Caroline O`Donoghue - All our hidden gifts:Die Macht der Karten/All Our Hidden Gifts

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  • Entwicklungsroman für Toleranz und Vielfältigkeit

    Im Gegensatz zu ihren älteren Geschwistern ist Maeve in gewisser Weise das Sorgenkind. Denn nicht nur das diese alle immer Bestnoten abgeliefert haben, sehen diese auch alle auch ganz anders aus, dass fängt schon bei der Haarfarbe an. Als Maeve mal wieder einen ihrer berüchtigten Ausraster hat wird sie dazu verdonnert einen Raum im Keller ihrer Privatschule aufzuräumen. Dabei stößt sie auf einen alten Walkmann und auf ein Tarot Kartenspiel. Im Gegensatz zu dem Schulstoff den sie sich mühsam aneignen muss fällt ihr der Umgang mit eben jenem Tarot Kartenspiel ganz einfach. Als sie anfängt ihren Mitschülern die Karten zu legen steht sie im Mittelpunkt, was sie unglaublich genießt. Bis zu jenem Tag, als sie ihrer ehemaligen besten Freundin nicht ganz freiwillig die Karten legt. Es kommt zur Katastrophe. Am Ende giften sich beide an und kurze Zeit später ist Lilly verschwunden. Die Polizei ermittelt findet jedoch keine Spur. Die Wochen ziehen ins Land und Lilly bleibt verschwunden. Mittlerweile haben sich Maeve und Roe, Lillys Bruder mit einander angefreundet. Auch die beiden suchen nach wie vor nach Lilly. Mit der Zeit verändert Roe sich, fängt an Schminke zu tragen und sich die Fingernägel zu lackieren. Maeve hat sich in ihn verguckt. Doch in der Schule hat Maeve nichts mehr zu lachen, sie wird von ihren Mitschülern verächtet und als Hexe tituliert. Als es dann noch zu einem schweren Wintereinbruch kommt und die Fremdenfeindlichkeit als auch die Homophobie ein unerträgliches Ausmaß annimmt und Lilly auch weiterhin verschwunden bleibt, begreift Maeve, das sie handeln muss.



    Die Autorin legt einen erfrischenden Schreibstil an den Tage, der sich wirklich gut ließt. Sie widmet sich in diesem Buch den Themen Freundschaft, Gruppenzwang, Homophobie, sexuelle Entwicklung, Familie und Magie.



    Das Buch beginnt richtig stark mit einem Schuh der aus Wut gegen die Tafel geworfen wird. Und geht auch rasant weiter. Der eigentliche Hauptstrang ist der um Maeve und das plötzliche verschwinden ihrer ehemals besten Freundin Lilly. Daran schließen sich die Erzählstränge um die Entwicklung von Roe und Fiona an. Aber auch Maeve´s Familie. Dazu kommen dann noch die Erzählstränge von religiöser Überzeugung, Gruppenzwang, Fremdenfeindlichkeit und Homophobie und wie die Schwulen- und Lespenszene mit eben jener Umgeht. Es wird von Menschenfänger erzählt, die sich die jungen und unsicheren greifen und diese versuchen nach ihren Willen zu formen. Auch wenn eben diese Stränge das Bild dieser Geschichte abrunden, gerät der Haupterzählstrang der um Maeve und Lilly leider weit in den Hintergrund.



    Die Charaktere sind einfach der Hammer. Auch wenn mir Maeve anfangs doch sehr unsympathisch war und so gar nicht ihrem Alter ensprach legt sie im Laufe der Geschichte einen unglaubliche Entwicklung hin, auf die man allerdings bis ans Ende der Geschichte warten muss. Meine Lieblingsfiguren sind eindeutig Fiona und Roe. Beides extrem starke Persönlichkeiten und doch sehr feinfühlig. Roe der sich outet und sich traut so aufzutreten wie er sich fühlt und er sich auch wohlfühlt. Und Fiona Himmel, sie trägt ihr Herz auf der Zunge, eine wirklich tolle Figur.



    Fazit: Ein toller Entwicklungsroman für Jugendliche. Leider packt die Autorin zuviel auf einmal hinein, wodurch die Gesamtgeschichte etwas leidet und sich dann doch etwas in die Länge zieht. Die Figuren sind einfach toll. Von mir gibt’s eine klare Leseempfehlung jedoch auch Punktabzug wegen der vielen Abschweifungen, hier und da hätte manches auch etwas gerafft werden können.

    3ratten

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  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Caroline O`Donoghue - All our hidden gifts - Die Macht der Karten / All Our Hidden Gifts“ zu „Caroline O`Donoghue - All our hidden gifts:Die Macht der Karten/All Our Hidden Gifts“ geändert.
  • Die 16-jährige Maeve muss wegen eines Vergehens, den Schulkeller aufräumen. Dabei fallen ihr Tarotkarten in die Hände, die sie auch prompt mitgehen lässt.

    Sie entdeckt schnell ihr Talent für das Kartenlegen, und wird mit ihren Voraussagungen zum gefragtesten Mädchen an ihrer Schule.

    Als aber nach einer Session ihre ehemals beste Freundin spurlos verschwindet, ändert sich Maeves Beliebtheit schlagartig. Und Maeve muss ausserdem feststellen, dass sie sich mit den falschen Kräften angelegt hat. Ob sie den Schlamassel wieder geradebiegen kann?


    Das Buch finde ich etwas schwierig zu bewerten. Es beeinhaltet so viele Themen gleichzeitig, ich frage mich ob die Autorin vielleicht zu viel gewollt hat.


    Erst einmal der magische Teil der Geschichte. Maeve findet die Karten, entdeckt ihr Talent und ihre Treffsicherheit bei Voraussagungen, und seltsame Dinge beginnen zu geschehen.

    Das Thema Tarot ist ja an sich eigentlich sehr spannend. Das Aussehen und die Bedeutung einiger Tarotkarten werden beschrieben, und auch wie sie in Kombination mit anderen Karten zu verstehen sind, für mich ist sowas interessant zu lesen.

    Aber bei dem Ganzen - die Entdeckung der Karten im Keller, wie Maeve lernt damit umzugehen bis zum Verschwinden der Freundin - vergeht so viel Zeit. Das erste Drittel wird dermassen in die Länge gezogen, das hatte für mich schon sowas von künstlich die Seiten füllen, nur um das Buch dicker zu machen.


    Und dann geht es auf einmal um die LGBTQ-Gemeinschaft und um se&uelle Selbstfindung. Plötzlich stehen sich zwei Gruppen gegenüber die sich in ihrer Weltanschauung völlig unterscheiden.

    Dieser Konflikt sorgt dann endlich Mal für ein bisschen Schmackes in der Geschichte, die bis dahin nur vor sich hingedümpelt ist.

    Ausserdem gefällt es mir sehr, dass LGBTQ hier zum Thema gemacht wird. Das aufgezeigt wird, das queere Menschen immer noch viel zu sehr um jedes Fitzelchen Toleranz und Aktzeptanz in der Gesellschaft kämpfen müssen.

    Es stimmt aber auch, dass so die eigentliche Story ab und zu, ziemlich in den Hintergrund verdrängt wird.

    Teilweise hatte ich den Eindruck, gleichzeitig zwei Bücher zu lesen.

    Und Themen wie den Wert der Freundschaft, Gruppenzwang, Ehrlichkeit und erste Liebe, werden auch noch irgendwo mit reingequetscht.


    Insgesamt fand ich den Schreibstil der Autorin, durch die auffallend jugendliche Sprache, sehr locker und flüssig zu lesen. Humor kommt hier nicht zu kurz, schmunzeln musste ich oft genug.

    Erzählt wird aus Maeves Sicht in der Ich-Form.

    Wie gesagt, störend fand ich eigentlich nur das zeitlupenartige Tempo der Geschichte, welches besonders im ersten Drittel durchkommt. Danach geht es zwar ein bisschen besser, aber die Autorin steht insgesamt wohl auf das drumherum Gerede. Auf die Dauer finde ich sowas ja eher ermüdend.

    Ansonsten hoffe ich ja, dass der nächste Band eine ordentliche Portion mehr Dampf erhält.


    3ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.