08: Jarigs Geschichte - Bis zum Ende des Buches

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 1.184 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Salvatore.

  • Ein sehr grausames Ende! Wir müssen, glaube ich, genau zwischen dem Hexenvolk und den ihnen helfenden Söldnern differenzieren. Die Söldner sind brutal und grausam, aber etwas anderes kann man im Krieg wohl kaum erwarten. Das Hexenvolk dagegen scheint tatsächlich das Böse und das Dunkel verhindern zu wollen. Zumindest kann man gut verstehen, dass sie ihre alten Ritualplätze zurückhaben wollen. Aber Renas Tod ist ein harter Rückschlag für sie. Nur was ist das mit Wera? Kann es sein, dass sie unerkannt eine Lichttochter wie Rena ist? Oder ist Renas Licht zum Teil durch die enge Beziehung der beiden auf Wera übergegangen? Auf jeden Fall besteht noch Hoffnung.

    Der Tod Renas war überflüssig. Der Richtgräffe wollte die Männer dadurch anspornen, aber ich kann das nicht nachvollziehen. Meines Erachtens ist der größte Ansporn, seine Familie zu verteidigen. Der Richtgräffe war allerdings auch der einzige, der an Renas Schuld gezweifelt hat, aber keiner, weder er noch ein anderer, scheint zu wissen, was Renas Tod für die Menschheit bedeuten könnte.


    Salvatore : du hast da natürlich wie immer einen riesigen Cliffhanger eingebaut. Ich kann es kaum erwarten, weiterzulesen und zu erfahren, wie die Jugendlichen sich bewähren werden und ob das Hexenvolk das Unheil abwenden kann.

  • Dann hat der Cliffhänger ja funktioniert... RitaM .

    Es geht leider am Ende ziemlich drastisch zu. Bei diesen Szenen hatte ich manches Bild von marodierenden Soldaten im Dreißigjährigen Krieg vor Augen. Und wie sagt es Barind? Mörder und Schänder.

    Nun sind Adriners Söhne mit ihren Freunden auf sich gestellt. Und der einzige, der ihnen weiterhelfen kann ist eben Barind.

  • Dann bin ich mal gespannt. Die Freunde und Barind sind mir sehr sympathisch. Du hast sie sehr gut eingeführt. Das hatte ich auch schon bei Gerwod von dir gesehen.

  • Jarigs Erklärung, wer und was es genau mit den Licht- und Schattengeburten auf sich hat, fand ich sehr erhellend. Ich habe den Abschnitt aber zweimal sehr konzentriert gelesen, denn so einfach ist das nicht zu verstehen, mit den Unterschieden von Lichtgeburt, - mutter und -geber usw. Aber es erklärt zumindest, warum das Lichtvolk diesen grausamen Krieg dennoch unterstützt und die vielen toten Menschen in Kauf nimmt, wenn es ihnen auf der anderen Seite eigentlich neben dem eigenen Erhalt und dem Gleichgewicht zwischen Leben und Tod auch um den Erhalt der Menschheit geht. Weil das ist natürlich schon ein Paradox: sie beginnen den Krieg, um schlussendlich die Menschheit zu bewahren und rotten auf der anderen Seite das ganze Tal aus.


    Als die Lichtwesen Wera vor der Schändung und dem Tod bewahren, wird aber klar, dass die Lichtwesen mitnichten die völlige Vernichtung der Albbewohner im Sinn hat, das ist nur der Plan von Adalger und den Tagschatten, die dummerweise die Heerführer sind, weil nur sie in der Lage sind, den Tod zu bringen. Und sie haben wiederum ihre Verbündete unnötig und übertrieben gegen die Albbewohner aufgehetzt.


    Mir kommen die Licht- und Schattenwesen wie Götter vor, die zwar die "vernünftigen" Menschen erschaffen kann, aber auf der anderen Seite sind auch sie festen Gesetzen unterworfen - und ich frage mich, ob es hier noch eine Macht gibt, die über diesen beiden Völkern steht. Wenn ja, scheint diese Macht aber recht wenig unternehmen zu wollen, um dafür zu sorgen, dass das Gleichgewicht zwischen Licht und Schatten nicht vollends kippt.


    Jarig als ehemaliger Lichtgeber hat also die Wahrheit gesagt, dass er Rued nichts antun wollte, dass sein Tod ein Unfall durch Erschrecken war, denn er kann gar nicht töten.


    Nun wird auch Renas Rolle als Eztas Opfer klar, aber ich muss schon sagen, der weibliche Teil hat bei der freiwilligen Opferung eindeutig den schlechteren Part, als der Lichtgeber, der sich ebenfalls lebendig eingraben lassen muss. Ganz ehrlich, dass Rena nun nicht gerade in Enthusiasmus über diese Opferung ausbricht und das Hexenvolk begeistert unterstützen will, ist mehr als verständlich.


    Nachdem wir von Jarig die ganze Geschichte kennen, hatte ich erwartet, dass Rena noch eine wichtige Rolle spielen und daher nicht so schnell sterben würde, umso geschockter war ich, als Fädri sie mit der Forke direkt ins Herz stach. Wobei ich ihm anrechne, dass er ihr einen schnellen Tod ermöglichen wollte, aber die Hoffnung, dass sie das überlebt haben könnte, war natürlich gleich Null.

    In dem Moment habe ich mich gefragt, welchen Sinn dann dieses ganze brutale Gemetzel überhaupt noch hat, wenn eh keiner mehr da ist, der sich noch opfern und die Geburt der Schattenmutter verhindern kann.


    Aber Salvatore hat noch eine Überraschung für uns: die Lichtmutter Beana spürt nach wie vor das Licht von Eztas Lichttochter, wenn auch etwas schwächer, aber weiterhin konserviert. Könnte es sich dabei um Wera handeln? Aber wie kann das möglich sein? Liegt das daran, dass Rena Wera bei der Geburt mit dem toten Kind von Erligers Frau getauscht hat? Wurde in dem Moment eine besondere Beziehung zwischen den beiden hergestellt, denn Kinder hat Rena ja schließlich viele auf die Welt gebracht. Ansonsten müsste es irgendein Verwandtschaftsverhältnis zwischen den beiden geben, aber die das funktionieren sollte, weiß ich nicht.


    Der Kampf wogt hin und her, mit der Ankunft der Burgner und weiteren Verbündeten sieht es kurz so aus, als ob die Verteidiger doch noch die Stellung halten könnten, aber dann werden sie doch noch überrannt und umgebracht.


    Gutlich hat mir bisher eh immer recht gut gefallen, aber in ihren letzten Minuten zeigt sich noch mal Geistesgegenwart und erkennt die einzige mögilche Chance, dass wenigstens die Enkel überleben. Nur gut, dass Walts Schreien und Heulen durch den Tumult in den Räumen darunter übertönt wurde.


    Ein paar Kinder haben tatsächlich überlebt, sogar zwei Frauen, auch wenn eine nicht ganz so glimpflich davon gekommen ist; und sogar Seppner hat überlebt! Und als dann noch Barind auftaucht, keimte sogar so etwas wie Hoffnung auf - Hoffnung, dass diese Kinder die Zukunft darstellen könnten.


    Wobei ich gestehen muss: sollte Wera tatsächlich eine Lichttochter sein, dann macht mir die Vorstellung, dass sie sich lebendig eingraben lassen, mit der Schattengeburt vereinigen und dann sterben muss, doch schon arge Bauchschmerzen. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Walt dabei einfach so mitmachen würde.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Wir müssen, glaube ich, genau zwischen dem Hexenvolk und den ihnen helfenden Söldnern differenzieren. Die Söldner sind brutal und grausam, aber etwas anderes kann man im Krieg wohl kaum erwarten.

    Wobei sie ja noch von den Schattengeburten besonders gegen die Albbewohner aufgestachelt wurden. Die Schatten haben nichts gegen Intrigen, Mord und Totschlag.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Noch vergessen: ich befürchte, dass Barind in seinem letzten Satz in diesem Buch etwas Wahres gesagt hat: "Nein, Frau, ich sage es dir, sie wissen es, die Guthieß, dass niemals Frieden herrschen wird in unserer Welt."


    Und eines ist mir noch aufgefallen, was ich nicht ganz verstanden habe, aber evtl. liegt hier auch ein Fehler vor. Und zwar im Kapitel "Jarigs Geschichte", als Rena die ganze Wahrheit erfährt, übermittelt der Uelgner Rena, dass Beana und Rist als die letzten ihrer Art nicht das Risiko des Liebesrittes eingehen konnten, weil dann die Lebenskraft von ihnen gelöst werden würde - und wenn sie dann kein Kind miteinander zeugen die daraus resultierende Opferung nichts mehr bringt, weil die beiden die Letzten ihrer Art sind.


    Aber eine halbe Seite weiter unten steht dann: "Deswegen haben Beana und Rixt beim Liebesritt in diesem Sommer ein Kind gezeugt." Wurde nicht ziemlich am Anfang erwähnt, dass die beiden das Kind außerhalb des Rituals gezeugt hatten und es deswegen den Makel des Todes in sich trägt?

    Liebe Grüße

    Karin

  • Mit dem Liebesritt oder dem Liebesakt wird ein Kind gezeugt. Das kann mit oder Ritual erfolgen. Bei den Lichtwesen trägt ohne das Ritual das Kind den Makel des Todes. Es wird eine männliche Schattengeburt oder eine weibliche Schattenmutter. Dabei lösen sich die Lichtwesen nicht von ihrer göttlichen Kraft und können also noch immer ihre Göttlichkeit an ihre Kinder weitergeben. Das geht aber nur bei dem Liebesritt mit Ritual Bei dem Liebesritt mit Ritual lösen sie sich jedoch endgültig von ihrem Licht. Wenn bei dem Liebesakt kein Kind gezeugt wird, können sie ihr Licht nur erhalten, wenn sie sich opfern lassen. Die geopferte Lichtgeburt wird dann anstatt der Schattenmutter wiedergeboren.

    Also nochmal. Ezta und Jarig haben sich bei dem Liebesritt mit Ritual unter dem Drauberg gepaart, jedoch kein Kind gezeugt. Sie hätten sich deshalb opfern lassen müssen. Ezta hat sich dem entzogen und ist geflohen. Ihr Licht ist noch immer in ihrer Tochter enthalten. Es scheint aber, dass Rena nicht die einzige war.

    Die letzte Lichtgeburt hat mit Rixt ohne Ritual eine Tochter gezeugt. Eztas Licht sollte in dieser Tochter wiedergeboren werden. Adalger hintergeht die Lichtgeburt, die gleichnamige Lichtmutter und Jarig, damit erstmals eine Schattenmutter geboren wird. Mit dieser möchte er sich eines Tages paaren und seine Abhängigkeit vom Licht beenden.

  • Aus Sicht der Westleute sind die Randener die schlimmsten Sünder, haben sie doch beinahe das göttliche Licht ausgerottet. Auch deshalb entlädt sich ihr Hass in dem brutale Massaker. Für sie gehören die Randener wie Ungeziefer ausgerottet...

  • Mit dem Liebesritt oder dem Liebesakt wird ein Kind gezeugt. Das kann mit oder Ritual erfolgen. Bei den Lichtwesen trägt ohne das Ritual das Kind den Makel des Todes.

    Der ganze Prozess bzw. das Gleichgewicht zwischen Licht und Schatten hatte ich schon verstanden, allerdings war mir nicht ganz klar, dass es einen Liebesritt mit und ohne Ritual gibt, ich dachte, der Liebesritt selbst wäre das Ritual :) Aber dann habe ich die vermeintliche inhaltliche Diskrepanz zwischen den beiden Abschnitten verstanden - vielen Dank für die Aufklärung :thumbup:


    Wie bist du auf dieses doch recht komplexe "System" der Licht- und Schattengesellschaft gekommen? Hast du dich durch bestimmte Mythologien oder Glaubensvorstellungen inspirieren lassen? Da steckt ja doch einiges an Hirnschmalz und Überlegungen dahinter, das entwickelt man nicht so schnell mal nebenher.

    Vor allem finde es ziemlich ausgeklügelt und sehr gut durchdacht :thumbup:

    Liebe Grüße

    Karin

  • Aus Sicht der Westleute sind die Randener die schlimmsten Sünder, haben sie doch beinahe das göttliche Licht ausgerottet. Auch deshalb entlädt sich ihr Hass in dem brutale Massaker. Für sie gehören die Randener wie Ungeziefer ausgerottet...

    Ja, da dürfte es den Tagschatten nicht schwer gefallen sein, die Westleute vollends aufzuwiegeln.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Mit dem Liebesritt oder dem Liebesakt wird ein Kind gezeugt. Das kann mit oder Ritual erfolgen. Bei den Lichtwesen trägt ohne das Ritual das Kind den Makel des Todes.

    Der ganze Prozess bzw. das Gleichgewicht zwischen Licht und Schatten hatte ich schon verstanden, allerdings war mir nicht ganz klar, dass es einen Liebesritt mit und ohne Ritual gibt, ich dachte, der Liebesritt selbst wäre das Ritual :) Aber dann habe ich die vermeintliche inhaltliche Diskrepanz zwischen den beiden Abschnitten verstanden - vielen Dank für die Aufklärung :thumbup:


    Wie bist du auf dieses doch recht komplexe "System" der Licht- und Schattengesellschaft gekommen? Hast du dich durch bestimmte Mythologien oder Glaubensvorstellungen inspirieren lassen? Da steckt ja doch einiges an Hirnschmalz und Überlegungen dahinter, das entwickelt man nicht so schnell mal nebenher.

    Vor allem finde es ziemlich ausgeklügelt und sehr gut durchdacht :thumbup:

    Das habe ich mir alles selbst ausgedacht. Ich habe einige Tage gebraucht, bis alles ein Sinn ergab.

    Das Element des Menschenopfers sollte einen guten Sinn erhalten. Die Vorstellung der abergläubischen Randener, dass die vermeintlichen Hexenleute Geschöpfe des Bösens bei unheiligen Ritual erschaffen, sollte auch eine Bedeutung haben. Nur dass es die Randener nicht verstanden haben, um was es wirklich geht.

    Grüße Salvatore

  • Dann bin ich mal gespannt. Die Freunde und Barind sind mir sehr sympathisch. Du hast sie sehr gut eingeführt. Das hatte ich auch schon bei Gerwod von dir gesehen.

    Das ist mir immer wichtig. Der langsame Aufbau der Charaktere. So baut man zu ihnen eine Beziehung auf. Und dies trotz der kurzen Kapitel.

  • Das habe ich mir alles selbst ausgedacht. Ich habe einige Tage gebraucht, bis alles ein Sinn ergab.

    Das Element des Menschenopfers sollte einen guten Sinn erhalten. Die Vorstellung der abergläubischen Randener, dass die vermeintlichen Hexenleute Geschöpfe des Bösens bei unheiligen Ritual erschaffen, sollte auch eine Bedeutung haben. Nur dass es die Randener nicht verstanden haben, um was es wirklich geht.

    Wow! :thumbup:


    Das ist mir immer wichtig. Der langsame Aufbau der Charaktere. So baut man zu ihnen eine Beziehung auf. Und dies trotz der kurzen Kapitel.

    Das ist dir auch hier wieder sehr gut gelungen.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Das habe ich mir alles selbst ausgedacht. Ich habe einige Tage gebraucht, bis alles ein Sinn ergab.

    Das Element des Menschenopfers sollte einen guten Sinn erhalten. Die Vorstellung der abergläubischen Randener, dass die vermeintlichen Hexenleute Geschöpfe des Bösens bei unheiligen Ritual erschaffen, sollte auch eine Bedeutung haben. Nur dass es die Randener nicht verstanden haben, um was es wirklich geht.

    Grüße Salvatore

    Wow, wirklich eine tolle Leistung! ?