedingt die angenehmsten Zeitgenossen, die Gefühlskälte findet sich auch bei ihnen und Adeline hat dieselbe schlägerische Veranlagung wie ihr Onkel/Vater. Kein Wunder, dass die Missus früher oder später mit ihnen überfordert ist, auch wenn sie sich als Einzige Mühe gibt, den Kindern so etwas wie eine Regelmäßigkeit geben zu wollen.


    Als die beiden Mädchen den Garten zerstören, habe ich mich gefragt, ob sie das getan haben, um John zu verletzen oder ob sie sich überhaupt nichts dabei gedacht haben. Emmelines Reaktion auf die Frage von Miss Dunne lässt beinahe auf das letztere schließen. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie es mit den beiden weitergeht und wie es schlussendlich zu dem Brand kommen wird.


    Achja, Margarets Reaktion, zu gehen, als Vida Winter ihr so herrisch kommt, war sehr gut, das zeigte der berühmten Autorin, dass sie es tatsächlich mit der Wahrheit versuchen muss, möchte sie ihre Biografin nicht verlieren. Und es zeigt auch, dass es Adeline tatsächlich sehr wichtig ist, endlich die Wahrheit zu erzählen. Danach legt sie ihre Maske etwas ab und zeigt einen verletzlicheren Menschen darunter.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Allerdings benötige ich auch ein wenig Austausch mit anderen Leseratten. Und wie das so ist: Ist frau erst mal im Netz, dann schaut sie nicht nur mal kurz bei Literaturschock rein

    Wem sagst du das ^^


    Wobei ich früher, als es noch kein Internet gab, fast so ein Leben hatte: Zwar habe ich keine eigenen Biografien geschrieben, aber in der freien Zeit habe ich nur gelesen und Biografisches aus allen möglichen Zeitungen und Zeitschriften gesammelt.

    Stimmt, so schön der direkte Austausch über Internet und Handy ist, aber manchmal frisst es schon ganz schön Zeit.


    Ich habe den Buchanfang total genossen. Besonders "Margarets Geschichte" (ab S. 20). Ihre Kindheit und das Antiquariat sind eine Einheit, nicht auseinanderzudenken.

    Ohja, das hat mir auch sehr gut gefallen <3


    Die Passage, wo sie über ihre Faible für das Biografische erzählt, ist meine Liebste im ganzen Buch (S. 25/26).

    Genau diese Passage hat mir auch sehr gut gefallen. Und dabei auch besonders dieser Abschnitt:

    "Menschen verschwinden, wenn sie sterben. Ihre Stimme, ihr Lachen, ihr warmer Atem. Ihr Fleisch. Irgendwann auch ihre Knochen. Doch einige entgehen dieser völligen Vernichtung, denn in den Büchern, die sie geschrieben haben, leben sie fort. Wir können sie wieder entdecken. Ihren Humor, ihren Tonfall, ihre Launen."

    Liebe Grüße

    Karin

  • Ich hab natürlich mit Blick auf die Einteilung auch noch weitergelesen - aber wie odenwaldcollies noch nicht den ganzen ersten Abschnitt..

    Die Passage, wo sie über ihre Faible für das Biografische erzählt, ist meine Liebste im ganzen Buch (S. 25/26).

    ..im Gegensatz zu Anne: Die hat das Buch ja anscheinend schon durch! ;):breitgrins:


    Mir ist es wie Anne gegangen - die Erzählatmosphäre hat mich gleich eingefangen. Das scheint eine Begabung von Diane Setterfield zu sein, so schreiben zu können, geht mir nämlich lange nicht (mehr) bei jedem Buch so. Die Beschreibung des "Versinken in Büchern", als Lea die von Vida Winter entdeckt, fand ich eben auch sehr schön.


    Ein bisschen kommt mir das Buch schon jetzt wie Die unendliche Geschichte vor - ein Buch im Buch. Bei odenwaldcollies Erwähnung der "sehr speziellen Charaktere" in Vida Winters Erzählungen und nach Zusammenfügen dieser von ihr erwähnten Textstelle (1)

    (1) Kann man wirklich von einer zu tief eingeschnittenen Haarsträhne um den Finger eine Blutvergiftung bekommen? Das ist ja schon tragisch und ziemlich "schräg".


    (2) Zwischen Bruder und Schwester hat sich ja eine ganz ungesunde Beziehung entwickelt und ich bin mir nicht wirklich sicher, ob nicht Charlie der Vater der Zwillinge ist.

    mit der über die Einritzung des Schriftzugs "Isabelle" auf Charlies Schienbein bis auf den Knochen, an die ich mich erinnere, hab ich mir vorgenommen, ab jetzt verstärkt darauf zu achten, ob sich Rahmenhandlung und "Innengeschichte" im Stil unterscheiden und so vielleicht kenntlich gemacht sind. In Vida Winters Part kommen jedenfalls so einige krasse leicht übersteigerte Beschreibungen vor - in Leas Part kann ich mich an keine erinnern.

    Vielleicht soll das die "Fabulierkunst" der Schriftstellerin zum Ausdruck bringen?!

    (Ja, man kann eine tödliche Sepsis durch kleine "Eintrittsstellen" erleiden - der Finger hätte durch die Abschnürung jedenfalls nekrotisch werden können; ob das mit dem Sterben dann bei gesunder Konstitution allerdings so schnell - wie schnell eigentlich? - geht, weiß ich nicht.)


    Auf (2) wäre ich jetzt gar nicht gekommen - aber eventuell bist Du ja da sehr hellsichtig, odenwaldcollies ?! Ungesund ist die Beziehung natürlich auf jeden Fall - aber auf jeden Fall nicht gleichberechtigt, denn Isabelle erscheint sehr "manipulativ" - darum hätte ich sie bis hier auch keinesfalls in einer Opferrolle gesehen.


    Ein tolles Buch bisher. :thumbup:

    Und ich hoffe, es gibt noch viele tolle Textstellen.

  • Die hat das Buch ja anscheinend schon durch! ;) :breitgrins:

    Ne ne, ihr habt mich schon überholt. Ich melde mich dann morgen Vormittag wieder.

    Doch einige entgehen dieser völligen Vernichtung, denn in den Büchern, die sie geschrieben haben, leben sie fort. Wir können sie wieder entdecken. Ihren Humor, ihren Tonfall, ihre Launen."

    Mit dem Wiederentdecken ist das so eine Sache. Ich entdecke ja seit geraumer Zeit, wie viele Schriftstellerinnen und natürlich auch andere Frauen vergessen worden sind. 2018 gab es auf Wikipedia insgesamt 806.990 Biografien, davon waren über Frauen nur 132.370 = 16,40 Prozent. Und von wie vielen tollen Schriftstellerinnen seit Jahrzehnten nichts neu aufgelegt wird, da kann man ein Lied von singen.

    Sorry, wenn ich abschweife, aber bei dem Thema kommt mir regelmäßig die Galle hoch, wenn sie es noch könnte.

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  • In Vida Winters Part kommen jedenfalls so einige krasse leicht übersteigerte Beschreibungen vor - in Leas Part kann ich mich an keine erinnern.

    Stimmt, Margarets Welt erscheint dagegen ziemlich "normal".


    Ungesund ist die Beziehung natürlich auf jeden Fall - aber auf jeden Fall nicht gleichberechtigt, denn Isabelle erscheint sehr "manipulativ" - darum hätte ich sie bis hier auch keinesfalls in einer Opferrolle gesehen.

    Nein, so richtig als Opfer konnte ich Isabelle bisher auch nicht sehen. Schon gar nicht, nachdem wir mitbekommen haben, wie sie Sybilla ins offene Messer laufen lässt, indem sie sie ihr auf Charlie Appetit macht, um mit Roland allein sein zu können. Und nachher erfahren wir, dass Charlie nicht gerade zimperlich mit seinen Geliebten umgeht, blaue Flecken sind da ja an der Tagesordnung - und Isabelle ist das bekannt!


    Mit dem Wiederentdecken ist das so eine Sache. Ich entdecke ja seit geraumer Zeit, wie viele Schriftstellerinnen und natürlich auch andere Frauen vergessen worden sind. 2018 gab es auf Wikipedia insgesamt 806.990 Biografien, davon waren über Frauen nur 132.370 = 16,40 Prozent.

    Oha, das ist in der Tat eine ziemliche Schräglage :rolleyes:

    Liebe Grüße

    Karin

  • S. 146 beendet - S. 147 beginnt mit "Dickens' Arbeitszimmer


    Nun habe ich heute doch mehr gelesen als geplant war. Das Buch lässt mich einfach nicht los. Und frau kommt tatsächlich vorwärts, wenn der PC nebenbei aus bleibt.


    Ich habe mir mal die Namen notiert - wer zu wem steht. Mir war ja, als ob zum Schluss eine Unstimmigkeit blieb. In meiner Rezi habe ich ja auf das erste Gespräch zwischen Margaret und Vida Winter verwiesen. Da habe ich mir jetzt einen Satz markiert, den ich euch nicht verrate, um euch nicht zu verwirren.


    Schön die Beschreibung auf S. 74, als sich Margaret in ihrem Zimmer auf Angelfield auf ihre Arbeit vorbereitet. Es ist Abend, sie nimmt die Gardinen ab und kann sich so im Fenster sehen. Und sie spricht zu ihrer Zwillingsschwester, während sie Stift und Papier zurechtlegt. Wie ich, schreibt auch Margaret mit Bleistift. Auf die Idee, mehrere anzuspitzen und diese nacheinander runterzuschreiben, um dann wieder alle anzuspitzen, bin ich noch nicht gekommen.


    Ungesund ist die Beziehung natürlich auf jeden Fall - aber auf jeden Fall nicht gleichberechtigt, denn Isabelle erscheint sehr "manipulativ" - darum hätte ich sie bis hier auch keinesfalls in einer Opferrolle gesehen.

    Nein, so richtig als Opfer konnte ich Isabelle bisher auch nicht sehen. Schon gar nicht, nachdem wir mitbekommen haben, wie sie Sybilla ins offene Messer laufen lässt, indem sie sie ihr auf Charlie Appetit macht, um mit Roland allein sein zu können. Und nachher erfahren wir, dass Charlie nicht gerade zimperlich mit seinen Geliebten umgeht, blaue Flecken sind da ja an der Tagesordnung - und Isabelle ist das bekannt!


    Ich finde ja "ungesund" noch untertrieben. Meiner Meinung nach hat die ganze Familie ein Problem, das sich durch Generationen zieht.

    Begonnen beim Vater, der die Tochter zwar verwöhnt und alles machen lässt, aber für alles andere kein Auge und keinen Sinn mehr hat. Das setzt sich in seinen Kindern Isabelle und Charlie fort, die sich selbst und gegenseitig verletzen und endet vorerst bei Isabelles Zwillingen Adeline und Emmeline, die anscheinend nicht sprechen können und denen absolut keine Grenzen gezeigt werden.

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  • Ich finde ja "ungesund" noch untertrieben. Meiner Meinung nach hat die ganze Familie ein Problem, das sich durch Generationen zieht.

    Begonnen beim Vater, der die Tochter zwar verwöhnt und alles machen lässt, aber für alles andere kein Auge und keinen Sinn mehr hat. Das setzt sich in seinen Kindern Isabelle und Charlie fort, die sich selbst und gegenseitig verletzen und endet vorerst bei Isabelles Zwillingen Adeline und Emmeline, die anscheinend nicht sprechen können und denen absolut keine Grenzen gezeigt werden.

    Ja, das zieht sich wirklich durch alle Generationen fort.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Gar nicht so selten finden sich auch für Nebenfiguren Charakterisierungen, die durchaus ziemlich differenziert sind (ich erinnere mich daran auch aus Diane Setterfields neuerem Roman). Besonders ins Auge gestochen ist mir die folgende der Arztfrau Mrs. Maudsley auf Seite 138 - ich hatte jedenfalls gleich ein "Bild" von ihr:

    (Da es nichts von der Handlung preisgibt, denke ich, dass keine Spoiler nötig sind..)


    "Die Frau des Doktors war kein schlechter Mensch. Sie war sich ihrer Wichtigkeit genügend bewusst, um zu glauben, dass Gott tatsächlich alles sah, was sie tat, und alles hörte, was sie sagte, und sie war zu sehr davon in Anspruch genommen, ihren Stolz auf die eigene Frömmigkeit auszumerzen, um sich noch anderer Schwächen bewusst zu sein. Sie war eine Weltverbesserin, das heißt, sie merkte nicht, wie viel Schaden sie anrichtete."

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()

  • Guten Abend!


    Ich muss gestehen, dass ich den ersten Abschnitt noch lange nicht fertig habe! Ich bin bis jetzt so "halbgut" in diesen Roman reingekommen. Der Stil gefällt mir gut, lebendige Beschreibungen und Charakterisierungen und gleichzeitig eine Unmenge an Details und spannenden Handlungssträngen. Wirklich vielversprechend! Vor allem, wenn man bedenkt, dass es ja ein Debutroman ist.


    Margarets Leben verläuft einerseits sehr ruhig und zurückgezogen - Bücher sind ihre Arbeit und ihr Leben. Aber zumindest ein großes Geheimnis hat ja auch sie: der Fund der Urkunden, die ihr klar gemacht haben, dass sie eine Zwillingsschwester hatte. Hab ich das überlesen, oder hat sie tatsächlich ihre Eltern nie darauf angesprochen? Zumindest zu ihrem Vater hat sie doch ein recht vertrauensvolles Verhältnis. Ihre Mutter ist jedoch in ihrem Verhalten "eigenwillig" - auf alle Fälle deutet einiges auf ein psychisches Problem hin.

    Und von solchen Problemen gibt es ja einige in diesem Buch!


    Zwischen Bruder und Schwester hat sich ja eine ganz ungesunde Beziehung entwickelt und ich bin mir nicht wirklich sicher, ob nicht Charlie der Vater der Zwillinge ist.

    Davon bin ich eigentlich fast überzeugt. Zwischen Isabelles Auszug und Wiederkehr sind ja nur ungefähr 6 Monate vergangen. Als Opfer würde ich Isabelle deshalb trotzdem nicht bezeichnen - die beiden waren einander in ihrer brutalen, rücksichtslosen und manipulativen Art durchaus ebenbürtig!

    Kann man wirklich von einer zu tief eingeschnittenen Haarsträhne um den Finger eine Blutvergiftung bekommen? Das ist ja schon tragisch und ziemlich "schräg".

    Man kann - und ich finde es abgesehen von tragisch und schräg auch sehr symbolträchtig!


    Die Art, wie Vida Winter diese ihre (?) Geschichte erzählt - so theatralisch - finde ich wirklich spannend. Ich komme dadurch ein wenig in Margarets Rolle der Zuhörerin (obwohl ich wahrscheinlich viel ungeduldiger wäre und viel fragen würde).


    Aber - und auch das war überraschend für mich - der Beginn ihrer gemeinsamen Arbeit war reichlich seltsam. Ich meine jetzt nicht, dass Margaret auf Wahrheit bestanden hat, sondern jenen Moment, als sie eigentlich gehen wollte und die Autorin plötzlich "Zwillinge" erwähnt hat. Wusste sie etwas über Margarets Zwilling? Woher? Kennen wir die Vornamen von Margarets Eltern? Denn auch ich habe den Eindruck, dass die Verbindung von Vida Winter zur Familie Lea.


    Bis jetzt ist alles sehr, sehr geheimnisvoll!

    Vernunft, Vernunft...

  • Hab ich das überlesen, oder hat sie tatsächlich ihre Eltern nie darauf angesprochen?

    Die Frage wird noch beantwortet.

    (obwohl ich wahrscheinlich viel ungeduldiger wäre und viel fragen würde).

    Auch das erklärt sich noch :)


    Willkommen und viel Spaß.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


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