Jen Williams - Der Herzgräber

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  • Jen Williams - Der Herzgräber


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    Taschenbuch: 384 Seiten

    Verlag: FISCHER Taschenbuch (29. Dezember 2021)

    ISBN-13: 978-3596001767

    Originaltitel: A Dark and Secret Place

    Übersetzung: Irene Eisenhut

    Preis: 15,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Logisch durchdachter Thriller mit kleinen Schwächen


    Inhalt:

    Heather hatte kaum noch Kontakt zu ihrer Mutter Colleen. Als diese Selbstmord beging, findet Heather in ihrem Haus einen Packen Briefe von einem vor Jahrzehnten verurteilten Serienmörder. Offensichtlich gab es in Colleens Leben so manches Geheimnis. Heather ist entschlossen, dem auf den Grund zu gehen.


    Meine Meinung:

    Dies ist der erste Thriller von Jen Williams, die bisher im Genre Fantasy unterwegs war und hier diverse Auszeichnungen erhielt. Man sieht sofort, diese Autorin kann schreiben. Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist absolut logisch aufgebaut. Am Ende sind alle anfangs mysteriösen Figuren und Vorkommnisse aufgeklärt. Also ein solider Thriller, den man auf jeden Fall lesen kann.


    Trotzdem bin ich nicht hundertprozentig begeistert. Als jemand, die viele Thriller liest, waren mir manche Zusammenhänge schon (zu) früh klar. Das Überraschungsmoment war für mich keines. Außerdem mag ich es nicht, wenn Ermittler zu redselig sind und mit Außenstehenden über die Ermittlungen plaudern und wenn Protagonisten sich auf törichte Art in Gefahr bringen, wie es im richtigen Leben niemand tun würde.


    Aber im Großen und Ganzen konnte Jen Williams mich mit ihrem Thriller-Debüt ganz gut unterhalten. Ich fand ihn übrigens weit weniger gruselig als den Klappentext. ;)


    ★★★★☆

  • Nach dem Selbstmord ihrer Mutter stößt Heather auf ein Geheimnis über deren Jugend, welches mit einer Serie an Morden zusammenhängen könnte. Als ehemalige Journalistin kann Heather nicht anders als zu ermitteln.


    Ich habe das Buch in einem Rutsch ausgelesen, ich konnte und wollte es einfach nicht aus der Hand legen. Obwohl ich früh einen Verdacht hatte, worum es geht, fand ich die Geschichte bis zum Schluss spannend. Ich kann gar nicht genau definieren, was mich so sehr gefesselt hat. Ich denke, es war die Erzählweise. Die Handlung ist klar und nicht unnötig verkompliziert durch viele Geschehnisse oder Personen. Es ist alles übersichtlich aber dennoch aufregend. Ein bisschen gruselig fand ich das Buch auch als ich um 2 in der Nacht dann doch nochmal aufstehen musste - nicht sonderlich schlimm, aber ein kleiner Angstfaktor war durchaus vorhanden.


    Ein kleines Detail hat mir nicht so gut gefallen, weil es für eine Journalistin einfach viel zu klischeehaft ist. Das hätte man sich wirklich sparen können, aber es hat zum Glück nicht viel Platz eingenommen.


    Ich war auf jeden Fall begeistert!


    5ratten

  • Der Schreibstil....


    Heather Evans fährt nach dem Tod ihrer Mutter Colleen nach Balesford in der Nähe von England. In dem Dorf ist sie aufgewachsen und beginnt nun ihr Elternhaus zu räumen. Als sie auf dem Dachboden eine Schachtel entdeckt, ist sie entsetzt. Ihre Mutter hatte Briefkontakt mit dem Serienmörder, der „der rote Wolf“ genannt wurde. Da dieser seit Jahren im Gefängnis sitzt, kann nur ein Nachahmungstäter für den neusten Leichenfund verantwortlich sein.



    Der Einstieg in die Geschichte versprach eine fesselnde und spannende Angelegenheit. Doch die Spannung ist nach 20 Seiten schon verpufft. Was dann kommt, ist eine in die Länge gezogene Szene eines Kondolenzbesuches, natürlich mit dem obligatorischen Bringen einer Auflaufform. Und um die Langeweile komplett zu machen, gleich danach die Beschreibung einer Figur beim Kastaniensammeln. Zum Glück gibt’s gleich da eine Leiche.

    Damit komme ich zu meinem größten Problem mit dieser Geschichte: Den Schreibstil! Sehr nüchtern, sachlich und teilweise holperig hangelt sich die Autorin von Szene zu Szene, von Perspektive zu Perspektive.

    Ich bin einfach nicht mit dem Schreibstil zurechtgekommen! Oft habe ich gestaunt, wie emotionslos man einen Ueberfall auf eine junge Frau schildern kann. Wenigstens war die Atmosphäre in Heathers Elternhaus am Waldrand einigermaßen gruselig beschrieben. Dunkle Schatten, auffällige Gerüche und immer wieder mal komischer Lärm haben doch noch für Gänsehaut gesorgt.

    Trotzdem habe ich nie mit dem Gedanken gespielt, das Buch abzubrechen. Denn zwei Fragen haben mich durchhalten lassen. Nein haben mich sogar durch das Buch getrieben. Erstens wollte ich wissen, in was für einer Beziehung Heathers verstorbene Mutter und der inhaftierte Serientäter waren. Zweitens war ich neugierig, wer der Nachahmungstäter ist, der nach dem gleichen Muster wie der rote Wolf nun erneut Frauen ermordet.

    Die Auflösung empfand ich als schlüssig und damit der Plot als logisch und gut aufgebaut.


    3ratten

  • Trotzdem bin ich nicht hundertprozentig begeistert. Als jemand, die viele Thriller liest, waren mir manche Zusammenhänge schon (zu) früh klar. Das Überraschungsmoment war für mich keines. Außerdem mag ich es nicht, wenn Ermittler zu redselig sind und mit Außenstehenden über die Ermittlungen plaudern und wenn Protagonisten sich auf törichte Art in Gefahr bringen, wie es im richtigen Leben niemand tun würde.

    Deinen Kritikpunkten schließe ich mich komplett an.


    Ich fand das Buch insgesamt schon unterhaltsam, allerdings nicht wirklich gruselig, was für mich großteils an der emotions-armen Protagonistin lag. Bei all den Zeichen und "Zufällen" bleibt sie doch erstaunlich entspannt bzw. abgebrüht, was aber andererseits nicht dazu passt, wie sie sonst geschildert wird.

    Und die Spannung litt unter streckenweise doch recht langatmigen Abschnitten und eben der bereits erwähnten Vorhersehbarkeit.

    LG, Dani


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    Geheimnisvolle Familie...4ratten

    Dieser Thriller von Jen Williams, wurde am 29.12.2021, vom Fischer Verlag auf dem deutschen Markt veröffentlicht.

    Die Autorin ist eine britische Schriftstellerin, die, wenn sie keine Bücher schreibt, als Buchhändlerin tätig ist. Mit ihrem Ehemann und ihrer bemerkenswerten Katze, lebt sie im Südwesten Londons.

    Das Cover zeigt uns eine fotoähnliche Aufnahme von einem Haufen welker Blätter. Getoppt wird dieser von einem blutroten Blatt. Zusammen mit dem Titel, ein guter Wegweiser zu diesem von tiefgreifendem Grauen, geprägten Roman.

    Zum Inhalt:

    Heather, die sich über die Jahre von ihrer Mutter enfremdet fühlte, muss nun mit deren Freitod klarkommen.

    In Vorbereitung zu der Beerdigung, findet Heather mehrere Stapel von Briefen.

    Erstaunt muss Heather feststellen, wie viel sie nicht von ihrer Mutter wusste. Die Suche nach dem Briefpartner und dem geheimnissvollem Leben ihrer Mutter, bringt nicht nur Heather in Lebensgefahr...

    Zusammenfassung:

    Scheibstil, Übersetzung und Erzählstil

    Insgesamt handelt es sich um eine gut strukturierte, spannend erzählte Geschichte. Diese wird grundsätzlich in 2 Zeitebenen erzählt. Der Einen-im "Hier und Jetzt" sowie dem: in der Vergangenheit. Verschiedene Charaktere werden ohne große andere Zuordnung, in den jeweiligen Zeitsträngen, erklärt & vorgestellt. Die Geschichten werden schlussendlich, zu einem folgerichtigen Ganzen zusammengeführt. Die gesamte Story ist mit guten Spannungsmomenten gespickt und diese ermöglichen einen guten Lesefluss.

    Die deutsche Übersetzung ist gut gelungen und es sind nur eininge wenige, marginale Fehler erkennbar.

    Diese so sorgfältig aufgebaute Story wird in ihrem Finale, absolut schlüssig zu einem Ende, gebracht.

    Leider wurde der Plot am Ende, im Vergleich zu der gesamten Erzählung, etwas zu abrupt beendet. Einige Sätze mehr, wären vielleicht für das Gesamtverständnis, von Vorteil gewesen.

    Fazit: Ein sehr guter Thriller mit starkem psycho-sozialem Bezug. Sehr gerne vergebe ich eine 4*Leseempfehlung.:growSUB:


    Herzlichen Dank für das mir zur Verfügung gestellte Leseexemplar.

    :leserin:

  • Unmögliche Protagonistin


    Herzgräber, Thriller von Jen Williams, Ebook, erschienen im Fischer Ebook-Verlag
    Eine Reise in die Vergangenheit
    Heather muss den Nachlass ihrer Mutter Colleen regeln, die freiwillig aus dem Leben geschieden ist. Sie findet Briefe die ihre Mutter von einem verurteilten Serienmörder aus dem Gefängnis erhalten hat. Was verbindet Colleen mit dem roten Wolf Michael Reave?
    Das Buch ist in 47 Kapitel aufgeteilt und besteht aus mehreren Erzählsträngen. Zum einen die Kapitel aus der Vergangenheit aus der Sicht von Michael, sein Werdegang beginnend in der Kindheit, diese Abschnitte sind mit „Früher“ überschrieben. Der andere, der Hauptstrang aus der Sicht von Heather, auf den Spuren ihrer Mutter, dazwischen im ersten Drittel des Buches, aus Opfersicht erzählt. Zum Ende nähern sich der Vergangenheitsstrang und der Gegenwartsstrang an. Trotzdem hatte ich anfangs Probleme in die Geschichte hineinzufinden.
    Insgesamt gesehen hat mich der Thriller jedoch so gar nicht erreicht. Mit der Ausführung und dem Erzählstil hatte ich Mühe, die Erklärungen waren mir zu oberflächlich und vage, zu viel ist nicht erklärt worden, der Rest waren Grausamkeiten. Zum Ende hatte ich das Gefühl in Blut zu waten. Unlogisch und nicht nachvollziehbar der Plot, dem spirituellen Anteil konnte ich sowieso schlecht folgen. Ich kann mir z.B. ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass ein inhaftierter Serienmörder beim Hofgang Besucher empfangen darf. Den Schluss fand ich so hanebüchen, dass ich beinahe noch auf den letzten Seiten abbrechen wollte.
    Am meisten genervt hat mich jedoch die Protagonistin, dumm und leichtsinnig, ständig ignoriert sie Beweise, dass irgendjemand in ihrer Wohnung zugange war, obwohl sie mit einem Polizisten befreundet ist, erzählt sie ihm nichts davon. Stundenlang rennt sie tölpelhaft, mit einem Messer durch den Wald um ihrer Freundin zu helfen, begibt sich selbst in Gefahr, statt die Polizei zu alarmieren. Selbst wenn sie keinen Handyempfang hat, wäre es sicherer gewesen, sich dahin zu begeben, wo man telefonieren kann. Wenn sie draußen verdächtige Geräusche hört, geht sie bei Nacht und Nebel raus um nachzusehen, so dumm ist wirklich niemand, das hat mir die Spannung nicht gesteigert, sondern Kopfschütteln gebracht. Die letzten Seiten habe ich schnell gelesen um es hinter mich zu bringen, schade denn der Grundgedanke hätte durch aus Potential gehabt. Auch mit dem Ende war ich nicht zufrieden, zu viele Fragen sind offen geblieben. Schade um die investierte Lesezeit.
    Von mir keine Leseempfehlung und zwei Sterne für die Idee. Gut gedacht ist nicht immer gut gemacht.