Franz Dobler - Ein Schuss ins Blaue

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    Sprachlich einmalig gut, ein bisserl wenig Krimi


    Safety International Security, die Sicherheitsfirma seines Bruders Hans, 58, erteilt Ex-Kriminalpolizist Robert Fallner, 53, den Auftrag einen islamistischen Attentäter dingfest zu machen, auf dessen Ergreifung ein Kopfgeld von zwei Millionen ausgesetzt sind. Dabei wird er gerade mit 1000 Fragen pro Minute von dem 14-jährigen Ossi-Girl Nadine bombardiert, die sie aus einer zerrütteten deutschen Familie „gerettet“ haben und die derzeit bei seiner Frau Jaqueline, 45, lebt. Mit Nadine geht er sogar in die Kirche, wo er ganz leise den Wunsch verspürt auch mal wieder zu beten. Dazu eines der Gebote „Du sollst nicht töten“ - aber bei zwei Millionen?



    Für mich war dies das erste Buch aus der Feder von Franz Dobler und anfangs habe ich mich mit seinem Schreibstil etwas schwer getan. Ellenlange Sätze, die ich teilweise 2 x lesen musste um zu merken, dass es auch fünf Worte getan hätten, die dann das Gesagte aber nicht hätten so speziell ausdrücken können. Dann wieder sehr kurz und knapp gehalten. Aber nach kurzer Zeit habe ich mich daran gewöhnt und finde es klasse, wie geschliffen und genau er sich ausdrückt. Über die Vergleiche, die er anstellt, habe ich manchmal schmunzeln müssen. So bildhafte und eindrückliche Beschreibungen habe ich selten gelesen. Franz Dobler versteht es, die deutsche Sprache in all ihren Facetten genau zu nutzen.

    Ich mag Fallner mit seinem trockenen, feinsinnigen Humor und folge seinen ganz speziellen Dialogen nur zu gerne.


    Es dauert seine Zeit bis die Geschichte, der eigentliche Fall, Fahrt aufnimmt. Erstmal lerne ich Nadine kennen, seine Frau Jaqueline und Bruder Hans, den Fallner nur „Chef“ nennt, mit Familie. Alle Menschen, und derer werden es noch viel mehr, die mir hier über den Weg laufen, haben ihre ganz eigene Art und scheinen auf ihre Weise unverwechselbar. Dann wird es hoch politisch und brisant. Ich musste hier sehr genau und aufmerksam lesen, da ich immer Angst hatte, etwas Entscheidendes zu verpassen. Dabei ist es nur die geschliffene Sprache, die ich im normalen Leben so nicht gewohnt bin.


    Erst zum Ende hin wird es rasant und richtig spannend. Davor kommen viele Themen auf den Tisch, die einfach nur gut unterhalten. Jetzt kann ich mitfiebern und mit rätseln und nach Wendungen, die mich dann doch etwas überrascht haben, steht die Lösung des Falles plötzlich vor der Tür. Mehr wird hier auch nicht verraten.


    Ich habe einen neuen Autor kennenlernen dürfen, der durch seine spitze Ausdrucksweise besticht. Der allein schon durch die Kapitelüberschriften Spannung und Neugier erzeugt. Der mich mit diesem Buch absolut von sich überzeugt hat.



    „Ein Schuss ins Blaue“ ist kein Buch für schnell mal zwischendurch. Ich habe mich darauf eingelassen und wurde sehr gut unterhalten.