Romy Hausmann - Perfect Day

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  • Romy Hausmann - Perfect Day


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    Broschiert: 416 Seiten

    Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (12. Januar 2022)

    ISBN-13: 978-3423263153

    Preis: 16,95 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Spannend und fesselnd, aber …


    Inhalt:

    Als ihr fürsorglicher Vater, der Philosophie-Professor Walter Lesniak, verhaftet wird, fällt die 24-jährige Ann aus allen Wolken. Er soll über viele Jahre zehn Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren entführt und getötet haben. Ann setzt alles daran, die Indizien zu entkräften, denn sie glaubt fest an die Unschuld ihres Vaters, der zu den Vorwürfen beharrlich schweigt.


    Meine Meinung:

    Romy Hausmann kann wirklich gut erzählen. Das hat sie schon mit ihren bisher veröffentlichten Thrillern „Liebes Kind“ und „Marta schläft“ bewiesen, wobei Ersterer ein echter Knaller war. Damit hängt die Latte sehr hoch und wird vom aktuellen Roman der Autorin leider nicht ganz erreicht, was aber nicht allzu schlimm ist. Das Buch ist trotzdem spannend und fesselnd erzählt, birgt viel Stoff zum Nachdenken und Grübeln und so manche Überraschung. Mehr als ein Mal hat die Autorin mich auf eine falsche Fährte gelockt.


    Gut gelungen sind die Perspektivwechsel zwischen „Ann“ und „Wir“; vor allem Letztere haben mir Gänsehaut beschert, geben sie doch Einblicke in die Abgründe der menschlichen Seele.


    Ann ist eine sehr interessante und authentische Figur. Ihre Gefühle und Gedankengänge konnte ich immer gut nachvollziehen, selbst wenn sie mal etwas irre erschienen. In ihrer Situation wunderte mich das überhaupt nicht. Bei manch anderer Figur hat Romy Hausmann es meiner Meinung nach etwas übertrieben. Aber im Endeffekt war die Story stimmig, was für mich die Hauptsache ist.


    ★★★★☆

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    Psychische Autopsie?3ratten

    Der dritte Thriller von Romy Hausmann, veröffentlicht im Januar 2022.

    Die Autorin Romy Hausmann wurde 1981 in Arnstadt/ Thüringen geboren und lebt heute mit ihrer Familie, etwas "abseits" von Stuttgart/ BW.

    Ihr erster Roman: "Lisa heißt jetzt Lola" veröffentlichte sie 2014. In den Jahren 2019 & 2021 wurden dann "Martha Schläft" & Liebes Kind" mit Erfolg veröffentlicht.


    Das Cover ist den beiden vorherigen Thrillern dieser Autorin, künstlerisch nachempfunden.

    Ein Wiedererkannungsmerkmal, - gut kreiiert. Mir gefällt der bewusst unbekümmerte & einfache Stil, sehr.


    Zum Inhalt:

    Was für einen Schock für Ann: ihr berühmter & erfolgreicher Vater, Philosophie-Professor Walter Lesniak wird verhaftet. Der Vorwurf: er soll 10 Mädchen getötet haben. Für Ann ist es schwer, diese Tatvorwürfe mit ihrem geliebten Vater in Verbindung zu bringen.

    Verzweifelt versucht sie die Glaubwürdigkeit des Tatverdachts zu entkräften. Es entsteht ein innerer & äußerer Kampf zwischen ihrer Zuneigung und der Beweislage der Staatsanwaltschaft. Wer wird am Ende der wahre Täter sein?


    Meine persönliche Leseerfahrung:

    Ich habe das Buch im Ebuch Format, zur Lesung zur Verfügung gestellt bekommen.

    Zum Schreibstil, Spannung und Lesefluss:

    Der, von Romy Hausmann genutzte Schreibstil ist gekennzeichnet durch kurze prägnante Sätze. Es gelingt ihr, nicht nur sehr fokussiert den Schauplatz des Geschehens zu erzählen. Auch die von Ann emotional empfundenen Gemüts-Zuständen werden absolut unpretentiös beschrieben.

    Schnell fand ich den Zugang zu Ann. Wenngleich der Charakter an sich, mir nicht besonders nahe war. Die zwiegespaltene seelische Verfassung Anns, habe ich zeitweise, als sehr anstrengend empfunden. Der Schwerpunkt der Erzählung liegt klar bei Anns Gefühlen und den daraus entstehenden Zwängen.

    Einen Spannungsbogen im klassischen Stil konnte ich nicht erkennen. Über die gesamte Story hinweg, wurde immer mal wieder eine kurze spannende Sequenz eingebaut. Im Gesamtbild steht hier aber Anns Psyche und die von ihr empfundene innere Zerreissprobe, zwischen ihrer Zuneigung & Liebe zu ihrem Vater und dem Tatvorwurf.

    Durch diesen Erzählstil wurde der Lesefluss stark gehemmt. Zeitweilig waren die Erzählungen zu langatmig und dadurch anstrengend. Dem Finale konnte ich leider nicht viel abgewinnen. Nach etwas 150 Seiten Leseerfahrung hatte ich eine Idee auf welches Ende die Autorin zu steuerte.

    Fazit: Ein mit ansprechendem Cover und einem gutem Story-Potential ausgestatteter Thriller.

    Leider war das Leseerlebnis nicht so überzeugend und befriedigend wie erhofft.

    Deshalb vergebe ich eine gute 3 * Sterne Leseempfehlung. Leser, die gern & intensiv über die emotionalen sowie psychischen Beweggründe/ Reaktionen von Opfern, dem Opferumfeld & Tätern, erfahren möchten, werden sich hier "gut bedient" fühlen. Dieser Leserschaft wird " Perfect Day"sicher sehr gefallen.



    :leserin:

  • Ann versucht zu verarbeiten, dass ihr Vater beschuldigt wird, ein Serienmörder zu sein. Das Buch beschäftigt sich hauptsächlich mit den Gefühlen und Gedanken, die Ann dazu hat. Aber natürlich versucht sie auch, die Unschuld ihres Vaters zu bezeugen. Das wird aber erst in der zweiten Buchhälfte intensiver behandelt.


    Es gibt unterschiedliche Textpassagen oder Erzählweisen: meistens wird aus Anns Sicht ihre Gefühlslage beschrieben, das umfasst natürlich auch ihre Erlebnisse. Zusätzlich gibt es kurze Abschnitte, in denen "Wir" erzählt (mit denen konnte ich leider wenig anfangen) und Interviewprotokolle mit dem Täter. Klingt eigentlich ganz interessant, aber für mich war das ein riesiges Durcheinander. Ich konnte diese drei Textarten nicht so richtig miteinander verbinden.


    Spannend wurde das Buch für mich erst in der zweiten Hälfte als tatsächlich mal ein bisschen Leben und Action reinkommt. Davor war es doch sehr anstrengend und eintönig sich seitenlang mit Anns Gefühlsleben auseinanderzusetzen. Natürlich ist es interessant, wie die Tochter eines vermeintlichen Serienmörders mit der Situation umgeht - hat sie Schuldgefühle? Wie empfindet sie dem eigentlich geliebten Vater gegenüber? Eigentlich spannende Fragen. Aber die Autorin hat das für mich leider nicht gut umgesetzt. Immer wieder habe ich mich dabei ertappt, die Seiten nur zu überfliegen bis ich auf etwas spannendes stieß und wieder zurückblättern musste. Wie gesagt, die zweite Buchhälfte war dann besser.


    Ich frage mich auch, ob Ann dem Leser nicht Leid tun sollte. Sie macht eine schreckliche Zeit durch und sie kann nichts für die Taten ihres Vaters. Jeder emotionaler Ausbruch ist mehr als nachvollziehbar. Trotzdem war sie mir einfach unsympathisch. Das hat auch nicht zur Lesefreude beigetragen.


    Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen.


    2ratten

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Durchhalten wird am Ende belohnt...


    Gleich vorweg: Dieser Thriller hat es mir wirklich schwer gemacht, denn zwischendurch hatte ich öfter mal Lust abzubrechen, aber dann war der Reiz doch zu groß mehr zu erfahren und jetzt bin ich auch froh darüber.


    In der Geschichte geht es um Ann, die sich auf Spurensuche begibt, denn sie will beweisen, dass ihr Vater kein Mörder ist. Doch wie soll ihr das gelingen, wenn alle gegen sie sind und die Indizien eindeutig für ihren Vater als Täter sprechen? Doch sie ist der festen Überzeugung, dass Glaube Berge versetzen kann.


    Das Buch beginnt spannend mit der Festnahme des Vaters und der Verwirrung von Ann, da dieses Ereignis sie derbe erschüttert. Wer ist sie, wenn sie so etwas über ihren Vater nicht mitbekommen hat?


    Und hier sind wir schon bei der Schwierigkeit, die ich mit dem Thriller hatte: Ann ist einfach eine anstrengende Figur, die mich oft verwirrt und genervt hat. Sie ist so im Wahn das Ganze aufzuklären, dass sie quasi über Leichen geht und alles und jeden in Gefahr bringt. Das erschien mir oft so kopflos, dass ich am liebsten das Buch in die Ecke geschleudert oder gern Ann geschüttelt hätte.


    Auch muss ich leider gestehen, dass sich der Mittelteil ganz schön zog, denn es passiert zwar richtig viel, aber eben nur zahlreiche lose Fäden und kein Funken von Aufklärung.


    Erst auf den letzten hundert Seiten kommt es dann nach und nach zur Auflösung und für mich war das Ende schlüssig und nachvollziehbar, während es der Mittelteil nicht unbedingt war.


    Was ich als besonders empfunden habe waren die Texteinschübe von Ann wie sie Begriffe wie Schreck, Wut, Liebe, Verzweiflung und ähnliches erklärt. Am Anfang hat das etwas meinen Lesefluss gestört, aber irgendwie hat es sie menschlicher wirken lassen und es passte zu den vorherigen Ereignissen. Auch die Protokolle eines Verhörs und die Wir- Szenen sorgen für Abwechslung.


    Fazit: Mit ordentlich Durchhaltevermögen lösen sich alle losen Fäden und der Fall endet spannend. Daher kann ich bedingt eine Leseempfehlung aussprechen.


    Bewertung: 3ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Aussergewöhnlicher Plot und Aufbau!


    Ann versteht die Welt nicht mehr. Ihr liebevoller Vater soll als "Schleifenmörder" in 13 Jahren 9 kleine Mädchen entführt und ermordet haben? Er wird „Schleifenmörder“ genannt, weil rote Haarschleifen die Ermittler zu den Opfern weisen. Ann glaubt verbissen an die Unschuld ihres Vaters und beginnt zu ermitteln, damit er so schnell wie möglich wieder aus dem Gefängnis entlassen wird.



    Okay, ich habe es getan. Nach der Enttäuschung des Jahres „Martha schläft“ habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass mich der neue Thriller von Romy Hausmann so begeistert wie ihr erstes Werk „Liebes Kind“. Was soll ich sagen? Diese Geschichte ist besser als „Martha schläft“, reicht jedoch leider nicht an „Liebes Kind“ heran.


    Praktisch das ganze Buch über erzählt Ann in Ich Perspektive über ihre Gedanken, Gefühle, Erinnerungen und Ängste. Dabei kommt einem die Figur sehr, sehr nahe, auch wenn ich nicht unbedingt Sympathien für sie hegte. Ein guter Einblick in ihr Leben und ihre Vergangenheit, mit dem Verlust ihrer Mutter und das Aufwachsen beim Vater, lassen die Figur authentisch zurück. Ann ist stur, überlegt keine Sekunde lang, ob ihr geliebter Vater die Morde verübt haben könnte oder nicht. Sie ist überzeugt davon, dass er unschuldig im Gefängnis sitzt. Kurze Schwenker in ihre Kindheit untermauern ihre Meinung und als Leser wird man hin - und hergerissen zwischen „er war’s" und "kann dieser Mann ein Mörder sein“? Für mich machte das der Reiz der Geschichte aus. Eingeschobene kleine Aufsätze von Ann im Alter von 7 bis 11 Jahren verfasst, kurbeln Fragen an. Ist in ihrer Kindheit irgendwas vorgefallen, was nicht in eine normale Vater-Tochter Beziehung passt? Denn, ein 7 Jahre altes Kind, das Zeilen über das Thema Einsamkeit, Traurigkeit, Schreck oder Wut verfasst, fand ich auffällig.

    Als weitere Unterbrechung der Hauptgeschichte liest man noch in Kapiteln mit dem Titel „Wir“ die Sicht des Täters auf seine Verbrechen. Die sind zum Großen und Ganzen, um wohl nicht zu schnell die Identität zu verraten, kryptisch gehalten. Dazu kommen kurze Passagen, „Aufnahme“ genannt, in denen der Täter und das ohne Namen zu nennen, befragt wird. Die haben die Spannung ebenfalls angekurbelt.


    So weit, so gut.

    Ein außergewöhnlicher Plot und ein außergewöhnlicher Aufbau der Geschichte.

    Nun komme aber noch zum Schreibstil. Den empfand ich oft als abhackt und konfus. Die Autorin beschreibt weder besonders blutige Szenen noch detaillierte Beschreibungen von Opfern. Die Sache läuft eher auf atmosphärisch - gruseliger Ebene ab, was leider mit diesem knappen und einfach gehaltenen Schreibstil nicht so ganz funktioniert hat.


    3ratten

  • Ich fand es auch streckenweise etwas langwierig, habe aber trotzdem keinen Moment an Abbruch gedacht. Unterschwellig war die Spannung für mich einfach immer da.


    4ratten

    LG, Dani


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