Petra Schier - Das Kreuz des Pilgers

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    Spannender Auftakt einer neuen Trilogie

    Die junge Grafentochter Reinhild wird auf ihrer Reise nach Koblenz von Wegelagerern übermann und denkt sie sei dem Tode nah. Doch der Pilger Palmiro und sein Gefährte Conlin kommen ihr zu Hilfe und bringen die Übeltäter zur Strecke. Jedoch kommt für ihren Mann jede Rettung zu spät. Palmiro und Conlin begleiten die junge Frau in ihre Heimat nach Koblenz. Reinhild entdeckt Gefühle für Conlin, doch weiß sie, dass ihr Vater diese Verbindung nicht gutheißen würde. Und Palmiro führ tauch noch einen Schatz mit sich, der sie aller wieder in Gefahr bringen kann.


    Meine Meinung

    Eine neu historische Trilogie von Petra Schier! Ihre Bücher haben mir bisher immer super gefallen, so auch dieses. Es ließ sich bedingt durch ihren unkomplizierten Schreibstil, der keine Leseflussunterbrechung durch Unklarheiten im Text zulässt, leicht und flüssig lesen. Ich war schon sehr gespannt auf dieses Buch und meine Erwartungen haben sich – wie immer bei Petra Schier – voll erfüllt. Ich war schnell in der Geschichte drinnen und konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Reinhild, die bei dem Überfall ihren Mann verloren hat und nun mit einem kleinen Kind zur Witwe geworden ist. Damals konnte eine Frau nicht auf Dauer allein leben, gerade dann nicht, wenn sie von Stand war. Auch in Conlin konnte ich mich hineinversetzen, der nur Ärger mit seinem Bruder hatte. In Palmiro, der auch ein Geheimnis hütete. Diese neue Trilogie baut schon irgendwie auf die Kreuztrilogie von Petra Schier auf. Diese Bücher sind: Die Eifelgräfin, Die Gewürzhändlerin und Die Bastardtochter. Jedoch muss man diese Trilogie nicht unbedingt gelesen haben um dieses Buch zu verstehen. Es ist schon eine eigenständige Trilogie. Jedoch entgeht einem einiges, wenn man die genannte Trilogie nicht liest. Jeder der dieses Buch liest oder die genannte Trilogie kennt, wird verstehen was ich meine. Dieses Buch ist spannend, es hat mich gefesselt, liest sich flott, hat mir sehr gut gefallen und mich genauso gut unterhalten. Von mir eine Leseempfehlung und verdiente volle Bewertungszahl. :tipp:


    5ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Familiensaga aus dem 14. Jahrhundert


    Reinhild und ihr Mann Konrad befinden sich auf dem Heimweg, als sie von Wegelagerern überfallen werden. Reinhild glaubt sich schon Tod, als sie unerwartet Hilfe von Palmiro und Conlin bekommt. Die beiden waren auf Pilgerreise und sind nun ebenfalls auf dem Heimweg. Die Grafentochter können sie retten, doch für ihren Mann kommt jede Hilfe zu spät. Für Reinhild ist es nur schwer zu verkraften, dass ihr Mann nun nicht mehr an ihrer Seite ist, doch sie findet eine Schulter zum Anlehnen. Die zarten Gefühle, die sie entwickelt, bleiben zunächst ohne Beachtung. Reinhild weiß genau, ihr Vater würde dieser Verbindung nicht zustimmen. Außerdem hat Palmiro einen Schatz mitgebracht, den hier eigentlich keiner der Familien je wiedersehen wollte.


    Die historischen Romane der Autorin Petra Schier lese ich immer wieder gern. Sie schafft es mit jeder neuen Geschichte mich in den Bann zu ziehen, auch in ihrem neuen Buch „Das Kreuz des Pilgers“ war dies so. Diese Geschichte ist der Auftakt einer neuen Trilogie über die Macht von Reliquien und den Glauben der Menschen daran. Gleichzeitig lässt die Autorin das 14. Jahrhundert in Koblenz lebendig werden.


    Gleich drei Familien wissen um das Geheimnis dieser Reliquie, dabei sind die Familienmitglieder doch recht unterschiedlich und scheinen nicht recht zusammenzupassen. Und doch verbindet die Familien mehr als nur Freundschaft. Durch den Tod des Mannes von Reinhild wächst diese Gemeinschaft noch einmal mehr zusammen.


    Mir hat es Spaß gemacht zu lesen, wie Reinhild mit ihrem neuen Leben zurechtkommt und wie Conlin und sie sich langsam näher kommen. Durch humorvolle Dialoge wird die Handlung aufgelockert, denn auch ernstere Themen lässt die Autorin nicht außen vor. Zum Beispiel ist einer ihrer Protagonisten homosexuell und dies könnte im Jahre 1379 den Tod bedeuten, würde es erkannt werden. Petra Schier schildert durchaus glaubhaft, wie die Menschen in dieser Zeit mit dem Thema umgegangen sind. Das Leben in dieser Epoche war für Menschen, die nicht so handelten wie die Kirche oder die Obrigkeit es vorsah, nicht einfach, dabei spielte es auch keine Rolle ob als Mann oder als Frau. Die Gefahr, in die die Protagonisten damit schwebten, hat die Autorin gekonnt in Szene gesetzt.


    Ich mag, dass die Charaktere sehr detailgetreu dargestellt wurden und einige Szenen ausführlich geschildert wurden. Die Autorin hat es verstanden, sowohl die als „Guten“ bezeichneten Protagonisten sowie auch die mit schlechten Eigenschaften lebendig werden zu lassen. So wie sie ihre Figuren agieren lässt, sind sie glaubhaft und wirken auf mich authentisch. Allerdings endet diese Geschichte mit einem Cliffhanger, der dafür sorgt, dass man sehnsüchtig auf die Fortsetzung wartet.


    Der Erzählstil von Petra Schier ist leicht und locker zu lesen. Sie zieht einem beim Lesen förmlich in die Geschichte. Einmal begonnen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Hintergrundgeschichte ist spürbar gut recherchiert und verbindet sich glaubhaft mit der fiktiven Geschichte rund um die Protagonisten. Eine kleine Karte von Koblenz und ein Personenregister sorgen für den nötigen Überblick über die Protagonisten und über die Stadt. In ihrem Nachwort am Schluss klärt die Autorin noch kurz Fiktion und Wahrheit.


    Fazit:


    „Das Kreuz des Pilgers“ ist ein historischer Roman, der sich nicht nur mit dem Leben im Mittelalter beschäftigt, sondern auch davon erzählt, wie wichtig der Glaube gewesen ist. Reliquien waren wichtig und hatten Macht, daran haben die Menschen geglaubt und auch die Protagonisten dieser Geschichte glauben daran. So wie Petra Schier es hier schildert, könnte man selbst es eben auch glauben. Mir hat diese Geschichte rund um die Grafentochter Reinhild und Conlin, Palmiro und deren Familien und Freunden gut gefallen. Jetzt bin ich gespannt auf die Fortsetzung und darauf, was aus ihnen werden wird.


    5ratten:tipp:

  • nirak

    Reinhilds Mann hieß aber Gottfried nicht Konrad. ;)


    Ich habe das Buch jetzt auch gelesen und muss nochmal über meine Rezi nachdenken. So ganz euphorisch war ich leider nicht...

  • Ach so wichtig ist es wohl auch nicht. Die Leute, die das Buch nicht kennen, wird es nicht auffallen und die, die es gelesen haben, werden es auch so verstehen :)

  • Palmiro und sein Freund Conlin kommen von der Pilgerreise aus dem heiligen Land zurück. Mit neuen Geschäftsbeziehungen und der geheimnisvollen Reliquie, die schon früher mal im Besitz der Familien von Marten und Wied...

    Da die Reliquie aus der Kreuz-Trilogie einen nicht ganz unwichtigen Part einnimmt, zudem alle Personen aus der Reihe wieder auftauchen, empfiehlt es sich, diese Trilogie vorabzulesen. Auch wenn das an sich kein Muss ist und die vorherigen Beziehungen und Geschichten nochmals erläutert werden. Allerdings ist das so viel Input, dass es drei ganze Bücher gefüllt hat und ich denke, die Leserin durchblickt die Geschichte so besser.

    Doch stehen in dieser Trilogie die nun erwachsenen Kinder der vorherigen Trilogie im Mittelpunkt und auch die Reliquie hat es wieder in deutsche Reich geschafft. Ich weiß nicht genau, wie glücklich ich damit bin, dass die an sich beendete Geschichte der Reliquie nochmal aufgegriffen wird. Zumal mir das mystisch-magische an dem Kreuz nie so ganz gut gefallen hat. Ein wenig fühlt es sich so an, als ob hier wieder etwas bereits Gekochtes nochmals aufgewärmt wird.

    Die Protagonisten hingegen gefallen mir total gut. Petra Schier hat hier eine tolle Kombination von Charakteren zusammengestellt, die einiges an Konflikt-Potenzial bieten, aber dennoch auch harmonisch-schön ist. Besonders gefällt mir die Diversität, die die Autorin geschickt in ein historisches Gewand verpackt.

    Die Liebesgeshichten und politischen Konflikte sind wie gewohnt schön be- und geschrieben und ich habe von Anfang an mit den Personen mitgefiebert. Ich finde so auch, dass es die ganze Rahmenhandlung der Reliquie gar nicht braucht. Schiers Buch wäre auch so spannend und lesenswert! Deswegen leider einen kleinen Minuspunkt, in dem ansonsten schönen Auftakt ihrer neuen Reihe, bei der ich mich schon auf den nächsten Teil freue.