Sharon Kay Penman - The sunne in splendour

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    Inhalt:

    Das Leben des Richard III, beginnend mit der Jugend in den Rosenkriegen, unter der Herrschaft seines Bruders Edward IV und letzten Endes am Thron.


    Meinung:

    Eigentlich nicht ideal, dass ich gerade dieses Buch nun als erste Penman doch mal hier vorstelle, denn es war von Anfang an klar, dass es nicht mein Favorit wird. Die Rosenkriege gehören nämlich zu den Geschichtsabschnitten, um die ich üblicherweise einen großen Bogen mache, weil mich das einfach fertig macht. Ich folge im allgemeinen, zumindest bis zu diesem Buch, nur meinen Lieblingsautorinnen, einst Gablé, jetzt Penman. Das gesagt habend ... Aber dazu später.


    Was macht mich hier so fertig. Jedes Mal, schon beginnend beim allerersten Mal, wenn ich über jemand interessanten nebenher gegoogelt habe, stand da was von Hinrichtung oder, wenn er Glück hatte, Tod in der Schlacht. Und bei den Damen waren das dann die Ehemänner und Söhne. Mann! =O


    Und dann habe ich hier fasziniert festgestellt, was mir auch nicht klar war, dass ich offenbar schwerste Lancasterianerin bin. Dass ich die frühen mag, John of Gaunt und Co., dank Gablé, das wusste ich. Aber in den Rosenkriegen, dachte ich, dass ich keine Hunde im Rennen habe, außer vielleicht noch Margaret Beaufort (siehe "The White Queen"). Habe ich doch! Jetzt nicht unbedingt Henry VI, aber ich habe in diesem Buch Höllenqualen gelitten, als wir nach der Reihe Lancasterianer kurz vor ihrer Niederlage und Hinrichtung kennenlernen durften (teilweise durchaus sympathisch als Leute, die halt zum falschen Monarchen halten), bis hin zu Marguerite d'Anjou, die ich in ihren wenigen Auftritten deutlich spannender fand als die meisten anderen Damen hier. (*hust* Anne Neville *hust*)

    Das hat also auch schon mal nicht geholfen! An all dem ist allerdings Penman komplett unschuldig.


    Was ich ihr leider doch anlasten muss, ist dass sie etwas über das Ziel hinausgeschossen ist dabei, "ihren" Richard III von allen - wirklich ALLEN! - Vorwürfen frei zu sprechen. Ich mochte ihn hier durchaus, das war nicht das Problem, er war sympathisch, charismatisch und sehr interessant, speziell seine Leistungen als Feldherr (zu erfolgreich!), aber ich hätte diese "andere Sicht auf einen von der Historie geschmähten Mann" weit ansprechender gefunden, wenn sie ihm ein paar Ecken und Kanten gelassen hätte, außer dass er zu leicht vertraut hat. Und ich habe historisch bislang kaum Ahnung von dem Teil der Geschichte, aber sogar mir war sonnenklar, dass das alles nicht sonderlich überzeugend geklungen hat, wie er quasi versehentlich auf den Thron gelangt.

    Dazu muss man allerdings sagen, dass dies hier Penmans erster Roman war, später hat sie das etwas subtiler gemacht (zumindest solange man nicht Kaiser Heinrich VI ist!). Und was ihr hier durchaus gelungen ist, ist ein unglaublich breites Panorama dieses Geschichtsabschnitts, das sich komplett von selbst gelesen hat, was bei so einem Wälzer schon eine Leistung ist, insbesondere da jeder, der hier nicht Edward heißt, Richard oder Henry heißt, bei den Damen detto.


    Ob es von Penman so gewollt war, ist schwer zu sagen, aber sie hat tatsächlich das Kunststück vollbracht, dass ich nun freiwillig weitere Bücher über das Thema lese, beginnend ausgerechnet mit einem über die von Richard III (und ihr?) so verhassten Woodville! Aber ja, das war schon ihre Leistung, mir auch diese Leute so zu präsentieren, dass ich Interesse an ihnen entwickelt habe und ich musste mich dann erstmal einbremsen beim Bücher bestellen, wo ich mir eben tatsächlich nicht nur die Überlebenskünstler herausgepickt habe. Das zB hat Gablé nicht geschafft, obwohl ich mir bei ihr sehr viel leichter getan habe mit meinen Sympathien.

    Ach ja, das hier ist ein "echter" historischer Roman, der komplett ohne fiktives Personal auskommt.


    Vielleicht war dies hier nicht unbedingt ihr bestes Werk, aber es zeigt sie dennoch als genau das, was sie war, eine der KönigInnen der zeitgenössischen historischen Romane. Das da oben ist nämlich durchaus und buchstäblich Jammern auf allerhöchstem Niveau, von daher:


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus: