Natasha Pulley - Der Uhrmacher in der Filigree Street / The watchmaker of Filigree Street

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 2.236 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dodo.

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    Inhalt

    Als Thanial Steepleton eines Abends von der Arbeit nach Hause kommt, wartet ein Geschenk auf ihn: eine wunderschön gearbeitete Uhr. Das Geschenk erweist sich als nützlich, denn es warnt ihn vor einem Bombenattentat auf das Gebäude von Scotland Yard. Er macht sich auf die Suche nach demjenigen, der ihm die Uhr geschenkt hat und trifft auf Keita Mori, der ihm die Uhr nicht nur geschenkt, sondern sie auch hergestellt hat. Die Freundschaft zu dem geheimnisvollen Japaner verändert Thaniels Leben auf eine Weise, die er nie für möglich gehalten hat.


    Meine Meinung

    The watchmaker of Filligree Street lebt von vielen Andeutungen. Andeutungen, die die Autorin ihren Lesern gegenüber macht, aber auch Andeutungen der Protagonisten selbst. Das hat es mir teilweise schwierig gemacht, der Handlung zu folgen. Gerade was Keita Mori betrifft, war ich mir nicht immer sicher, was der Phantasie der Menschen in seiner Umgebung entstammte und was Realität war.


    Vielleicht war das der Grund, warum die Geschichte nicht wirklich an mich gegangen ist. Sie hatte vieles, was ich ich eigentlich mag und ich finde es selbst schade, dass sie mir nicht besser gefallen hat.

    3ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • HoldenCaulfield


    mach ich doch glatt:


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    Eine verrückte Geschichte

    Bis er dem Uhrmacher begegnete, lief sein Leben wie ein Uhrwerk. Dies ist eine phantastische Geschichte in welcher es um eine rätselhafte Uhr geht und einen unmöglich aufzuklärenden Bombenanschlag auf Scotland Yard. Der Leser wird auf eine Reise durch das viktorianische England mitgenommen ebenso das Japan des 19. Jahrhunderts. Außerdem öffnet es Türen in eine magische Vergangenheit.

    Es passiert in London im Oktober 1883. Eines Abends findet Thaniel Steepleton, Angestellter im Innenministerium, auf seinem Kopfkissen bei der Heimkehr eine goldene Taschenuhr. Wie sie dorthin gekommen ist und wozu ist ihm unklar. Dann explodiert sechs Monate später eine Bombe in Scotland Yard. Thaniel wurde gerade rechtzeitig gewarnt, durch die ominöse Taschenuhr. Er geht auf die Suche nach dem Uhrmacher und begegnet Keite Mori. Der ist alt, freundlich und aus Japan. Doch er scheint etwas zu verbergen zu haben, denn die folgenden Ereignisse deuten darauf hin.


    Meine Meinung

    Ich muss sagen, dieses Buch ließ sich nicht ganz so einfach weglesen. Es hat auch sehr lange gedauert, bis ich einigermaßen verstand, worum es in diesem Buch ging. Gut um einen Bombenanschlag in Scotland Yard, das war mir schon klar. Aber wie die handelnden Personen, damit zusammen hingen, das war mir zunächst ein Rätsel. Auch hat es mich zu Anfang doch sehr verwirrt. Auch muss ich sagen, dass ich mit keinem der Protagonisten:Innnen wirklich warm geworden wäre. Thaniel war mir zwar nicht ganz unsympathisch, aber sein Platz in diesem Rätsel war mir doch etwas unklar. Auch hat es mich nicht wirklich überzeugt. Nun es war wohl einfach nicht mein Fall. Es ist nicht so, dass ich es richtig schlecht fände, aber wirklich richtig gut fand ich es auch nicht. Es hat mir so mittelmäßig gefallen, auf jeden Fall nachdem ich endlich erfuhr, wer der Verbrecher war, fand ich das vorher gelesene nicht ganz schlecht aber eben auch nicht sehr gut. Für mich kein Buch das man mit Unterbrechungen lesen sollte, denn dann kapiert man gar nichts mehr. Es ist mir auch unklar , welchen Genre man dieses Buch zuordnen sollte: Fantasy, Krimi/Thriller? Eine Empfehlung gebe ich hier nicht ab, aber immerhin noch drei von fünf Sternen bzw. sechs von zehn Punkten.

    3ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

    2 Mal editiert, zuletzt von Lerchie ()

  • London, Oktober 1883:

    Thaniel Steepleton, ein einfacher Angestellter im Innenministerium, kehrt nach der Arbeit in seine winzige Mietwohnung heim. Da findet er auf seinem Kopfkissen eine goldene Taschenuhr. Es ist ihm ein Rätsel, was es mit ihr auf sich hat. Sechs Monate später explodiert im Gebäude von Scotland Yard eine Bombe.

    Thaniel wurde gewarnt, weil seine Uhr gerade noch rechtzeitig ein Alarmsignal gab. Nun macht er sich auf die Such nach dem Uhrmacher und findet Keita Mori. Hat der freundliche Einzelgänger aus Japan etwas zu verbergen? Und dann begegnet Thaniel auch noch Grace Carrow, die ebenfalls eine Uhr von Mori besitzt. Als Frau und Naturwissenschaftlerin kämpft sie in einer völlig von Männern dominierten Gesellschaft um ihre Rechte und ihre Zukunft.

    (Quelle: Klappentext)


    Meine Meinung:


    Es handelt sich in diesem Roman um einen Genremix aus Fantasy, ein wenig History (viktorianisches Zeitalter mit typischen Relikten wie Telegrafisten, Laternenanzündern, Federhalter, mechanischen Uhrwerken) und Krimi, da es im Grunde um die Auflösung dessen geht, wer denn die Bombe baute, die im Gebäude von Scotland Yard detonierte: Williamson, ein Sgt. von Scotland Yard, beauftragt Thaniel Steepleton, den Uhrmacher Mori unauffällig zu beschatten, da dieser durch seine große Handwerkskunst der Uhrenherstellung in Verdacht steht, der Urheber zu sein.

    Da Mori, der unauffällige, freundliche kleine Japaner, der den Staatsdienst in Japan zugunsten des Uhrmacherhandwerks quittierte (oder war es, weil er wusste und vorhersah, dass er in London einen Freund treffen würde?) in seinem Haus ein Zimmer zu vermieten hat, zieht Thaniel, der seine Schwester und deren Söhne unterstützt, in Moris Haus. Was ihm Gelegenheit dazu gibt, auch die anderen fantastischen Gebilde Moris kennenzulernen: Da ist Katsu, ein mechanischer Octopus, der auch das Cover ziert und mir sehr gut gefiel; wie auch wunderschöne Uhren, die Mori in Präzisionsarbeit (und zweilen mit einem zusätzlichen Zufallsgenerator) herstellte, wie auch Vögel und Glühwürmchen; goldene Birnen...


    Grace, die ihr Labor über alles liebt und einen Mann ehelichen will, der diese Priorität in ihrem Leben duldet, lernt durch Zufall Thaniel auf einem Ball kennen und trifft ein "Gentleman agreement" mit ihm. Mori entführt uns in Rückblicken in sein Leben im Japan des 19. Jahrhunderts, das ich ganz interessant fand. Zu Grace fand ich leider überhaupt keinen Zugang; sie war mir gegen Ende des Romans eher etwas zuwider, da sie eine Tat begang, die für mich unverzeihlich gewesen wäre - auch wenn sie sich nicht gegen Personen richtete. Ich empfand sie als sehr berechnend, kühl und vor allem egoistisch. Thaniel und auch Mori waren mir als Figuren sympathischer; auch wenn alle Personen verschwommen blieben; einige Charakterzüge tauchen erst sehr spät auf und so fiel es mir schwer, mit den Figuren warm zu werden. Die fantastischen Elemente und die "Gabe", um die es geht, haben mir am besten gefallen; auch die Atmosphäre, die die Autorin im viktorianischen London beschreibt, jedoch habe ich keine Ahnung, was die Aussage dieses Romans ist, der mir teilweise zu nüchtern, zu wissenschaftlich war (es geht in Dialogen viel um Naturwissenschaften, mit denen ich leider nie geliebäugelt habe). Magie, für die ich durchaus zu haben bin, blitzte recht selten auf.


    Fazit:


    Nicht ganz einfach zu lesen, mag dieses Début von Natasha Pulley LeserInnen gefallen, die im Genre Fantasy gerne unterwegs sind (obgleich ein Genremix), mir fehlte leider der Zugang und ich vermisste auch eine Aussagekraft, die ich der Geschichte, die wirklich gut geschrieben und übersetzt wurde, entnehmen - oder mitnehmen kann. So bleiben von 5 möglichen 3 Sterne und eine sehr bedingte Leseempfehlung, wenn Interesse an Mechanik, Uhrwerken und Naturwissenschaften besteht.


    3ratten

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

    Einmal editiert, zuletzt von Sagota ()

  • Und dann kam ich :elch:


    Meine Meinung:

    Ich überlege jetzt schon die ganze Zeit, was der Grund sein könnte, das es mir so viel besser gefallen hat, als den Leserinnen hier im Thread. Und ich denke... ich glaube ich konnte mich einfach anders auf die Geschichte einlassen und habe daher einen ganz anderen Zugang gefunden. Ich fand es zum Beispiel an keinem Punkt verwirrend der Handlung zu folgen. Im Gegenteil, gerade weil die Figur des Mori so ist, wie sie ist, fand ich den Roman umso interessanter. Auch die Steampunkelemente haben mir sehr gefallen.


    Und das obwohl mir längere Zeit doch ein gewisser roter Faden fehlte. Hi und da wäre es vielleicht auch gut gewesen ein klein wenig Spannung einzubauen, da dadurch die Geschichte schon recht lang vor sich hin plätscherte. Aber nach und nach machte das für mich immer mehr Sinn und je mehr sich die Puzzleteile aufeinander zu bewegten, desto besser gefiel mir dann auch die Geschichte. Auch wenn ich eine ganz bestimmte Figur ehrlich gesagt auf den Tod nicht ausstehen konnte (Grace...). Ich muss zugeben, das je mehr ich sie kennenlernte, desto weniger mochte ich sie einfach. Thanial war für mich der Ankerpunkt der Geschichte. Es ist schon einfacher ihn zu mögen und er hat sich dann auch so langsam in mein Herz geschlichen.


    Ich denke das der Roman vielleicht auch manchmal sperrig wirkt, weil er nicht unbedingt gängigen Lesegewohnheiten folgt und die Autorin hier vielleicht auch einfach mal etwas ausprobiert hat. Das kann einem dann gefallen oder eben nicht. :)

    Ich persönlich bin tatsächlich so weit, das ich trotz meiner ganzen Kritik keine großen Abzüge machen möchte. Dieser kommt dann auch dadurch zu Stande, das der rote Faden an einigen Stellen stärker hätte herausgearbeitet werden müssen. Es stimmt auch, so ganz weiß man am Ende noch nicht was man davon halten soll. Andererseits hat der Roman eine Fortsetzung und ich vermute schon, das sich manches noch klären könnte. Auch durch die Art und Weise wie die Geschichte mit Zeit, Zukunft und Wahrscheinlichkeiten arbeitet.


    Von mir:


    4ratten

  • Ich überlege jetzt schon die ganze Zeit, was der Grund sein könnte, das es mir so viel besser gefallen hat, als den Leserinnen hier im Thread.

    Wir erleben eben alle unsere Lektüre anders :) Ich kann jede deine Aussagen nachvollziehen, trotzdem hat mir der Watchmaker nicht so gut gefallen. Tatsächlich fand ich das schade, denn der Anfang war vielversprechend, aber der Zugang hat mir gefehlt.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich hab das Buch auch gelesen und war hin- und hergerissen. Einerseits fand ich die Geschichte zauberhaft und wunderschön. Andererseits war es einfach nicht meins. Schwer zu beschreiben...

    LG, Dani


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  • Dani79

    same here ;), wobei ich wahnsinnig oft irgendwie "hin- und hergerissen" war: Ich wartete auf etwas, das einfach nicht kam - so im Nachhinein betrachtet...

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Auf Scotland Yard wird ein Bombenanschlag verübt. Als der Telegrafist Thaniel plötzlich eine Taschenuhr erhält, verdächtigt er den mysteriösen Uhrmacher Mori…


    Natasha Pulleys Debütroman „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ spielt im London des viktorianischen Zeitalters. Daher enthält er zudem auch Elemente des Steampunk. So hält sich Mori einen mechanischen Kraken als Haustier und die Protagonistin Grace hält wissenschaftliche Abhandlungen über die Existenz oder vielleicht auch Nichtexistenz des Äthers. Diese Einschübe tragen einiges zur Atmosphäre des Romans bei.

    Aber es ist leider eben nur dieses Setting, was „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ zu einem guten Roman macht. So fand ich zu den drei ProtagonistInnen bis zum Schluss keinen Zugang. Thaniel war mir zu blass, Grace zu hochnäsig und herablassend und hart an der Grenze dazu, für mich nervig zu sein. Und Mori war zwar schön mysteriös und geheimnisvoll beschrieben, aber ich habe bis zum Ende des Romans den Sinn und Zweck seiner geheimnisvollen Art nicht verstanden.

    Überhaupt tat ich mich mit dem Verständnis der Handlung schwer. Natasha Pulley schreibt einen Stil, den ich am Ersten als ruckhaft bezeichnen würde. Es wirkt so, als würde sie beim Beschreiben der Handlung einige wichtige Schritte weglassen, um den Fokus auf Nebensächlichkeiten zu legen. So war es mir nahezu unmöglich, Zusammenhänge zu erkennen und mehrfaches Hin- und Herblättern war die Folge. Besser wurde es dadurch jedoch nicht.


    „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ ist für mich also ein Roman, der lediglich von seinem Setting lebt. Das ist für mich, der sich von dem Roman deutlich mehr erwartet hat, viel zu wenig. Unterm Strich spreche ich also keine Empfehlung aus.


    2ratten

    Hier ist mein SuB und mein SgB :)

  • oberflächlich und wirr

    Im ausgehenden 19. Jahrhundert arbeitet der junge Thaniel im Innenministerium. Weil er jeden Monat seiner verwitweten Schwester mit ihren Söhnen einen Großteil seines Gehaltes zukommen lässt, kann er sich lediglich ein winziges Zimmer zur Miete leisten. Seit einiger Zeit wird die Stadt in regelmäßigen Abständen von Bombenanschlägen erschüttert. In einen solchen gerät er, als er ein Lokal aufsucht. Doch plötzlich erwacht die Taschenuhr, die eines Tages plötzlich in seinem Zimmer lag zum Leben und macht einen furchtbaren Lärm. Gerade noch rechtzeitig kann er vor der Explosion, das Lokal verlassen und überlebt. Nun beginnt er intensiv nach dem Ursprung seiner Uhr zu forschen und landet bei dem japanischstämmigen Uhrmacher Mori. Weil sein Vorgesetzter es so möchte zieht er bei Mori ein, um ihn zu überwachen. Die die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, um den Bobenleger zu finden. Nach und nach freundet sich Thaniel mit Mori an. Auf einer Party läuft er Grace über den Weg und sind quasi nicht nur Hals über Kopf verlobt sondern auch verheiratet, doch damit fangen die Probleme erst an und eine weitere Katastrophe bahnt sich an.



    Die Autorin schafft es eine interessante Geschichte zu erzählen, die verschiedene Genres miteinander verbindet. So kommen Fantasieelemente ebenso zum Zuge wie Krimi und Romanze als auch historischer Roman.



    Die Handlung wird von verschiedenen Handlungssträngen getragen. Zum einen kommt es zu Rückblenden aus der Vergangenheit. Zum anderen wechseln sich die Erzählstränge um Mori, Grace und Thaniel ab. Auch wenn der Roman wirklich stark anfängt mich schnell in seinen Band zog, wurde die Handlung im späteren Verlauf immer oberflächlicher und wirr. Es erfolgte eine Verschiebung des Fokusses von Fantasie zu einer reinen Romanze und diese war dann auch noch so oberflächlich, dass ich mich nur noch so durch die Seiten gequält habe. Die eigentliche Hauptfigur, die im Buchtitel steht, wird geradezu zur Randfigur.



    Meine Lieblingsfigur war wirklich Mori. Ein zwar einsamer Mensch, der aber auf seine ganz eigene Art versucht die Geschicke zu leiten. Thaniel ein herzensguter Mensch, der sein Herz der vollkommenfalschen Person schenkt. Grace ist die Figur, die mir nicht nur am unsympathischsten war, am Ende hat sich mich einfach nur noch abgestoßen. Eine vollkommen unsoziale Person. Beziehungsunfähig, nur auf die eigenen Vorteile bedacht. Und dann treibt sie auch noch ein ganz übles Spiel. Sie ist einfach eine Person die man ganz sich nicht mögen kann.



    Fazit: Anfangs fand ich es eine ganz nette Geschichte. Als sich jedoch der Fokus der Geschichte komplett auf eine Liebesgeschichte verlagert, die im Prinzip gar keine war, war ich wirklich enttäuscht. Die Geschichte wurde immer oberflächlicher, auch wenn man sich einen wagen Blick in diese Zeit werfen konnte. Die Fantasie kam hier einfach zu kurz. Die Autorin hätte so viel mehr daraus machen können. Zudem wurde die Handlung und auch die Figuren immer oberflächlicher, was der Geschichte alles andere als gut getan hat.

    3ratten


  • Kann ich jetzt nicht unbedingt sagen... hmmm, nur unglaublich verworren - und auch die Figuren blieben mir eigentlich (größtenteils) ein Rätsel. Sehr wenig geglückt ist meiner Meinung nach die Figur der Frau, die sich später mit Mr. Thaniel "zusammentut"... alles sehr merkwürdig, fand ich - und alles andere als feministisch.

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Hintergrund meiner Frage ist, dass das Buch im Dezember auf Platz 1 der Phantastik-Bestenliste ist und es da Rückmeldungen auf Twitter gibt, wie es sein könne, dass ein dermaßen rassistisches Buch so eine Wertung erhält.

    LG, Dani


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  • Anti-asiatischer Rassismus, Othering (musste ich erstmal googeln), eine Figur habe das Aussehen der japanischen Figur mit Lebensmitteln verglichen...


    Eine Kritikerin auf Twitter


    Die Lektüre ist bei mir schon ein bisschen her, aber ich hatte interessanterweise einen anderen Eindruck. Ja, die Autorin bringt Stereotype und Vorurteile aus Sicht des Engländers gegenüber dem Japaner. Aber sie zeigt diese auf, legt den Finger drauf. Gerade das erste Beispiel, als Thaniel bei der ersten Begegnung Mori fragt, ob er Englisch spricht und prompt die Antwort bekommt, natürlich, er wäre ja in England. Das ist für mich das Aufzeigen von Alltagsrassismus! Und so habe ich auch das Buch an sich in Erinnerung.

    LG, Dani


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  • Dani79

    Ich hab es auch so eingeordnet wie Du. Ich finde es wäre Augenwischerei, diesen Alltagsrassismus weg zu lassen, zu Mal es meiner Meinung nach in einem Kontext stattfindet, in dem dieser dann auch kritisch betrachtet wird. Ja Othering findet hier durchaus statt. Aber meiner Meinung nach nicht, von der Autorin aus, sondern von bestimmten Figuren ausgehend. Was wiederum sehr realistisch ist, Engländer des 19. Jahrhunderts darzustellen. Ich finde es schade, das manche nicht auseinander halten können, wie sich Figuren verhalten und welche Ansichten ein*e Autor*in hat. Rassistisch wäre in meinem Verständnis, wenn z.B. nicht diese Antwort gekommen wäre, oder wenn bestimmte Figuren nur passiv wären. Also ihnen Handlungsmacht abgesprochen wird, obwohl es Möglichkeiten in der Geschichte gäbe, das sie eben genau diese Macht erhalten.

    Ich hab mir die Kommentare jetzt mal durchgelesen und ehrlicherweise eher den Eindruck das die Bloggerin das Buch im allgemeinen nicht verstanden hat. Ja ich weiß, das ist ein Totschlagargument. Aber meiner Meinung nach bleibt der Rassismus eben nicht so stehen, sondern wird durch die Situation aufgezeigt und damit entlarvt. Und ja es ist jetzt kein Manifest gegen Rassismus, aber ich bin auch der Meinung das es kein rassistisches Buch ist.

  • Ich sehe das genauso wie ihr. Die Autorin beschreibt das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen und Lebensweisen und auch dabei eben auch die Vorurteile der Charaktere. Wie Dani79 gesagt hat, zeigt es den Alltagsrassismus in der Geschichte auf und nicht die Ansichten der Autorin.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.