Hideo Yokoyama - 64

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    Titel: 64

    Autor: Hideo Yokoyama


    Allgemein:

    768 S.; Atrium Verlag, 2019

    Zitat von amazon

    Inhalt:
    Im Januar 1989 wird in Tokio ein siebenjähriges Mädchen entführt. Die verzweifelten Eltern tun alles, um die Forderungen des Entführers zu erfüllen. Doch alle Bemühungen sind vergebens. Der Entführer entkommt unerkannt mit dem Lösegeld, kurz darauf wird die Leiche des Mädchens gefunden. Die Ermittlungen der Polizei laufen ins Leere. Der Fall geht unter dem Aktenzeichen 64 als ungelöstes Drama in die Kriminalgeschichte Japans ein. Vierzehn Jahre später verschwindet die Tochter von Yoshinobu Mikami, dem Pressesprecher eines kleinen Polizeireviers. Mikami, selbst Gefangener eines übermächtigen Verwaltungsapparats, stößt kurz darauf auf ein geheimes Memo zu Fall 64. Getrieben von einer dunklen Ahnung beginnt er, auf eigene Faust zu ermitteln …


    Meine Meinung:

    Gepflegte Langeweile... so lässt sich für mich dieser Krimi/Thriller oder was auch immer er eigentlich sein möchte zusammenfassen.

    Ich habe schon sehr lange keinen dermaßen langweiligen und ideenlosen Roman gelesen... Wer etwas über das japanische Pressewesen insbesondere der Zusammenarbeit mit der Polizei lesen möchte, sei aber herzlich eingeladen. Denn "64" ist voll davon. Voll von ellenlangen Wiederholungen des immer gleich bleibenden Streits. Das hat mich einfach überhaupt nicht interessiert. Die eigentliche Geschichte war im Grunde durchaus einen Blick wert, nicht mal sosehr wer eigentlich hinter dem Mord an dem kleinen Mädchen steckt, sondern weil offensichtlich innerhalb der Polizei einige Geheimnisse zu finden sind und auch private Befindlichkeiten einiger Akteure eine Rolle spielen.


    Das Problem ist auch ehrlich gesagt, das der Roman einfach viel zu lang ist. Ich mag gerne einen richtig schönen dicken Schmöker. Aber nicht, wenn dabei die Handlung unnötig aufgebläht wird, obwohl der Autor einfach nichts zu erzählen hat, außer dem immer währenden Streit mit der Presse, dessen Hintergründe man eh schon bei der ersten Erwähnung verstanden hat. Wenn man daraus ein Trinkspiel machen würde, wäre man schon nach gut der Hälfte des Romans restlos betrunken...


    Dazu die Familiäre Situation Mikamis, die irgendwie auch immer wieder ins Leere läuft und im Grunde ebenfalls dermaßen unnötig ist. Auch hier passiert im Grunde nichts, außer das es den Roman weiter aufbläht.


    Vieles hätte man auch auf weniger Seiten erzählen können, ohne das dabei verloren gegangen wäre, was Yokoyama erzählen möchte.

    Im Grunde geht es vor allem um die inneren Streitigkeiten der Polizei in Japan und nicht um den Mordfall selbst. Das wäre inhaltlich durchaus auch nach meinem Geschmack gewesen, hat mich aber einfach nur angeödet.

    Ich hätte das Buch theoretisch auch abbrechen können, ich war mehr als einmal nahe daran. Irgendwie habe ich ständig erwartet, das der Autor mich doch noch mit irgendetwas überraschen könnte. Natürlich war das zu keinem Zeitpunkt der Fall. Schade, ich hatte mir da echt ein Highlight erwartet...


    Ich weiß, "64" hat Preise abgestaubt... Joah schön für den Autor. Aber das sagt meiner Meinung nach sowieso nur aus, das eine bestimmte Jury ein Buch eben gut fand, aber nicht, das es auch gut ist...


    2ratten


    (eine Vergebe ich meistens, wenn ich Abbreche, 2 wenn ich trotzdem weiter gelesen habe)

  • Exakt genau so gings mir auch mit dem Roman. Respekt fürs Durchhalten! Ich hab damals abgebrochen. Irgendwann war ich nur noch genervt und gelangweilt.

    Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir.

    Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.”

    (aus: "Die Stadt der träumenden Bücher")



  • Firiath

    Beruhigt mich ja schon, das ich nicht die Einzige bin, die das Buch doof fand. Ich denke wenn es nicht auf meiner TAMKA-Liste gestanden hätte, hätte ich wohl abgebrochen. Echt schade, das Cover ist sooo schön :lachen: Aber so ist das halt manchmal. Zumindest weiß ich jetzt, welchen Autor ich in Zukunft getrost ignorieren kann.

  • Das Trinkspiel macht mich jetzt wiederum neugierig ;) Die Inhaltsangabe bei amazon klang übrigens deutlich interessanter, als das Buch offensichtlich war.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.