Carmen Mayer - Der Schwedenschimmel

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    Leben im dreißigjährigen Krieg


    Thomas arbeitet als Schmiedegehilfe im Tross des Hauptmanns Leonhart Seitz vom Walde. Es herrscht Krieg in diesen Tagen des Jahres 1632. Für den Jungen ist es die Arbeit, die ihm gefällt. Seine zweite Leidenschaft gilt den Pferden. Dem Hauptmann bleibt dieses gute Gespür des Jungen nicht verborgen und so bietet er ihm an, in seine Dienste zu treten. Ein wichtiger Auftrag führt Thomas auf ein Gestüt nach Marbach. Hier soll er einige teure Pferde erwerben und entdeckt dabei einen unglaublich schönen Hengst. Für Thomas steht fest, er will auch einmal so leben können, dass er sich solche Pferde leisten kann. Aber der Krieg hatte ein anderes Schicksal für ihn vorgesehen. Thomas gerät in die Auseinandersetzungen um Ingolstadt. Auf den Mauern dieser Stadt sieht er den schönen Schimmel wieder und sein Reiter ist kein anderer als Gustav Adolf, der König Schwedens.


    „Der Schwedenschimmel“ ist der dritte Band dieser Trilogie, die aus dem Dreißigjährigen Krieg erzählt. In dem Mittelpunkt dieser Geschichte steht Thomas. Er ist ein junger Mann, der aus seiner Heimat vertrieben wurde und seine Zukunft darin sieht, in einem Tross zu arbeiten und so den Soldaten auf ihrem Weg durch Europa zu folgen. Allerdings hat Thomas auch Träume und Hoffnungen.


    Carmen Meyer ist es gut gelungen, aus dem Leben von Thomas zu erzählen. Sie lässt ihn lebendig werden. Seine Ängste und Sorgen und seine Ziele hat sie gut in Szene gesetzt. Gleichzeitig hat sie es verstanden, den historischen Hintergrund in ihre fiktive Geschichte zu betten. Sie erzählt davon, wie sich das Leben rund um die Soldaten zugetragen hat. Genauso schildert sie aber auch, was in einem Hauptmann vorgegangen sein könnte. Mit dem Protagonisten Hauptmann Leonhart Seitz vom Walde hat sie eine Figur erschaffen, die durch diesen Krieg führt. Mir hat gut gefallen, dass erzählt wird, wie schwierig das Leben in dieser Epoche gewesen ist und vor allem, dass es nicht immer so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Dabei erleben die Charaktere alle Schrecken des Krieges durch, aber durchaus auch schöne Dinge im Leben, wie zum Beispiel die Liebe.


    Leider lässt die Autorin aber auch Handlungsstränge aus den Vorgängerbänden auslaufen. So musste ich mich von einem lieb gewordenen Charakter verabschieden, da sie andere Wege zu gehen hatte. Auch wenn Thomas gedanklich immer mal wieder zu ihr abschweifte und an sie dachte, war sie eben nicht präsent. Ich hätte von diesem bestimmten Charakter gern mehr gelesen. Dafür sind die Bücher aber auch durchaus einzeln lesbar.


    Am Ende befindet sich ein Glossar der fremden Begriffe. Ein ausführliches Nachwort, in welchem die Autorin Fiktion und Wahrheit trennt, ist ebenso vorhanden. Ich lese immer gern am Ende, was ist historisch belegt und was entstammt der Fantasie der Autor/in.


    Fazit:


    „Der Schwedenschimmel“ ist ein gelungener Abschluss dieser Trilogie. Er erzählt anschaulich von den Ereignissen einiger Jahre im 30-jährigen Krieg. Carmen Mayer lässt ihre Protagonisten lebendig werden. Am Ende fehlte mir nur ein wenig der Bezug zu den Vorgängerbänden beziehungsweise zu den Protagonisten. Aber vielleicht gibt es ja noch mal ein wiedersehen, wer weiß?


    1. Das Awarenamulett

    2. Die Trossfrau

    3. Der Schwedenschimmel


    4ratten

  • Thomas hat eine besondere Begabung für den Umgang mit Pferden, daher holt ihn der Hauptmann Leonhart Seitz vom Walde in seinen Tross. Dann soll Thomas für den bayerischen Kurfürsten eine Herde wertvoller Pferde erwerben. Auf dem Gestüt in Marbach sieht einen einzigartigen Hengstschimmel. Thomas träumt von einem besseren Leben und will sich auch einmal ein solches Pferd leisten können, denn er sieht wie gut es dem Kurfürsten und seinem Umfeld geht, während das Volk hungert. Als er den Schimmel später wiedersieht und erkennt, dass er von Gustav Adolf, dem König von Schweden, geritten wird, weiß Thomas, dass er die Bewohner von Ingolstadt warnen muss. Wird ihm das gelingen?


    Mit „Der Schwedenschimmel“ schließt die Autorin Carmen Mayer ihre Trilogie über den Dreißigjährigen Krieg ab. Auch dieser Band ist wieder sehr packend und zeigt, wie grausam dieser nicht enden wollende Krieg war. Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen und die Personen sind lebendig und interessant dargestellt.


    Ich mochte Thomas von Anfang an. Das Schicksal hat es nicht gut gemeint mit ihm, denn er wurde aus seiner Heimat vertrieben und sah keine andere Möglichkeit, als sich dem Tross als Schmiedegehilfe anzuschließen. Thomas ist jung, ungestüm, mutig, aber auch mitfühlend. Er sorgt sich um Magdalena, aber auch um das Bauernmädchen Rosa. Zum Glück erkennt der Hauptmann Leonhart, dass Thomas gut mit Pferden umgehen kann. Aber auch Leonhart hat es als Hauptmann nicht leicht. Er muss den Krieg führen, den andere angezettelt haben.


    Das Nachwort und das Glossar am Ende des Buches sind sehr informativ und geben Auskunft darüber, was Fiktion und was historisch belegt ist.


    Es ist ein fesselnder historischer Roman über eine Zeit voller Kämpfe, Plünderungen und Not, in der aber auch die Liebe nicht zu kurz kommt.


    5ratten