Casey Cep - Grimme Stunden: Sechs Morde, ein Prediger und Harper Lees letzter Roman

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    Titel: Grimme Stunden- Sechs Morde, ein Prediger und Harper Lees letzter Roman

    Autorin: Casey Cep


    Allgemein:

    480 S., Ullstein Buchverlage, 2021


    Zitat von Amazon

    Inhalt:

    Ende der Siebzigerjahre war es still geworden um Harper Lee. Ihr Welterfolg Wer die Nachtigall stört lag bereits 18 Jahre zurück, und der von Verlag und Publikum herbeigesehnte zweite Roman ließ noch immer auf sich warten. Aber jetzt war sie einem Stoff auf der Spur, etwas Großem. Der Prediger William Maxwell hatte innerhalb weniger Jahre zunächst seine Ehefrau, dann seinen Nachbar, dann seinen Bruder, dann seine zweite Ehefrau, dann seinen Neffen und schließlich die Adoptivtochter seiner dritten Ehefrau umgebracht, auf deren Beerdigung er selbst ermordet wurde. Lee recherchierte fieberhaft und war sogar bei dem Prozess gegen Maxwells Mörder im Gerichtssaal anwesend, doch ihr Roman sollte Fragment bleiben. Grimme Stunden erzählt die Geschichte, die Harper Lee in The Reverend hätte erzählen wollen, und zeichnet dabei zugleich das Porträt einer der berühmtesten Schriftstellerinnen Amerikas, von ihrem Kampf mit dem Ruhm, dem Erfolg und dem Mysterium künstlerischer Kreativität.



    Meine Meinung:

    Inhaltlich ein wirklich sehr interessantes Buch, vor allem wenn man wie ich nicht nur True Crime mag, sondern auch Bücher über Autor*innen. Hier trifft beides aufeinander und das hat mich sehr interessiert.. Nicht nur weil mir beide Geschichten bisher nicht bekannt waren, Der Mordfall und die Gerichtsverhandlung die darauf folgt auf der einen Seite und Harper Lee, die berühmte Autorin von "To Kill a Monkinbird" auf der anderen Seite. Auch hier gibt es ein großes Rätsel. Was geschah mit ihrem Manuskript? Ich gebe zu, das ich fast vermute, das es einfach kein richtiges gab. Aber wer weiß, vielleicht taucht es eines Tages ja noch auf....


    Leider hat Casey Cep die Angewohnheit sehr ausschweifende Abstecher zu machen, die aber zum Teil das Buch vor allem aufblähen. Außerdem finde ich, das man dadurch auch mal den Faden verliert, weil sie ewig braucht, bist sie zum eigentlichen Thema zurückfindet. Das sorgte bei mir dafür, das ich die Lektüre öfter etwas ermüdend fand. Ich hatte einfach das Gefühl nicht vom Fleck zu kommen. An manchen Stellen fand ich, hätte die Autorin vielleicht auch stärker auf die historische Einordnung der Morde eingehen können. Sie beschränkt sich sehr auf das bloße Nacherzählen. Und schweift meiner Meinung nach oftmals an den falschen Stellen ab um Dinge zu erläutern.

    Reverend Willie Maywell und seine mutmaßlichen Morde und warum er selbst dann getötet wurde, hat mich insgesamt am meisten interessiert.

    Der Anwalt, Tom Radney ist dabei ebenfalls eine spannende Figur. Es hat mich tatsächlich sehr gewundert, das er den Mörder seines vorherigen Mandanten verteidigen durfte. Ich hätte darin einen persönlichen Konflikt gesehen und damit einen Grund, das nicht zu erlauben. Aber gut, Tatsächlich hätten mich seine Motive schon sehr interessiert, aber irgendwie schwimmt die Autorin drumherum. Vielleicht auch, um es sich nicht Toms Familie zu verscherzen, da diese eine große Quelle für sie war.


    Vom Klappentext ausgehend ist natürlich klar, das der Fokus am Ende schon sehr auf Harper Lee liegt.

    Für mich neu war tatsächlich ihre enge Zusammenarbeit mit Truman Capote, für dessen Roman "Kaltblütig". Aber leider wurde dadurch auch eine merkwürdige Schieflage erzeugt. Ich finde es wirkt so, als ob das Ganze nur deshalb Bedeutung hat, weil Harper Lee sich mit dem Fall auseinander gesetzt hat. Die Menschen die davon unmittelbar betroffen waren, geraten dabei total in den Hintergrund, Dabei trat eben total in den Hintergrund, das hier Menschen Familienmitglieder verloren hatten und für sie der Fall eine ganz andere Dimension hatte.

    Für mich hat die Autorin es nicht geschafft, beide Aspekte wirklich miteinander zu verknüpfen.


    Fazit: Inhaltlich war es wirklich sehr interessant. Stilistisch leider nicht sehr überzeugend.


    3ratten