04 - Anfang: 493 - 519 (Diane Setterfield - Die dreizehnte Geschichte)

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.069 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ysa.

  • 4. und letzter Teil - Schnee

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 91


    Gesamt seit März 2007: 1012

    Einmal editiert, zuletzt von Anne ()

  • Fertig!

    Was für ein Lesevergnügen!

    Danke Anne - ohne Deinen Tipp hier wäre ich nie auf dieses Buch gekommen!


    Was mir besonders gut gefallen hat: Vida Winter hat ja mehrfach behauptet, dass eine gute Geschichte nur "Anfang-Mitte-Ende" erzählt werden muss. Hier steht als letztes Kapitel ein Anfang steht. Es ist ein versöhnliches Ende in einer mehrfach "wilden" Geschichte.


    Wir bekommen auch die 13. Geschichte - zumindest einen Teil davon.

    Aurelius hat endlich seine Familie gefunden und die Erkenntnis, dass Mrs. Love eine tolle Mutter war.

    Besonders gut hat mir die Geschichte von Hester und dem Doktor gefallen. Das hat mich sehr überrascht - und gefreut.

    Und auch Margaret findet ihren Frieden mit ihrer Geschichte.

    Shadow bekommt sein Moor.


    Übrig bleibt eben nur das Rätsel um Emmelien und Adeline.

    Nachdem ich manchmal einen Sinn fürs sinnlos tragische habe, hat - für mich - Vida damals Adeline gerettet. :/


    Was ich immer noch nicht kann, ist, die Geschichte zeitlich einzuordnen! Hab ich diesbezüglich Anhaltspunkte überlesen?


    Auf alle Fälle war es eine tolle Geschichte!

    Ich hab übrigens meiner besten Freundin schon so vorgeschwärmt, dass sie morgen das Buch abholen will. Sie braucht Lesefutter! Aber ich werde ihr zwischendurch absolut nichts verraten!<3

    Vernunft, Vernunft...

  • Ich freue mich, dass es gefallen hat. Und auch darüber, dass es für allen einen neuen guten Anfang gegeben hat.


    Über den zeitlichen Rahmen habe ich auch überlegt: Das Buch erschien im September 2006 und ich gehe einfach mal davon aus, dass das Margarets Zeit ist. Auf dem Klappentext steht was von "vor rund sechzig Jahren", als Angelfield abbrannte. Das könnte dann 1946 gewesen sein.

    ysa , vielleicht berichtest Du dann mal, was Deine Freundin zu dem Buch sagt.

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  • Ich habe gestern Abend auch das tolle Buch beendet.


    Dass der letzte Abschnitt die Überschrift "Anfang" trägt, gefällt mir sehr gut, das macht gleich mal Mut und Hoffnung.


    Die Begegnung mit Vida Winter und ihrer Geschichte hat Margarets Leben komplett verändert: sie kann endlich Frieden mit dem Verlust von Moira schließen und evtl. verbessert sich auch noch das Verhältnis zu ihrer Mutter.


    Und mit Dr. Clifton scheint sich auch was anzubahnen, das freut mich ebenfalls sehr für die beiden - und den Kater Shadow.


    Der Entschluss, die Entscheidung, ob Vida Winters Biografie veröffentlich werden soll, Karens Kinder in vielen Jahren zu überlassen, finde ich gut, vor allem müssen sich dann die Kinder in jedem Fall mit der Geschichte befassen und Vida gerät nicht so schnell in Vergessenheit. Dafür gibt es schon mal die legendäre dreizehnte Geschichte, die wirklich ganz schön düster ist, aber näher an der Realität als das klassische Aschenputtel.


    Die Zusammenführung von Aurelius und seiner Schwester war herzerwärmend - ebenso der gebrüllte Geburtstsglückwunsch von Margaret ^^


    Dass wir doch noch was über Hester erfahren würden, damit hatte ich nicht mehr gerechnet. Umso erstaunlicher waren die Neuigkeiten, vor allem, dass sie und Dr. Maudsley nach dem Tod seiner Frau doch noch zusammengekommen sind und eine glückliche Ehe und Berufsbeziehung pflegen konnten. Das hat mich ehrlich für die beiden gefreut.


    Ein weiterer guter Abschluss waren die drei Begräbnisse. Die Entscheidung, die Asche des einen Zwillings in das Grab des anderen mit zu vergraben, fand ich gut.


    Liebe Anne, auch wenn ich mich wiederhole, aber ich bin froh, dass du den Leserundenvorschlag erstellt (und ich ihn gesehen habe ^^), ansonsten wäre mir wirklich ein tolles Buch durch die Lappen gegangen. In jedem Fall möchte ich nun auch noch die anderen Bücher der Autorin lesen.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Es ist ein versöhnliches Ende in einer mehrfach "wilden" Geschichte.

    In jedem Fall.


    Nachdem ich manchmal einen Sinn fürs sinnlos tragische habe, hat - für mich - Vida damals Adeline gerettet.

    Da bin ich mir auch nicht sicher: je nach Stimmung ist es Emmeline oder Adeline bei mir ^^


    Ich hab übrigens meiner besten Freundin schon so vorgeschwärmt, dass sie morgen das Buch abholen will. Sie braucht Lesefutter! Aber ich werde ihr zwischendurch absolut nichts verraten!

    Ich wünsche ihr viel Spaß. Und mich würde auch interessieren, was sie zu dem Buch sagt.


    Auf dem Klappentext steht was von "vor rund sechzig Jahren", als Angelfield abbrannte. Das könnte dann 1946 gewesen sein.

    Das könnte gut möglich sein, daher auch keine weitere Erwähnung eines Krieges o.ä., das darauf deuten könnte, dass die Kinder davor aufgewachsen sind.


    Apropos Klappentext: dadurch, dass ich das e-Book gelesen habe, hatte ich keinen Klappentext, aber ysa hat ja erwähnt, dass dort ein drittes Mädchen suggeriert wurde. Hattest du das Gefühl, dass der Klappentext zu viel verraten hat?

    Liebe Grüße

    Karin

  • Der Entschluss, die Entscheidung, ob Vida Winters Biografie veröffentlich werden soll, Karens Kinder in vielen Jahren zu überlassen, finde ich gut, vor allem müssen sich dann die Kinder in jedem Fall mit der Geschichte befassen und Vida gerät nicht so schnell in Vergessenheit.

    Stimmt vollkommen! Damit schützt Margaret aber auch das Andenken von Vida und Emmeline/Adeline - und auch von Aurelius und seiner neuen Familie! Und die Menschen, die sich dann irgendwann mit dieser schrecklich-spannenden-absonderlichen Geschichte befassen müssen, sind dann nur mehr sehr indirekt persönlich betroffen.


    Charlie ist eigentlich nie offiziell gefunden worden, oder?

    Und... wie lange war Vida eigentlich als "Gespenst" auf Angelfield? Das waren doch wirklich viele, viele Jahre. Warum haben John und Mrs. Dunne sie eigentlich nie offiziell als Cousine untergebracht?


    aber ysa hat ja erwähnt, dass dort ein drittes Mädchen suggeriert wurde. Hattest du das Gefühl, dass der Klappentext zu viel verraten hat?

    Nein! Überhaupt nicht! Dieses dritte Mädchen ist ja nur indirekt angesprochen worden. Es wurde nur in Frage gestellt, ob Vida tatsächlich Adeline oder Emmeline ist. Es suggeriert nur einen Gedanken, für den man aber im Buch selber eigentlich wenig Anhaltspunkte findet. Deshalb war das nicht absolut nicht zuviel!


    Ich wünsche ihr viel Spaß. Und mich würde auch interessieren, was sie zu dem Buch sagt.

    Ich werde berichten, allerdings bin ich mir sicher, dass sie mich vorher schon löchern wird mit Fragen (ich werde schweigen!) und sie wird dann wieder mit mir schimpfen, weil ich mit den Büchern ihre Nachtruhe auf ein Minimum beschränke. Dann fragt sie aber gleich wieder, ob ich nicht noch so ein Buch für sie hätte:D

    Die Begegnung mit Vida Winter und ihrer Geschichte hat Margarets Leben komplett verändert: sie kann endlich Frieden mit dem Verlust von Moira schließen und evtl. verbessert sich auch noch das Verhältnis zu ihrer Mutter.

    Für mich ist das ein wunderschönes Ende bzw für Margaret und ihre Mutter ein neuer Anfang. Ich finde es auch gut herausgearbeitet, dass alles rund um Margarets Geburt auch für ihre Mutter traumatisierend war und dass sie eigentlich der Meinung war, dass sie ihre Tochter schützt, wenn dieses Thema totgeschwiegen wird.


    Ein tolles Buch!<3

    Vernunft, Vernunft...

  • Dass wir doch noch was über Hester erfahren würden, damit hatte ich nicht mehr gerechnet. Umso erstaunlicher waren die Neuigkeiten, vor allem, dass sie und Dr. Maudsley nach dem Tod seiner Frau doch noch zusammengekommen sind und eine glückliche Ehe und Berufsbeziehung pflegen konnten. Das hat mich ehrlich für die beiden gefreut.

    Ich hab mich auch darüber gefreut! Vor allem in den Tagebucheintragungen spürt man ja eine intensive Beziehung der beiden.

    Aber... trotz Mrs. Maudsley müssen die beiden doch auch nach Hesters Verschwinden Kontakt gehalten haben. Wie sonst hätte der Doktor sie in Amerika finden können?^^

    Die Zusammenführung von Aurelius und seiner Schwester war herzerwärmend - ebenso der gebrüllte Geburtstsglückwunsch von Margaret ^^

    Ja! Auch wenn Margaret meint, dass sie da irgendwie kurzzeitig den Verstand verloren hat - eigentlich war das ja auch für sie eine Art "Befreiungsschrei" und es war höchste Zeit, dass die zurückhaltende und ruhige Margaret auch einmal eine andere Facette zeigt und ein wenig aus sich herausgeht! Sie hätte keinen besseren Anlass finden können!


    Auf alle Fälle wird das Buch in meinem Regal einen Platz finden, damit ich es in ein paar Monaten oder mehr noch einmal lesen kann!;)

    Vernunft, Vernunft...

  • Auf dem hinteren Text nicht, siehe Foto:


    Auf dem eigentlichen Klappentext des Hardcovers steht zum Schluss:


    Zitat

    Nur zögerlich eröffnet Vida ihrer Biografin Margaret, wer die Tote gewesen war, die in jener Feuersnacht ums Leben kam, welches Schicksal Emmeline erlitten hat, welches Adeline - und wer Vida Winter wirklich ist.

    Der erklärt es dann tatsächlich. Andererseits war Vida sich selbst ja nicht sicher, wen sie gerettet hat.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 91


    Gesamt seit März 2007: 1012

  • Vidas Geständnis führt weit zurück in die Vergangenheit; zu ihrem Großvater, mit dem der Niedergang der einst angesehenen Familie Angelfield begann; zu ihrer schönen Mutter, die am Schmerz Vergnügen fand. Und zu Adeline und ihrem Zwilling Emmeline, die eine zurückgeblieben, grausam und voller Wut, die andere gütig und immer zufrieden. Bei diesem Teil der Familiengeschichte angelangt, beginnt Margaret an Vidas Glaubwürdigkeit zu zweifeln. Diese kluge Dame, deren Menschenkenntnis verblüfft – sie soll das zurückgebliebene Kind Adeline gewesen sein? Mehr und mehr fragt sich Margaret, wer Vida Winter eigentlich wirklich ist.


    Das ist die Beschreibung auf Amazon und die letzten Sätze waren ausschlaggebend für mein "Mißtrauen" was Vida bzw Adeline angeht - es war nicht der Klappentext! Sorry!

    Ohne diesen Satz hätte ich diesen Verdacht erst sehr spät bekommen!:)

    Vernunft, Vernunft...

  • Damit schützt Margaret aber auch das Andenken von Vida und Emmeline/Adeline - und auch von Aurelius und seiner neuen Familie! Und die Menschen, die sich dann irgendwann mit dieser schrecklich-spannenden-absonderlichen Geschichte befassen müssen, sind dann nur mehr sehr indirekt persönlich betroffen.

    Stimmt, die noch lebenden unmittelbaren Personen werden damit auch geschützt.


    Charlie ist eigentlich nie offiziell gefunden worden, oder?

    So weit ich es verstanden habe, nein. Er wurde lediglich irgendwann offiziell für tot erklärt, weil über Jahre jegliche Spur von ihm fehlte.


    Und... wie lange war Vida eigentlich als "Gespenst" auf Angelfield? Das waren doch wirklich viele, viele Jahre. Warum haben John und Mrs. Dunne sie eigentlich nie offiziell als Cousine untergebracht?

    Evtl. haben sie das geheim gehalten, weil sie fürchteten, dass sich sonst irgendwelche Außenstehnden, Ämter usw. einschalten würden, die dann der Meinung sind, zu wissen, was das Beste für das "elternlose" Kind ist. John und die Missus wollten auch nicht, dass man Charlie über das Kind in Kenntnis setzt. Ich denke, sie wollten damit das Kind schützen.


    Deshalb war das nicht absolut nicht zuviel!

    Dann ist gut, manchmal verrät der Klappentext doch zuviel.


    Ich werde berichten, allerdings bin ich mir sicher, dass sie mich vorher schon löchern wird mit Fragen (ich werde schweigen!) und sie wird dann wieder mit mir schimpfen, weil ich mit den Büchern ihre Nachtruhe auf ein Minimum beschränke. Dann fragt sie aber gleich wieder, ob ich nicht noch so ein Buch für sie hätte

    :D:D


    Ich finde es auch gut herausgearbeitet, dass alles rund um Margarets Geburt auch für ihre Mutter traumatisierend war und dass sie eigentlich der Meinung war, dass sie ihre Tochter schützt, wenn dieses Thema totgeschwiegen wird.

    Ja, das hat mir auch sehr gut gefallen und ermöglich es Margaret, die Geschehnisse auch ein wenig aus dem Blickwinkel ihrer Mutter zu sehen und zu erkennen, dass ihre Mutter nicht lieblos zu ihr ist, weil sie sie für den Tod der Zwillingsschwester verantwortlich macht.


    Aber... trotz Mrs. Maudsley müssen die beiden doch auch nach Hesters Verschwinden Kontakt gehalten haben. Wie sonst hätte der Doktor sie in Amerika finden können?

    Das würde mich auch interessieren ^^


    Ja! Auch wenn Margaret meint, dass sie da irgendwie kurzzeitig den Verstand verloren hat - eigentlich war das ja auch für sie eine Art "Befreiungsschrei" und es war höchste Zeit, dass die zurückhaltende und ruhige Margaret auch einmal eine andere Facette zeigt und ein wenig aus sich herausgeht!

    Genauso habe ich es auch empfunden.


    Das ist die Beschreibung auf Amazon und die letzten Sätze waren ausschlaggebend für mein "Mißtrauen" was Vida bzw Adeline angeht - es war nicht der Klappentext! Sorry!

    Ohne diesen Satz hätte ich diesen Verdacht erst sehr spät bekommen!

    Ah ... den Satz hatte ich zwar auch gelesen, aber ich dachte, das bezieht sich darauf, ob Vida Winter Adeline oder Emmeline sei. Da hatte ich Scheuklappen auf und nicht weitergedacht ^^

    Liebe Grüße

    Karin

  • Zitat

    Nur zögerlich eröffnet Vida ihrer Biografin Margaret, wer die Tote gewesen war, die in jener Feuersnacht ums Leben kam, welches Schicksal Emmeline erlitten hat, welches Adeline - und wer Vida Winter wirklich ist.

    Der erklärt es dann tatsächlich. Andererseits war Vida sich selbst ja nicht sicher, wen sie gerettet hat.

    Bei der Beschreibung könnte man eher ins Grübeln kommen, wobei ich wahrscheinlich trotzdem nur gerätselt hätte, wer welche Zwillingsschwester ist ^^

    Liebe Grüße

    Karin

  • Evtl. haben sie das geheim gehalten, weil sie fürchteten, dass sich sonst irgendwelche Außenstehnden, Ämter usw. einschalten würden, die dann der Meinung sind, zu wissen, was das Beste für das "elternlose" Kind ist. John und die Missus wollten auch nicht, dass man Charlie über das Kind in Kenntnis setzt. Ich denke, sie wollten damit das Kind schützen.

    Weil ich noch immer ein wenig darüber nachdenke, wie lange das dritte Mädchen auf Angelfield versteckt gelebt hat... wenn Charlie darüber noch in Kenntnis gesetzt hätte werden können, dann war es wirklich sehr lange!

    Später, als Charlie dann schon Jahre vermisst war, hätten sie sie ganz offiziell "einschmuggeln" können.

    :/


    PS. Meine Freundin hat sich gerade bei mir über ihre schlaflose Nacht beklagt...:D

    Vernunft, Vernunft...