Florian Klingler & Christian Seiler - David Lama. Sein Leben für die Berge. Von ihm selbst erzählt.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhalt

    David Lama galt als Ausnahmetalent der internationalen Kletterszene. Er beherrschte schon in jungen Jahren das Wettkampfklettern und als er 2010 damit aufhörte, konnte er seine Erfolge nahtlos auf die großen Wände übertragen, auch wenn seine Begehungen nicht immer unumstritten waren. Am 16. April 2019 kam er gemeinsam mit Hansjörg Auer und Jess Roskelley bei einem Lawinenabgang am Howse Peak im Banff Nationalpark ums Leben. Das Buch umfasst seine beiden Bücher High und Free sowie zahlreiche Texte, die er für verschiedene Magazine und Bücher geschrieben hat.


    Meine Meinung

    Ich habe David Lama 2010 auf der Buchmesse gesehen, kurz bevor er sein Buch High vorstellte. So, wie er dasaß, machte er auf mich den Eindruck, als ob er überall lieber wäre als in dieser Halle auf dem Frankfurter Messegelände. Ich konnte mir damals auch nicht vorstellen, warum man mit gerade mal neunzehn Jahren seine Biografie schreiben wollte.


    Das habe ich tatsächlich erst verstanden, als ich das Buch gelesen habe. High ist keine typische Biografie, sondern das Aneinanderreihen von Episoden aus den ersten Jahren eines Bergverrückten, der mir einer riesengroßen Begabung fürs Klettern ausgestattet war. Die Begabung fürs Schreiben war ungleich kleiner und seine Jugend hat man dem Schreiber deutlich angemerkt. Abends trinken, morgens im Dunkeln aufbrechen und zehn oder mehr Stunden am Berg unterwegs sein und sich dann zum nächsten Wettkampf aufmachen? Kein Problem. Mehr als einmal geraten David und seine Kletterpartner in kritische Situationen, weil sie die Lage falsch eingeschätzt haben, aber sie haben sich immer wieder daraus befreien können. Da hat man ihm seine Jugend nicht angemerkt, denn er war immer sehr rational. Leichtsinnig kam er mir nie vor.


    Free ist die Geschichte einer Besteigung am Cerro Torre über die Kompressorroute, bei der David Lama viel Kritik einstecken musste. Hier hat er die Situation falsch eingeschätzt. Nicht die am Berg übrigens, sondern was sein Handeln für Auswirkungen auf die Klettergemeinschaft hat. Das Buch war nicht nur die Beschreibung der Begehung, sondern hat mir auch einen kleinen Blick hinter die Kulissen gewährt. In diesem Buch wirkt David Lam deutlich reifer als in seinem ersten Buch und auch reifer als seine Jahre.


    Auch die Texte haben mir gut gefallen, wenn sie teilweise auch sehr spezifisch waren. Sie haben einen weiteren Einblick in das Verständnis von David für seinen Sport und die Berge gegeben.


    Es war ein weiter Weg von dem gelangweilten Jungen in Frankfurt zu dem Mann, der sich seinen Traum am Cerro Torre erfüllt hat. Schade, dass er schon zu Ende ist.

    4ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.