Shannon A. Chakraborty - The Empire of Gold (Daevabad 3)

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    "The Empire of Gold" von S. A. Chakraborty

    Teil 3 der Daevabad-Trilogie

    Erscheinungsdatum der deutschen Ausgabe "Das Imperium aus Gold" ist noch nicht bekannt.


    Wer die ersten beiden Teile noch nicht gelesen hat, könnte hier ein paar Spoiler abbekommen, also Vorsicht!


    Handlung:


    Manizheh e-Nahid, Nahris Mutter, hat Daevabad erobert. Auf der Flucht vor ihr springen Nahri und Alizayd in den verfluchten See, der die Stadt umgibt, - und landen in Kairo. Da sie das Siegel des Suleiman mitgenommen haben, verschwindet sämtliche Magie.

    Während Nahri sich freut, wieder in Kairo zu sein, kämpft Ali mit dem Siegel, das buchstäblich mit seinem Herzen verwachsen ist. Er hat keine Ahnung, was er tun soll, schließlich war das Siegel nie für ihn bestimmt.

    Beiden wird bald klar, dass sie in Kairo glücklich werden könnten, sich eine Zukunft aufbauen könnten. Doch da ist Daevabad, das sie nicht loslässt. Manizheh ist über Leichen gegangen, um die Stadt einzunehmen, und es wird noch mehr Tote geben, wenn Nahri und Ali nichts unternehmen. Sie wenden sich an Alis verbannte Mutter Hatset und an Daevabads Todfeinde, die Mariden.

    Inzwischen ist Manizhehs treuer Begleiter Darayavahoush immer weniger von ihren Methoden angetan. Sie wollte die Stadt von den al Qahtanis befreien und ist nun selbst nicht besser als der von ihr ermordete König Ghassan. Dara sucht nah Möglichkeiten, die Stadt und die Bewohner vor Manizheh und zugleich Manizheh vor sich selbst zu beschützen. Leider verschätzt er sich ganz gewaltig.


    Meine Meinung:


    Was für ein Abschluss!

    Ich bin begeistert vom Detailreichtum, den Chakraborty hier abliefert. Die Fantasywelt ist bis ins Detail durchdacht, die Figuren glaubwürdig. Es findet tatsächlich eine Charakterentwicklung statt, was keine Selbstverständlichkeit ist. Die magischen Gesetze, die zur Sprache kommen, sind nicht einfach Seitenfüller, um zu zeigen, wie toll sich die Autorin alles überlegt hat. Sie haben Sinn und Zweck.

    Chakraborty schickt ihre Leser*innen auf eine abenteuerliche Reise, die wie eine Achterbahnfahrt wirkt. Es geht rauf und runter, es ist mal lustig, mal sehr traurig. Es gibt viele unerwartete Wendungen, und bis sie passieren, weiß man nicht, welchen Verlauf die Dinge nehmen werden - und wie sie enden werden.


    In diesem Band gibt es Antworten auf offene Fragen, kein Fädchen hängt mehr lose herum. Ich finde an der Handlung nicht einen Kritikpunkt. Kurz hatte ich ein Zuckerguss-Ende befürchtet, aber natürlich hätte ich es besser wissen müssen. Zuckerguss ist nicht Chakrabortys Stil. Das Ende ist sehr konsequent. Um ein Ziel zu erreichen, muss man manchmal all das aufgeben, was einem wichtig ist. Diese Lektion lernen alle Figuren in dieser Trilogie.


    Ich würde gerne öfter so gut gestaltete Fantasywerke lesen. Schade, dass sie so selten sind.


    Fazit: Eine unbedingte Empfehlung.


    5ratten+ :tipp:


    ***

    Aeria



    P. S.

    Angeblich wird es eine Serie geben.

    Wer es (wie ich) nicht erwarten kann, kann schon einmal hier stöbern: https://daevapedia.fandom.com/wiki/Daevapedia_Wiki (englisch)

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    Vor einigen Tagen hab ich die Trilogie beendet und kann mich vollinhaltich allen drei, von Aeria geschriebenen Rezensionen anschließen.


    Eine unglaublich detailliert ausgearbeitete orientalisch-magische Welt, die so perfekt durchdacht ist wie man es wirklich selten erlebt; weit entfernt von den üblichen Fantasypfaden, eher angelehnt an vorzeitliche Epen über Eroberungen und den Zerfall ganzer Reiche, von Zauberwesen die mit dem Wind reisen, das Meer beherrschen und Städte einstürzen lassen.


    Dieser letzte Band erzählt das große, wahrlich epische Finale um die hinter magischen Schleiern verborgene Stadt Daevabad in leuchtenden Farben, aber auch oftmals in blutgetränkten Bildern. Krieg ist in jeder aller möglichen Welten entsetzlich und unmenschlich und da wird hier auch nichts beschönigt.


    Die Geschichte ist dem modernen Leser aber doch zugänglicher und näher als vorzeitliche Legenden, in denen die Helden oftmals fern wirken, weil der Fokus hier auch immer wieder auf den zwischenmenschlichen Beziehungen und den vermeintlich kleinen Ereignisse des Lebens liegt. Sowohl die zu legendärer Macht erstarkenden Helden, sowie auch die grausamen Herrscher, selbst die in ihrerem Habitat nahezu allmächtigen Elementarwesen werden sozusagen aus "Bodennähe", aus den zwischenmenschlichen, emotionalen Aspekten heraus betrachtet werden.


    Dreh und Angelpunkt der Geschichte ist Nahri, die Frau die gewissermaßen zwischen allen Stühlen, in diesem Fall zwischen Welten und Völkern steht und die sich unabhängig von Überlieferung und Tradition ihren eigenen Blick auf die Geschehnisse bewahrt, sich selbst treu bleibt und dementsprechend handelt. Eine im Geiste wahrlich moderne Heldin, die sich trotzdem perfekt in dieses mittelalterlich, oftmals auch archaische Szenario einfügt ohne wie ein deplazierter Fremdkörper zu wirken.


    Einziger Kritikpunkt an diesem Band: An manchen Stellen, insbesondere bei der Eroberung Daevabads durch Manizeh und auch später während der Rückeroberung überschlagen sich die Ereignisse, vieles wird hier auch nur ganz kurz angesprochen (z.B. das Krankenhaus während dieser Zeit, Zaynabs Entwicklung und ihre Erlebnisse im Untergrund) . Dadurch wirken diese Teile hektisch und bleiben teilweise verschwommen.

    Eventuell wäre es nicht schlecht gewesen, die Geschichte in 4 Bänden zu erzählen, anstatt am Ende alle in diesen dritten Band zu packen.


    Fazit:

    Absolut kein Fantasy Fast-Food, aber für jeden der wirklich tief in eine komplexe Welt voller vielschichtiger Charaktere, orientalischer Farben und eine ganz neu erzählte Geschichte aus 1000-und-1-Nacht eintauchen will ein absoluter


    5ratten + :tipp:


    Überflüssig zu erwähnen, daß dieser 3. Band nur Sinn ergibt, wenn man Bd. 1 und 2 gelesen hat.



    Aeria

    Was das Ende anbelangt geb ich Dir vollkommen recht. Ich hab schon während des Lesens ein wenig bang über das Ende nachgedacht, aber perfekter hätte man es wohl nicht lösen können.

    Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir.

    Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.”

    (aus: "Die Stadt der träumenden Bücher")



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