Walter Moers - Ensel und Krete

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 8.369 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kritty.

  • Ich hab das ganze Fantasy-Forum hier durchsucht, aber keinen Thread zu Moers Zamonienroman Ensel und Krete gefunden. Falls ich es ewa übersehen hab, dann SORRY und bitte schließen, please :sauer:


    Klappentext:


    Der Große Wald. Buntbären. Fhernhachenzwerge. Ein gemeingefährlicher Laubwolf. Unsterbliche Sternenstauner. Ehrgeizige Erdgnömchen. Ein unberechenbarer Stollentroll. Die Mythenmetzsche Abschweifung. Kokette Elfenwespen. Geheimbären. Eine Waldspinnenhexe. Blutsaugende Fledertratten. Weinende Bäume. Sprechende Pflanzen. Tanzende Pilze. Leuchtende Ameisen. Doppelköpfige Wollhühnchen. Dreiäugige Schuhus. Ein sehr alter Meteor. Schreckliche Spannung. Grausamste Bosheit. Goldener Humor. Feinste zamonische Hochliteratur. Um nur das Gröbste zu nennen.


    --- Klappentext Ende.


    Und? Macht doch Lust aufs Lesen, oder? XD Naja, der Titel lässt einen schon Hänsel und Gretel vermuten, oder? Naja, ein paar Elemente aus dem berühmten Märchen benutzt Moers schon, aber eigentlich hats gar nicht soviel damit zu tun, meiner Meinung nach. Es ist mein Lieblingsbuch von Moers weil es ebenfalls einfach nur witzig und fanatsievoll ist, so wie man es halt von ihm gewohnt ist. Ich kann es jedem Moers-Fan nur wärmstens ans Herz legen. 5ratten, auf jeden Fall!!! LEEEESEEEEEEN!!
    (ach ja, die Zeichnungen sind natürlich auch dabei ^^)

    "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • huhu


    wer hätte es gedacht :D
    das buch hab ich doch auch noch als hörbuch.
    finde es allerdings nicht ganz so gut wie zum beispiel "wilde reise durch die nacht"

  • Ich fand es genial! :breitgrins:


    Wilde Reise durch die Nacht habe ich noch nicht gelesen, ist allerdings auf meinem SUB.
    Ich hebe es mir als Urlaubslektüre auf :smile:

    "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • Ich verehre Moers und liebe Ensel und Krete. Damals fiel meine Rezension so aus:


    Herrlich erfrischend - das sind die beiden Worte, die mir jetzt spontan nach der Lektüre von Walter Moers "Ensel und Krete" einfallen. Und vielleicht noch zauberhaft. Moers entführt den Leser wieder auf den sagenhaften Kontinent Zamonien mit all seinen wunderlichen Bewohnern. Dieses Mal spielt seine Geschichte in der Nähe von Bauming, einem Ort, der von Buntbären betreut mitten im Großen Wald liegt. Dort hin kommen viele Zamonier, um ihren Urlaub zu verbringen, so auch die Familie von Ensel und Krete.


    Ensel und Krete sind Fhernhachenzwerge und noch sehr jung. Die beiden sind auf den markierten Wegen im Großen Wald unterwegs, um Beeren zu pflücken. Da packt den kleinen Ensel allerdings plötzlich die Abenteuerlust und obwohl das von den Eltern und den Buntbären mehrmals verboten wurde, verlassen die Geschwister dann doch die markierten Wege. Wie es kommen muss, verlaufen sich die Kinder im Großen Wald. Sie treffen auf allerlei zwielichtige Gestalten, die es nicht immer gut mit ihnen meinen. Eigentlich nie. So verlaufen sich die beiden immer weiter im Wald und überschreiten dabei auch "die Grenze". Sie kommen in die Gegend, in der die böse Hexe haust. Nachdem Krete in Schwierigkeiten gerät und von einer Orchidee gerettet wird, scheint sich das Blatt zum ersten mal zu wenden - aber dann finden sie ein kleines Häuschen auf einer Lichtung - und sie treffen auf den verrückten Buntbär Boris Boris, der axtschwingend in einem Moment größter Not vor den Fhernhachingern steht. Meint er es gut? Kann er die Kinder retten und nach Hause bringen?


    Moers hat eine wirklich fantastische Welt mit Zamonien geschaffen. Wie auch Rumo der Wolpertinger sind Ensel und Krete schon nach kurzer Zeit sehr sympathische Wesen und man zittert bis zum Schluss mit ihnen mit. Der Erzähler der Geschichte, Hildegunst von Mythenmetz, ist ebenfalls eine Figur, die sich oft zu Wort meldet und der Geschichte unheimlich viel Witz verleiht. Natürlich gibt es für so ein gelungenes Werk die Höchstwertung - Moers garantiert einfach, dass das Lesen zum Abenteuer wird. Viele Zeichnungen und optische Stilmittel gehören schon längst zu seinem berühmten und beliebten Stil.

  • Hallo!


    Ich mag das Buch :breitgrins:. Da passiert schon einiges und lustig ist es natürlich auch. Sehr lustig. Allerdings finde ich die anderen Zamonienbücher besser. Warum? Ich weiß es nicht.
    Aber Fhernhachen sind niedlich und sie schl... ähm sind so gerne nett. :breitgrins:
    Die Bilder sind natürlich klasse. :klatschen:


    Liebe Grüße


    Nirika

    „Jeg ser, jeg ser …<br />Jeg er vist kommet på en feil klode! <br />Her er så underligt …“<br /><br />Sigbjørn Obstfelder - Jeg ser

  • Die Fhernhachenzwerge Ensel und Krete verbringen ihre Ferien im großen Wald. Alles in Bauming, so wird der Wald noch genannt, wird von den Buntbären verwaltet und überwacht. Da gibt es die z.B. Brandwächter und etliche andere Patrouillen, die sich um das Wohlergehen des Grüns sorgen. Auch die Wanderwege sind streng vorgegeben, welche unter keinen Umständen verlassen werden dürfen. Ensel und Krete, natürlich von den Vorschriften der Buntbären gelangweilt, entschließen sich dazu, den Wald auf ihre Art und Weiße zu erkunden. Das Abenteuer der jungen Geschwister beginnt …

    „Ensel und Krete“ ist nach „Die Stadt der träumenden Bücher“ mein zweites Buch von Walter Moers.
    Auch diesmal schafft es der Autor, mich sehr schnell für die Geschichte zu interessieren. Dies liegt zum einen an dem wirklich lustigen Erzählstil und zum anderen an den ausgefallenen Ideen. Ich mochte das Buch gar nicht mehr weglegen. Die aberwitzigen Charaktere, egal ob Laubwolf, Sternenstauner oder Buntbär, alle haben mir sehr gut gefallen und mich zum Schmunzeln gebracht. Ein grandioser Einfall ist sicherlich auch die mythenmetzsche Abschweifung. Lautes loslachen garantiert! Natürlich, den Fluss der Geschichte haben sie gestört, doch gerade das sollte eine solche Abschweifung auch tun. Die Illustrationen in „Ensel und Krete“ haben mir ein weiteres Mal sehr gut gefallen.


    Walter Moers hat es mit seinem letzten Abschnitt über Hildegunst von Mythenmetz nur gut gemeint, doch fand ich diesen etwas zu viel des guten, um nicht zu sagen langweilig. Des Weiteren kam es mir so vor, dass Moers zwischenzeitlich die Ideen über den weiteren Verlauf der Geschichte ausgegangen sind.


    „Ensel“ und Krete“ ist ein kurzer und amüsanter Lesespaß für Zwischendurch, der dem Leser auch mitten in der Nacht noch ein Lächeln aufs Gesicht zaubern kann.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Einmal editiert, zuletzt von Tetr4 ()

  • Gestern gekauft, heute ist es schon durchgelesen.
    Moers´Die Stadt der Träumenden Bücher ist mein absolutes Lieblingsbuch und seitdem bin ich immer wieder gerne Gast in meinem geliebten Zamonien. Natürlich habe ich nun auch Ensel & Krete genossen. Es ist auch so ein Feuerwerk von unglaublichen Einfällen (wie macht Moers das nur??) und dazu noch die Mythenmetzsche Abschweifungen - ich bin begeistert :klatschen:
    Das einzige, was mich etwas verwirrt hat war, dass der letzte Abschnitt, die Biografie von Mythenmetz irgendwie nicht zu dem passen wollte, was man bereits über ihn aus 'Die Stadt der Träumenden Bücher' weiß.


    Obwohl ich finde, dass Ensel & Krete nicht wirklich an die anderen Zamonien Werke, die ich bis jetzt gelesen habe heranreicht, gibt es aber volle Ratten-Anzahl, weil ich Moers Humor und seine Einfälle einfach liebe!
    5ratten

    ~ The world is quiet here ~

  • Ensel und Krete ist imo vielleicht nicht das beste Buch der Reihe was die Handlung angeht, aber ich fand es, soweit ich mich an die anderen noch erinnere, mit am lustigsten und die "Mythenmetzschen Abschweifungen sind klasse. :breitgrins: Und die Illustrationen natürlich auch, wie (fast) immer. (Die Zeichnungen zur Stadt der Träumenden Bücher fand ich teilweise etwas einfallslos.)

  • Merke: man sollte (generell) Begeisterungsstürme anderer Leser besser ignorieren, man versaut sich dadurch das Leseerlebnis. Warum? Ich habe mich ständig fragen müssen, was an diesem Buch so großartig ist. Das Umdichten von Märchen ist keine besonders neue Idee, und leider ist diese Version auch nicht so mitreißend, dass ich mit den beiden Fhernhachenkindern mitgefiebert hätte. Das klingt jetzt schlimmer als es ist - ich habe mich trotzdem gut amüsiert. Und die unglaublichen Kreaturen, die Moers' Fantasie entsprungen sind, sind wirklich toll - bei mir kam die Vermutung auf, dass er selbst mal am Hexenhutpilz genascht hat. :zwinker: Die Mythenmetzschen Abschweifungen variieren für mich von genial bis langweilig. Die "halbe Biografie" des Meisters am Ende des Buches ist zwar eine nette Beigabe, für mich allerdings eher langweilig und damit, sorry, überflüssig. Ganz anders die Illustrationen: die sind super!


    Summa summarum komme ich auf solide 3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Inhalt:


    Der Grosse Wald ist DAS Ferienziel für Zamonier. Auch die Zwillinge Ensel und Krete verbringen dort ihren Urlaub. Doch irgendwie scheinen die von den Buntbären frisch geputzten und versorgten Touristenwege im Wald nicht das zu sein, was junge Fhernhachen zu interessieren scheint. Auf Ensels drängen hin, wagen sich die Kinder weiter in den Grossen Wald vor, als gut für sie ist...


    Meine Meinung:


    Woher kommt uns der Titel "Ensel und Krete" von Walter Moers bekannt vor? Tatsächlich basiert Moers Erzählung auf unserem allseits bekannten Märchen von Hänsel und Gretel. Doch nachdem die Geschichte nach Zamonien versetzt wurde, bleibt davon nicht viel mehr als das Grundgerüst übrig. "Ensel und Krete" kann sehr gut für sich alleine stehen, vor allem deshalb, weil Herr Mythenmetz, der uns grosszügigerweise diese Geschichte erzählt, immer wieder seinen Senf dazu gibt.


    Wie nicht anders von Moers zu erwarten, begegnen Ensel und Krete im Grossen Wald einigen skurrilen Wesen und erleben wirklich fantastische Dinge. Man wird als Leser auch immer wieder an der Nase herumgeführt, was dazu führte, dass ich nur noch dringender wissen wollte, was jetzt aus den Geschwistern wird.


    Das Ende fand ich etwas seltsam, aber man kann damit leben. Die Abenteuer unterwegs sind trotzdem spannender zu lesen, auch wenn man am Schluss noch einmal kräftig überrascht wird.
    Mythenmetz, der mit seiner "Mythenmetz'schen Unterbrechung" immer wieder interveniert, ging mir leider ab und zu gehört auf die Nerven. Zwar machen die Unterbrechungen die Binnenhandlung spannender, aber das überhebliche Getue Mythenmetz' darüber, was er bereits alles geleistet hat, müsste nicht unbedingt sein.


    Die Zeichnungen von Walter Moers sind wie immer liebevoll, detailliert und stimmig. Sie sind wunderschön anzuschauen und man entdeckt immer wieder etwas Neues.
    Zusammen mit den sympathischen Hauptfiguren Ensel und Krete macht dies ein unterhaltsames Buch aus, das man rasch durchgelesen hat.


    Fazit:


    "Ensel und Krete" eignet sich auch für Einsteiger in die Welt Zamoniens, da das Buch kurz und knackig ist und alles bietet, worauf man sich bei anderen Werken einlassen wird.
    Leute, die sich bereits in Zamonien auskennen, werden mit "Ensel und Krete" ein weiteres Mal in Moers fantasievolle Welt eintauchen können und viele bekannte Wesen, aber auch Neues, kennen lernen.


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    4ratten

    //Grösser ist doof//

  • Meine Meinung
    Nach "Das Labyrinth der träumenden Bücher" war ich ja sehr enttäuscht. Umso mehr habe ich mich darüber gefreut, dass "Ensel und Krete" kein Reinfall, sondern ein wahrer Leseschmaus war.


    Ich liebe die Wesen, die Walter Moers aufmarschieren lässt. Das Erdgnömchen und die Sternenstauner haben es mir dabei übrigens besonders angetan. :flirt: Ich bin ja immer wieder beeindruckt, welche Fantasie Moers an den Tag legt, und in diesem Buch erwartet den Leser quasi eine Armada von interessanten, lustigen und skurrilen Einfällen. In altbekannter Manier liefert Moers zu seiner Geschichte seitenweise Zeichnungen ... ich bin immer wieder begeistert davon.


    Die Mythennmetz'schen Abschweifungen waren einfach nur herrlich. Ich finde die Idee, den "Autor" direkt auftreten zu lassen, toll. Das selbstverliebte Geschwafel von Mythenmetz gehört einfach zu ihm und ich kann mich immer wieder über seine Selbstüberschätzung amüsieren. Auch den halben Lebenslauf am Ende des Buches habe ich mich Genuss gelesen. Im wahren Leben kann ich Typen wie Mythenmetz nicht ausstehen, aber ich den Büchern bin ich sein größter Fan. :breitgrins:


    Abgesehen von ein paar kleinen Kritikpunkten (z.B. fand ich das Ende etwas zu positiv, aber das ist bei Moers eigentlich immer so) habe ich nichts an diesem Buch auszusetzen. Tolle Unterhaltung mit viel Witz und Verstand ... und als Bonus ein Wiedersehen mit einigen bekannten Figuren. Ich mochte es.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Oh ja, das Labyrinth muss man wirklich nicht unbedingt lesen... :rollen: Zum Glück hat Moers ja noch andere Bücher geschrieben :zwinker:

    //Grösser ist doof//

  • Es war wieder wunderbar in die Zamonienwelt mit seinen phantastischen Bewohnern einzutauchen, aber mir hat noch etwas gefehlt, die Handlung plätscherte so vor sich hin und die Abschweifungen von Mythenmetz haben es nicht besser gemacht. Mich haben diese sehr gelangweilt und am liebsten hätte ich sie übersprungen.


    Trotzdem fand ich es nicht schlecht und auch durchaus lesenswert, aber ohne das gewisse Etwas, dass Zamonienbücher sonst für mich haben.

    Liebe Grüße von Babsi

  • Es bringt gerade gar nichts, eine weitere Rezi meinerseits hier anzuhängen, weil ich eine gefunden habe, dir mir vollkommen aus dem Herzen spricht und ich das Buch ebenfalls genauso empfunden habe. Danke, Breña!



    Merke: man sollte (generell) Begeisterungsstürme anderer Leser besser ignorieren, man versaut sich dadurch das Leseerlebnis. Warum? Ich habe mich ständig fragen müssen, was an diesem Buch so großartig ist. Das Umdichten von Märchen ist keine besonders neue Idee, und leider ist diese Version auch nicht so mitreißend, dass ich mit den beiden Fhernhachenkindern mitgefiebert hätte. Das klingt jetzt schlimmer als es ist - ich habe mich trotzdem gut amüsiert. Und die unglaublichen Kreaturen, die Moers' Fantasie entsprungen sind, sind wirklich toll - bei mir kam die Vermutung auf, dass er selbst mal am Hexenhutpilz genascht hat. :zwinker: Die Mythenmetzschen Abschweifungen variieren für mich von genial bis langweilig. Die "halbe Biografie" des Meisters am Ende des Buches ist zwar eine nette Beigabe, für mich allerdings eher langweilig und damit, sorry, überflüssig. Ganz anders die Illustrationen: die sind super!


    Summa summarum komme ich auf solide 3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:



    Eigentlich mag ich Walter Moers absolut gerne. Fand "Die Stadt der Träumenden Bücher", "Rumo" und "Käpt'n Blaubär" klasse, aber so begeistern konnte mich "Ensel und Krete" leider nicht, obwohl ich Märchen überaus liebe und spannend finde. Aber dieses Buch war streckenweise einfach zu langweilig und die "Biographie" am Schluss habe ich auch nur zur Hälfte gelesen. Dazu konnte ich mich dann doch nicht mehr aufraffen. :rollen:

  • Ich habe vor einer halben Ewigkeit "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär" gelesen (erinnere mich allerdings nicht sehr gut daran) und habe gestern mit diesem Buch angefangen :)


    Noch bin ich nicht sehr weit, aber es gefällt mir ungemein gut.


    Ich lese es, da es zur potentiellen Primärliteratur meiner bevorstehenden Masterarbeit gehört. Da es mir gefällt und es gut zum Thema meiner Abschlussarbeit passen könnte, hoffe ich sehr, dass ich es analysieren darf :)


  • Ich lese es, da es zur potentiellen Primärliteratur meiner bevorstehenden Masterarbeit gehört. Da es mir gefällt und es gut zum Thema meiner Abschlussarbeit passen könnte, hoffe ich sehr, dass ich es analysieren darf :)


    Das klingt ja spannend! Worüber schreibst du denn, wenn man fragen darf? Moers für eine Masterarbeit lesen hat schon was :err:

    //Grösser ist doof//

  • Klar darf man fragen! :breitgrins:


    Das entgültige Thema steht noch nicht fest (wird evtl. kommenden Freitag entschieden), aber mein derzeitiger Favorit ist die Behandlung des Phänomens Metalepse in Jugendliteratur (Genre Fantasy/Sci-fi) der letzten drei Jahrzehnte, mit der Leitfrage ob es die Illusion stützt oder bricht :)


    Wahrscheinlich werde ich im Laufe meiner Masterarbeit hier im Forum posten und um Hilfe betteln (also: Kennt jemand solche und solche Bücher? Wie habt ihr euch beim Lesen von xyz gefühlt?), oder vielleicht auch nicht - mal sehn :)

  • Oh, das klingt spannend (auch wenn ich erst mal "Metalepse" nachschlagen musste :zwinker:)! Ich hoffe, du bekommst das Thema :smile:
    Und wenn es um Bücher geht, findest du hier bestimmt einige, die dir gerne helfen und Fragen beantworten :smile:

    //Grösser ist doof//

  • :)


    Metalepsen sind ein tolles Phänomen. Hatte letzte Woche auch eine Präsentation über Metalepsen (und den Tod des Autors, ein weiteres tolles Konzept in der Literaturwissenschaft) in amerikanischen TV-Serien :)



    Ja, ich hoffe auch, dass ich das Thema bekomme. Allerdings hängt das natürlich auch davon ab, wieviel die Sekundärliteratur hergibt, und ob ich persönlich mich überhaupt wirklich an dieses Thema heranwagen möchte. Wir werden sehen :)

  • Vielleicht hätte ich "Ensel und Krete" nicht so kurz nach Rumo und die Wunder im Dunkeln lesen sollen, vielleicht aber hat mich die Geschichte ganz allgemein nicht angesprochen, denn ich kann mich den überwiegend begeisterten Stimmen über das Buch nicht anschließen.


    Walter Moers verlegt das Märchen Hänsel und Gretel nach Zamonien, entkleidet es bis auf sein Grundgerüst und schafft eine eigene Version rund um die Erlebnisse der beiden Kinder. Da das Märchen wohlbekannt und auch nicht allzulang ist, muss er sich einiges einfallen lassen, damit ein eigenständiger Roman entstehen kann. Am Anfang gelingt ihm das meiner Meinung nach auch ganz gut. Er erfindet die abgeschottene Ferienanlage von Bauming, ein Paradies für Eltern und Kinder. Hier gibt es alles, was das Herz eines erholungsbedürftigen Zamoniers begehren könnte - vorausgesetzt man hält sich an die strengen Regeln innerhalb der engen Grenzen der Anlage. Denn außerhalb der Anlage befindet sich der gefährliche dunkle Wald und jeder ist unrettbar verloren, wenn er diesen abseits der offiziellen Wege auf eigene Faust erkunden möchte. Dass man hierbei an diverse hermetisch abgeriegelte Luxusressorts in extrem armen Länder dieser Welt denken muss, liegt auf der Hand.


    Sobald die beiden Fhernhachenzwerge Ensel und Krete nämlich genau das Undenkbare wagen, die offiziellen Waldwege verlassen und zwangsläufig verloren gehen, verliert die Geschichte für mich an Reiz. Das liegt zu einem an der überbordenden Fantasie, mit der Moers seine Geschichte ausschmückt. Alles muss noch abwegiger, noch abgedrehter und noch unwahrscheinlicher sein als das bereits Geschilderte. Irgendwie hatte ich stellenweise das Gefühl in einem schriftlich verewigten LSD-Trip gelandet zu sein.


    Außerdem wirkte die Erzählung in einzelnen Teilen lieblos erzählt. Wenn Moers seine beide Helden wieder einmal in eine ausweglose Situation hineingeschrieben hatte, aus der er selbst nicht mehr richtig rausfand, wurde auf innere Logik gepfiffen und eben etwas völlig widersinniges erfunden, damit die Szene doch noch gut ausgeht. Immerhin spielt Ensel und Krete ja auf Zamonien und da ist bekanntlicherweise alles möglich. Diese Lösung war mir auf Dauer zu billig.


    Einzig die Mythenmetzschen Abschweifungen, die die Erzählung um Ensel und Krete des öfteren unterbrachen, konnten mich überzeugen. Sie waren für mich das Salzgebäck inmitten einem überzuckerten Tortenbuffet, notwendig um das klebrig süße Gefühl im Gaumen wieder zu neutralisieren.


    Die halbe Biografie von Mythenmetz, die nach dem Märchen um Ensel und Krete noch angehängt wurde, diente meiner Meinung nach nur dazu die Seitenanzahl zu erhöhen und das lieblos schnell hingeschriebene Finale etwas zu verschleiern.


    Fazit: Für mich das mit Abstand schwächste Zamonien-Buch von Moers, das keinerlei Lust auf mehr macht. Eher im Gegenteil.