Rose Bloom - Wo mein Herz schlägt

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    Worum es geht: Vor 2 Jahren hat ein Virus Claires leben lahmgelegt. Vor einem Jahr hat sie deshalb ein Spenderherz bekommen. Nun bleibt nur noch eins: Die Familie des Spenders zu besuchen, um sich bei ihnen zu bedanken. Doch als sie auf die Insel Lundy reist, um eben das zu tun, beschließt sie stattdessen, ihnen mit ihrer Pension, die gerade über ihren Köpfen zusammenbricht, zu helfen. Und verschweigt dabei, wer sie wirklich ist.




    Ich habe das Buch gefunden, als ich für meine Liste mit Büchern, in denen herzkranke Charaktere vorkommen, geforscht habe, und war gleich eingenommen, weil mir das so ähnlich passiert ist, nur in leichter Form. Ich hatte einen Virus, mein Herz hat gerumpelt und gepumpelt, und mein Gesicht hat die Staubflusen am Boden kennengelernt. Zum Glück brauchte ich allerdings kein Spenderherz, bisher haben Medikamente gereicht, um meine Nase vom Laminat fernzuhalten. Allerdings sollten Aufzüge und Rolltreppen überall ein Ding sein, denn Treppen sind bis vor kurzem unerkannte Feinde, die meinen Tod wollen.

    Wie auch immer. Ich mochte das Buch? Irgendwie? Es war locker und sehr diskret, anstatt mit den gory Details um sich zu werfen. Allerdings habe ich auch ein paar Kritikpunkte.


    • Prota macht oft Dinge, die von Ärzten ausdrücklich verboten sind, und das wird als Sieg beschrieben. Z.B. betrinkt sie sich, obwohl sie auf einer Batterie an Medikamenten ist, die alle nicht mit Alkohol können, und ist glücklich darüber, weil sie ja eine erwachsene Frau ist, und machen kann, was sie will.

    • Natürlich hat das keinerlei direkte Konsequenzen.

    • Ihr Herz ist auch sehr plotgesteuert. Da rast ihr Puls und sie fällt beinahe um, weil sie mit Grant zum Laden läuft, damit er sie galant auffangen kann, aber in den nächsten Tagen renoviert sie, rennt rum, betrinkt sich, tanzt den ganzen Abend, und nichts passiert.

    • Außerdem ist sie herzkrank, mit schwachem Immunsystem. Was liegt also näher, als auf eine Insel ohne Arzt zu reisen, auf der es keinen Handyempfang oder Internet gibt und nur 1 Mal am Tag eine Fähre fährt?

    • Apropos: wie bezahlt sie das? Sie hat seit 2 Jahren keinen Job.

    • Trotzdem lebt sie in London, und so wie es aussieht, kann sie sich locker alleine eine Wohnung leisten.

    • Wieso mögen alle Buchcharaktere die Mitte 20 sind 80er-Musik? Nix dagegen, aber langsam wird's seltsam :D

    • Leser:Innen, die gerne kochen, werden die Herzen weinen, sobald einer der beiden die Küche betritt. Omelette kann man nicht zu Rührei zerhacken. Fight me.

    • Schon wieder ein emotional kalter Mann, der von einer Frau gerettet werden muss. Können die bitte einfach mal in Therapie gehen? Geht das? Frauen sind keine emotionalen Support-Tiere.

    • WAS IST MIT MADDY?? Sie hat Komplikationen in der Schwangerschaft, kommt ins Krankenhaus... und dann wird das nie wieder erwähnt. Gut, vögeln ist auch wichtig, aber ja.

    • Dass sie Grant und seiner Familie nie sagt, dass sie Wills Herz hat, ist auch nicht schlimm. Weil... sein Herz sie ja schon liebt und sie sein Herz lieben? Oder so?


    Fazit: Das Buch liest sich sehr schnell und flüssig. Ein fauler Samstag reicht und den kann man damit durchaus verbringen, wenn man eine nette Inselromanze lesen will. Allerdings sollte man eine gehörige Portion willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit mitbringen und Plotholes oder abgebrochene Plotpunkte nicht weiter hinterfragen.